Wir alle lieben die Trotzphase!

Hallihallo 😊

Ich wüsste gern einmal, wie ihr in so einigen Situationen reagiert hättet.
Momentan ist es nämlich extrem schwierig bei uns.

Warum?

Ich habe keine Ahnung!
Es war plötzlich einfach so. Massives Hauen, Beißen, auf uns Einprügeln.
Er wird jetzt im Dezember 4 Jahre alt, aber das kann es doch nicht sein.

Beispiel gestern Abend:

Er war nicht müde, laut ihm. Aber er ist fast umgeplumpst.
Ist wie bekloppt auf dem Bett herumgesprungen und hat nach uns geschlagen. Erst den Papa, dann sollte ich unbedingt kommen, dann mich. Ich habe ihm mehrmals gesagt, dass auf dem Bett nicht gesprungen wird und er sich hinlegen soll. Weitergemacht, dabei nach mir geschlagen. Ich habe die Hände dann irgendwann festgehalten. Weil er mich dann Beißen wollte, hab ich die Hände auf die Matratze gedrückt, sodass er automatisch runter musste. Weiteres Schlagen. Also sagte ich ihm, dass er in seinem Zimmer schläft, wenn das nicht aufhört und das mir das sehr weh tut. Kurz hat er inne gehalten, dann richtig heftig angefangen auf mich einzudreschen. Ich konnte ihn kaum festhalten. Dann kam nur:

Du hast doch gesagt, dass ich dann in mein Zimmer schlafen gehe.

Er hat es also wirklich bewusst gemacht!
Nichts mit: hat sich in dem Alter noch nicht unter Kontrolle.

Ich hab ihn dann in sein Zimmer gebracht, wo er natürlich nur aufsteht und s*****e baut.
Irgendwann ist er dann bei mir eingeschlafen.

Was hätte ich noch machen sollen?
Mittlerweile werde ich leider lauter, ich kann nicht mehr. Das ist nicht normal. Ich versuche schon einen Termin im SPZ zu bekommen und ADS/ADHS abklären zu lassen.
Wie hättet ihr reagiert?

Auch heute:

Kindergeburtstag, er ist eingeladen. Entgegen jeder Aussage, auch von den jeweiligen Kindern, ist er enorm körperlich. Reißt zu Boden, hängt sich ran. Er ist allerdings schon 118cm groß, was es natürlich unnötig schwierig macht.
Lacht extrem ekelhaft, wenn jemand anderes traurig ist oder etwas kaputt gegangen ist.

Ich weiß nicht warum! Keiner von uns macht so etwas und wir erklären ihm ständig, dass das absolut nicht schön ist und andere noch mehr traurig macht

Aber er hört nicht auf, pisackt richtig.

Ich meine, ich kann es irgendwie auch verstehen. Es gibt niemanden, der ihn aufgrund der Größe seinem Alter entsprechend behandelt. Auch nicht in der Kita. Auch andere Kinder nicht. Alle behandeln ihn wie einen 5jährigen, weil er eben so aussieht.

Aber was kann ich denn bitte noch machen?

Gebt mir Tipps, macht mir Mut, irgendwas.

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zumindest bei so Situationen zuhause würde ich einfach die Flucht ergreifen.
Deine Schilderung klingt so, wie wenn ihr viel (zu viel) redet/diskutiert.

Wenn bei so einem Anfall in den Arm nehmen nicht hilft - immer erster Versuch - (wegen weiter hauen und schlagen), dann diskutiert man nicht, sondern verlässt das Zimmer mit der Ansage, man kommt wieder, wenn du Dich beruhigt hast.
Mit 4 jährigen (besonders im Trotzanfall) diskutiert man nicht, sondern muss mit Handlungen zeigen, was jetzt dran ist.
Man macht einmal ein Angebot, wenn in Arm nehmen nicht hilft: "sei ruhig, dann lesen wir" und wenn dann genauen und getreten wird, dann geht man aus dem Zimmer. Lässt das Kind sich auswüten und beruhigen. -- Bei gewaltneigenden Kindern erreicht man mit reden oder festhalten nix. -- da musst du raus aus der Situation.

