Mein Sohn (5) sieht in seinem gleichartigen Cousin ein Vorbild. Leider greift er dadurch jedes Schimpfwort und jede Beleidigung auf. Als es mit „Halt die Klappe“ losging habe ich meinem Sohn noch erklärt, was eine Klappe ist und dass es andere Menschen traurig macht, wenn er sowas zu anderen sagt.
Heute kam dann der Moment, als er wütend auf mich war, weil er sich für den Geburtstag seiner Kindergartenfreundin anziehen sollte. Nach dem dritten Mal musste ich deutlicher werden, da wurde er wütend. Als er sich angezogen hat, habe ich ihn gelobt (war das ein Fehler?) und darauf hin sagt er zu mir „klappe“. Es hat mich hart getroffen, ich habe es aber ignoriert.
Meiner Schwiegermutter ist natürlich gleich dazwischen gegrätscht und hat gesagt, dass es normal ist. Weiß ich auch, hat mich trotzdem
Hart getroffen.
Nun spielt er häufiger mit seinem Cousin und greift dadurch häufig teilweise auch echt miese Wörter auf, die er dann preisgibt, wenn er wütend ist.
Meine Sorge ist, dass er auch das übergriffe verhalten seines Cousins aufgreift.
Wie reagiere ich nun richtig bei Schimpfwörtern?
Wie reagiere ich, wenn sein Cousin mit Schimpfwörtern um sich wirft? (Seine Mutter, meine Schwägerin unternimmt leider nichts, auch nicht beim übergriffen verhalten)
Wie mit Schimpfwörtern umgehen?
Ich habe mich bei jeglichem unangemessen Vokabular sofort eindeutig und eindringlich positioniert. Ich habe meinen Kindern sofort gesagt, dass ICH das nicht hören will.
Natürlich weiß ich, dass so gesprochen wird, aber DAS verbiete ich ja auch nicht. 😉 Ich möchte soetwas eben nicht hören. Und das sagte ich streng, laut und deutlich mit Augenkontakt.
Meine Kinder sind 20 und 16, in meiner Gegenwart reden sie ordentlich, auch miteinander, schon immer eigentlich. Da gab es zu Hause auch kein Einbruch in der TopTeeniezeit.
Ich bleibe bei sowas authentisch. Meine Kindern wollen mir nichts Böses, ich muss meine wunden Punkte nicht vor ihnen verstecken und es bringt auch nichts, sich über Sachen, die mich eigentlich nicht stören, künstlich aufzuregen, nur um die Kinder zu erziehen. Das merken sie dann nämlich auch, wenn es nicht authentisch ist.
Das "Klappe" hätte mich in der ersten Sekunde wohl auch kurz verletzt, aber dann hätte ich mir klar gemacht, dass ich mein Kind gerade zu einer Handlung genötigt habe und das Kind dann auch noch für sein resignieren und folgen gelobt habe, so als hätte es das freiwillig gemacht. Wenn das fremdbestimmt handeln fürs Kind unangenehm war, ist das loben wie ein bohren in der Wunde. Da ist es von Seiten des Kindes eben nötig klarzustellen, dass das nicht freiwillig passiert ist und es die Situation ganz unangenehm findet. "Klappe" finde ich dann eine nachvollziehbare Reaktion. Also hätte ich dazu in den Moment erstmal nicht groß was gesagt.
Wenn die Kinder jeden "du alter Opa" nennen, kläre ich sie darüber auf, dass das mir persönlich zwar nichts macht, aber dass sie andere Menschen damit verletzen könnten und warum. Da sie niemanden grundlos verletzen wollen, nutzen sie es dann eher untereinander im Kinderzimmer, wenn es niemandem schadet.
Also ich denke ich versuche einfach den Kindern beizubringen, welche Worte welche Auswirkung haben und sie soweit zu sensibilisieren, dass sie damit nicht aus Versehen jemanden verletzen. Wenn sie absichtlich jemanden verletzen, müssen sie eben mit den Konsequenzen klarkommen, also beispielsweise, dass sie Person wütend wird oder auf Abstand geht.
Kinder sind ja normalerweise erstmal sehr soziale Wesen, die sich mit anderen und besonders mit den Eltern gut verstehen wollen. Natürlich kann es sowohl Kindern als auch Erwachsenen passieren, dass man sich im Streit mal nicht optimal verhält. Wenn's zu schlimm war, führt man halt ein klärendes Gespräch, wenn sich alle beruhigt haben. Da kann man dann auch über Alternativen sprechen. Also dein Kind hätte sagen können, "rede nicht mit mir, ich bin noch sehr wütend". Aber dass Kinder mit 5 nicht immer die richtigen Worte finden, ist ja nicht weiter verwunderlich. Mit etwas Glück lernen sie es noch (im Gegensatz zu vielen Erwachsenen).
