Hallo Forum,
ich bin hier am rotieren und verzweifeln und weiss nicht was ich machen soll.
Meine Tochter ist 16 und war Anfang Januar auf Klassenfahrt in Wien.
Wie kurz danach rauskam hatte sie und ihre Freundin da mehrmals Treffen mit Männern um Sex mit denen zu haben. Gegen Geld.
Die Polizei ist eingeschaltet gewesen aber da kam nichts raus, da die Männer bisher nicht ermittelt werden konnten. Zwei Hotels wurden unter falschem Namen gebucht und an Kennzeichen kann / mag sie sich nicht erinnern.
Zum Glück ist sie weder schwanger noch hat sie nach jetzigem Stand irgendwelche Krankheiten eingefangen.
Die beiden blocken da jegliche Diskussion ab. "Sind alt genug", etc..
Mich treibt das aber in den Wahnsinn, ich mach mir Vorwürfe und Sorgen.
Wie kann ich damit umgehen?
Tochter (16) hatte auf Klassenfahrt Sex mit älteren Männern gegen Geld - Wie soll ich damit umgehen?
Was ich machen würde, das wäre, ihr die Vorteile eines Kondoms näher zu bringen. Ansonsten würde ich sie aber in der Tat dabei unterstützen, dass sie alt ist und immer mehr auf sich selbst aufpassen muß. Daher, sie selbst auch Verantwortung für ihr Leben trägt.
Die meisten Fragen würde ich den Klassenlehrern stellen.
Die Diskussion mit den Lehrern ist im Gange. Letztendlich sind die beiden aber halt Abends aus dem Hotel rausgeschlichen.
Das ist so eine Grauzone, da die Aufsichtspflicht keine 24 Stunden besteht in der Regel.
Bei mir wären da einige Gespräche verpflichtend.
Als Elternteil würde ich mich, aber auch die eigene Tochter fragen, wie ihre Vorstellung von Sex ist. Ob sie vorher schon Sex hatte. Warum sie Sex mit Fremden und Geldverdienen/ -bekommen verbindet, statt mit (einem) Freund(en) und Liebe, Vertrauen, Genuss? Ob das Genuss für sie war?
Auch - vorsichtig - wie es für sie war, ob es sich für sie "gelohnt" hat, ob sie Sex nicht mit jemandem verbindet, für den sie zumindest ein bisschen (Positives) empfindet?
Für mich steht immer noch im Raum, ob diese Aussage überhaupt stimmt und das Geld nicht aus anderen Quellen stammt und ob es diese beiden älteren Männer wirklich gibt oder ob das Geld aus anderen Quellen stammt und sie "einfach" etwas mit einem Mitschüler hatte(n).
Wenn die Geschichte stimmt, würde ich sehr intensive Gespräche führen über die Vorgeschichte/ erste sexuelle Erfahrungen und die Motivation und die Bedeutung von Sex für die Tochter und wie sie zu ihrer Haltung darüber gekommen ist. Ob da etwas im Busch war, was für Einflüsse es gab, dass so eine Idee nicht nur entstand, sondern auch umgesetzt wurde.
Weiß die Schule davon?
Wie kann es sein, dass die Lehrkräfte ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind?
Ich würde mit der Tochter als erste Anlaufstelle zum Schulpsychologen gehen.
Außerdem würde ich mich an eine Erziehungsberatung wenden.
Mich dann um eine Psychotherapie bemühen.
Ich würde ihr sagen, dass es ein krasser Vertrauensbruch war und dass du von ihr erwartest, dass sie das aufarbeitet.
Auch würde ich ihr erklären, wie wahnsinnig gefährlich das ist!
