Spielt ihr wirklich ständig mit Kind?

Hallo, ich habe ein 2 j 8 Mon altes Kind.

Ich gebe zu, ich bin nicht so gut darin, mit dem Wirbelwind, zu spielen.
Ich bin draußen unterwegs, mache Haushalt und zwischendurch spielen wir auch mal ein bisschen mit Autos usw.

Wenn ich hier lese, dass andere Eltern Türme bauen, basteln usw usf.. klopft das schlechte Gewissen an 😅.

Ich bin trotzdem die ganze Zeit am Interagieren mit meinem Kind - aber diese richtige hinsetzen und gemeinsam spielen, schaff ich vielleicht mal 5-10 min 😵‍💫...

Mach ich da was falsch?

Bearbeitet von SpieliSpieli
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Wir als Eltern spielen auch mal mit den Kindern, wobei ich lieber auf dem Spielplatz mit ihnen spiele als drinnen. Lego baut meist mein Mann. Vorlesen und einfache Brettspiele machen wir beide. Aber eben nicht ständig.
Und da sich die Arbeit im Haus nicht von alleine macht, besteht viel gemeinsame Interaktion dadrin, gemeinsam zu kochen, Wäsche zu machen, gemeinsam zu saugen etc.
Die beiden großen Kinder spielen aber auch schon viel selbstständig in ihren Zimmern oder miteinander. Dauernd bespaßt haben wir aber nie.

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Sich gemeinsam hinsetzen und täglich 30 Minuten am Stück etwa intensiv spielen machen wir auf jeden Fall.

Das finde ich auch wichtig, da ich das Gefühl habe, dass dadurch die Konzentration steigt wenn wir täglich gemeinsam z.B 30 Minuten Duplo bauen. Ob es nun gemeinsam Duplo, zeichnen, basteln, Spielküche, Puppen oder Autos ist, darf das Kind entscheiden.

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Ich hab nie wirklich mich intensiv für Stunden hingesetzt oder so.. mal 30 Minuten aktiv und intensiv. Dann halt im Haushalt mithelfen lassen.. was ja auch ein Spiel für Kinder sein kann.

Damit beschäftigte ich mich ja auch mit meinen Kindern auf eine Art und Weise.

Vielleicht wäre das ja auch was für dein Kind und dich.
Kind kriegt feuchten Lappen zum wischen.
Kleidung da hinräumen wo es hin gehört.
Spielzeug spielerisch aufräumen.

Sowas halt.

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Wenn die ( inzwischen etwachsenen) Kinder gefragt haben, haben wir mitgespielt. Auch z.B. Gesellschaftsspiele vorgeschlagen oder ihnen vorgelesen.

Ansonsten konnten die Kinder sich allein beschäftigen schon in sehr jungen Jahren. Wollten sie auch oft.

Ich finde es komisch, wenn man stäbdig mit seinem Kind spielt.

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Ich finde das nicht komisch. Es kommt ja auf das Kind an. Mein Kind konnte auf Grund seiner ADHS(wurde mit 6 diagnostiziert) lange nicht selber spielen. Wir waren viel draußen und auch so war er immer um mich rum weil er sich nicht selber regulieren konnte. Mittlerweile ist er 13 und ich sehe ihn kaum weil er im Zimmer ist und viel mit sich anfangen kann.

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In diesem Alter haben wir es so gemacht wie viele hier schreiben. Der Tag lief normal ab und das Kind machte mit (Haushalt, Termine). Dazu gab es aber, bei uns vor allem am Nachmittag, auch Spielzeiten. Da haben wir gebastelt oder gebaut.

Ich finde beide Extreme nicht schön; Eltern, die den ganzen Tag ihr Kind/ihre Kinder besaßen (müssen) sowie Eltern, die nie mal Zeit und Lust haben, sich intensiv mit ihrem Kind zu beschäftigen. Am besten nebenbei immer aufs Handy gucken….wir haben beide Extreme im Bekanntenkreis und man merkt das den Kindern schon an.

Bis heute hat unser Kind diese Zeiten mit uns. Wir handwerkern zB etwas zusammen , spielen ein Hesellschaftsspiel…und dann hat jeder auch wieder seine eigenen Pläne 😊.

Unser Kind ist übrigens Einzelkind, konnte sich schon früh selbst beschäftigen (und natürlich auch viel mit Freunden spielen).

