Hallo,
mein Sohn ist 10 Jahre alt u. seit einigen Monaten haben wir ein Problem, daß sich in letzter Zeit steigert! Unter Tags ist er ein fröhlicher, unbekümmerter u. altersbedingt hin und wieder aufmüpfiger Junge! So gegen 20:30 Uhr geht er ins Bett. Vorher wird noch zusammen Abendbrot gegessen, gekuschelt u. über den vergangenen Tag gesprochen. So, nun geht der Stress richtig los! Es dürfen keine Ritzen in den Rollos sein! Der Schlüssel am Kleiderschrank muß abgesperrt sein u. eine waagrechte Position haben! Sein Game boy wird x mal kontrolliert, ob er auch aus ist! Auch wenn er nicht mit ihm gespielt hat! Die übrigen Türen neben seinem Zimmer müssen geschlossen sein! Seine Schreibtischlampe muß ausgesteckt sein! Der Vorhang muß an beiden Seiten vom Fenster hängen. Fast täglich kommen ein paar Kleinigkeiten mehr dazu! Seit ein paar Tagen kontrolliert er immer wieder den Lichtschalter, ob er auch richtig runtergedrückt ist! Zwischendurch geht es besser u. er kann dann bald einschlafen. Aber die letzten Tage waren schrecklich! Manchmal ist erst gegen 23 Uhr Ruhe!
Ich zerbreche mir den Kopf, was ich verkehrt gemacht habe. Was die Ursache sein kann. Wie wir ihm helfen können.
Er ist ein relativ unkompliziertes Kind. Er ist zwar sensibel, aber seit er im Fußballverein ist, kann er sich viel besser durchsetzen. Auch mit den Kindern in unserer Straße hat er kaum Probleme. In der Schule ist er kein auffälliges Kind. Er hat Freunde, geht auch zu Freunden spielen. Den ganzen Tag über ein ganz normales Verhalten, aber Nachts...... Langsam verzweifle ich!
Wenn wir am nächsten Tag mit ihm darüber sprechen u. ob er uns erklären kann, warum es so ist, sagt er nur, er kann einfach nicht anders, er müsse ständig darüber nachdenken, daß alles so "erledigt" ist! Er möchte nur nicht, daß es ein Aussenstehender erfährt.
Wenn ich Abends nicht darauf eingehe u. ich möchte ihn dazu bringen, daß wir das Ganze nicht machen brauchen, bekommt er regelrecht Panik u. heult ohne Ende. Andererseits, wenn ich darauf eingehe, habe ich das Gefühl es wird eher schlimmer.
Kennt das jemand auch? Wie kann man dies wieder in die richtige Bahn bringen? Wer hat Erfahrung damit?
Bin für jeden Hinweis oder Tipp dankbar!
Vielen Dank! LG
Eni
Zwänge bei meinem Sohn! Wie kann ich entgegenwirken?
Ich schreibe jetzt einfach mal ein paar Fragen, die mir so durch den Kopf gehen:
Kann es sein, dass er einfach noch nicht schlafen will?
Oder daß er Dich bei sich haben will, dich ganz alleine für sich und sich deshalb alles einfallen läßt?
Was passiert, wenn Du ihn seine "Kontrollgänge" alleine machen läßt?
hallo,
ich habe dir mal einen link reingesetzt, wo vieles zu zwangserkrankungen steht:
http://www.c-d-k.de/psychotherapie-klinik/Stoerungen/Zwangserkrankungen.html
hast du denn schonmal mit seinem arzt darüber gesprochen?
denn sollte es sich wirklich um eine zwangserkrankung (in diesem falle Kontrollzwang) handeln, müsste dies ja behandelt werden!
ein bekannter von mir arbeitet in der krebsforschung, aber auch als hypnotiseur und behandelt menschen mit "süchten" und "zwängen", die ohne behandlung im laufe der zeit immer schlimmer werden.
ich denke hier als urbianer ist es unmöglich genaue ferndiagnosen zu stellen, desshalb lieber von einem arzt beraten lassen/ geg. sich auch 2 meinungen von ärzten einholen lassen.
lg laura
Hallo Laura,
danke für deine Mühe. Auf alle Fälle werde ich mir Hilfe von Fachleuten holen. Ich möchte da nichts versäumen o. übersehen. Manchmal brauche ich einen kleinen "Schub" von Dritten u. mich wieder weiter vorwärts zu bewegen.
