Ich brauche dringend Hilfe

Ich kann nicht mehr. Ich weiß einfach nicht mehr weiter . Als Mutter , muss ich so dermaßen versagt haben , ich kann es mir nicht anders erklären.
Es geht um unseren Sohn , wird in 6 Monaten 5 Jahre alt.

Es fing mit eigentlich schon 6 Wochen an. Er schrie und schrie und schrie. Nichts hat geholfen. Keiner konnte uns helfen.
Es kamen höchstens Aussagen wie , lass ihn schreien. Das habe ich versucht, höchstens 2 Min , aber das war echt nicht schön.
Wir waren bei zig Ärzten , er wurde auf Links gedreht. Es hieß, er ist halt so. Kann man nichts machen.

Die Zeit verging und er war eigentlich immer unzufrieden. Egal was man tat.
Ich hatte das Gefühl, nie ein glückliches Baby und später Kleinkind zu haben. Alle Kinder auf den Spielplätzen , waren fröhlich und spielten . Entdeckten die Welt und Umgebung. Meiner saß nur bei mir .
Gut , hatte ich mich mit abgefunden.
Wir waren viel unterwegs , haben einiges ausprobiert was man mit Kleinkindern halt so macht. Nichts passte ihm , er wollte nie irgendwo bleiben oder mitmachen. Schrie alle nur an.
Das zieht sich bis heute.
Er isst nichts. Höchstens Nudeln, trocken Brot, nuggets. Kein Süßes .
Er würgt , findet es eklig, es stinkt für ihn

Mittlerweile haben wir eine Phase erreicht ( oder was auch immer es sein soll ) er geht nicht mehr raus.
Denn , er muss eine Jacke anziehen.
Will er nicht , schreit und kreischt.
Ohne Jacke draußen, friert er will wieder rein.
Geh ich ohne ihn dann zu.B einkaufen und er bleibt Papa , schreit er , er will mit aber ohne Jacke.
Silvester, wir wollten raus ein paar wunderkerzen zünden , er freute sich 2 Tage vorher schon, sprach von nichts anderem mehr , an dem Tag war es sehr kalt bei uns und stürmisch. Keine Chance , er wollte keine Jacke anziehen.
Ich habe ihm Thermo Hosen gekauft , zieht er nicht an , sind ihm zu eng ( laut seiner Aussage )
Schneehose keine Chance , es hat heute ultra viel geschneit , seine Augen haben geleuchtet als er es sah. Aber ich bekam ihn nicht raus.
Keine Hose und keine Jacke wollte er anziehen.
In die Kita krieg ich ihn nur mit viel Gebrüll, bin ich aber weg , spielt er dort und es ist alles gut. Musste ihn auch noch nie abholen oder änliches.
Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Es ist auch wenn er wo hin will , Kirmes oder Weihnachtsmarkt, er freut sich tanzt den Weg dort hin , sind wir angekommen stoppt er . Er will Karussell fahren, traut sich dann aber nicht mehr , laut seiner Ausssge alle könnten ihn angucken oder auch , es sind zu viele Menschen da
Gehen wir dann weiter oder weg , schreit er , er will fahren , gehen wir zurück, gleiches Spiel von vorne.
Ich weiß nicht wie ich ihm da helfen soll .
Egal wo er ist bzw bei Papa oder mal selten bei Oma , es ist alles gut alles bestens. Komme ich dazu , dreht er auf. Er hört nicht , diskutiert bockt .
Ich höre von ihm immer nur ... ich will ich will ich will.
Ich habe langsam keine Kraft mehr.
Auch wenn er isst , er möchte Nudeln . Gut gibt es heute Nudeln zu Mittag für uns alle. Sind sie fertig, will er nicht mehr . Ist eklig. Ja dann hat er Pech gehabt. Kann ja nicht 5 gerichte kochen , bis er sagt ja das will ich essen.

Habt ihr einen Rat ? Ich habe das Gefühl das er nur Negative Gefühle hat. Aus der Kita erzählt er nur das schlechte . Die ist blöd , oder die hat ihn angemeckert ( also ein anderes Kind )
Wir hatten einen Elf dieses Jahr. Er hat wirklich lustige Dinge getan , nichts war ihm gut genug.
Er hatte nur über diesen elf geschimpft.
Was ist nur in seinem kleinen Kopf los?
Braucht er wirklich einen Psychologen ( Aussage der Oma )
Grüße einer traurigen Mama

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Vieles in deinem Beitrag sprich für mich für Hochsensibilität.
Es ist meines Wissen nicht sicher, ob die auch einfach alleine vorkommt oder immer Symptom von etwas anderem ist.

