Wie viel "Verantwortung" kann ich von einer 3,5 Jährigen verlangen? Jährigen

Liebes Forum,

ich fühle mich gerade wie die schlechteste Mutter im ganzen Universum. Ich bin wirklich am Ende und würde alles dafür tun, die Zeit zurückdrehen zu können.

Es geht um meine Tochter, 3,5 Jahre alt, die gerne reiten möchte. Nun haben wir das Glück und sie konnte ein Pony einer Bekannten reiten. Das war auch super, nur leider hat die Bekannte es sich anders überlegt und das Herz meiner Tochter ist gebrochen. Nun habe ich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, dass sie reiten kann, was mich wirklich viele Nerven (und auch Geld) gekostet hat, aber das ist ein anderes Thema. Und nach ein paar Malen sagt sie, sie möchte doch nicht. Ich habe wirklich gedacht mich tritt ein Pferd (haha, welch ein Wortspiel 😞). Ich bin daraufhin wirklich ausgeflippt und habe sie wortwörtlich gefragt, ob sie mich verarschen will. Hab ihr dann gesagt, dass sie mich nie wieder fragen soll, ob sie jemals wieder reiten darf. Sie hat bitterlich geweint daraufhin und da habe ich sie nochmal angemeckert.

Und nun sitze ich hier, weinend, und frage mich, wie ich so die Kontrolle verlieren konnte. Ich hasse mich dafür. Ich habe mich bei ihr entschuldigt, sie sagte, sie verzeiht mir. Ich verzeihe mir nicht.
Ich habe mit meinem Mann gesprochen. Er sagt, ich kann nicht von ihr verlangen, dass sie schon regelmäßig einem Hobby nachgeht. Aber Kinderturnen oder Musikschule ist doch auch regelmäßig. Ich weiß dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich kann ihn mir einfach nicht verzeihen. Was soll ich denn jetzt machen? Sie sagt sie möchte doch reiten. Aber jetzt hab ich Angst, dass sie es nur macht, weil sie Angst hat, dass ich sonst sauer bin. Es ist so schlimm.

Danke fürs Lesen 😓 und liebe Grüße

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Hallo,

unsere große Tochter (11) reitet seit sie drei ist. Die Kleine durfte dann auch ab 3 ins Bambini-Reiten. Wir kauften einen Helm, eine Schutzweste... und nach dreimal wollte sie nicht mehr hin. Sie möchte sich nicht abwechseln (die Kinder gehen in den Wald, einer reitet, einer läuft und dann wird gewechselt). Es ist einfach nicht ihr Sport, sie möchte turnen und schwimmen und ist eben kein Pferdemädchen. Woher sollen die Kleinen beurteilen können, was ihnen gefällt, wenn sie es noch nicht kennen und ausprobiert haben.

Fehler machen wir Eltern doch jeden Tag. Wichtig ist, dass wir reflektieren und im besten Fall daraus lernen.
Erklär deiner Tochter nochmal in Ruhe, dass es dir pupsegal ist, ob sie reiten geht, weil du sie sowieso immer bis zum Mond lieb haben wirst. Und dann warte einige Zeit, ob sie mit dem Wunsch zu Reiten wieder auf dich zukommt.
Und vor allem: Verzeih dir selber!

Liebe Grüße
Delenn

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Vielen lieben Dank für deine Antwort. Das werde ich ihr gleich direkt sagen ❤️

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Möchte sie im Rahmen des Schnupperns nicht mehr oder nach abschließen eines Vertrages?

Schnuppern, okay. Ansonsten, wird der Vertrag erfüllt.
Auf Grund dieses Verhaltens, welches normal ist, haben wir erst mit Hobbys, erst im Vorschulalter begonnen.

