Ich frage mich das, weil Bedürfnisorientierung doch dazu führen soll, dass Kinder resilient , psychisch stabil und emotional gefestigt sind.
Wenn das so ist, warum sind dann heute so viele Kinder auffällig im Verhalten und fallen zum Beispiel bei den Einschulungsuntersuchungen auf durch eine nicht altersentsprechende Entwicklung?
Deckt die Bedürfnisorientierung nicht ab, dass Kinder sich altersgemäß entwickeln ?
Geht es dabei in ersten Linie darum, psychische Schäden zu vermeiden ohne in anderen Lebensbereichen fit zu machen?
Liegt der Fokus zu sehr auf der Bindungsorientierung und darauf bloß die Beziehung zum Kind nicht zu belasten?
Ich frage mich das weil ich als Lehrerin mit diesen Konsequenzen täglich konfrontiert werde, mittlerweile ist es normal, dass die meisten Kinder , die in die 1. Klasse kommen, keine Frustrationstoleranz mehr haben, die Aufmerksamkeitsspanne nur wenige Minuten lang ist und manche sogar noch in die Hose machen, unselbständig sind( Jacke und Schuhe anziehen geht nicht ohne Hilfe), keinen Stift halten können und auch im Sozialverhalten schwierig sind, bei Konflikten verbal oder auch körperlich übergriffig werden.
Dann kommt noch dazu, dass es immer mehr Kinder gibt, die schon bei der Einschulung bzw. im Laufe der Grundschulzeit eine Diagnose bekommen, AD(H)S, Autismusspektrumstörung, Lese- Rechtschreibschwäche, Dyskalkulie, Regulationsstörung oder immer häufiger auch eine emotionale Entwicklungsstörung.
Wenn doch die Bedürfnisorientierung eigentlich dazu führen sollte, gesunde, starke Kinder hervorzubringen, wo ist denn dann der Fehler?
Liegt es unserer Kultur/ Gesellschaft oder übersehen die Eltern in ihrem Bemühen alles richtig zu machen etwas?
Mir macht es zunehmend Sorgen zu sehen, dass Kinder heute so viele Probleme haben obwohl doch die Eltern alles tun , damit das nicht passiert.
Wie sind eure Gedanken dazu?
Ist die Bedürfnisorientierung in der Erziehung wirklich zielführend
Ich habe irgendwie eine Verständnisfrage, was genau hat denn ADHS und sämtliche andere Erkrankungen mit der Erziehung zu tun?
Ich kann kaum glauben, dass Du Lehrerin bist. Wie kann man Erziehung mit ADHS, Autismus Dyskalkulie und LRS in einen Topf werfen?
Es haben heute auch nicht mehr Menschen Krebs, die Methoden haben sich einfach weiter entwickelt und die Diagnostik hat sich verfeinert.
Doch es haben tatsächlich mehr Menschen Krebs ...
Vermutlich aber auch, weil man vieles früher noch nicht diagnostizieren konnte. Wegen noch nicht ausgereifter Aparaturen etc. MRT ist noch gar nicht so alt. Die Leute sind einfach tot umgefallen und man hat's als Herzschlag interpretiert oder wusste es schlichtweg nicht. Heute erkennt man, dass es Krebs war. Das heißt aber in Zahlen nicht, dass es nicht weniger Krebs gegeben hat.
Für einige Krebsarten kann man nachweisen, dass diese in den letzten 10, 20 Jahren zugenommen haben. Aber auch hier ist die Frage: liegt es an der besseren Technik oder sind es wirklich mehr Fälle geworden?
Ich glaube dass viele Eltern Bedürfnis und Wunsch verwechseln und Kinder dadurch Schwierigkeiten bekommen.
Wenn mein Kind müde ist und auf den Spielplatz will, ist es nicht Bedürfnis orientiert, wenn ich seinem Wunsch nachgehe, sondern es ist meine Aufgabe sein Bedürfnis nach Schlaf zu decken.
Es geht also nicht darum nach der Nase des Kindes zu tanzen sondern es besser zu verstehen.
Die unausgeglichenheit vieler Kinder schiebe ich persönlich auf den starken Medienkonsum in der heutigen Zeit, die vermehrte Strahlung und Eindrücke in dieser hektischen Zeit. Mehr Aufenthalt in der Natur würde vielen Kindern gut tun.