Aber es gibt einige Tipps für hochsensible Kinder.

Hochsensibilität kann jede Wahrnehmung betreffen (muss sie aber meines Wissens nicht). Also, einige sind nur taktil hochsensibel, etwa bezüglich enger Kleidung, bestimmte Stoffe/ Texturen etc., andere sind taktil und olfaktorisch hochsensibel, bei einigen scheint das auch umfassend zu sein (jeder Sinn).

Bei deinem Sohn würde ich erst mal in ruhigen Momenten (wenn er entspannt ist) systematisch (nicht an einem Tag, jeden Tag 5 min oder so) ALLE vorhandene Kleidung durchprobieren und fragen "was geht". Was ist erträglich, was nicht. Das Unerträgliche kommt erst mal weg.

Dann bei der Jacke, Schneeanzug etc.: Schauen, ob es Alternativen gibt. Mäntel, dicke Pullover, Thermowäsche. Mit ihm immer wieder (KURZ!) in Geschäfte gehen, EIN Teil anprobieren, notieren, "was geht" und was nicht. Gemeinsamkeiten feststellen.

An der Jacke kann alles mögliche "falsch" sein. Das Gewicht, die Textur des Innenfutters, die Länge der Ärmel, Enge, Bewegungseinschränkungen (bspw. durch die Länge der Jacke), Kordeln oder Knöpfe am Ärmel, die man an der Hand spürt, eine Kapuze, die man im Nacken/ Rücken spürt usw. Da wäre es erst mal wichtig, die störenden Aspekte herauszufinden.

Vielleicht könntet ihr auch immer mal wieder, wenn ihr NICHT raus wollt, testen, was man denn jetzt anziehen könnte, wenn man raus wollte. Nur als Test: Suche eine Mütze aus, setze die auf - schaue mal, ob du damit raus gehen könntest. Suche eine Jacke aus, die passt, schaue mal, ob du damit raus gehen könntest. Teste mal, welche Handschuhe du anziehen könntest und wie warm es damit draußen wäre. Immer nur für 5 min anprobieren, kurz vor die Tür, wieder rein, ausziehen, Heißgetränk.

Deine Schilderung von der Kirmes (zu viele Menschen, zu laut, zu viele Fahrgeschäfte etc.) könnte auch für visuelle und auditive Hochsensibilität sprechen - Überforderung mit zu viel "Buntem", zu vielem, was man sehen kann und zu vielen unbekannten, störenden, lauten Geräuschen.


Ich glaube, ich hatte zwei (erwachsene) hochsensible Menschen in der Familie und oft erwähnten sie etwas, das kein anderer wahrnahm oder es störte etwas, das ebenfalls überhaupt kein anderer wahrgenommen hatte. Meine Mutter konnte angeblich "Mäuse riechen". Bis heute habe ich keine Vorstellung davon, wie die riechen könnten. Meine Mutter und meine Oma konnten in einem Hausflur sagen, was in jeder Wohnung gerade gekocht wurde, während ich gar nichts roch. Vollgestellte Regale (selbst nur mit "vielen bunten Büchern") überforderten beide. Das ist als Außenstehender wirklich oft sehr schwer nachzuvollziehen.
Ich selbst hatte allerdings auch wenige Male die Erfahrung, dass ich zu bestimmten Zeiten in bestimmten Räumen für bestimmte Zeiten (nicht durchgehend) extremen Juckreiz am ganzen Körper verspürte. Einmal morgens in einem Unterrichtsraum nur in der ersten dreiviertel Stunde oder so. In anderen Räumen im gleichen Gebäude trat es nicht auf. Meine Vermutung war damals eine Allergie gegen ein verwendetes Putzmittel. Da habe ich jedenfalls gemerkt, wie es ist, wenn man etwas empfindet, das kein anderer empfindet und sich bspw. die erste Stunde ständig irgendwo kratzt. Meine Augen tränten auch. Seltsamerweise hörte es immer nach der ersten ca. dreiviertel Stunde auf, obwohl ich dann noch längere Zeit im gleichen Raum war. Ein Grund wurde nie wirklich gefunden.

