Hallo miteinander,
Ich möchte keine politische Diskussion auslösen! Ich frage mich aber, ob die aktuellen Geschehnisse euch auch in der Erziehung verändern?
Ich weiß, dass Angst immer ein Gewinn für Provokateure ist, aber ich komme nicht aus meiner Haut und merke, dass die letzten Monate (aktuell noch stärker Stichwort "Aschaffenburg") dafür sorgen, dass ich meine Kids in ihrer Selbstständigkeit einschränke.
Während wir es unserer 6jährigen vorher erlaubt haben mit den Nachbarskindern allein zum nicht einsehbaren Spielplatz in der Siedlung zu gehen, haben wir Eltern gestern entschieden, dass wir es nicht mehr erlauben und immer einer von uns mit geht oder eben in den Gärten oder vor der Haustür gespielt wird.
Unser 11jähriger wird von mir jetzt auch wieder zu allen Veranstaltungen und Treffpunkten begleitet. Zb gestern war er mit einer Klassenkameradin zur Unterstufenparty verabredet. Vorher hätte ich ihn mit dem Bus oder dem Zug fahren lassen. Jetzt habe ich ihn gebracht und auch wieder abgeholt.
Ich weiß es kann immer etwas passieren, auch in meinem Beisein, aber ich versuche so wenig Unbekannte Situationen aufkommen zu lassen wie möglich. Vorsicht ist eben besser als Nachsicht. Oder wie seht ihr das?
Liebe Grüße
Vorsicht besser als Nachsicht?!
Mini ist erst 2, daher treffen viele Themen nicht auf uns zu bisher.
Aschaffenburg ist meine Heimatstadt, und eine Freundin von mir kennt die Mutter eines der Kinder aus der betroffenen Krippengruppe. So nah wie jetzt war solch ein Vorkommnis meine ich noch nie für mich.
Dennoch darf Mini nächste Woche (sofern sie wieder gesund ist) den geplanten Ausflug mit der Krippe mitmachen.
Generell erachte ich es nicht als sinnvoll, mich oder sie wegen soetwas in irgendeiner Art einzuschränken. Es gibt so viele Risiken im Leben. Allein in der Krippe schon: hier in Frankfurt gab es vor Jahren mal einen Fall in dem ein Kind in der Kita aufgrund eines Stromschlags verstarb. Missbrauch ist bzgl Kita auch immer mal wieder ein thema. Oder innerhalb der Familie. Auch könnten wir beim Spaziergang draußen von einem Auto angefahren werden oder selbst mal einen Autounfall haben.
Psychisch kranke Menschen gehören (leider) auch zum Leben dazu. Hier wurde neulich eine frau von einem Mann vor die U-Bahn gestoßen. Dennoch fahren wir weiterhin Bahn.
Ich möchte mir die Freude am Leben nicht nehmen lassen und vertraue insoweit auf das Gute. Im großen und ganzen bleiben es einzelne schlimme Taten.
An Veranstaltungen nehmen wir auch weiter teil, allerdings möchte ich Vertrauenspersonen weitergehend in der Nähe haben. Dazu zählen für mich auch Erzieher oder Lehrer.
Diskussion stillgelegt
Sicherheit und Freiheit im gleichen Maße ist nie möglich. Mir machen die Vorfälle in keiner Weise Angst und für mich ist die Freiheit das wesentlich höhere Gut. Und Selbstständigkeit früh üben zu dürfen total relevant, um später gut durchs Leben zu kommen und nicht mit 18 plötzlich davon "überrascht" zu sein.
Von dem her dürften wir das ziemlich anders sehen :)
Wir hatten hier vor Ort jetzt den Fall, dass ein 12jähriger vom Auto angefahren wurde und verletzt liegen gelassen wurde; in der Abenddämmerung hilflos jemanden liegen lassen/Fahrerflucht begehen.
Das kann mir mit 18 Jahren natürlich auch passieren, aber die Hilflosigkeit war für den 12jährigen sicherlich größer, ohne Handy und Vorstellungen davon was man jetzt tun kann.