16 jährige müssen nicht rund um dieUhr beaufsichtigt werden. Schulpsychologe und Therapie? Ist ein wenig drüber meiner Meinung nach und welchen Vorteil sollte das haben, wenn sie es gar nicht möchte? Klar ist das eine Geschichte, die ich auch nicht unbedingt auf die leichte Schulter nehmen würde. ABER die Tochter ist 16. In dem Alter wusste ich schon sehr genau was ich tue. Ich wäre hier sehr vorsichtig im Vo4gehen denn jeder falsche Schritt der Eltern kann jetzt dafür sorgen, das Vertrauensverhältnis zu den Eltern erst mal unwiederbringlich zu zerstören und ob man riskieren muss, dass sie komplett rebelliert muss man als Elternteil halt entscheiden. Ich denke mit deinen Ratschlägen ist man auf dem besten Weg dahin die Tochter eher entgleiten zu sehen.
Danke für deine Antwort.
Ja, das trifft es so ziemlich auf den Punkt in dem, was gerade in mir vorgeht.
Neben den rechtlichen Sachen (Polizei, Schulbehörde, etc) ist das eben die Frage die ich mir auch stelle.
Wie gehe ich damit um. Einerseits finde ich das natürlich nicht gut und mag mir das nicht vorstellen wie das war.
Andererseits ist das eben auch ein Teil des Loslassens.
Und wenn ich da Stress mache, dann habe ich Angst, dass sie aus lauter Rebellion ganz abdriftet.
Wem willst du jetzt ein Vorwurf machen deine Tochter wollte es der Lehrer kann nix dafür und die Männer haben die Gelegenheit genutzt ist aber schon krass das deine Tochter weiss wo sie solche Männer findet und das dann organisieren tut
Ich finde du solltest sie über die gefahren aufklären und deine bedenken ihr mitteilen aber ansonsten keinen damit das Leben schwer machen
Bitte erst mal sicherstellen, dass all diese Unterstellungen wirklich stimmen. Dass die Tochter es wollte und die Männer selbst "gefunden" hat und es nicht umgekehrt war!
Man kann auch aus Scham oder durch Druck vieles sagen, das gar nicht stimmt, z.B. "ich wollte es, wir haben die Männer selbst aufgesucht".
Und was für Männer (zwei Personen!) würden bei so etwas überhaupt mitmachen?
Sex mit fremden Jugendlichen haben, dafür zahlen, ein Hotelzimmer dafür buchen?!
Dahinter müsste ja schon eine spezielle Haltung stecken.
Wie "findet" man spontan zwei "willige" Jugendliche auf Klassenfahrt, die sich auf so etwas einlassen? Wie findet man einen Kumpel, der sich auf so etwas einlässt?
Da wären so viele Fragen und das Allerletzte, was im Raum stünde, wären Anschuldigungen an die Mädchen - außer, es würde sich herausstellen, dass die Geschichte erfunden und das Geld gestohlen wurde, erpresst wurde oder aus fragwürdigen Quellen stammt.
Wie schon geschrieben war es freiwillig.
Und sie haben sich als 18 ausgegeben und gezielt gesucht.
Männer finden sich genug. Konkret haben sie die über ein Kleinanzeigenportal in Österreich gefunden, und die haben dann teilweise noch jemanden mitgebracht.
Hotelzimmer werden da schnell gebucht. ISt wohl durchaus übliche bei Treffen für Sex.
Durch die Gespräche mit der Polizei bekommt man da einen ganz guten Einblick in die "Szene" wie das geht.
Wow! Also an deiner Stelle würde ich meine Tochter nach ihren Beweggründen und den genauen Hintergründen fragen. Ich finde es schon krass, dass zwei 16jährige sich auf der Klassenfahrt prostituieren und dann auch noch ohne Kondom - wie kommen sie auf sowas und vorallem würde ich mich fragen: war es wirklich das erste Mal oder haben sie es in der Heimat auch bereits gemacht???
Ja, sie ist 16, aber halt noch in der Pubertät und nicht erwachsen. Noch nicht volljährig. Wenn sie schwanger geworden wäre, würde das Kind einen Vormund bekommen weil die Mutter noch minderjährig ist - ich finde es deshalb nicht richtig hier zu sagen "sie ist 16, weiß was sie tut und muss selber entscheiden". Anders eurer Stelle würde ich mich wohl an Berstungsstellen wenden um rauszufinden wie ihr mit der Situation umgehen könnt, wie ihr eure Tochter sensibilisieren könnt usw.