Insofern würde ich es ernst nehmen, aber praktikable Lösungen suchen.

Empfindlichkeiten könnten sich übrigens ändern. Also, wenn die Jacke, die er immer tragen konnte, plötzlich untragbar ist, kann das einen echten physischen Grund haben, den man aber als Außenstehender nicht versteht. Ich hatte mal eine sehr alte Leggins, die ich immer tragen konnte und dann nach längerer Pause wieder anziehen wollte - die musste sofort runter, es juckte und brannte extrem. Selbst nach mehrmaligem Waschen war das noch der Fall. Ich habe sie dann weggeworfen, weiß aber bis heute nicht, was da los war. Es betraf nur diese eine Leggins und keine andere Wäsche in dem gleichen Fach.

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Hallo und erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Ich habe mich mittlerweile etwas belesen im Internet zwecks Autismus/Hochsensibel. Man kann ja auch solche Tests machen , den habe ich gemacht ( ich weiß, es ersetzt natürlich keinen Arztbesuch )
Allerdings , passt einfach nichts auf meinen Sohn, was dort so wirklich beschrieben ist.

Er geht super gerne zu Kindergeburtstagen, wenn sie z.B in Indoorspielplätzen sind tobt und klettert er wie ein verrückter, er geht Abends dann auch total normal schlafen ohne irgendwelche Probleme.

In der Kita wird alles gegessen und sogar probiert.
Reis,Fischstäbchen also kunterbunt gemischt.
Wenn ich das aber zuhause nachkochen möchte , mag er es nicht , da ich nicht so kochen wie in der Kita !?

Wir haben mittlerweile gefunden , was an Klamotten geht und was nicht. Z.B Pullis ohne Kapuzen geht garnicht.
Hauptsächlich haben wir auch nur Probleme mit der Jacke . Alles andere geht . Regenklamotten in der Kita funktioniert ohne Probleme.
Aber mit der Jacke z.B auch nur wenn ICH mit ihm bin.

Ich weiß nicht ob da wirklich eine Kopfsache vorliegt oder es wirklich an mir liegt.

Ich werde aufjedenfall nach euren ganzen Antworten einen Termin beim KA machen und erstmal mit ihr alleine sprechen.
Denn auch da hat er keine Probleme beim mitmachen.

LG und nochmal herzlichen dank

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Hey,
Zunächst du hast nicht versagt !
Ich würde euch dennoch raten vielleicht einen Arzt hinzuzuziehen.
Es gibt auch das Zeus (kann woanders auch anders heißen , ist wie ein Entwicklungszentrum wo die Kinder untersucht werden)
Das wäre der Rat den ich dir (wärt ihr bei mir in der Kita) auch als Erzieherin geben würde.
Ich wünsche dir alles gute

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Guten Morgen und danke für deine Antwort.
Das merkwürdige ist ja dabei, das er in der Kita völlig unauffällig ist.
Er ist hilfsbereit , hat Spaß und Freunde, spielt dort super gerne mit den anderen Kindern.
Er isst auch alles , was es dort auf den Teller kommt.
Die Kinder dürfen sich selber auffüllen. Wenn er was nicht kennt , probiert er sogar ( zuhause unvorstellbar)
Außer Freitags , da ist Suppentag , damit kann er nichts anfangen.
Auch die Bekleidung dort,wird angezogen. Also regensachen , Jacke. Alles kein Problem.

Daher kommt der Gedanke oft auf , ICH bin das Problem.

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Boa das tut mir wirklich leid zu lesen .

Ist er nur mit dir so ? Also was ist wenn er mit Papa oder Oma alleine raus geht ?

Ich hatte nämlich kurz an Autismus oder so gedacht. aber das passt ja nicht wenn er nur mit dir so ist .

Falls es wirklich nur mit dir so ist , dann würde ich in dem Fall ihn komplett ignorieren. Wäre zwar absolut nicht meine Art aber wenn es echt nur mit dir so ist ,dann auf jeden Fall.

Kind wir gehen einkaufen zieh dich an . Nein ? OK dann bleibst du zu Hause und ich gehe alleine .