Die unselbstständig würde ich zum Teil auf den stressigen Alltag schieben (es muss immer schnell gehen, deshalb zieht Mama die Jacke an) und zum anderen auf das abnehmen von Dingen, wenn das Kind mal nicht mag.
Ich selbst erwische mich auch manchmal dabei und es hilft sehr sich zu entschleunigen und sich mehr Zeit zu nehmen.
Das sind so meine Gedanken dazu.
"ist es nicht Bedürfnis orientiert, wenn ich seinem Wunsch nachgehe, sondern es ist meine Aufgabe sein Bedürfnis nach Schlaf zu decken."
Japp, das wird der Punkt sein.
Man muss die Bedürfnisse ja auch bewerten. Das Kind hat auch das Bedürfnis, gesunde Zähne zu haben. Ja dann bockt und kreischt er halt. Und ja, dann macht man es auch mal kürzer oder man verspricht für hinterher Dinge, die er sonst nicht darf. Aber geputzt wird! Das Bedürfnis gesunder Zähne überwiegt dem Wunsch, nicht Zähne zu putzen 🤷
Das Zeit nehmen muss ich allerdings auch mehr üben. Der werte Herr Knirps lässt sich gern alles "an den A rantragen", wie man bei uns so schön sagt. Und oft bin ich dann einfach genervt und ja, dann ziehe ich ihm eben die Schuhe an... Obwohl er es auch selber könnte. Eigentlich ist aber "sich selber anziehen" ja auch so ein Bedürfnis. Woher soll das das Kind aber wissen?
Richtig spannend wird es dann, wenn mehrere Lebewesen ins Spiel kommen. Kind hat Hunger, Hund muss Pipi, Kind will spielen, Hund hat Hunger. Priorisieren und eine Reihenfolge in die Sache bringen. Die Bedürfnisse haben eine Rangfolge und manche Bedürfnisse müssen sich dann eben hinten anstellen.
Diesem Beitrag moechte ich nur noch eines hinzufuegen: Kinder beduerfnisorientiert zu erziehen darf, meiner Meinung nach, nicht bedeuten, dass alle Erwachsenen in seinem Umfeld ueber Jahre hinweg keinerlei eigene Beduerfniss haben duerfen. Fuer mich gehoert zu einer beduerfnisorientierten Erziehung auch dazu, dass immer mal wieder abgewogen werden muss, wessen Beduerfnisse gerade dringender/ wichtiger sind und wer gerade mehr Resourcen freihat.
Manchmal kann tatsaechlich das Beduerfnis der Mutter oder des Vaters, jetzt mal 10 Minuten mit einer Tasse Kaffee auf dem Sofa zu sitzen, wichtiger sein, als das Beduerfnis des 6 jaehrigen, jetzt sofort Aufmerksamkeit in Form von Hilfe bei einer Bastelarbeit zu bekommen. Die meisten Kinder lernen auch recht schnell, dass es OK ist, mal zurueck zu stehen oder zu warten, weil oft genug ja auch die anderen zu ihren Gunsten zurueckstehen.
Ich lehne mich mal weit aus dem Fenster und stelle die Vermutung auf, dass diejenigen Kinder, deren Eltern den Begriff "bedürfnisorientierte Erziehung" überhaupt kennen, im Wesentlichen nicht die Kinder sind, die bei der Einschulungsuntersuchung durch nicht altersentsprechende Entwicklung auffallen.
Das bezweifele ich, weil ich das Gefühl habe, dass der Begriff auf Social Media vor allem von Laien, die sich als Influencer darstellen, regelrecht missbraucht wird. Die Orientierung geht komplett unter, gefordert wird so etwas wie die Bedrüfniszentrierung der Wünsche des Kindes und die maximale Rücknahme jeglicher Bedürfnisse bis Gefühle des Elternteils. Der Elternteil rennt von morgens bis abends den vermeintlichen Bedürfnissen des Kindes hinterher, darf aber nie vom Kind irgendetwas fordern, völlig egal, was. Immer muss er einen Weg finden, dass das Kind einfach freiwillig und gerne macht, was er möchte oder er muss mit dem störenden Verhalten einfach leben.
Macht ein Kind etwas, das stört oder etwas nicht, wozu es aufgefordert ist, gibt es immer einen Grund, den der Erwachsene finden muss. Dagegen macht der Elternteil etwas, das das Kind stört, begeht der Elternteil einen schweren Fehler.