Würde in meinem Beisein auch passieren, aber ich wäre in der Lage Hilfe zu leisten und meinem Kind beizustehen. Ich merke einfach, dass die Gesellschaft verroht und Empathie sich kaum noch finden lässt. Davor möchte ich meine Kinder einfach schützen.
Das ist doch völlig okay und auch kein schlechtes Ansinnen. Ich möchte meinen Kindern Freiheit geben und nehme dafür gewisse Risiken in Kauf.
Meine Eltern haben beide als Bewährungshelfer gearbeitet, mittlerweile im Ruhestand, aber zumindest meine Mutter erst seit kurzem. Gespräche über Verbrechen etc waren bei uns immer an der Tagesordnung. Eine Verrohung konnten beide nicht beobachten, aber diese Sichtweise ist ja genauso individuell wie deine. Jedenfalls bin ich ihnen sehr dankbar, dass sie mich - trotz der Tatsache, dass ihr Alltag von Verbrechen geprägt war, was beide auch nachhaltig beeinflusst hat - so frei gelassen haben. Das werde ich meinen Kindern nicht vorenthalten und wir sind uns da als Eltern auch vollkommen einig.
Solche Vorfälle sind natürlich erschreckend, aber letztendlich zum Glück doch nur Einzelfälle. Daher halte ich den Schaden, den ich meinen Kindern zufügen würde, wenn ich auf Grund dessen ihre Selbstständigkeit so beschränken würde für viel schlimmer.
Wenn ich in einer Gegend leben würde, wo Gewalt tatsächlich an jeder Straßenecke tagtäglich vorkommt, würde ich dort wahrscheinlich gerade mit Kindern schnellsten wegziehen.
In einer Gegend, in der ich aber vor einer Woche noch meine Kinder bedenkenlos allein draußen spielen lassen habe, werde ich das auch jetzt weiter tun lassen.
Ich glaube nicht, dass ich meinen Kindern schade, wenn ich sie bis zur Verantstaltung begleite oder wenn ich mit zum Spielplatz gehe.
Sie gehen immernoch alleine ins Kino, zur Kita/Schule, zu Geburtstagen....ich begleite sie allerdings auf dem Hin und Rückweg und sorge bei den jüngeren Kindern eben für mehr Aufsicht. Wenn die 6jährige also hier vor der Tür mit den Kindern spielt, hab ich die Möglichkeit zu gucken/beobachten und dann einzugreifen, dass habe ich bei dem besagten Spielplatz eben nicht.
Tust du auch nicht 😏
Wir handhaben es schon immer mit unserer Großen so,und sie ist ein sehr selbständiger Mensch 🙂
Aber bedacht und vorsichtig ,weil sie sensibilisiert ist
Juhu...
Aaallsssooo
Ich habe 3 Kids, die Große wird in ein paar Tagen 17
Die anderen lass ich Mal raus mit 5 und fast 4 :)
Wir handhaben das so,wenn wir sie fahren können,machen wir das.
Sei es Abends zur disco, sei es das nächtliche abholen ..und gern auch mit ihren Freunden im Schlepptau (haben zum glück eine. Bulli,passen viele rein) .
Wenn sie sich in einer großen Gruppe treffen,ziehen sie auch allein Mal los.
Wir sehen es so,lieber einmal mehr fahren,als einmal zu wenig.
Ja,wir müssen oft was schieben und koordinieren,grad bei 3 Kids,aber das ist es mir wert
So meine ich es auch!
Ich hätte damals mit 17 auch gerne einen Fahrer gehabt😉👍
Meine Tochter steht da auch voll hinter,weil sie selbst sieht,was für (sorry) Idioten mittlerweile unterwegs sind,und sie sich selbst auch nicht mehr sicher fühlt
Und das hat nichts mit einer Angststörung oder Panik machen zu tun
Sie fliegt z.b im Herbst mit 17 allein für 10 Tage nach Korea ,zu einer Sprachreise .