Kind willst du in den Schnee ? Ja ? Jacke ? Nein ? OK dann bleibst du zu Hause und ich würde ihn auch tatsächlich Mal schreien lassen. Dann hat er Pech . Mit 5 oder 6 versteht man sowas .

Manchmal ist auch einfach zu viel des guten . Das musste ich auch auf die harte Tour lernen .

Sollte er auch mit anderen also Papa so sein ,würde ich mir eventuell echt professionelle Hilfe holen. Weil es ja auch für das Kind anstrengend ist.

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Ich denke da auch an Autismus.

Früher dachte ich auch, ich wäre hochsensibel- nun weiß ich, dass ich Autistin bin 🤣
Mein Sohn zeigt ähnliche Symptome wie deiner: Fixierung auf manche Lebensmittel, Ekel vor bestimmten (Konsistenzen).
Reizüberflutung auf der Kirmes (zu laut, Menschen zu nah...). Probleme, manche Kleidungsstücke anzuziehen (zu eng, zu fest, kratzt). Mit knapp 6 Wochen hat es auch angefangen, dass er sich regelmäßig in Rage schrie. War ganz schlimm. Wir mussten eine Käseglocke drüberziehen, damit es nicht zu viel wurde.

Ich würde an Autismus denken.

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Käseglocke drüber ziehen ??😂🙆 Über das Kind ? Hahaha sorry kenne den Spruch nicht

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In teilen deiner Beschreibung erkenne ich meinen Sohn total wieder, er hatte diese Phase extrem von 3,5 bis 4, etwas drüber hinaus noch. Waren damals auf Anraten der Kita erst im SPZ, was ein Reinfall war, weil er so gut wie alles verweigerte und sein Verhalten auf unsere Erziehung geschoben wurde (zum Glück waren wir selbstbewusst genug, das nicht anzunehmen). Dann bei einer KJP, die keine Auffälligkeiten fand, aber den Verdacht der Hochbegabung und Hochsensibilität (Verdacht der Kita) auch nicht ausschloss. Mein Sohn bekam Ergotherapie verschrieben und diese tut ihm sehr gut. Außerdem haben wir regelmäßige Checks bei der KJP. Am Ende war es eine Phase, aus der er rauswuchs, aber wir sind froh jetzt in Betreuung zu sein, falls das Verhalten noch einmal so extrem war. Außerdem tat es uns gut, dass alles einmal professionell abgeklärt wurde. Umso älter mein Sohn wird, desto mehr sehe ich Anzeichen für neurodivergenz und da sind wir dann im Zweifel bereits schon gut angebunden für die Diagnostik.

Ich würde euch den Gang zum KJP empfehlen. Und gutes durchhalten, das ist wirklich hart und ich konnte es beim lesen so gut nachfühlen. Wir sind damals komplett verzweifelt gewesen.

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Dankeschön für deine Antwort.
Ja ,ich habe auch schon oft gehört, du musst den Jungen mal ordentlich erziehen.
Er ist ein lieber und aufgeweckter Junge. Er sagt Hallo und Tschüß, bitte und danke.

Das komische ist, in der Kita z.B beschreiben sie meinen Sohn völlig normal. Er spielt dort mit den anderen Kindern . Er isst alles was dort zu Mittag gibt.
Jacken und Regensachen werden dort angezogen , sowie beim Papa auch. Er meckert kurz , aber nicht in dem Ausmaß wenn ich dabei bin.
Daher denke ich oft , ICH mache irgendwas falsch.

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Wann geht ihr denn auf Veranstaltungen? Sonntag nachmittags, wenn am meisten Trubel ist...?

Ich frag deshalb so blöde... Ich unternehme auch unfassbar viel mit meinem Kind, trotzdem kommt er selten in die Verlegenheit dass da viel los ist 🙃 ich hasse Menschenmassen. Nach kurzer Zeit kriege ich da wie einen Tunnelblick und mir wird schwummrig... Wir gehen deshalb zu solchen Veranstaltungen meistens morgens oder spät abends, sodass wir um die große Masse herumkommen 😉 wenn wir doch mal mitten rein gehen, plane ich vorher und nachher NICHTS außer Ruhe. Für mich selbst.