Es ist nicht mehr "normal", dass man als Kind einfach etwas lernt, bspw. auch Regeln und Routinen erlernt und dann befolgt, sondern es wird immer überlegt, was man den tun müsse, damit das Kind von alleine bestimmte Dinge lernt. Statt zu sagen "wir üben so lange das morgendliche Anziehen, bis es für das Kind Routine geworden ist - und bis dahin planen wir mehr Zeit ein und überlegen uns ggf., wie man das spielerisch fördern kann" wird überlegt, warum das Kind sich nicht anziehen möchte und wie man es dahin bekommt, ohne direkt zu vermitteln, dass dies eben eine tägliche Routine sei, die zu erlernen sei.
Verschwiegen wird bei der Gesamtdiskussion, dass das Problem überhaupt nur entsteht, weil Eltern und Kind einen für das Kind unangemessenen Zeitdruck durch Arbeit, KiTa und andere Termine haben. Hätte man morgens einfach 2 Stunden Zeit oder auch mal drei Stunden, weil man bspw. nur einkaufen gehen müsste, wäre da kein Druck und das Problem würde auf jeden Fall nicht so häufig entstehen.
Dazu kommen auch bei Kindern mMn immer früher Vergleiche, Peerpressure usw. Dinge, die früher frühestens in der Schule anfingen, fangen jetzt schon im Kindergarten an. Was hat X, was habe ich? Was darf X, was darf ich? Was kann X, was kann ich?
Es wäre mal interessant zu sehen, ob sich die Lage ändern würde, wenn alle Eltern mal 8 Jahre keinen Erziehungscontent außerhalb pädagogischer Fachliteratur von echten Fachleuten konsumieren dürften und auch untereinander nicht über das Thema sprechen dürften, sich also nicht mit anderen Eltern vergleichen dürften. Und auch ihre Kinder nicht mit anderen Kindern vergleichen dürften. Dazu eben 5 Jahre Elternzeit in voller Bezahlung mit Betreuungshilfen (so, dass die Eltern auch mal etwas Freizeit hätten, das Kind aber von gut bekannten Personen betreut würde).
Ob das die Lage nicht deutlich entspannen würde?
Parallel keine Kommentare von Erziehern, Ärzten usw., die auf die Eltern unnötigen "Förderdruck" aufbauen oder ein Stigma in den Raum stellen würden.
Dieses ganze System ist gut gemeint, scheint aber oft wirklich zu schaden, wenn man als Eltern etwa nicht weiß, ob das Kind WIRKLICH ein Problem hat oder nur Fördermittel abgegriffen werden sollen. Oder wenn man sich als Eltern sorgt, dass tatsächlich benötigte Hilfe dem Kind schaden könnte, weil es den Stempel "Integrationskind" = wird sowieso nichts werden" (überspitzt gesagt) aufgedrückt bekommt und man als Elternteil nichts dagegen machen kann.
Ich würde mal argumentieren, dass es einem Kind durchaus gut tut, frühzeitig zu lernen, dass JEDER im Umfeld Bedürfnisse hat und JEDER mal Rücksicht nehmen muss und dass Regeln überall für alle gelten. Dass man sich an den Bedürfnissen aller ORIENTIERT und nicht die Bedürfnisse Einzelner (weder der Kinder, noch der Eltern oder nur einzelner Familienmitglieder) priorisiert und der Rest sich gefälligst zurückzunehmen hat.
Allerdings ginge das bei vielen Kindern mMn nicht mit extrem früher Fremdbetreuung und Eltern, die bis abends arbeiten müssen, um überhaupt über die Runden zu kommen. Das System behindert da also die Familien an ganz vielen Stellen, nicht nur in der Kinderbetreuung!
Mein Ansatzpunkt ist der, dass Leute, die sich überhaupt Gedanken über Erziehung machen, ihre Kinder jedenfalls im Blick haben, auch falls sie letztlich nicht den optimalen Weg wählen sollten.
Meinst du denn, dass es viele Familien gibt, die dem beschriebenen Socialmediatrend folgen? Privat kenne ich tatsächlich keine. Deshalb hätte ich gedacht, dass der Anteil nicht so signifikant hoch ist, als dass er geeignet wäre, die im Ausgangspost bezeichnete Problematik zu bestimmen.