Ich würde alle ethisch-moralischen Aspekte komplett beiseite lassen, wer weiß in welch merkwürdigen Gedankenspiele die beiden Mädchen sich verloren haben (möglicherweise gäbe ein Handy-check das her - ja, verwerflich - aber ob ich das im vorliegenden Fall nicht doch heimlich täte?).
Eine rein sachliche Argumentation sähe bei mir so aus: ob sie mal einen Kosten- Nutzen-Vergleich angestellt habe? Wie hoch sie den Preis für GV mit Minderjährigen veranschlagt und ob sie sicher ist für "ungeschützt" den üblichen Zuschlag erhalten zu haben.
Zumal, wenn ein kostenpflichtiger Abbruch eingepreist werden muss.
Also ein Appel an ihren Verstand, wenn schon sonst nichts fruchtet.
Die wirkliche Schockvariante wäre natürlich, sich an eine erfahrene Prostituierte zu wenden und sie mit der Tochter zu einem Beratungsgespräch zusammen zu bringen. Ich würde mich z.b. an den Verein Hydra wenden, deinen Fall schildern und fragen ob sie jemanden wüssten, der deine Tochter über Vor- und Nachteile des Gewerbes aufklärt (aber nicht mit erhobenem Zeigefinger). Die Zeit musst du der Frau sicher zahlen - das wäre es mir Wert.
Ich möchte hier auch nochmal diverse Reportagen über Prostitution, Loverboys ins Spiel bringen
Neben huschke Mau gibt ja auch einige andere ehemalige betroffene, die über ihre Erlebnisse sprechen. Auch wäre vielleicht der Gang zu einer Beratungsstelle ganz hilfreich(vielleicht auch ein Thema für die Schule? Ohne das dort konkret die Vorfälle thematisiert werden)
Ich würde mich als allererstes auf die sämtlichen STD Tests fokussieren. HIV kann man z.B. erst nach 6-12 Wochen wirklich ausschließen. Dass diese Tests gemacht werden, darauf würde ich bestehen, auch zur Not mit "Schockbilder", Syphillis im Endstadium sieht wirklich nicht schön aus. Mit etwas Glück sind die Tests alle negativ und die Sorge heilt sie für alle Zeiten vom Praktizieren von ungeschütztem Geschlechtsverkehr.
Was den Sex angeht würde ich ihr ohne Druck und Gespräch vermitteln, dass sie jederzeit jemanden sagen kann, wenn die Sache doch nicht so freiwillig war wie sie aktuell behauptet. Den Grund hat sie dir ja in gewisser Weise genannt, sie wollte es ausprobieren und dabei noch ein bisschen Geld mitnehmen. Nach dieser Ausführung klingt es für mich nicht so, als würde sie das bei ihrem Vater auch machen, vorallem nicht nachdem ihr zwei ja jetzt davon wisst.
Von Konsequenzen jeglicher Art würde ich abshehen, Scherereien hat sie ja schon mit der Polizei und jegliche Klassenfahrten wird sie sich ja auch abschminken können. Glaube kaum, dass die Schule sie nochmal mitnimmt.
Wie du mit der Situation umgehen kannst: Ein erfüllteres Leben aufbauen, Freunde Treffen, ein Hobby suchen, ein Buch lesen etc. anstatt alle paar Tage mit neuem Account die nächste Räubergeschichte hier aufzutischen.
Danke für den wertvollen Beitrag der unheimlich hilft wenn man Rat braucht.
wenn das wirklich stimmt, würde ich mich fragen, was deine Tochter wollte: "cool sein" (Gruppendruck), Erfahrungen sammeln, oder war sie wirklich so pleite (oder meinte es zu sein), dass sie unbedingt das Geld brauchte? Im letzteren Fall: Hatte sie genug Geld oder hatte sie wirklich keines (mehr) oder nur wenig? Oder brauchte sie das Geld, um andere zu beeindrucken, indem sie zum Beispiel all das shoppt, was andere nur sehnsüchtig durchs Schaufenster ansehen können?