Jacke würd ich ihn selbst aussuchen lassen. Hier wurde schon gesagt immer nur eine anprobieren im Laden. Ich ergänze: auch hier nicht samstags mitten in den Schlussverkauf mit der großen Menschenmasse reinstürmen. Lieber zu ungewöhnlichen Uhrzeiten. Mich selbst macht in solchen Läden auch das grelle Licht irre. Ich trage daher gerne Mütze... Nur so als Hinweis, wie weitreichend sowas sein kann, wenn man die Welt irgendwie anders wahr nimmt.

Alternativen zu Jacken finden wäre auch eine Option. Pullis trägt er gerne? Warum nicht drei übereinander? Die nächste Größe zum drüber ziehen. Oder was Ärmelloses? Zur Not Taschenwärmer noch mit einpacken. Nierenwärmer. Ohne Jacke aber dafür mit dicken Handschuhen. Lass ihn selbst entscheiden und beharre nicht auf "Jacke".

Der Junge ist 4,5 Jahre alt. Nimm ihn ernst, hör ihm zu. Kämpf nicht gegen ihn, sondern mit ihm. Ihr müsst gemeinsam Lösungen finden.

Egal ob der (hier ja schon vermutete) Autismus oder Hochsensibilität oder ob der Junge einfach sonstwie speziell ist... Besorg dir mal die Buchreihe Schattenspringer. Das ist über Autismus, ist ne Comic-Reihe von einer Betroffenen. Und völlig egal was bei euch dahinter steckt, da wird sehr eindrücklich beschrieben, wie man sich fühlt, wenn man irgendwie *anders* ist, aber keiner einen ernst nimmt.

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Wir haben schon alles ausprobiert. Von früh hin , wo wenig Menschen sind oder waren auch schonmal Abends dort.
Wenn wir da sind , ist es auch nicht schlimm.
Ihm stören garnicht so sehr die Menschen wenn wir da rum laufen , es ist immer nur wenn er Karussell fahren will.
Alles andere drum herum, scheint ihn nicht zu stören.

Kleidung , darf er sich selber aussuchen.
Ganz oft bestelle ich im Internet und er schaut es sich an , und gibt sein Ok.
Was doof ist , schicke ich zurück.

In der Kita ist er ja nicht so. Dort wird auch alles gegessen.
Und auch die regensachen dort angezogen zum rausgehen .

Daher denke ich oft , daß ICH das Problem bin.

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Oder er versteckt es dort besser.

Mein Kleiner hat bei Oma nie Schmerzen, ist immer gut gelaunt... Und bei mir bricht er dann zusammen 🤷

Vielleicht bist du nicht die Ursache, sondern sein sicherer Hafen.

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Für mich klingt es nach einem sehr sensiblen Kind. Du kannst ja mal zum Thema Hochsensibilität recherchieren und ich denke, vieles was du beschreibst, passt sehr gut darauf.

Wie ist der so im kognitiven Bereich drauf ? Ich kann mir vorstellen, dass er ein pfiffiges Kerlchen ist?!

Dieses Alter ist zusätzlich natürlich auch immer noch etwas schwierig - Thema Zahnlücken- oder Vorschulpubertät, was das Ganze derzeit wahrscheinlich nochmal extra verstärkt.

Was sagen denn die Erzieherinnen zu seinem Verhalten ? Es gibt ja da immer diese Entwicklungsgespräche - fällt er da auch in der Hinsicht auf?

Inzwischen habe ich doch auch mal die anderen Antworten gelesen ;-).

Das Thema Hochsensibilität wurde ja mehrfach erwähnt - würde ich wirklich im Auge behalten.

Das er in der KiTa "normal" ist, kann gut sein - er wird sich da "zusammennehmen". Da geht eine Weile gut, aber irgendwann bricht es aus ihm heraus, er muss Dampf ablassen und das kann er am besten dort, wo er sich sicher fühlt - bei dir. Das ist eigentlich ein gutes Zeichen bezüglich der Mutter-Kind-Bindung, auch wenn es sich nicht wirklich gut anfühlt. Aber vielleicht hilft das dir ja ;-).

Das ist aber alles mein hobbypsychologisches Halbwissen ;-).

Wobei ich mit Hochsensibilität und Hochbegabung durch meine 3 Kinder auch eigene Erfahrungen habe.

