Hallo,
ich habe im Moment ein Problem, was mich sehr beschäftigt. Mein Großer ist jetzt 4 Jahre alt und geht seit 1,5 Jahren in den Kindergarten. Er ist schon immer ein sehr lebhaftes, energiegeladenes Kind gewesen, der einfach nicht "kaputt zu kriegen" ist.
Ich habe schon öfters Gespräche mit der Erzieherin gehabt und gestern wieder. Sie meinte, dass er oftmals nicht weiß, wo er mit seiner Energie hin soll. Er fängt dann an rumzuklappsen (extrem), rumzuschreien (nicht weinen, sondern einfach nur laut sein) und sich zum Hampelmann zu machen. Wenn man ihm sagt, "mach mal das Puzzle" oder "bau mal hier einen Turm" oder so, dann macht er das sehr geduldig bis er fertig ist. Aber danach sucht er sich kein neues Spielzeug, sondern er fängt wieder an, den Kasper rauszukehren und seine Energie abzuladen.
Wenn es zu viel ist, sagen die Erzieherinnen "Nein", aber das kann er dann nur schwer oder gar nicht akzeptieren. Es ist für sie schwierig, ihn da wieder runterzuholen. Gestern haben sie ihn einfach mal machen lassen (in der Halle toben) um zu schauen, was dann passiert, ob er von selber aufhört oder nicht. Aber Pustekuchen, er hat sich so in sein wildes Spiel reingesteigert, dass er klatschnass geschwitzt war und fast heiser vom lauten rufen/schreien war. Sie mussten ihn dann doch wieder runterholen, von alleine kann er es irgendwie nicht.
Um ein bißchen Energie abzulassen, geht er seit Oktober zum Fußballspielen, aber das Training ist im Winter leider nur alle 2 Wochen und letzte Woche ist es sogar ausgefallen. Das Training gefällt ihm super, aber im Winter geht es nun mal nicht öfter.
Gestern meinte die Erzieherin, dass wir sein Verhalten noch eine Weile Beobachten können, aber wenn sich das nicht ändert, sollten wir doch mal darüber nachdenken, mit ihm zur Ergotherapie zu gehen damit er dort lernt, seine Energie besser zu kontrollieren.
Was meint ihr dazu? Oder kann ich selbst zu Hause etwas mit ihm machen? Zu Hause ist er auch sehr energiegeladen, aber da kann ich mich besser um ihn "kümmern" und gleich dafür sorgen, dass er sich nicht zu sehr hochpuscht.
Ich bin die ganze Zeit am Überlegen, ob ich etwas falsch gemacht habe. Ich habe ihn von Anfang an viel ausprobieren und selber machen lassen. Ich weiß nicht, ob das damit irgendwie zusammenhängen könnte.
Könnt ihr mir helfen?
Grüße
Ann
(PS: Meine Tochter ist 1,5 Jahre alt und scheint fast genauso viel Energie zu haben wie ihr Bruder. )
Energiegeladen bis zum geht nicht mehr
Erstmal einen schönen Nikolaus-Morgen!
Ich kann Dir nicht wirklich helfen, aber ...
Also erstmal finde ich die Erzieherin komisch, sie müsste doch mit Deinem Kleinen fertig werden. Ich meine, sie ist ausgebildet und müsste eine Lösung finden, oder? Mein Sohn ist auch sehr, sehr lebhaft und schwierig. Seine Erzieherin hat immer Lösungsvorschläge gemacht und ein richtiges Konzept erarbeitet. Sie war mir eine große Hilfe und jetzt ist vieles besser.
Zum Thema Ergotherapie kann ich Dir sagen, dass wir da auch hingehen. Aber ob es hilft zu viel Energie abzubauen würde ich anzweifeln. Aber ich bin keine Fachfrau. Mein Sohn ist da, um sich besser konzentrieren zu können die Grobmotorik zu schulen. Aber konzentrieren kann sich Dein Kleiner ja anscheinend. Vielleicht braucht er im KiGa einfach etwas mehr Aufmerksamkeit. Niklas seine Erzieherin hat ihn stärker mit einbezogen, ihn mehr Aufgaben gegeben: häufiger Tischdienst, Kleineren helfen und sie hat viel mehr mit ihm gebastelt, auch alleine, wenn die anderen gespielt haben etc. Niklas hat das alles begeistert gemacht und kam nicht mehr auf die Idee übermäßig lebhaft zu sein.
Zu Hause war ich viel, viel mit ihm draußen. Das mit dem Fußball finde ich toll. Er wird ja bald wieder Frühling!
Meiner wird jetzt 5 und ist viel ruhiger geworden. Ein richtiger kleiner Sonnenschein...
Ich wünsche Euch alles Gute,
gelini78
Hallo gelini78,
Dir auch einen schönen Nikolaus.
Naja, in der Gruppe sind 25 Kinder und 2 Erzieherinnen. Da kann ich schon verstehen, dass sie sich nicht um 1 Kind besonders kümmern können.