In wie weit Dein Kind sich so in Gruppen verhält, wenn Du nicht da bist: schwierig. Du hast es ja nicht gesehen. Aber wenn das ein starkes Dauerproblem bei Spielkameraden und Einladungen ist, würde ich mit der Mama sprechen und sagen: wenn das vorkommt, ruf an. Ich hol ihn ab. -- Raus aus der Situation. Optimalerweise will Dein Kind nicht gehen udn findet das abholen dann richtig blöd und lernt nach ein paar Mal, dass sein Verhalten schuld war und korrigiert so sein Verhalten.
Auch hier: nicht ewig diskutieren. Beim abgeben eine Ansage: -- wenn du die anderen Kinder ärgerst, dann musst du abgeholt werden. - punkt.

Im Kindergarten kannst du mit den Erzieherinnen sprechen über Konsequenzen, wenn er so verhält. --

Aber ja: das klingt extrem. Besonders die Schadenfreude, wenn es anderen schlecht geht und die Agressivität. Das kann schon ADHSmässig eine Verhaltens-Störung sein, oder einfach nur gestörte Impulskontrolle .... die man mit einem Ergo abtrainieren könnte .... da ist ein Termin beim KIA oder Ergo oder SPZ sicher gut und zu sehen, was für Euch passt.

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Genau da ist ja das Problem:

Dieses Verhalten hat er nur uns gegenüber oder in unserem Beisein, wenn er extrem müde ist.
Er war noch nie gewaltbereit oder so extrem. Wir sind daher erschüttert. Vor zwei Wochen fing es von einen Tag auf den anderen urplötzlich an.

Ich kann das Zimmer gar nicht verlassen, weil er einfach hinterher kommt.
Wie andere das schaffen, ist mir ein Rätsel...

Reden braucht man in der Situation auch nicht, da gebe ich dir absolut Recht. Also nicht unnötig viel. Ansagen bringen nichts, dann macht er es definitiv danach. Konsequenzen, dass er dann abgeholt wird bringen nichts, dann schlägt er auf uns ein.

Ich bin wirklich durch.

Wir haben nichts, aber auch gar nichts geändert im Alltag. Woher kommt das plötzlich?

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na wenn das so plötzlich ist, dann ist es vielleicht auch nur eine Phase, die man durchstehen muss und in ein paar Wochen ist wieder gut?
Wenn auch krass, klingt das nach Trotzphase.

Meine Kids waren bei Oma auch immer die Liebsten und daheim war Bombeneinschlag.
Das ist voll anstrengend, aber letztendlich bleibt dir nur, stark zu bleiben, - Deine eigenen Grenzen aufzuzeigen, wenn er Gewalt anwendet und das hinterherrennen irgendwie unterbinden bzw. ihn dann ignorieren bis er sich wieder beruhigt hat.
Wenn da aber bewusste Angriffe mit Beissen und schlagen stattfinden, dann finde ich, darf man ein Kind ruhig nehmen, und aufs Bett setzen und eine klare Ansage machen, dass jetzt GENUG ist und gehen. In so Situationen musste ich dann auch richtig laut werden mit einem lauten NEIN oder Aua / so nicht. Da meine Kids das nicht von mir gewohnt waren, war das schockmoment genug, dass sie sitzen geblieben sind in dem Alter.

Man kann in Extremsituationen nicht immer leise sein und sich zusammenreissen. Auch eine Mama nicht. Besonders bei Hauen und Beissen hört es da bei mir schon auch auf.

