Hallo zusammen,
Ich bin aktuell ein wenig ratlos. Mein Sohn mit fast 10 Jahren fühlt sich am laufenden Band benachteiligt. Kleines Geschwisterchen ist halb so alt wie er.. in seinen Augen wird er immer bevorzugt.
Aktuell kann er sich nur schwer an Regeln halten (Medienzeit zb) auch ein unanständiger Tonfall ist teils nicht selten; und wenn ich dann etwas sage bin ich jedesmal die gemeine oder blöde ..
er sagt mir regelmäßig dass ich ihn ja weniger lieb habe, dass er ja immer alles schuld ist usw. Aber Wiegesagt; an regeln halten klappt nicht besonders gut was diese Dinge Angeht. Der kleinere hört tatsächlich schneller/ besser.. da muss ich einfach weniger sagen.. ich gebe wirklich tagtäglich mein bestes, aber offenbar ist es nie genug. Er sagt Dinge zu mir die mir echt weh tun. Ich mache sicherlich nicht alles richtig; aber mache ich wirklich alles falsch als Mutter und bin so eine schlechte Mutter ?
Langsam keinen Rat mehr ..
Es wäre glaube ich sinnvoll eine Erziehungsberatung aufzusuchen. Dein Sohn hat offenbar einen Mangel/ein Thema und ihr braucht Unterstützung. Du musst das nicht alleine lösen, es gibt Hilfe, damit ihr das Muster durchbrechen könnt.
Alles Gute 🍀
Was für einen Mangel? Kinder in diesem Alter sind oft anstrengender. Der Schulwechsel steht bald an, der Schulstress nimmt deshalb oft zu.
Auch Kinder ohne kleinere Geschwister verändern ihr Verhalten in diesem Alter.
Erziehungsberatung sollte für wirkliche Probleme genutzt werden.
Das würde mich auch interessieren, also was mit Mangel zb gemeint ist denn so in der Art denke ich das eig nicht. Ich sehe es auch in seinem Freundeskreis, dass solch ein ähnliches Verhalten teilweise auftritt..
Danke jedenfalls schonmal für beide Antworten
Ich würde mit dem Älteren noch mal die Regeln besprechen. Sei erst mal offen. Welche Regel fällt ihm schwer? Welche hält er für ungerecht? Könnt ihr da nachbessern? Könnt ihr einen Kompromiss finden? Bspw. Medienzeit nur alle 2 Tage, wenn er länger spielen möchte. Medienzeit auf eine für ihn passendere Zeit verlegen. Frage konkret, was ihm da schwer fällt? Wird er aus seiner Konzentration gerissen? Kann man da einen Kompromiss finden? Bspw. der Timer klingelt, wenn er noch 5 oder 10 min hat. Oder er überzieht und hat dann (selbstständig, wenn möglich) am Folgetag entsprechend weniger Medienzeit?
Mir kommt es ehrlich gesagt etwas unfair vor, zu sagen, der Kleine kann sich besser an Regeln halten. Vermutlich sind im Verhältnis die Regeln für den Kleinen weniger und einfacher zu befolgen. Der Große hat viel mehr Versuchungen und evtl. auch Vergleiche mit Freunden (die nicht realistisch sein müssen).
Lasse ihn mal konkret Situationen nennen, in denen der Kleine bevorzugt wird.
Sage ihm dann, dass du eine Woche Zeit brauchst, das zu überdenken und mache das dann auch. Überlege, ob es an seiner Sichtweise nicht etwas Wahres geben könnte, zumindest subjektiv aus seiner Sicht. Wie kommt er auf die Sichtweise? Was steckt für ihn dahinter, also was wünscht er sich eigentlich? Es würde vermutlich ja nicht helfen, wenn du den Kleinen jetzt künstlich einschränken würdest. Also - was fehlt ihm konkret?
Der Kleine hört tatsächlich schneller/ besser: Kann das eine subjektive Wahrnehmung sein? Kann es darauf hinweisen, dass die Regeln für den Großen zu streng sind? Dass du ihn immer eher zur falschen Zeit fragst? Dass einfach der Kleine viel weniger Versuchungen hat und daher "besser hört"? Oder auch, dass du den Kleinen als "pflegelichter" wahrnimmst und den Großen schon in die Schublade "störrisches Kind" gesteckt hast, aus der er nicht mehr raus kommt?
Ich meine das jetzt nur als Gedankenanstoß. Überlege mal, ob zu seiner Sichtweise nicht doch begründete Wahrnehmungen führen könnten.
Jedes Kind sucht sich doch seine Nische.
Der Kleine besetzt easy die Nische "gutes Kind, das immer positiv auffällt und alles macht, was Mama sagt". Für den Großen bleibt da noch "störrisches Kind, das sich immer querstellt und strenger reglementiert werden muss". Keine schöne Nische.