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Ich habe mit meinen Kindern viel gespielt, hatte aber auch den Vorteil, dass mir das selbst immer viel Spaß gemacht hat ;)

Ansonsten ist gerade bei kleinen Kindern ja ziemlich viel Spiel, sodass man das gut in die Alltagsabläufe integrieren kann. Ich habe meine Kindern beim Wäschewaschen (vorsortierte) Wäsche in die Trommel räumen lassen, ihnen Teller für die Spülmaschine angereicht, sie Sachen holen lassen, beim Kochen helfen lassen usw. Zugeben muss man dabei, dass das so alles ziemlich lange gedauert hat und gerade die Essenszubereitung manchmal hygienisch zweifelhaft war. Aber man hat die Basics geschafft und die Kinder haben sich gut unterhalten gefühlt. Ist aber nur für Leute geeignet, denen es nicht so wichtig ist, dass die Wohnung sich stets in klinisch reinem Zustand befindet und nichts zu Bruch geht ;)

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Mach ich da was falsch?

Nein, lass dich nicht verunsichern. Es kommt ja immer auf verschiedene Situationen und Verhaltensweisen an. Ich hab mich bei meinen 2 Kindern auch nicht länger als 10/15 Minuten hingesetzt um mit ihnen zu Spielen. Wer einen Haushalt führt weiß das in der Regel auch. Der Papa hat da wesentlich mehr Zeit gehabt und hat viel intensiver mit ihnen Spielen können, da konnte es auch mal eine Stunde oder länger werden. Es ist jetzt ja auch nicht so das man als Mama gar nichts macht, wir sind ja auch oft Spazieren, Einkaufen oder auf den Spielplatz gegangen, das verbuche ich dann auch schon als aktive Spielzeit. Und das Essen oder die Wäsche machts sich halt auch nicht von allein. Außerdem um so früher das Kind sich selbstbeschäftigen kann um so besser ist es.

Mach das weiterhin so wie du es gewohnt bist, kümmere dich nicht um die Helikoptermeinungen der anderen.

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Ich finde das ein bisschen wenig, da Spielen auch zu einer gesunden Entwicklung dazugehört. Wir haben ab Kindergartenalter jeden Tag gespielt, später dann auch viel Gesellschaftsspiele, und dann ist halt mal die Küche nicht aufgeräumt, ne geleckte Küchenspüle kann man wieder haben, wenn die Kids in der Pubertät sind. Allerdings hatte uns der Kindergarten auch mit 2,5 Jahren darauf angesprochen, dass unser Kind kein freies Spielen kennen würde, weil er eben die ersten Jahre auch mehr mitgelaufen ist. Daher aus eigener Erfahrung wäre es besser gewesen, ich hätte das früher erkannt. Im Haushalt helfen fördert zwar auch gut, ersetzt aber kein SPiel.

Bearbeitet von IrgendwasMitADHS
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Ich möchte mal ein bisschen provozieren.
Mit unseren Urgroßeltern und Großeltern wurde nicht gespielt. Deren Mütter hatten von früh bis spät mit ihren Haushalten zu tun, da es all die elektrischen Helfer noch nicht gab, und auch keine Kühlschränke. Versorgt wurde sich aus dem Garten oder es wurde täglich eingekauft. Da war keine Zeit zum Spielen. Kleine Kinder kamen in den Laufstall und mussten sich selbst beschäftigen. Wer weinte, hörte auch wieder irgendwann auf. Größere fanden Freunde und spielten draußen. Kita und Kiga? Fehlanzeige. Väter? Waren arbeiten.
Verändert hat sich das erst für die sogenannten Boomer, also unsere Elterngeneration.
Und doch habe ich, wenn ich heute diese älteren Menschen so sehe, das Gefühl, die sind zufriedener mit ihrem Leben und psychisch stabiler als viele von uns es heute sind.
Dürfen wir daraus folgern, dass ein Zuviel an Beschäftigung mit Kindern womöglich "zuviel des Guten" sein kann?

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Wenn du tatsächlich das Gefühl hast der Generation der Boomer ginge es psychisch besser, die Ansicht teile ich null.

Die sind nur so groß geworden, dass man darüber nicht redet und die Gefühle immer schön versteckt und unterdrückt.

Meine Mutter nimmt seit 20 Jahren psychische Mittel wegen Panikattacken und Angstzustände, die Gesprächs- und Verhaltenstherapie hat sie recht schnell abgebrochen vor 20 Jahren weil "so ein gelaber über Gefühle hilft ja niemand".

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Ich würde echt gerne einen Euro bekommen für jedes Mal, wenn jemand etwas bei seinen Kindern besser oder bestmöglich oder einfach dem aktuellen Wissensstand der Pädagogik entsprechend machen möchte und dann sofort jemand mit "aber unsere Eltern und Großeltern sind doch auch ohne groß geworden" um die Ecke kommt 🤦 Jedes Mal. Jeeeedes Mal!