Bearbeitet von tr357
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Solche Phasen haben wir hier auch immer wieder, kurz vorm 4ten Geburtstag war es extrem. Spz, alles schon durch, nichts auffälliges. Wichtig: mir Strafen oder schreien kommst du nicht weiter. Am besten prophilaktisch agieren, so dass er nicht so kaputt ist, auf Trigger achten und wenn, dann absolut deeskalierend wirken. Manchmal hilft ein Ventil, also Kissenschlacht, wenn er anfängt durch zu drehen (meinetwegen auch hüpfen aufs Bett, das ist weniger schlimm als schlagen). Boxsack besorgen.
Wenn nichts half, habe ich meinen entweder nach draussen an die frische Luft verfrachtet, oder ins Schlafzimmer in Decke eingehüllt und so sanft es ging festgehalten (von hinten, damit er mir nicht ins Gesicht haut). Ich weiss, es hört sich schlimm an, aber das haben wir leider schon mehrmals durch erlebt. Da kam man mit Aussagen nicht mehr durch.

Auf Müdigkeits/Überdrehtheitsanzeichen achten und früher aus der Situation nehmen. Auf genug Schlaf und Bewegung achten.

Bearbeitet von scharada
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Es ist schön zu wissen, dass es nicht nur bei uns so ist. Auch wenn "schön" vlt ein blödes Wort an dieser Stelle ist...

Wir sind sehr viel draußen, denn drinnen rennt er mehr oder weniger im Kreis.
Die Müdigkeit ist ein großes Problem. Er ermüdet enorm schnell. Und nach einer Stunde vom Geburtstag gehen ist schwierig, aber vielleicht sollte ich das einfach durchziehen.
Strafen kennt er eigentlich nicht. Denke ich. Als ich neulich so extrem durch mit jeder Situation war habe ich im Frust sein Zimmer leer geräumt und er hat noch gefragt, ob er helfen soll. 🙈
Er konnte sich nicht vorstellen, dass ich es wirklich wegnehme.

Nicht wundern, das war der Abend, als ich ihm sagte, er schläft in seinem Zimmer. Er ist einfach immer und immer wieder aufgestanden, hat das Licht angemacht und zu spielen begonnen.

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Hi Cary91,

ich habe gerade einige deiner älteren Beiträge gelesen und mir fällt auf, dass du schon ab dem Babyalter und ganz frühem Kleinkindalter von ungewöhnlichem Verhalten deines Sohnes berichtest.
Für mich lesen sich deine Beschreibungen nicht wie typisch Trotzphase, manches klingt sogar etwas erschreckend in der Heftigkeit. Vor allem, wenn man bedenkt über was für einen langen Zeitraum sich das erstreckt.

Du hast dazu ja viele Ratschläge bekommen und immer sehr reflektiert geantwortet.
Da du vermutlich also schon eine Menge an Erziehungstipps durchprobiert hast, liegt es offenbar nicht daran, dass ihr zu lasch / zu streng / zu irgendwas erzieht.

Ich vermute, dein Sohn hat irgendwo eine Baustelle, die sich nicht einfach wegerziehen lässt, sondern für die er Hilfe von außen braucht.

Ich finde die Idee mit dem SPZ sehr gut. Probiere es ruhig auch in mehreren gleichzeitig, das erhöht die Chancen schneller einen Termin zu bekommen. Bei einem KJP könntest du auch vorstellig werden, da kann ADHS/Autismus abgeklärt werden.

Um überhaupt schonmal was zu tun, würde ich Ergotherapie empfehlen. Nerve deinen KiA so lange, bis er dir eine Verordnung ausstellt.
Sonst vergeht vielleicht ein Jahr bis zum SPZ und nichts passiert.

Mein Gedanke war nicht unbedingt ADHS, aber möglicherweise eine sensorische Integrationsstörung oder Wahrnehmungsstörung. Sich selbst nicht gut spüren zu können, führt oft zu ruppigem körperlichen Verhalten, denn durch die starken Reize spürt sich das Kind dann besser.
Reizüberflutung kann sich auch durch Aggressionen äußern.

Eine Stoffwechselproblematik könnte auch die Ursache sein. Gerade da er sehr groß ist, würde ich da empfehlen dann beim SPZ Druck zu machen, alles in diese Richtung zu checken.
Wenn er noch weitere Auffälligkeiten hat außer spätes Sprechen und Neurodermitis (und wenn es nur „ungewöhnliche“ Gesichtszüge oder sowas sind), wäre auch genetische Analyse eine Option.

