Wenn ich hier lese, wie oft Frauen unselbständige, nicht eigenverantwortlich handelnde, emotional unreife, nicht belastbare Partner haben, frage ich mich ob in deren Erziehung was falsch gelaufen ist und wie ich vermeiden kann, dass mein Sohn auch so wird.
Auf was achtet ihr , wie fördert ihr altersabhängig Eigenverantwortung, Frustrationstoleranz, Resilienz, emotionale Reifung bzw Stabilität und vor allem ,dass ein Mann heran wächst , der sein Leben, den Alltag bewältigen kann, incl Haushalt und Kinderbetreuung.
Ich versuche darauf zu achten, dass ich meinem Kind nichts abnehme was er selbst kann, also sich anziehen, Brot selbst machen etc.und er muss seit er laufen kann, im Haushalt helfen, beim Kochen, Putzen, Wäsche aufhängen.
Es gibt klare Regeln und Grenzen, z.b 19.30 ins Bett, vorher selbstständig Zähne putzen, duschen, Schlafanzug anziehen.
Auch hat er gelernt, sich selbst zu beschäftigen und Langeweile auszuhalten.
Seine Klamotten räumt er selbst weg, so dass er auch weiß, wo sie sind wenn er was braucht.
Er wird im April 6 und ich überlege was ich in Zukunft bedenken muss damit er nicht so wird wie die hier beschriebenen Männer.
Auf was achtet ihr, insbesondere auch Richtung Pubertät...
Wie erzieht ihr eure Söhne, damit sie mal brauchbare Ehemänner und Väter werden
Ich lebe ihm vor, dass auch die Frau die Hauptverdienerin sein kann und es nicht selbstverständlich ist, dass sie zuhause bleibt, sobald Kinder zu betreuen sind.
Wir leben ihm vor, dass Männer auch waschen, kochen, ... können
Respektvoll und mit Liebe.
Ich glaube Emphathie ist ein großes Stichwort. Am Ende reicht es nicht, was man theoretisch kann und gelernt hat. Emphathie, Toleranz, Rücksichtnahme, gegenseitige Wertschätzung wären wichtige Skills für mich.
Für einen 6jährigen finde ich aber auch deine Erwartungen schon sehr hoch. Ich finde es ganz wichtig, sich "gegenseitig" zu unterstützen und zu schauen, was braucht der andere. Womit kann ich vielleicht auch jemanden etwas gutes tun.
Hmm mir fehlt in deiner Aufzählung das Thema Empathie und Gegenseitigkeit und daraus resultierende Wertschätzung. Also nicht nur jeder macht seins sondern ich mache gerne was für dich auch wenn du das eigentlich selber kannst.
Mein Sohn kann mit 12 natürlich sein Pausenbrot selber machen, aber in der Regel mache ich das, weil ich die Zeit habe. Er weiß das aber zu schätzen und es kommt Abends wenn es mal was anders gibt oft ein danke für den Keks oder das Würstchen oder dass es heute ein Brötchen gab. Auch wenn ich seinen Geburtstag vorbereite ist das nicht selbstverständlich. Tätigkeiten lernen neben bei. Jetzt hat er die Waschmaschine erklärt bekommen. Aber deshalb muss er noch lange nicht ab sofort seins selber waschen.
Und das andere ist natürlich ein Vorbild haben. Mein Mann ist da ein gutes. Und mein Vater ein schlechtes und das sehen Kinder natürlich. Warum kocht Opa nie? Etc. Auch die Beziehung zwischen meinem Mann das auf Augenhöhe sein etc hilft sicher für ihn.
Ich werde versuchen, Tochter wie Sohn weitestgehend gleich aufzuziehen, zu eigenständigen Menschen, und einfach die jeweiligen Interessen fördern so gut es geht. Wenn mein Sohn z.B. mit Puppen spielen will, darf er das auch. Beide werden in die alltäglichen (Haushalts)aufgaben eingebunden. Es wird keine Geschlechterstereotypen geben. Insbesondere auch später bei der Berufswahl finde ich es wichtig zu unterstützen, sowie zum Thema Finanzen, da es meiner Meinung nach in der Schule viel zu kurz kommt.