Ich bleibe bei sowas authentisch. Meine Kindern wollen mir nichts Böses, ich muss meine wunden Punkte nicht vor ihnen verstecken und es bringt auch nichts, sich über Sachen, die mich eigentlich nicht stören, künstlich aufzuregen, nur um die Kinder zu erziehen. Das merken sie dann nämlich auch, wenn es nicht authentisch ist.
Das "Klappe" hätte mich in der ersten Sekunde wohl auch kurz verletzt, aber dann hätte ich mir klar gemacht, dass ich mein Kind gerade zu einer Handlung genötigt habe und das Kind dann auch noch für sein resignieren und folgen gelobt habe, so als hätte es das freiwillig gemacht. Wenn das fremdbestimmt handeln fürs Kind unangenehm war, ist das loben wie ein bohren in der Wunde. Da ist es von Seiten des Kindes eben nötig klarzustellen, dass das nicht freiwillig passiert ist und es die Situation ganz unangenehm findet. "Klappe" finde ich dann eine nachvollziehbare Reaktion. Also hätte ich dazu in den Moment erstmal nicht groß was gesagt.
Wenn die Kinder jeden "du alter Opa" nennen, kläre ich sie darüber auf, dass das mir persönlich zwar nichts macht, aber dass sie andere Menschen damit verletzen könnten und warum. Da sie niemanden grundlos verletzen wollen, nutzen sie es dann eher untereinander im Kinderzimmer, wenn es niemandem schadet.
Also ich denke ich versuche einfach den Kindern beizubringen, welche Worte welche Auswirkung haben und sie soweit zu sensibilisieren, dass sie damit nicht aus Versehen jemanden verletzen. Wenn sie absichtlich jemanden verletzen, müssen sie eben mit den Konsequenzen klarkommen, also beispielsweise, dass sie Person wütend wird oder auf Abstand geht.
Kinder sind ja normalerweise erstmal sehr soziale Wesen, die sich mit anderen und besonders mit den Eltern gut verstehen wollen. Natürlich kann es sowohl Kindern als auch Erwachsenen passieren, dass man sich im Streit mal nicht optimal verhält. Wenn's zu schlimm war, führt man halt ein klärendes Gespräch, wenn sich alle beruhigt haben. Da kann man dann auch über Alternativen sprechen. Also dein Kind hätte sagen können, "rede nicht mit mir, ich bin noch sehr wütend". Aber dass Kinder mit 5 nicht immer die richtigen Worte finden, ist ja nicht weiter verwunderlich. Mit etwas Glück lernen sie es noch (im Gegensatz zu vielen Erwachsenen).
Bei Schimpfwörtern sind wir gut damit gefahren, deutlich darauf hinzuweisen, dass man dieses Wort nicht verwendet und der Sache ansonsten möglichst wenig Aufmerksamkeit zu schenken.
Also bei "du Arschloch" nur sagen "das sagt man nicht" oder "Rede nicht so mit mir!".
Keine inhaltliche Reaktion, kein Drama.
Bei "Klappe" wäre es mir allerdings deutlich lieber, wenn mein Kind mit diesem Wort einmal deutlich seine Gefühle zum Ausdruck bringen kann. Wenn es lernt, dass eine adäquate Frustrationsreaktion eher so aussieht, würde mich das stark beunruhigen:
"Liebe Mama, ich hatte vorhin keine Lust, mich anzuziehen, weil ich kurzzeitig in Gedanken noch in meinem Spiel versunken war. Ich weiß aber, dass eine angemessene Bekleidung für die von mir gewünschte Unternehmung unerlässlich war, deshalb habe ich mich zusammengerissen und kooperiert. Dein anschließendes Lob empfand ich als unangemessen, weil es mir meine vorherige Bockigkeit nochmals vor Augen geführt hat. Dies teile ich dir mit, damit du weißt, dass es mich traurig und auch etwas wütend gemacht hast, dass du mir die eigene Einsicht nicht zutraust und meinst, mich mit einem billigen Lob motivieren zu müssen".
In einem Umfeld, dass jedes simple Wort wie "Klappe" derart auf die Goldwaage legt, würde ich mich zumindest sehr gehemmt fühlen.
Aber, hm, wenn man seinem Kind sagt, es solle nicht "halt die Klappe" sagen, weil man sonst traurig wird... da könnte der Spruch natürlich auch mal kommen, DAMIT Mama traurig wird. Oder so wütend wie man selbst.
Schimpfwörter sind super, um Emotionen auszulösen 😉 "Klappe" ist eigentlich kaum ein Schimpfwort, aber man kann es natürlich zu einem hochstilisieren.
🤣👍
Silentium!