Ich schreibe dir das als Mama eines ebenfalls extrem großen Jungen, bei dem sich rausstellte, dass die Größe nicht einfach nur durch uns große Eltern bedingt ist, sondern er ein seltenes Syndrom hat, was sowohl das schnelle Wachstum verursacht als auch bei vielen Betroffenen Neurodivergenz wie ADHS oder Autismus verursacht. Er zeigt zwar bisher wenig Anzeichen davon, aber durch die Diagnose des Syndroms sind wir vorgewarnt und können schnell reagieren, wenn doch Probleme auftreten.

So oder so, du scheinst eine sehr aufmerksame und reflektierte Mama zu sein. Ich bin mir sicher, du wirst einen guten Weg für euch finden. :)

Bearbeitet von Anderling
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Hey! 😃

Ja, das ist richtig.
Ich hab schon immer mit seinen Eigenarten zu hadern.

Ich war neulich in einem Kurs über kindliche Wut und Aggression und wie man dem am besten begegnet. Da sagte die Kursleiterin, dass es ja so normal ist, wie dass Kinder sich mit etwa 6 Monaten ihres Körpers bewusster werden. Dann zum Beispiel mit den Händen und Füßen spielen.
Und alle haben geknickt.
Mir ist da zum ersten Mal aufgefallen, dass es also nicht gängig ist, dass ein Kind das nicht macht. Er hat erst mit etwas 3 Jahren überhaupt seine Füße mit der Hand berührt. Sachen in den Mund genommen hat er nie. Also dieses für die Entwicklung.

Motorisch ist er schon immer extrem für. Da gab es nie Probleme. Aber er saß eben mit 6 Monaten da und hat sich Bücher mit Ton angehört. Die, wo man drücken muss, ne?
Erst jetzt weiß ich durch Gespräche mit anderen, dass viele Kinder das wohl nicht so gemacht haben.

Reizüberflutet ist er wirklich sehr schnell und noch schneller müde. Menschliche Interaktion macht ihn zum Beispiel extrem fertig und er möchte dann nach kurzer Zeit schon wieder eher allein mit mir sein.

Die Ergotherapie werde ich ansprechen. Definitiv.

Die Untersuchung wegen der Recht extremen Körpergröße habe ich tatsächlich bereits schon öfter versucht zu machen. Zumal ich selbst keine Schilddrüse mehr besitze (Krebs) und es daher nicht unwahrscheinlich wäre, dass es hormonell bedingt wäre.
Davor hab ich seit der Schwangerschaft Angst.
Aber ich werde es noch weiter versuchen. Gerade wenn du das auch gedanklich hattest. Das zeigt mir ja, dass ich nicht einfach nur drüber und zu extrem bin.

Vielen lieben Dank für deine aufbauenden Worte.
Es geht mir dadurch - und auch durch die Beiträge der anderen - schon ein wenig besser

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Der Punkt, dass er als Baby nicht mit seinen Füßen gespielt hat und die orale Phase übersprungen hat, ist extrem wichtig. Das solltest du unbedingt bei den Ärzten und auch bei einer Ergotherapie ansprechen.
Beides ist sehr zentral für die Wahrnehmung des eigenen Körpers und der Umwelt.
Und würde zu dem Verdacht passen, dass er vielleicht irgendwie Schwierigkeiten in dem Bereich hat.

Ich vermute, dass er kognitiv wahrscheinlich sehr fit ist? Vielleicht sogar eher weit für sein Alter?
Das könnte auch dazu beitragen, dass er sich ungewöhnlich verhält. Vielleicht trifft da ein sehr kluges Köpfchen auf noch nicht so ausgereifte Reizfilter und überfordern ihn?
Vor allem, wenn auch alle anderen viel von ihm erwarten, weil er ständig älter geschätzt wird.

Vielleicht reagiert er manchmal auch wild / „provozierend“ bei kognitiver Unterforderung?
Von meinem Sohn kenne ich es, dass er sehr wütend/frustriert ist, wenn er zwar körperlich gut ausgelastet ist, aber der Kopf nicht genug Futter hatte an dem Tag. Selbst nach einem langen Tag im Kindergarten fehlt ihm oft noch eine geistige Herausforderung.
Er braucht viel Input in Form von Rätselspielen, Lük, Sachbüchern etc. und ist danach wieder ausgeglichen.