Herzlichst
Eni
So als dumme Hobbypsychologin denke ich das er ELBST kontrollieren muss und nicht du. Demm solange du es tust ist er das kleine umhätschelte Kind um das sich Mama IMMER sorgt. Kann es sein das du nur Abends für ihn so da bist?
Tagsüber siehst du ihn als "Grossen" aber Abends isst Hätscheklzeit? Dann ändere DEIN Verhalten. Sei immer lieb und umsorge ihn ETWAS und Abends kann er seine "Zwänge" selbst ausleben aber hat Ruhe zu halten.
Danke für deine Antwort!
Du hast recht, du bist eine dumme Hobbypsychologin! Dies ist leider alles, was ich aus deinem Schreiben entnehmen kann!
Das ist echt das Letzte was Du hier von Dir gibst
hallo eni!
als ich in dem alter war und noch jahre später hatte ich auch solche zwänge, aber nicht so stark ausgeprägt.
ich musste immer zählen, wieviel buchstaben ein wort hat, wieviel bäume oder pfeiler es sind, an denen wir vorbeigefahren sind....
später war es dann so, dass ich auch angefangen habe meine schultasche x mal morgens zu kontrollieren...schlüssel, geldbörse, handy, metrokarte, carnet...auch wenn es keine minute her war, dass ich festgestellt hatte, dass alles da ist, musste ich es wiederholen.
bei mir hing es damit zusammen, dass ich kontrolle über mein leben haben wollte, die ich vorher nicht hatte. ( eltern beide sehr früh in kurzen abständen gestorben etc)
durch diese zwänge konnte ich wenigstens ein wenig sicherheit erlangen.
deshalb frage ich mich, ob es bei euch familiäre probleme gibt...streit zwischen dir und deinem partner wogegen dein kind nichts ausrichten kann und sich machtlos fühlt?
ich weiß auch nicht wie ich dort von allein wieder herausgekommen bin...
so einen richtigen rat kann ich dir auch nicht geben. klar ist es doof, wenn jeden abend erneut etwas dazu kommt, was er kontrollieren will, aber gleichzeitig weiß ich auch wie furchtbar es war die sachen nicht erneut kontrollieren zu dürfen...
liebe grüße, rike
Hallo Rike,
vielen Dank für deine nette Antwort! Partnerprobleme habe ich nicht. Aber du hast mich auf eine Idee gebracht. Vor einem guten Jahr ist mein ältester Sohn, beruflich bedingt, ausgezogen. Wochenlang danach ging es meinem Jüngsten psychisch nicht gut. Er weinte viel u. hatte richtig Sehnsucht nach ihm. Mein Ältester kommt so alle 8 Wochen für ein o. zwei Nächte nach Hause. Wenn er dann wieder fährt ist er stundenlang richtig niedergeschlagen. Vielleicht hängt es damit zusammen?
Deine Worte taten mir jetzt richtig gut u. ich fühle mich verstanden. Er hat wirklich ein Problem damit. So wie du schreibst, wenn er nicht kontrollieren darf, bricht er innerlich zusammen.....
Liebe Grüße
Eni
Hallo Eni !
Ich klinke mich hier mal kurz ein.
Vielleicht war ja Dein ältester Sohn eine Art Vaterersatz und Vorbild für Deinen kleinen Sohn ?
Kinder suchen sich ja nicht immer die Eltern als Vorbilder aus, sondern eben die Personen, die viel Zeit mit ihnen verbringen und bei denen sie sich wohlfühlen.
Sprich ihn doch einfach mal darauf an, ob er seinen Bruder sehr vermisst.
Ansonsten würde ich mal zu einem Kinderpsychologen gehen oder zu einer Beratungsstelle, denn das klingt schon ziemlich nach Zwangserkrankung was Euer Sohn da macht.
