Hallo zusammen 🙋🏼♀️
die Frage mag in die Runde vielleicht etwas doof klingen, aber wie spielt ihr mit eurem Kindern?
Mein Sohn ist jetzt knapp zweieinhalb Jahre alt und wir spielen sehr gerne Lego und Brio Bahn, meist auch jeder etwas für sich alleine, und dann interagiere ich ab und an mit ihm und helfe ihm, wenn er nicht vorankommt. In letzter Zeit basteln wir auch sehr viel miteinander.
Nun ist mein Sohn natürlich jedes Mal begeistert, wenn ich da irgendetwas mit den Legosteinen baue, ganz toll findet er es, wenn er meine „Werke“ kaputt machen oder bemalen kann…
In solchen Momenten bin ich irgendwie frustriert, da mein eigenes inneres Kind natürlich total traurig ist, dass mein Werk kaputt gemacht wird.
Ich weiß in solchen Momenten dann gar nicht, wie ich meinem Sohn klarmachen soll, dass er meine „Sachen“ nicht kaputt machen soll? Ich werde selber total kindlich dabei 🙇🏼♀️
Wie geht ihr denn in solchen Momenten um?
Spielen mit Kleinkind
Hallo,
mein Jüngster ist jetzt 2,5 Jahre alt und macht liebend gerne die Bauwerke des großen Bruders (4 J.) kaputt. Ist aber selbst frustriert, wenn dieser aus „Rache“ dessen Bauwerke kaputt macht. Dann ist der Kleine natürlich frustiert.
So weit gehe ich persönlich natürlich nicht, aber ich und mein Mann hören dann mit dem Spielen auf bzw. schlagen ein anderes Spiel vor und erklären, dass es keinen Spaß macht, wenn er diese Dinge kaputt macht.
Grundsätzlich ist diese Phase aber total normal, der Große hatte das auch und hat phasenweise den Papa nur große Lego Bauten errichten lassen, um diese hinterher mit tierischem Vergnügen einzureißen.
Ja, ist frustrierend, wenn man selbst daran Spaß hat und das Kind alles einreißt. Da hilft aber leider nur Geduld. Das geht vorüber.
Um meine Nerven zu schonen stelle ich nach 2-3 x einreißen das Lego bauen dann tatsächlich ein, erkläre natürlich wieso ich das mache und lasse ihn dann eben toben wenn er das blöd findet. Ich find’s auch blöd, zum bauen aufgefordert zu werden, wenn er es doch wieder zerstört.
Ich sage mir aber auch immer wieder „ist nur Lego, das ist zum Spielen da, nicht zum ansehen“…hilft nicht immer, aber oft 😉
Ich kenn das von meinem Mann, dem geht es auch häufig so.
Hier ist die Regel, dass während gebaut wird, nichts abgerissen wird. Mit 2,5 hieß das manchmal, dass dann das spielen eingestellt wurde oder sich auf was anderes geeinigt wurde.
Gilt bei mir eher bei Brettspielen, wenn eigene Regeln gemacht werden, etc. Wenn ich da keine Lust habe mich darauf einzulassen, dann sag ich es genau so und wir machen was anderes oder der Große spielt allein weiter.
Gleichzeitig haben hier nur die Kids das "Recht" Bauwerke über den Akt des bauen hinaus "sicher zu stellen", also vorm Kleinen auf den großen Tisch räumen um später weiterzuspielen.
Da hat mein Mann sein inneres Kind in den letzen Jahren auch so weit in den Griff bekommen, dass es okay ist, dass wenn er fertig gebaut hat und was anderes macht, die Kinder es wieder abreißen dürfen. Wir haben einfach nicht genug Duplo für 3 Kinder 😉
Also ehrlicherweise muss ich sagen wenn ich so frei spiele mit meinem Kindern dann spiele ich so wie sie das wollen. Wenn meine Kids Spaß am kaputt machen hatten habe ich einfach so gebaut, dass es kein großer Aufwand war und habe es denen zum kaputt machen bereitgestellt.
Beim frei spielen geht es mir vor allem darum dass mein Kind spaß hat. Sobald ich keine Lust mehr habe ist es halt so.
Wenn ich selbst Lego bauen will, dann mache ich das nicht mit dem Kinderspielzeug sondern habe mein eigenes, wo ich Modelle baue wenn die Kids schlafen.
Das einzige wo ich auf Regeln bestehe ist bei Spielen die auch Regeln haben. Wie Brettspiele oder so. Aber beim frei spielen dürfen meine Kinder mit IHREM Spielzeug so spielen wie sie wollen.
Ich baue da auch nicht in der Erwartung dass es stehen bleibt. Nur wenn der kleine das von der Großen kaputt machen will greife ich ein.
Habt ihr auch Bauklötze?
Dann würde ich an deiner Stelle etwas aus Bauklötzen bauen und bewusst den Sohn zum "Abriss" rufen - und hin und wieder etwas aus Lego bauen und das demonstrativ auf den Schrank oder so stellen. Oder mit seinem Bau gemeinsam auf die Fensterbank stellen für ein paar Tage.
So lernt er, dass einiges kurzlebig ist und anderes eine Weile in Ehren gehalten wird.
Du darfst auch deinen Bau nehmen und sagen, dass du den aufstellen möchtest und der nicht eingerissen werden soll.
Vielleicht wäre ein Kompromiss, dass du einen kleinen Turm oder so extra zum Einreißen baust und ein Gebäude, bei dem du dir Mühe gibst, das dann für einen Tag oder so auf die Fensterbank kommt.
Ich glaube, ich würde wirklich eine Weile Bauklötze benutzen!
Meist Spiele ich nicht mit, wenn meine Kinder mit Spielzeug spielen. Nur wenn gerade eine Ausnahmesituation ist, oder wenn ich tatsächlich mal wirklich Lust drauf habe (ein paarmal im Jahr). Es gab Situationen, in denen habe ich Bauklötze gestapelt mit dem Ziel, dass das 1-jährige Kind sie umschmeißen kann und es hat uns beiden Spaß gemacht. Es gab auch Situationen, da habe ich komplexe, aufwändige Konstrukte aus Duplo erzeugt und wollte auf keinen Fall, dass die Kinder sie einfach wieder kaputt machen. Das habe ich ihnen auch gesagt. Wenn sie es trotzdem getan haben, hat mich das frustriert und ich hatte danach keine Lust mehr weiterzuspielen.
"Ich werde selber total kindlich dabei."
Das ist doch nicht kindlich, sondern menschlich. Es zeigt dass du emotional im Spiel involviert bist, positive Gefühle hast, stolz auf dein Werk bist. Das ist toll für die Kinder, viel besser, als wenn du die Tätigkeit nur über dich ergehen lässt.
Ich bin kein Spielpartner-Roboter, sondern ein echter Mensch und das sollen meine Kinder durchaus auch merken. Was sollen sie denn daraus mitnehmen, einen Spielpartner zu haben, der sich alles gefallen lässt? Sollen sie so auch mit anderen Menschen umgehen? Oder sollen sie es sich zum Vorbild nehmen und auch versuchen sich von anderen alles gefallen zu lassen?
Aus meinem (authentischen) Verhalten lernen sie:
- Wenn ich die Bauwerke von anderen kaputt mache und deren Wünsche im Spiel ignoriere, haben andere keine Lust mit mir zu spielen.
- Wenn man keine Lust mehr hat, mit jemandem zu spielen, muss man das auch nicht. Man kann sich eine andere Beschädigung suchen. (Und man muss anderseits aber auch nicht hauen oder die Bauwerke des anderen als Rache zerstören.)