Wenn euer KiA bisher nicht reagiert hat, wird er sich mit der Verordnung für Ergo vielleicht auch erstmal querstellen. Lass dich davon nicht entmutigen oder verunsichern.
Dein Hausarzt darf übrigens auch Kinder behandeln und Verordnungen und Überweisungen für sie ausstellen. Der kennt deine Krankengeschichte ja und ist vielleicht eher bereit zügig zu handeln.
Gerade die Kombination von Krebs bei so einer jungen Frau und einem Kind weit über der 97er-Perzentile sollte einen Arzt hellhörig werden lassen.
Es gibt einige genetische Erkrankungen, bei denen extrem überdurchschnittliches Wachstum mit einem erhöhten Risiko für Tumore einhergeht.
Das soll jetzt aber keine Panik auslösen. Die Wahrscheinlichkeit, dass euch das betrifft, ist natürlich minimal. Nur sollte es aus medizinischer Sicht zumindest abgeklärt werden.

Und: du kannst auch auf eigene Faust einen Termin beim Endokrinologen für ihn machen. Fachärzte haben immer gerne eine Überweisung, aber es ist nicht zwingend nötig.
Wenn es euch finanziell möglich ist, kannst du den ersten Termin auch privat zahlen, dann bekommt man meist ganz schnell einen.

Pädaudiologen und Augenarzt habt ihr durch? Wenn nein, würde ich es empfehlen, auch wenn keine Auffälligkeiten da sind. Beides würde das SPZ sonst anleiern, um organische Gründe auszuschließen und bis dann die Ergebnisse da sind, dauert es wieder ewig.
Auch hier geht es ohne Überweisung oder mit einer von deinem Hausarzt.

Ansonsten vielleicht für kurzfristige Ideen für zuhause: auf Instagram gibt es einige Kanäle von Ergotherapeutinnen, die tolle Tipps für die Wahrnehmungsförderung haben. Sowas wie eine enge Tuchschaukel, Gewichtsdecken... vielleicht ist da etwas dabei für deinen Sohn. :)

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Das Verhalten kann ich nicht beurteilen, dafür empfinde ich allgemein Wahrnehmung als zu subjektiv.

Warum ich trotzdem antworte ist die Größe. Meine Tochter is auch groß, und ihr kleiner Bruder ist durchschnittlich groß.
Es liegen Welten dazwischen wie man mit den Kindern umgeht, Erwartungshaltungen selbst von mir aber natürlich auch von der gesamten Umgebung.

Mein Sohn hat es so viel leichter, man hat viel mehr Verständnis aber auch eine ganz andere Erwartungshaltung bekommt viel mehr Lob usw….

Ich versuche es mir immer wieder bewusst zu machen, dass meine Tochter doch noch jung ist… ich habe sie extra später einschulen lassen, damit sie nicht die größte jüngste ist….
Ich glaube nicht, dass es eine Lösung gibt alter ist halt doch zu sehr an Größe gekoppelt. Und es sind die Herausforderungen, mit denen sie lernen muss umzugehen.
Es sind Erfahrungen die prägen.
(Kleine Hunde bellen mehr als große)

Falls es doch einen Tip gibt wie man das Unterbewusstsein korrigieren kann, bin ich dafür sehr offen.

Ach und noch eine Anmerkung: du hast geschrieben dass er im Dezember 4 wird.