Er scheint sich völlig allein und hilflos zu fühlen, sonst bräuchte er nicht so viel eigene Ordnung um sich herum, damit er sich sicher fühlt.
Ich würde mir da auch große Sorgen machen.
Liebe Grüße und alles Gute,
Katrin mit Emilia-Sofie (fast 26 Monate) und Nevio (fast 6 Monate)
hallo,wenn du noch eine antwort aus dem erzieherischenauge haben möchtest.i
ch würde auf jeden fall bei einer erziehungsberatung oder kinderarzt vorsprechen.
ich habe mit physisch gestörten kindern gearbeitet und ich muss dir leider sagen ,dass hört sich für mich ernst an.
diese zwänge können sich steigern und ausarten.
bitte nicht panisch oder böse werden.
ich kann dir keine verniedlichung anbieten.
wenn du noch fragen hast beantworte ich sie dir gerne.
Vielen Dank für deine ehrliche Antwort!
Mir ist es auf jeden Fall bewußt, daß ich was in dieser Richtung machen muß. Merke ja auch, daß es sich steigert.
LG
Eni
Hallo Eni,
vielleicht lieg ich total neben der Kappe, aber mir sind da bestimmte Fragen in den Kopf geschossen:
Hat er Angst vorm Einschlafen? Irgendwelche Schauergedanken im Kopf (Horrofilm oder Gewaltspiele)?
Wenn dem nicht so ist und er Dir offen sagt, dass er nicht anders kann und es für Dich keinen Grund in der oben aufgeführten Richtung gibt, dann bitte ihn mit Dir zum Arzt zu gehen, damit Du ihm helfen kannst. (Also so würd ich handeln.)
Es kann sein, dass er das nicht möchte, denn kein "Kranker" möchte dies anderen gegenüber zugeben. Bei Süchtigen verhält es sich ähnlich, denn sie sind der Meinung, kein Problem zu haben!
Wenn es wirklich ein psychologische Problem ist, dann lass ihn das nicht allein kontrollieren, wenn er Deine Hilfe braucht, denn es kann ja sein, dass Du ein Teil seines Zwanges bist und seine Welt zerbricht, wenn Du darin fehlst.
Ich kann mir vorstellen, wie schwer es wird diese Sache in die richtige Bahn zu bringen ...
Drücke Dir die Daumen, dass Du es schaffst!!!!
Grüße Susisu
hallo eni,
ich arbeite in der kinder- und jugendpsychiatrie.
erst mal will ich dir sagen, dass du auf keinen fall schuld hast und auch nichts falsch gemacht hast.
du hast dir ja auch schon viele gedanken gemacht und z.b. den auszug eures großen sohnes benannt.
ich gebe dir den dringenden rat, zu einem kinder psychologen oder -psychater zu gehen.
zwangserkrankungen darf man nicht auf die leichte schulter nehmen.
ich habe schon viele erlebt, und finde es immer wieder ganz schlimm, wie zwänge das leben eines menschen beeinflussen können.
stellt sich dann hinterher heraus, dass es nur ein tic oder eine eingefahrene gewohnheit ist, um so besser.
ich würde auch nicht so lange warten, denn termine gibt es immer nur mit langer wartezeit.
ich wünsche euch alles gute.
maren
Hallo Maren,
dir auch vielen Dank für die netten Zeilen!
Mir ist die Sache auch ernst! Ich habe ein wenig herumgegoogelt u. es macht mir ehrlich gesagt, doch etwas Angst. Aber das packen wir schon! Auf alle Fälle bin ich dran...
Grüße
Eni
Entschuldige,
aber, wenn du in einer Kinder - und Jugenpsychatrie arbeitest, dann müsstest du eigentlich schon wissen, dass es nicht stimmt, wenn du sagst, dass die Mutter "auf keinen Fall Schuld" hat und "auch nichts falsch gemacht" hat. Wie kommst du zu so einer Aussage??