Die Fein- und Grobmotorik ist bei Dominik sehr gut ausgebildet, da gibt es keine Schwierigkeiten. Auch Geduld hat er. Es ginge nur um seine "überschüssige" Energie zwischen den Spielen. Er braucht immer eine Beschäftigung. Wenn er nichts zu tun hat, fängt er an rumzublödeln. Aber eigentlich soll man ja Kinder auch nicht den ganzen Tag über mit irgendwas beschäftigen.
Danke für dein Posting! Es ist beruhigend zu wissen, dass es auch andere Kinder gibt, die genauso sind wie mein Sohn (der mir heute morgen sogar etwas von seinem Nikolaus gegeben hat, weil in Mamas Schuhen nichts drin war ).
Grüße
Ann
Na dann schiebe ich Dir auch mal was rüber, damit Dein Stiefel nicht ganz so leer ist:
Wird schon alles werden...
Vielleicht bekommst Du ja noch einen hilfreichen Rat von jemand anderen.
Gruß
gelini78
Hallo,
ich habe auch so ein "Exemplar" zu hause. War im KiGa schon auffällig und ist es heute immer noch . Er ist jetzt 9 J. .
Er bekam 3 Jahre Ergo - hat ihm auch viel gebracht und hatte auch nen Test bzgl. ADHS. Er ist ein sog. Grenzfall und wird nächstes Jahr nochmal dahingehend untersucht.
Man braucht starke Nerven!
Ergotherapie ist nichts schlimmes. Gib im die Chance seinen Körper besser zu kontrollieren. Schaden wird´s auf jeden Fall nicht!
LG
Lorino2
Hallo Ann
Hast du schon mal daran gedacht, an seiner Ernährung was zu ändern?
Bei Verhaltensauffälligkeiten wird immer sehr schnell von aussen rumgedoktert und niemand erwähnt dabei, dass die Ernährung eine absolut wichtige Rolle spielen kann!
Lass dich mal beraten!
Gruss
Franziska
Hallo Franziska,
ich wüsste nicht, was ich an seiner Ernährung ändern sollte. Ich achte darauf, dass wir uns gesund ernähren. Es gibt viel Gemüse und Obst und nicht zu viel Süßes.
Hm, was soll ich da ändern?
Grüße
Ann
Guten Abend Ann!
Dein Beitrag ist zwar schon ein paar Tage her, doch dein Kleiner erinnert mich an unsere älteste Tochter!
Bei uns zog die Kindergärtnerin damals eine Heilpadagogische Kindergärtnerin hinzu. Diese ist für "Problemkinder" (Kinder mit Handicaps zB Hyperaktive, Schwerhörige, etc.) zuständig bzw. beobachtet die Vorschulkinder auf Auffälligkeiten betreffend Schulreife und schickt diese bei Bedarf an Spezialisten.
Auch bei uns war ein Profi von Nöten - auch eine Ergotherapie! Christina konnte ihren Körper einfach nicht wahrnehmen! Auch war sie relativ schmerzunempfindlich! Sie hatte auch kein Bild von sich im Kopf und konnte kein Bild von sich selbst malen (absolute Verweigerung - also nicht mal ein Versuch!). Dadurch hatte sie auch viele Probleme mit den Betreuerinnen und den anderen Kindern. Sie konnte einfach nicht ihren Bereich abstecken und fühlte sich sofort angegriffen zB wenn ihr jemand zu nahe kam! Auch war sie nie ein Kuschelbaby - was mich von Anfang an sehr betrübte, da ich mir gerade im Babyalter das Kuscheln so schön ausgemalt habe!
Mittlerweile ist sie 9 1/2 Jahre alt und es geht ihr super! 2 1/2 Jahre lang waren wir auf Ergotherapie. Dort haben sie auch noch so einige andere Schwächen gefunden (Dyskalkulie, selbst von Links- auf Rechtshänder umgestellt, Probleme in der Feinmotorik). In der Ergotherapie lernt das Kind einfach mit seinen Schwächen umzugehen dadurch werden sie bald viel schwächer ausgeprägt und eine Besserung tritt ein!
Ach ja - ich bin sicher, die Kindergärtnerin kommt auch ganz prima mit eurem Sohn zurecht - allerdings muss sie sich auch noch um etliche andere Kinder kümmern! Zu Hause kann man sich leicht mal ein paar Stunden auf ein Kind konzentrieren und es beschäftigen.
Ich finde es schon wichtig, dass sich ein Kind auch in eine Gruppe integrieren kann, denn ansonsten wird es auch von der Gruppe ausgeschlossen - und Kinder können ganz schön erbarmungslos sein!
Erkundige dich ev. beim Kindergarten, ob auch ihr eine Heilpädagogische Kindergärtnerin (ist meist für mehrere KiGä zuständig) bantragen könnt. Sie soll sich den Kleinen mal ansehen. Die wissen einfach, auf was man achten soll - manchmal sind das ganz simple Bewegungsabläufe, auf die ein anderer gar nicht schauen würde!
Auf jeden Fall noch viel Spass mit euren 2 Mäusen und viel Glück
Petra und 3-Mäderl-Haus