Andere antworten haben die 4 aufgegriffen…
Dein Sohn ist noch 3 Jahre alt, und glaub mir bei einem kleinen Sohn, hättest du wahrscheinlich geschrieben er ist 3 hat aber nächsten Monat Geburtstag oder nur 3.5 …

Die Oma hat meine Tochter immer älter gemacht, da war sie schon 5 Monate vor ihrem Geburtstag ein Jahr älter… ( weil Unterbewusst sie viel zu groß für eine 3 jährige war)

Bearbeitet von GrosseKleine
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Hey, vielen Dank für deine Antwort ☺️

Ja, ich schrieb 4. Um Alltag benenne ich ihn aber tatsächlich immer mit 3, muss mich dann aber enorm rechtfertigen. Und dann kommt oft: sag doch bald 4, glaubt dir doch niemand bei der Größe. Und das alles immer vor ihm, das finde ich absolut schrecklich. Oft lasse ich ihn es auch selbst sagen, da ist er immer ganz stolz, dass er die richtige Zahl sagt. 🙈
Auch in der Kita betone ich immer wieder, dass er 3 ist. Doch selbst die Erzieher begegnen mit: ja, aber er wird ja jetzt bald 4.
Für mich zeigt das sehr deutlich ihre Haltung.

Auch hat er erst vor kurzem realisiert, dass seine Freunde in der Kita keine kleinen Kinder, sondern genauso alt wie er sind. Er war ungläubig und hat sich immer wieder vergewissert. Auch Sachen gesagt, wie: "ja, aber der und der bekommt doch da und da Hilfe" oder "aber der und der kann das doch noch gar nicht, aber ich mache das immer allein". Und einiges mehr. Auch das zeigt sehr deutlich wie unterschiedlich der Umgang dort ist. Und es macht mich traurig.

Dass deine Tochter da auch durch muss, ist einfach nicht schön. Ich verstehe nicht, weshalb das immer noch so gehandhabt wird.

Meist hab ich ja ein echt dickes Fell, aber es gibt nun einmal auch andere Tage...

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Hm, dein Text würde für mich folgendes nahelegen:

Erstens: Verhalten tracken! Täglich kurz notieren, ob und in welcher Ausprägung er getreten etc. hat und um wie viel Uhr. Wie du reagiert hast, was das brachte.

Zweitens: Auswerten und testen: Eine halbe Stunde früher ins Bett. Nicht ankündigen, nicht sagen "du gehst jetzt eine halbe Stunde früher ins Bett, weil du trittst!", sondern es einfach machen und so liebevoll wie möglich.

Öfter Geschichten vorlesen und Lieder hören/ singen, in denen es um ein gemütliches Bettgehritual geht.

Drittens: Eine Weile (10 bis 20 min?) vor dem Einleiten des Bettgehrituals mit dem Kind rangeln. Also spielerisch kämpfen. Kissenschlacht, wirklich körperlich rangeln (jeder hält die Arme des anderen fest und ihr schiebt euch gegenseitig hin und her und schaut, wer wen wohin schieben kann, bspw. über eine Türschwelle hinweg). Danach gemeinsam lachen und in eine ruhige Aktivität überleiten.

Viertens (darüber könnte man sicherlich streiten): Deine Blase ist furchtbar schwach. Wenn er anfängt zu treten etc., musst du leider dringend ins Bad und schließt die Tür hinter dir. 5 min entspannende Musik hören und dann wieder raus kommen. Geht es von vorne los, machst du das gleiche. Message: Sorry, wenn du trittst etc., muss ich ins Bad, dort ist die Tür grundsätzlich geschlossen und ich schütze mich so vor dem Treten.

IM Schlafzimmer einen Weg der körperlichen Auslastung anbieten. Ein großes Sofakissen oder Ähnliches extra dafür ins Schlafzimmer stellen. Ihm direkt bei Betreten des Zimmers sagen, wenn er traten, hauen etc. möchte - da ist das Kissen! Los geht's! Wenn er dich tritt, holst du sofort das Kissen und hältst es vor dich! Da darf er rein treten. Ich würde das gar nicht kommentieren, sondern schlicht machen. Danach fragen: Brauchst du noch eine Runde oder kannst du jetzt ins Bett?

Notfalls sagst du "gut, du kannst hier gerne einschlafen, ich schlafe dann heute Nacht in deinem Zimmer, da ist es auch gemütlich!" Also, nicht er wird weggeschickt, sondern du gehst, weil du dich nicht treten lassen möchtest. Das würde ich dann auch wirklich tun - in sein Zimmer gehen und mich dort gemütlich einkuscheln bei schummrigen Licht, so dass er sieht, dass man dort durchaus gemütlich schlafen kann und dass du das vorziehst, wenn er so austickt.