Muss er mit 6 Jahren sein Pausenbrot selber machen?
Hört sich bei dir alles mehr nach Drill an. Ob er deswegen ein besserer Mensch wird?
In deiner Aufzählung vermisse ich total Dinge wie Liebe, Geborgenheit, gemeinsame Zeit und Gespräche, davon würde er wohl mehr profitieren als von einem zwanghaften „das machst du mal alles schön alleine!“. Das kann bei Kindern auch so rüber kommen „du bist es mir nicht Wert, dass ich für dich das Pausenbrot mache“ nur um mal ein Beispiel rauszugreifen.
Wir haben Jungs und Mädchen. Die werden gleich erziehen. Wieso sollte da ein Geschlecht anders als das andere erzogen werden?
Sie sehen ihren Papa, der wirklich ein gutes Vorbild ist. Sie sehen meinen Vater, der ebenfalls ein tolles Vorbild ist. Sie sehen den Schwiegervater und die Schwiegermutter in Kombi, und sehen dass das nicht so toll ist was da läuft (wir reden darüber).
Uns ist Ehrlichkeit wichtig, beidseitig. Uns ist wichtig, dass sie sich ausprobieren können. Sie sollten schon früh Dinge selber regeln (ohne das Mami und Papi immer sprechen). Wir unterstützen natürlich immer, aber ermutigen zum selber machen/sorechen/was auch immer.
Es gibt kein „aufgeben“. Dinge werden durchgezogen. Man kann im Leben nicht nur Dinge machen die einem gefallen.
Wir sind immer da. Ansprechpartner für alles.
Meine Teenager müssen nichts im Haushalt machen. Musste ich als Kind nie, mein Mann ebensowenig. Das ist ja kein schwieriges Hexenwerk was erlernt werden muss. Ihr Zimmer ist ihnen. Sie sind alle drei sehr ordentlich, und haben aufgeräumte Zimmer. Sie helfen, wenn sie sehen dass gerade Not am Mann ist, oder ich krank. Das war schon immer so.
Brotdosen mache ich (oder mein Mann). Auch das können sie selber. Kann jeder. Aber sie freuen sich und ich mache das doch gerne.
Ich habe zwar zwei Töchter, aber auch ein paar Neffen, daher antworte ich auch mal.
Ich finde es wichtig, dass auch Jungs an den Haushalt herangeführt werden, respektvollen Umgang lernen und auch Grenzen einhalten. Das gilt natürlich auch für Mädchen.
Leider habe ich oft erlebt, dass wenn ein Junge auf dem Spielplatz besonders grob ist, etwas weg nimmt, oder wild ist, es mit "ist halt ein Junge" abgetan wird - während es bei Mädchen weniger toleriert wird.
Insgesamt finde ich, dass immer noch aggressives, lautes oder auch egoistisches Verhalten von manchen Menschen bei Jungs immer noch mehr toleriert wird, oder als "gegeben" oder sogar "stark, ehrgeizig" etc. gesehen wird, als bei Mädchen.
Da würde ich mir oft ein Eingreifen der Mütter / Väter wünschen.
Was mir sonst noch extrem auffällt: Jungs verbringen früher und viel mehr Zeit mit Medien. Computerspielen ist bei Jungs schon viel früher und viel mehr verbreitet und teilweise echt ein Problem - bis hin zur Sucht.
In dem Ausmaß habe ich das noch bei keinem Mädchen mitbekommen.
Aber "zocken" als Hobby haben viele Jungs schon ab der Grundschule - was auch viele negative Folgen haben kann.
Grundsätzlich finde ich es wichtig, dass allen Kindern Gleichberechtigung und Chancengleichheit vorgelebt wird und ein toleranter, respektvoller Umgang mit Menschen.