Nach den Antworten einiger hier verstehe ich, wieso der Lehrerberuf unattraktiv wird.
Bedürfnisorientierte Erziehung klingt auf den ersten Blick sehr liebevoll und vernünftig. Wer möchte nicht auf die Bedürfnisse seines Kindes eingehen, es respektvoll behandeln und eine starke Bindung aufbauen? Doch in der Praxis zeigt sich oft, dass diese Erziehungsmethode nicht so einfach funktioniert, wie es in der Theorie versprochen wird. Das liegt daran, dass Kinder – genau wie Erwachsene – nicht immer wissen, was sie wirklich brauchen. Sie haben Wünsche, Impulse und Launen, die nicht immer mit ihrem langfristigen Wohl vereinbar sind.
Ein Beispiel: Ein Kind möchte am Abend nicht schlafen gehen, weil es noch spielen oder bei den Eltern bleiben will. Bedürfnisorientiert betrachtet könnte man sagen, das Kind hat das Bedürfnis nach Nähe oder Spielzeit. Doch das eigentliche Bedürfnis ist Schlaf – etwas, das das Kind selbst in dem Moment nicht erkennt. Hier braucht es eine klare Führung der Eltern, die eben auch mal “nein” sagen müssen. Wenn man immer nur den oberflächlichen Wünschen des Kindes nachgibt, kann das zu Schlafmangel, Überforderung oder sogar Verhaltensproblemen führen.
Ein weiteres Problem ist, dass bedürfnisorientierte Erziehung oft unterschätzt, wie schwer es ist, die Balance zwischen den Bedürfnissen des Kindes und denen der Eltern zu halten. Eltern sind nicht unendlich belastbar. Ständig die Wünsche des Kindes zu priorisieren, führt dazu, dass Eltern sich selbst vernachlässigen und irgendwann erschöpft sind. Was passiert dann? Die Beziehung zum Kind leidet, weil die Eltern gereizt, ungeduldig oder überfordert werden. Am Ende sind weder die Eltern noch das Kind glücklich.
Hinzu kommt, dass Kinder lernen müssen, mit Frustration umzugehen. Das Leben wird ihnen nicht immer alles auf dem Silbertablett servieren. Wenn sie zu Hause nie lernen, dass nicht jedes Bedürfnis sofort erfüllt wird, werden sie in der Schule, im Beruf oder in Beziehungen schnell an ihre Grenzen stoßen. Ein “nein” ist manchmal wichtiger als ein “ja”, weil es das Kind auf die Realität vorbereitet.
Zusammengefasst denke ich schon, dass falsch verstandene bedürfnisorientierte Erziehung schlecht für die Entwicklung der Kinder ist.
Sie kann schlecht sein, ja, aber keine Krankheiten auslösen.
Ich glaube, dass heutzutage einigen verhaltensauffälligen Kindern gleich der Stempel ADHS oder Lese-Rechtschreib-Schwäche aufgedrückt wird, damit die Eltern eine Diagnose haben und somit nicht für das Verhalten des Kindes verantwortlich sind.
Es ist doch einfacher zu sagen "Der Maxi hat Hannes nur geschlagen, weil er ADHS hat und frustriert war, weil er das Auto nicht bekommen hat", als sich beim Kind unbeliebt zu machen und richtige Konsequenzen aufzuzeigen.
Aber auch hier: NUR MEINE MEINUNG 😉
Ich glaube du vermischst hier gerade sehr viele Dinge miteinander - ein bestimmter "Erziehungsstil" beeinflusst ja nicht, ob ein Kind Autist ist, oder eine LRS hat. Das ist ja, wie wenn ich behaupten würde, durch einen bestimmten Erziehungsstil bekäme ein Kind Diabetes. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.
Ich denke, dass das, was dir auffällt - geringe Frustrationstoleranz, geringe Aufmerksamkeitsspanne, Unselbstständigkeit....andere Gründe hat.
Ich denke ein wesentlicher Faktor ist der (zu frühe) Medienkonsum, mangelnde Bewegung an der frischen Luft, Freizeitstress...
Mein Eindruck ist (nur meine Beobachtung), dass viele Eltern selbst ständig unter Strom stehen und sich dann das "Leben leicht machen", indem sie das Kind vor dem Tablet / TV parken, statt mit ihm raus zu gehen, es zu früh zu viele Medien konsumieren lassen.