😅 Jaaa! 👍 Es ist immer gut, ein anerkanntes Synonym parat zu haben!
Hart getroffen? Wegen "Klappe"... na dann warte es ab....vor ca. 3 Jahren brüllte in der Nachbarschaft die Pubitochter ihre Mutter an "du bist ein solches A*schloch, ich hasse dich, du bist die Pest.."
Nein, absolut keine Assifamilie... mittlerweile hat die sich wieder normalisiert.
Ein heutiger Heilerziehungspfleger, verheiratet, 3 Kinder, brüllte in der Pubertät seine Mutter an " wenn du endlich stirbst, tanze ich auf deinem Grab..." DIESE Mutter war wirklich fertig, denn auch bei der Familie war das ganz sicher nicht der Umgangston!
Willkommen im realen Leben.... ist aber nicht immer so, meine Enkelin verwandte keinerlei Schimpfworte, da flogen nur die Türen.
LG Moni
Bei uns gab/gibt es die Regel ein Schimpfwort, welches sie nicht kennen dürfen sie nicht verwenden. Das haben wir schon von Anfang an eingeführt. Wenn sie dann doch mal mit einem Schimpfwort kamen, hab ich es mir von ihnen erklären lassen. Wenn sie es nicht kannten, hab ich es ihnen erklärt und sie gefragt, wie sie sich fühlen würden, wenn man zu ihnen dieses oder jenes sagen würde. Da waren sie sehr zugänglich.
Auf der anderen Seite waren zum Beispiel Wörte wie Scheisse, Klappe durch aus erlaubt, wenn sie im ganze Satz verwendet wurden Also zum Beispiel: Das ist doch Scheisse. Jetzt halt mal die Klappe. Wenn mir also meine Kinder ein Klappe an den Kopf geworfen haben, dann kam von mir nur ein. "Im ganzen Satz bitte". Das führte meistens dazu, dass sie lachen mussten und den Wörtern damit die Schärfe genommen wurde.
Durch dieses Vorgehen haben meine Kinder bei Schimpfwörtern in der akuten Phase ganz schnell ihr Interesse verloren. Sie haben damit bei uns keine Effekte erreicht. Und durch das Erklären, haben sie es sich nicht getraut, die Wörter ausserhalb des geborgenen Umfelds anzuwenden.
Heute sind meine Kids 11 und 14. Hier sind jetzt die Jugendwörter ein Thema. Hier gilt einfach die Regel - mit Freunden ja, aber ich möchte z. B. nicht Dicker genannt werden.
Hey!
Wenn er "Halt die Klappe" "A*sch" oder das Fo-Wort sagt, gehe ich zu Hause dazwischen und sage, dass wir so hier nicht sprechen. Ich habe ihm erklärt, dass es etwas über Menschen aussagt, wie sie sprechen, andere Menschen das erkennen und so nicht wünschen. Dann würden sie nicht wollen, dass ihre Kinder zu uns Kontakt haben. Das war unser Fazit. Ich habe es versucht, kindgerecht zu halten.
Er hat verstanden, dass diese Worte oft von Kindern kommen, die auch sonst "Verhaltsschwierigkeiten" haben, die mein Kind stören. Ich habe ihm erklärt, dass man auch mit seiner Wortwahl "schwierig" sein kann, und dass diese Worte uns genau so stören wie das schwierige Verhalten des anderen Kindes mein Kind.
1x hat mein Kind darauf beim Kinderturnen irgendwas mit "Klappe" zu mir gesagt, als ich ihn an die Regeln erinnert habe. Wegen der Vorgeschichte des Tages (massiv Grenzen testen) habe ich ihm mitgeteilt, dass wir deshalb nun gehen. Er wurde bockig, ich habe ihn auf den Arm genommen und bin gegangen. Ein anderes Mal fiel "F*tze" auf dem Spielplatz. Wir machten auch sofort auf dem Absatz kehrt.
Mein Kind weiß, dass es für manche Dinge eine 2. Chance gibt, für andere Dinge nicht. Und wer sich so draußen aufführt, geht sofort. Ich weiß, dass es die anderen Mütter ähnlich streng sehen.
Das klappt ziemlich gut und wir haben eigentlich keine Probleme mit den Worten mehr. Hat aber ein paar Monate gedauert.
Mit dem Cousin ists schwierig. Da müsste eigentlich dessen Mutter reagieren- wenn die nichts macht, ist es so. Dazwischengehen würde ich, wenn mein Kind auf den Zug aufspringt. Mein Kind weiß, dass es Menschen gibt, die so sprechen und die nichts dazu sagen, wenn ihre Kinder das nachplappern. Wir gehören aber nicht dazu.
"Justus, andere sprechen so, wir aber nicht." Kannst du auch in der Nähe der anderen sagen.