Viele Grüße

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Es war aber die Entscheidungen der Mutter gleich einen Vertrag abzuschließen. Nur weil ein 3 jähriges Kind mal etwas ausprobieren möchte, kann man es jetzt nicht jahrelang dazu zwingen und auf seinen Wunsch festnageln. Die Verantwortung liegt hier einzig und allein bei den Eltern. Oder habe ich dich falsch verstanden?

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Das Kind ist drei! Wie soll es da verstehen, dass es dranbleiben soll, was es bedeutet, dass du dich engagiert und viel Geld bezahlt hast?

Aber "frag mich nie wieder, ob du reiten darfst" hat die Kleine in dem Alter längst vergessen, wenn sie vielleicht in paar Jahren wieder Lust bekommt...

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Das Kind ist drei! Wie soll es da verstehen, dass es dranbleiben soll, was es bedeutet, dass du dich engagiert und viel Geld bezahlt hast?

Aber "frag mich nie wieder, ob du reiten darfst" hat die Kleine in dem Alter längst vergessen, wenn sie vielleicht in paar Jahren wieder Lust bekommt...

wie oft wird später sie "nie wieder" mit dir reden wollen und fragt später, ob du ihr die Butter reichen kannst.

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Hier hast du falsch reagiert. Ich verstehe schon, dass du sauer bist, weil du so viel Energie reingesteckt hast, um es ihr zu ermöglichen, aber in dem Alter können sie noch nicht so weit denken. Du hättest ihr sagen können, dass ihre Entscheidung ok ist, aber sie sich im klaren sein muss, dass es dann schluss ist mit reiten. Du sparst dir viel Geld und es gibt noch andere Hobbies.

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Ich verstehe es so, dass du gleich einen Vertrag eingegangen bist, der weiterhin laufende Kosten verursacht. Meiner Meinung nach ist das deine Schuld. Eine Dreieinhalbjährige kann doch gar nicht abschätzen, wie ein regelmässiger Termin so aussieht und ob Reiten etwas für sie ist. Vielleicht kannst du ein Kind aus dem Bekanntenkreis schnuppern lassen zu eurem Termin. Dann war das Geld wenigstens nicht umsonst ausgegeben.

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Hast du noch nie etwas angefangen und damit aufgehört, weil es dir nicht mehr lag? Sicher. Und du verlangst von einer Dreijährigen sich festzulegen? Deine Tochgter lebt im Hier und Jetzt, sie hat keine Vorstellung von der Zukunft. Sie will dich nicht verarschen, sie hat einfach festgestellt, dass das Reiten ihr nicht liegt. Und Kinder legen sich in diesem frühen Alter selten fest. Also komm runter, die Verantwortung hast du, deine Tochter in diesem Alter nicht.

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Mit 3,5 Jahren verstehen Kinder das noch nicht. Ich finde deine Reaktion auch vollkommen überzogen. In dem Alter haben wir immer gesagt, dass unsere Kinder bis zu dreimal schnuppern dürfen und wir sie dann wo anmelden.
Meine Tochter ist gerade 6 geworden und reitet jetzt seit einem halben Jahr. Sie weiß, dass sie jedes Hobby mindestens ein Jahr durchziehen muss, ist aber auch fast schon Schulkind.

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Ich verstehe, dass du verärgert bist, aber du weißt selbst, dass so ein kleines Kind weder weiß, was es bedeutet, etwas durchzuhalten noch dass ein Hobby Geld kostet. Ich wurde noch einmal in Ruhe mit dem Töchterchen reden und herausfinden, warum sie nicht mehr zum reiten will. Möglicherweise ist etwas vorgefallen oder sie hat vor irgendetwas Angst bekommen? Es könnte etliche Gründe geben, dass sie plötzlich nicht mehr dorthin möchte und vielleicht war es ein einmaliges Vorkommnis oder etwas, was sich aus der Welt schaffen lässt? Möglicherweise werden ihr die ganzen Termine auch einfach zu viel, wenn sie darüber hinaus auch noch regelmäßig (wöchentlich?) zum Turnen und zur Musikschule geht?