Der Kleine ist 10 und zeigt ausgeprägtes Zwangsverhalten, wobei die Ursachen in den meisten Fällen in der Beziehung mit den Eltern zu suchen sind - obwohl diese natürlich unbewusst handeln. Gemeinsam muss man in einer Therapie die Ursachen für das Verhalten suchen. Wir sehr der Junge durch die Zwänge belastet ist, wird in dem Posting deutlich.
Die Eltern müssen sich über ihr Fehlverhalten bewusst sein, damit sie zukünftig andere Verhaltensstrategien dem Kind gegenüber entwickeln können, damit das Kind diese (Kontroll)zwänge nicht mehr braucht. Somit ist es völlig destruktiv, die Mutter völlig frei zu sprechen, sondern eher gut und richtig, ihr zu sagen, dass sie sich auch mit sich befassen muss und dem, was sie eventuell mit dem Verhalten des Kindes zu tun hat...
Hallo Eni,
also für mich hört es ehrlich gesagt nicht so an als wolle er nur länger aufbleiben oder dieses hinausziehen. Schon alleine das er nicht will das es ein Dritter erfährt.
Ich kann dir nur den Tip geben mit ihm zum Arzt zu gehen für eine richtige Diagnose und die entsprechende Therapie. Für mich hört es sich wie ein Kontrollzwang an. Ich selber leide auch an einem Zwang, ich ziehe mir seit Kindheit zwanghaft Haare.
Dein Sohn ist noch jung, da gibt es heut zu Tage gute Möglichkeiten den Zwang unter Kontrolle zu bringen oder gar ganz weg zu kriegen. Es ich jetzt erst mal wichtig sich mit Ihm und "damit" auseinander zu setzen. Umso früher man es an der Wurzel packt desto grösser sind die Chancen einer Heilung. Aber wie gesagt, Zwänge ist ein umfangreiches Thema das erst richtig vom Arzt diagnostiziert werden muss.
Ich drücke Euch die Daumen das am Ende doch noch alles gut wird.
LG Jennifer mit Marco (25.06.2004)
Hallo eni,
mein Sohn hatte vor einer Weile Tics entwickelt, ist nicht dasselbe, hat uns aber auch sehr beunruhigt. Die Psychotherapeutin meinte dann, Medikamente sind in dem Stadium noch nicht zwingend nötig - war uns auch lieb so, half andererseits nicht weiter.
Wir sind dann zu einem Heilpraktiker gegangen und bekamen homöpathische Mittel (Globuli), die haben geholfen, so nach 1-2 Monaten.
Vielleicht versuchst du das auch mal.
Alles Gute
arya
Hallo arya,
danke für deine netten Zeilen!
Ich bin an einer Therapeutin dran, die ganzheitlich behandelt. Dies ist mir sowieso sympatischer als rein nur schulmedizinisch.
Habe mit ihr auch schon kurz gesprochen u. sie meinte, es gibt öfters so Phasen, das Kinder solche Ängste, Zwänge, Tics usw. entwickeln, die nicht immer unbedingt "richtig" krankhaft werden müssen. Aber trotzdem müssen wir ihm dabei helfen, dies herauszufinden u. ihm gezielt zu helfen.
Vielleicht haben mehrer Kinder solche, ich sag mal Anwandlungen, u. es wird ,evtl aus Scham, vor der Öffentlichkeit verheimlicht.
Herzliche Grüße
Eni
Hallo Arya!
Mein Sohn hat auch ständig verschiedene Tics. Mal ist es schlimmer, mal ist es besser. Mal sind sie mit Geräuschen (hüsteln, Nase hochziehen), mal sind sie geräuschlos (Kopf schütteln, Augen zusammenkneifen). Momentan ist es wieder ziemlich heftig. Ich habe angefangen, im Zappelin (homöopathisches Mittel) zu geben, habe aber das Gefühl, es nützt gar nix.
Wir waren vor einiger Zeit auch schon bei einer Psychologin, die uns geraten hat, diese Tics am besten zu ignorieren. Aber manchmal ist das furchtbar schwierig.
Welches homöopatische Medikament habt Ihr bekommen? Und wie sind Eure Erfahrungen damit?
LG
bina68