Eine gewisse Bequemlichkeit der Eltern sehe ich auch bei Konfliktvermeidung - statt mit dem Kind auszudiskutieren, dass jetzt nicht das Kuscheltier an der Kasse gekauft wird, geben viele Eltern nach - die Kinder lernen nicht zu warten.
Zu viel Konsum spielt da auch eine Rolle - die Kinder lernen nicht mehr, sich auf etwas zu freuen, zu sparen - denn sie bekommen es zu schnell und ständig. Daraus könnte die mangelnde Frustrationstoleranz resultieren.
Insgesamt ist unsere Gesellschaft zu schnelllebig und zu hektisch geworden - permanente Erreichbarkeit (WhatsApp / Handy) und eine hohe Erwartungshaltung (Job, Haus, Karriere, tolle Events mit Kind etc.) führen zu immer mehr Stress, Unruhe und wenig Zeit - bei den Eltern und dadurch auch bei den Kindern.
Manchmal wünsche ich mir die 90er zurück. Wenn man nicht zu Hause war, war man WEG. Wer etwas wollte, musste ein paar Stunden später nochmal anrufen. Oder einen Brief schrieben.
Schlechte Erziehung kann zu Diabetes führen, doch! Es gibt super viele Kinder, die sich ausschließlich von Mist ernähren.
Auch ist die LRS-Diagnostik schwammig. Durch schlechte Erziehung kann es sein, dass Rechtschreibstrategien nicht gelernt werden. Den Unterschied zu testen traue ich nicht jedem Arzt zu, von dem ich Atteste akzeptiere. Dasselbe betrifft durchaus auch ADHS.
Das heißt aber umgekehrt nicht, dass Eltern das Auftreten dieser Symptome zu 100% verhindern könnten.
"Schlechte Erziehung kann zu Diabetes führen, doch! Es gibt super viele Kinder, die sich ausschließlich von Mist ernähren."
Das wäre dann Typ 2 Diabetes. Dieser Typ ist bei Kindern extrem selten - es dauert eine Weile, bis durch den schlechten Ernährungsstil etc. sich der Typ 2 Diabetes entwickelt.
Typ 1 ist dagegen angeboren.
Und ich will hier jetzt gar keine Diabetesdebatte starten.
Es geht darum, dass Krankheiten eine Sache sind und Verhaltensweisen, die durch Erziehung beeinflussbar sind, eine andere Sache.
Dann ersetze halt Diabetes durch Herzfehler.
Man kann halt auch wieder Eltern nicht für angeborene Erkrankungen ihrer Kinder verantwortlich machen.
Erschreckend was du doch als super Lehrerin von dir gibst.
Punkt 1: ADHS und alles andere was du genannt hast ist eigentlich angeboren.
Es ist sogar ein gutes Zeichen dass es heute häufiger erkannt wird. Ich hätte damals einiges darum gegeben nicht einfach als faul und dumm abgestempelt zu werden.
Gleichzeitig ist es immer häufiger dass Eltern immer mehr arbeiten müssen um die Familie zu finanzieren. Da fehlt oft die Zeit für vielleicht nötige Förderung. Dann ist man angewiesen auf eine gute Kita. Was bei dem Personalmangel allerorts schwierig ist. Da bleibt oft Förderung auch dort auf der Strecke.
Das ist es nämlich, eine Frage der Förderung. Stifthaltung ist keine Erziehungsfrage... Frustrationstoleranz nur so halb. Es muss halt Eltern und Erzieher geben die Zeit haben die Frustration zu begleiten.
Leider ist das heutzutage schwierig. Wie gesagt. Die letzten Jahre allein durch Corona etc ist bei vielen Familien der Stresspegel wahrscheinlich einfach hoch.
Bei uns auch.
Ich bin wirklich heilfroh, dass wir eine Kita haben die gut aufgestellt ist und auffängt was bei uns aufgrund wenig Zeit auf der Strecke bleibt.
Und nochmal zum Thema Bedürfnis orientierte Erziehung: da geht es nicht nur um die Bedürfnisse des Kindes. Sondern um die Bedürfnisse aller und darum diese in Einklang zu bringen. Es darum dass das Kind ernst genommen wird und liebevoll behandelt wird.
Das ist durchaus auch machbar wenn das Kind gleichzeitig lernt sich anzuziehen etc.