Achte mal darauf, was der Große gut macht. Für sich, also was kann er gut, aber auch für die Familie. Notiere das mal eine Woche oder einen Monat. Wo hilft er ungefragt? Was macht er so am Tag? Wie oft macht er direkt, was du ihm sagst? Was macht er so für den kleinen Bruder? Wie oft hält er sich zurück, obwohl er gern etwas anders gehabt hätte? Wie ist das mit dem kleinen Bruder?
Es ist sicher kein schönes Erlebnis zu glauben, dass der kleine Bruder alles richtig macht und man selbst nur Fehler habe, die ausgebügelt werden müssen und man dazu auch nichts selbst tun kann, sondern nur "gutes Kind ist", wenn man genau macht, was einem gesagt wird, also selbst gar nichts beiträgt.
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Hallo,
da wir das Glück hatten in ein Haus zu ziehen, neben eine Familie, die ein 1,5 Jahre älteren Sohn hat als unser Sohn, wusste ich immer, worauf ich mich bald einstellen darf...
Ja, dieses Gemotze, Beleidigungen, sich falsch behandelt fühlen, alles ist so ungerecht, besonders die Eltern,... das kommt in dem Alter, so ab etwa 8 langsam und wird immer intensiver.
Miteinander reden ist meine Lösung und aufzeigen, dass es oftmals gar nicht so ist, wie er glaubt.
"Als du 5 warst, war ich nur für dich da. Dein Bruder hat es schlechter gehabt, er muss von Anfang an zurückstecken, weil ich auch mit dir Sachen mache." Sowas in der Art würde ich sagen, aber auch nur, wenn du das wirklich tust.
Die Regeln besprechen, wie jemand bereits vorgeschlagen hat, finde ich wichtig.
Und wenn dich etwas verletzt, darfst du das deinem Kind mitteilen. Du musst dir Beleidigungen nicht gefallen lassen. Und denk dran, dass ER das Kind ist. Er lässt dann seinen übermäßigen Frust raus. Er meint mit "blöde Mama" z.B. nur, dass er dein Verhalten jetzt blöd findet, nicht wirklich dich und ganz ehrlich, klar ist das blöd, wenn man nicht rund um die Uhr am Bildschirm hängen darf...
Erklär ihm warum es welche Regeln gibt. Das macht es leichter, sich daran zu halten.
Wenn meinem Sohn die Medienzeit zu kurz ist, frage ich ihn, ob wir das so machen sollen wie bei seinem Freund- der darf nämlich nichts an Werktagen. Nur mal am Wochenende oder in den Ferien. Sonst kann er mit Fernsehen, wenn Papa vielleicht mal was anschaut, meist Sporr- fertig. Da findet mein Sohn seine Regeln plötzlich doch nicht so schlecht. 😉
Alles Gute.
Wenn dein Sohn so klar definiert und klar ausspricht, dass er sich alleine und ich ngerecht behandelt fühlt. Dann würde ich das sehr ernst nehmen.
Setz dich mit ihm zusammen und versucht gemeinsam herauszufinden, wann genau er das so empfunden hat ... Das könne unbedachte Kommentare sein, wie eben der Vergleich "warum kannst du nicht hören, dein kleiner Bruder schafft das dich auch " oder so ähnlich. Das ist ja kein e böse Absicht, aber genau das gibt deine Sohn einen genau dieses Gefühl und das ändern sich nicht, wenn man sagt " Quatsch ich hab euch dich beide lieb" ... Zeug ihm das du seien Angst ernst nimmst und Vlrede ihm seine Empfindungen nicht klein zu reden. Die Wutausbrüche deine Sohnes sind ein Hilfe Ruf .... Wenn du Unterstützung dabei benötigst, dann ist eine Familien Beratung sicherlich auch ein guter Schritt.
Auch beim Thema regeln, kannst du viel Druck rausnehmen, wenn du hier mit ihm gemeinsam wege findest und er bestimmte Sachen mitgestalten kann. Findet Kompromisse .... Er ist längst alt genug dafür, dass er in einen solchen Prozess mit einbezogen werden kann. Und auch mal klar aussprechen darf, was er ungerecht findet.
Du bist keine schlechte Mutter, nur weil du vielleicht bei irgendeinem Thema Hilfe benötigst .... Es ist sogar eine große Stärke, sich selbst Fehler einzugestehen und sich Hilfe zu suchen, wenn man ihnen alleine nicht Herr wird.
Hallo!
Mein Sohn ist 10 und hat eine ältere Schwester. Auch er fühlt sich oft ungerecht behandelt.