Gerade in Bezug auf haptische Sensibilität (Kleidung, Sachen nicht anfassen können), Gerüche und viel Trubel um einen herum - damit haben meine Kinder auch so ihre Probleme. Auch was Essen betraft bzw. noch teilweise betrifft - da wurden phasenweise auch nur Nudeln ohne alles gegessen oder es musste immer der gleiche Brotbelag sein.

Wenn der Leidensdruck tatsächlich so hoch ist, würde ich dann wahrscheinlich mal einen Psychologen mit ins Boot holen auch in Bezug auf Schule.

Bearbeitet von inessa73
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Mhm, also wenn er in der Kita ganz normal ist, dort Spaß hat, alles isst und sich auch anzieht/ sich anziehen lässt, und nur bei dir so ist, dann ist das schon eigenartig.
Ich könnte mir vorstellen, dass du sein sicherer Hafen bist, er bei dir so sein kann, wie er wirklich ist und fühlt.
Andererseits, wenn er wirklich Ekel vor Essen hätte und auch irgendetwas an Jacken/ der Kleidung generell stört, dann müsste es in der Kita auch so sein. Natürlich benehmen sich die Kinder dort anders, meistens besser, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man sich über einen längeren Zeitraum über Monate und Jahre so verstellen und zusammenreißen kann, dass man vollkommen normal alles mitmacht, wenn man wirklich Probleme hat wie Ekel vor Essen, kein Spaß an etwas etc.
Was sagt er denn, wenn du ihn fragst, warum er in der Kita alles problemlos isst und sich auch dort die Jacke anzieht? Stört es ihn dort auch, verstellt er sich und nur zu Hause bei dir kann er seine wahren Gefühle zeigen?
Vielleicht liegt auch ein erlerntes Fehlverhalten vor? Vielleicht kann er in deiner Gegenwart schon gar nicht mehr anders, weil er sich schon zu lange so verhält und aus dem Verhalten nicht mehr raus kommt.

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Hallo,
ich würde dir raten mit deinem Sohn bei einem KJP - nicht Psychologe - der sich mit Autismus auskennt vorstellig zu werden.
Viele Aspekte, die du beschreibst deuten darauf hin, das dein Sohn im Spektrum liegen könnte. Clevere Kinder kompensieren ihre Wahrnehmung außerhalb des eigenen zuhause so gut, dass nicht vermutet wird, dass diese Kinder Autismus oder eine andere Behinderung/Krankheit haben.
Unsere Kinder sind beides Autisten und wurden erst als Jugendliche diagnostiziert, weil sie bis dahin unheimlich gut kompensieren konnten.
LG

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Guten Morgen,

du hast jetzt oft geschrieben, dass er im KiGa und auch bei Papa und Oma eigentlich nciht so ist. Es beschränkt sich wohl auf die Interaktion mit dir. Daher würde ich nciht denken, dass es eine "Störung" ist, die im Kind begründet liegt.
Könnte es sein, dass es, sorry ich will dich nicht verletzten, eine Bindungsstörung/Interaktionsstörung zwischen euch gibt, durch die Säuglingszeit? Wenn ich es richtig lese war er ein Schreikind. Ich stelle mir das maximal überfordernd für alle Beteiligten vor und ich könnte mir vorstellen, dass es den Bindungsaufbau sehr beeinflusst. Man kann nicht richtig reagieren, man weiß nicht was zu tun ist usw. Vielleicht ist hier die Interaktion zwischen euch gestört worden und diese Unsicherheit und Ambivalenz, dieses "was tut wir da eigentlich miteinander", "wer macht im Kontakt eigentlich was", "wer hat welche Rolle", "wer erwartet was von wem", "wer gibt wem Halt" , "magst du mich überhaupt, oder bist du genervt" usw. ist bestehen geblieben?

Es belastet dich (und vermutlich auch das Kind) und daher würde ich in jedem Fall Hilfe holen. Zunächst in einer Erziehungsberatungsstelle und ob dann auch therapeutische Hilfe notwendig ist (für euch beide als Mutter-Kind-Gespann, nicht nur für das Kind) wird sich zeigen.

Es hört isch jedenfalls sehr belastend an. Das tut mir Leid für euch und ich wünsche euch, dass es bald besser wird.