Wenn gar nichts geht: Rückzug. Setze dir eine Zeit, in der du ihn ins Bett bringst und wenn er nach 10 min immer noch versucht zu treten etc., gehe wieder raus, lade ihn ein, mitzukommen. Ganz unbekümmert: "Okay, du bist noch nicht bereit, gemütlich schlafen zu gehen, dann komm mit ins Wohnzimmer!" Dort kuschelst du dich dann ein, weist ihm auch einen Kuschelplatz zu, aber weiter weg von dir - er tritt ja sonst - und gibst ihm eine Decke und stellst dann entwededer eine langweilige Sendung an, hörst für ihn langweilige Musik oder fängst an zu lesen. Sollte er dann dort einschlafen, versuchst du ihn ins Bett zu tragen. (Das sollte dann so vorbereitet sein, dass du nicht noch die Decke zurückschlagen musst etc.).

Andere Kinder: Hier dürfte er ja selbst erfahren, dass die sich von ihm zurückziehen, wenn er "ekelig" ist. Die Frage ist: MÖCHTE er das eventuell, so dass sein Verhalten dadurch verstärkt wird? Du sagst, er kann nicht so viele Kinder so lange um sich haben. Hat er vielleicht gelernt, wenn ich X und Y mache, lassen sie mich eher in Ruhe und macht das dann eher?

In jedem Fall würde ich persönlich beim Treten usw. zurück gehen und wenn er hinterher kommt, ins Bad gehen. Oder wortlos das Sofakissen etc. holen. Keinesfalls würde ich mich täglich treten lassen mit dem Wissen, dass das zu seinem Programm gehört.

Ggf. würde ich mal nach Büchern suchen, die das Thema Verletzung (hauende Kinder oder so) haben, die ihm vorlesen und in ruhigen Minuten, zeitlich weit entfernt von der Schlafenszeit, sagen "das machst du ja abends immer mit mir. Was können wir denn ändern, damit das nicht mehr nötig ist?" Damit er einfach mal realisiert, dass es für dich auch kein Spiel ist.

Haken etc. zerstören: Ist das eine bewusste Provokation oder ein übermütiges Spiel? Kann man etwas in den Flur stellen, an dem er ein bisschen turnen kann? Ich persönlich würde vermutlich den Haken dann erst mal so lassen, also nicht ausbauen, nicht ersetzen, so dass er merkt, dass er da permanent etwas kaputt gemacht hat (weil er das Loch etc. dann täglich sieht). Genauso würde ich ihn nicht mehr unbeaufsichtigt in den Flur lassen und die Jacken vor dem Verlassen der Wohnung für ihn vom Haken holen, bevor er in den Flur kommt. Oder längere Zeit komplett woanders aufbewahren (Schlafzimmerschrank) und dann gezielt holen.

Für sein Zimmer würde ich auch etwas suchen, an dem er sich abreagieren kann. Stoffbälle oder so. Etwas zum Werfen. Auch ein großes Sofakissen zum Treten, Boxen usw. und das in ruhigen Minuten auch gezielt mit ihm üben, so dass du eventuell auch später sagen kannst "ab in dein Zimmer, box das Kissen, dann komme wieder und wir kuscheln". Also nicht als Wegschicken von dir, sondern als Abreagieren, bevor jemand verletzt wird.

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PS

Es kann durchaus auch sein, dass er diese Strategien unbewusst anwendet, um das Schlafen zu verhindern, weil das Schlafen für ihn mit Stress oder Angst verbunden ist. Albträume, Verspannungen/ Blockaden, also Schmerzen usw. Vielleicht merkt er im Schlaf, dass etwas nicht okay ist und hat deshalb Angst vor dem Schlafengehen und "wehrt" sich auf diese Weise dagegen?

Hier würde ich auch noch mal den Arzt ansprechen.