Unter anderem, wenn ich ihn zum Hausi machen schicke. Oder wenn es Essen gibt, das er nicht mag. Oder wenn er abends ins Bett muss. Oder wenn die Medienzeit rum ist. Oder wenn wir nicht zu McD fahren. Oder wenn er als Nachspeise nur 1 Eis/Krapfen/Ü-Ei bekommt. Oder wenn er duschen soll. Oder wenn Papa und Mama sich in Ruhe unterhalten wollen. Oder wenn ich keine Lust auf Fußball habe.... Also gefühlt fühlt sich das arme Kind STÄNDIG ungerecht behandelt.
Ich führe ihm dann schon mal vor Augen, was wir/ich alles nur für ihn machen. Was er alles so darf oder bekommt. Denn ich glaube, das ganze hängt einfach mit dem Alter zusammen. So beginnende Pubertät, oder so.
Ich bin auch der Meinung, daß die Kinder heutzutage keinen psychischen Schaden davon tragen, wenn nicht alles nach ihrer Pfeife tanzt. Das Leben ist nun mal manchmal ungerecht oder fühlt sich doof an. Ja, wo mehrere Kinder sind, kann man es nie ALLEN Recht machen. Das wird auch im weiteren Leben so bleiben. Damit muss Kind lernen umzugehen. Dabei helfe ich natürlich.
Du bist keine schlechte Mutter! Du sorgst dich um deine Kinder, du willst, daß es ihnen gut geht und sie glücklich sind.
ABER zum groß werden gehört hald leider auch manchmal Frust dazu. Und viele Erklärungen. Du kannst deinem Großen auch mal aufzeigen, was er alles schon darf, was der Kurze noch nicht darf.
LG!
Lernen mit Frust umzugehen ist wichtig, ja ... Aber das Leben Kinder durch andere Dinge, bspw ein Spiel verlieren oder so ... Und dnivht durch eine gefühlte Zurückweisung durch die Eltern, weil gerade Xy wichtiger ist ....
Wenn ein Kind aber seine Gefühl so klar äußerst und dass auch noch so konkret, dann sollte man da durchaus Ernst nehmen, denn ansonsten lernt das Kind nämlich eher, dass es den Menschen denen es am wichtigsten sein sollte, seine Gefühle nicht mitzuteilen braucht, weil sie runtergespielt und nicht ernst genommen werden.
dein Kind schreit nach Aufmerksamkeit, und das man mit 10 nicht immer hört, ist der Pubertät geschuldet
Ich würde erst mal vesruchen, herauszufinden, ob "ihr habt Kevin mehr lieb als mich / mich weniger lieb als Kevin" in dem Moment ernst gemeint ist (generell oder aus der aktuellen Situation heraus) oder ob es ein Schrei nach Aufmerksamkeit und Liebe ist.
Wenn dein Sohn gelernt hat, dass, wenn ihr zb schimpft und sofort damit aufhört, wenn er erwähnt, dass ihr mit Kevin ja nie schimpft und ihn folglich lieber habt als ihn, wird er natürlich dieses "Argument" immer bringen, wenn es irgendwie ungemütlich wird.Andere sagen "Ihr hasst mich, ich hab es immer schon gewusst" oder "Ich wollte, ich wäre tot", um Aufmerksamkeit zu bekommen bzw. negative Aufmerksamkeit zu beenden und positive zu bekommen.
Wenn das ernst ist, hilft halt nur argumentieren, warum er zum Beispiel den Tisch abräumen muss und der kleine Bruder nicht oder warum er Fernsehverbot kriegt, weil er den Bruder gehauen hat, wo der ihn doch vor vier Jahren und acht Tagen auf den Oberarm geboxt hat (und das auch noch auf die Stelle, wo ihn im Sportunterricht vorher der Ball getroffen hat) und noch nicht mal Schimpfe bekommen hat...
Dann würde ich ihn auch noch mal darauf hinweisen, bei was er es vielleicht besser hat als der kleine Bruder (zb später ins Bett, mehr Fernsehen, mehr Taschengeld, er ist schon mal im Flugzeug geflogen und der Bruder nicht, er bekam damals eine neue Winterjacke, der Bruder trägt die von ihm gebrauchte, er geht schon in die Schule (evtl. sogar auf die Weiterführende), während der Bruder noch ein Kindergartenkind ist, er wird, da älter, schneller 18, und wenn er dann den Führerschein macht, muss der Bruder noch 5 Jahre warten, bis er selbst ans Steuer darf...)
Gäbe es die Möglichkeit dass ihr euren jüngsten zu Großeltern oder so geben könnt und mit dem großen ein Tag nur mit ihm verbringt? Und sowas alle paar Wochen(selbes Prinzip mit dem kleinen) und in den Ferien?
So sieht er dass ihr euch um ihn bemüht und sowas bewirkt meistens schon wunder
Und auf keinen Fall mit dem kleinen oder anderen vergleichen
Er kommt in die Pubertät, da wird sich eh einiges ändern
Macht doch mal gemeinsame Regeln und baut familienzeit ein(Gesellschaftsspiele zum Beispiel), wo alle Geräte abgestellt werden