Abholung vom KV beim Umgang

Umgang Kind weint jedesmal

Hallo, vielleicht kann mir ja jemand helfen. Mein Kind 2 Jahre und 4 Monate, geht alle zwei Wochenenden für 4 Stunden zum Papa. Wir haben die Umgangsregelung vom Jugendamt, da wir auch seit der Geburt getrennt sind. Seit 6 Monaten weint mein Kind ständig, sobald er auch nur sieht das sein Papa ihn abholen kommt. Ich habe mir schon viele Beiträge dazu angesehen. Aber es ist egal ob die Oma, mein Freund oder sonst wer, den kleinen runter bringt. Er rastet regelrecht aus, wenn es der Freund meiner Mutter oder meiner Freund ist der ihn runter bringt, aber auch bei mir weint er und möchte am liebsten nicht mit. Mir ist aufgefallen das der KV immer lacht, wenn der kleine weint und ich habe ihm erklärt das es nicht gut sei. Laut ihm spielt das Kind in der umgabgsheit mit den Spielsachen und lacht viel. Mir zerreißt es das Herz ist das mit 2 und halb Jahren eine Phase und was kann ich/wir tun, dass er nicht jedesmal weint und die arme wieder nach mir ausstrecken? Er liebt den Kontakt sonst mit anderen ob klein oder groß, und würde am liebsten mit allen mitgehen. Das JG sagte, das er keine bezugsperson für ihn sei, da er auch viele treffen in der vergangenheit abgesagt hat und teilweise nur 1 mal im Monat kam. Die ganze situation macht mir angst und lust ungute gefühle aus. Das Kind macht das jedesmal jetzt seit Juni also über ein halbe jahr schon.

Anmelden und Abstimmen
1

Die entscheidende Frage wäre für mich, ob er es schafft, den Kleinen in angemessener Zeit zu beruhigen.

Vielleicht solltest du darüber mit dem Vater sprechen. Das könnte dir deine Bedenken möglicherweise nehmen und du wärst in der Übergabesituation entspannter.

Wenn er stundenlang beim Vater weint, muss eine andere Lösung gefunden werden. Vielleicht wendest du dich dann zur Beratung an den Kinderschutzbund o.ä.

2

Naja, er weint im auto dann noch ein bisschen, aber wenn sie zuhause ankommen, dann spielt er. Auch beim zurück bringen gibt es keine Probleme, er kommt problemlos mit mir mit und ist eigentlich ganz normal. Es ist nur beim abholen, dieses weinen, sobald er ihn sieht. Als mein Kind noch ein Baby war, hat er ihn oft nicht beruhigen können und hat den Umgang abgebrochen. Mittlerweile ist das "denke ich" weniger ein Problem. Frage mich aber dann natürlich, was da schief läuft. Zu wenig Beschäftigung mit dem kind? Oder doch nur ttennungsangst beim kind ich weiß es nicht

3

Wenn es wirklich nur kurz ist, würde ich denken, dass er eins von den Kindern ist, die sich mit Übergängen schwer tun. Verlustangst glaube ich eher nicht, das wäre nicht so schnell vorbei. Oder aber die Bindung ist doch ganz okay, so dass er die Angst überwinden kann und sich beim Vater auch sicher fühlt.

Ich finde das Verhalten tatsächlich nicht sehr besorgniserregend.

Nimmt denn der Vater die Umgänge zuverlässig wahr? Dann solltest du den Kleinen darauf vorbereiten. Auch wenn er dann erst mal meutert, hilft es ihm, sich auf die neue Situation einzulassen.

Ist er unzuverlässig, dann kannst du ihn nicht vorbereiten ohne das Risiko einzugehen, dass er bei dir stundenlang weint, weil er vom Vater versetzt wurde.

4

Kannst du dem Kindsvater voll vertrauen? Also außer, dass er unzuverlässig ist, kannst du ihm glauben, was er über die Zeit bei sich erzählt?

Dann fände ich das Verhalten an sich nicht so tragisch.
Ich habe über dieses Alter gelernt, dass Kinder rund um den 2.Geburtstag lernen "in die Zukunft zu sehen". Also sich plötzlich vorstellen können, auch sehr konkret, was gleich/nachher/abends passieren wird oder soll.
Die Trotzphase ergibt sich letztlich auch daraus, dass die Fähigkeiten hier noch nicht mit der Vorstellungskraft gleichziehen.

Also Beispiel (hier für Trotzphase):
Kind kann sich (mit 2 Jahren auf einmal) vorstellen, wie schön es wäre, wenn alle Kuscheltiere in der Küche mit am Tisch sitzen. Die Vorstellung ist da, in Worte fassen kann es das Bild in seinem Kopf leider noch nicht und... es kann die Kuscheltiere nicht alle gleichzeitig tragen. Es nimmt erstmal eins, Mama legt es zurück, der schöne Plan stürzt zusammen, Kind wirft sich schreiend auf den Boden. Mama: ? 😉

Auf euer Beispiel bezogen:
Euer Kind hat (ungefähr seit dem 2.Geburtstag) plötzlich eigene Pläne.
Es denkt sich evtl schon beim Aufwachen auf, was es heute mit seinen duplo-Figuren spielen will. Stellt sich einen bestimmten Turm vor.

(Das ist neu - mit 1,5 Jahren erzählt man Kindern zwar auch, was gleich passieren wird, aber sie können es sich noch nicht aus sich selbst heraus vorstellen bzw sich selbst ausdenken.)

Nun kommt der Papa und alle eigenen Pläne stürzen wie ein Kartenhaus ein...
Das Kind kann ja noch nicht sagen "och nööö, ich wollte doch jetzt lieber erst mit meinen Magformers bauen und später den duplo-Bauarbeiter da rein setzen. Und auf Kuscheln und Vorlesen mit Mama hab ich mich auch gefreut".

Vielleicht hilft es, wenn du die Papa-Zeit früher ankündigst. Vielleicht gleich morgens ein erstes Mal. Das kann auch schief gehen, wenn das Kind dann mit der Zeit zwischen Ankündigung und Umsetzung nichts mehr anfangen kann, aber man kann es ja mal ausprobieren.

Und ich stimme zu: wenn er das ständig absagt, ist das extrem kontraproduktiv. Mal um einen Tag verschieben wird dem Kind egal sein (aber dir wahrscheinlich nicht), aber wenn es so selten wird, ist auch klar, dass das Kind heult.

5

Würde nicht automatisch sagen dass keine gute Bindung da ist aber vielleicht einfach zu wenig Kontakt ? Wäre gut wenn der Vater euch zwischendurch auch besuchen kommen könnte und das Kind ihn mindestens 2 mal in der Woche sieht