Komischerweise habe ich da null bedenken! Weil in Korea ein ganz anderes System hersch,als hier in Deutschland (ohne politisch zu sein,ist aber nicht einfach bei dem Thema)
Also wir sind in keinster Weise panisch und ängstlich ..nur vorsichtig 😏
Nein, in dem Fall nicht.
Ich möchte die Selbstständigkeit meiner Kinder nicht einschränken. Zumal, wie jetzt gerade, das Kind auf einem Kiga Ausflug getötet wurde, da waren Erwachsene und Aufsichtspersonen dabei.
Mein Kind kann auch morgens von einem Auto auf dem Schulweg angefahren werden, die Gefahr ist statistisch deutlich höher, trotzdem laufen beide alleine, da mir Selbstständigkeit wichtig ist. Ich versuche einfach meine Kinder so gut es geht auf Gefahren aufmerksam zu machen und dann müssen sie gewissen Erfahrungen selbst machen.
Bus fahren wird jetzt hier erst ein Thema, unser Sohn kommt im September auf die weiterführende Schule und da gibt es bei uns im Ort keine. Die sind 2,5 bzw. 3,5 km entfernt, also auch noch gut mit dem Fahrrad zu erreichen und ich werde ihn dazu anhalten, weil mir die Buskarten schon einfach zu teuer sind. Als Anreiz werde ich ihm einfach etwas mehr Taschengeld anbieten, dafür, dass wir die Kosten sparen. Für den Fall, dass es dann mal wirklich so ein schlechtes Wetter ist, dass er nicht fahren kann, fahre ich ihn dann eben. Er fährt auch jetzt in die Grundschule mit dem Fahrrad von daher wird das eher kein Problem. Der Radweg in eine Schule ist aber auch nicht so toll. Entweder an der Landstraße entlang, oder unten am Neckar, auf einem Weg an dem gerade so zwei Fahrräder aneinander vorbeikommen. Fährt man zuweit rechts, rauscht man die Böschung runter. Und natürlich keine Beleuchtung. Also auch nicht ideal, aber besser als Landstraße. Aber irgendwann soll ja der Radschnellweg gebaut werden, dann gibt es eine tollen Weg darüber :D
Ich verstehe Dich total. Besonders im ÖPNV lass ich meine Kinder nicht alleine fahren!
Diskussion stillgelegtNur mal als Gedankenanstoß: Ich glaube nicht das es in Aschaffenburg einen Unterschied gemacht hätte wenn ein Elternteil vor Ort gewesen wäre, das 2. Opfer (41), der die Kinder schützen wollte ist leider auch getötet worden. Es waren wohl mehrere Erwachsene in der nähe und es war am helllichten Tag.
Diskussion stillgelegtDas stimmt und deshalb versuche ich gewisse Situationen zu vermeiden ^^
Diskussion stillgelegtWie willst du denn aber "in den Park gehen" vermeiden, ohne dich einzuschränkrn?
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Diese Vorfälle sind schlimm, aber Einzeltaten.
Es ist viel wahrscheinlicher, im Haushalt oder bei einem Autounfall zu sterben als durch einen Messerangriff oder einen Terroranschlag.
Ich habe gestern " Sat1 Frühstücksfernsehen" geguckt, dort war ein Polizeisprecher zum Interview im Studio. Die Moderratorin fragt unter Tränen " Wie sie sich sicher fühlen kann und ob sie noch sorgenfrei in den Park gehen kann?" Er Antwort klar mit "Nein" und spricht auch nicht vom "tragischen Einzelfall".
Nachzusehen zb auf der offiziellen Seite des Frühstücksfernsehens bei Facebook.
Bitte die vollständigen Informationen: Der "Polizeisprecher" war Manuel Ostermann, stellv. Bundesvorsitzender der DPoLG, der konservativen Polizeigewerkschaft (es gibt zwei Polizeigewerkschaften). Er ist innenpolitischer Sprecher der Jungen Union NRW und war Mitglied bei der Werte-Union.
Diese Informationen dürfte langen, um seine Aussagen richtig einordnen zu können