Hallo,
bin eigentlich nicht so der Typ, der seine Erziehung in frage stellt, da ich mir eigentlich meiner Linie versuche treu zu bleiben und meine Erziehung für ok halte. Jetzt wende ich mich aber doch mal an euch, weil ich etwas verunsichert bin und gerne meinungen dazu hören würde.
Folgender fall:
Meine Tochter ist jetzt 25 Monate und vom Typ her jemand den man als "wild" bezeichnen würde. dabei ist sie aber absolut liebenswürdig und hört normelerweise auch gut. Allerdings ist sie im moment in einer Phase, wo sie austestet wie weit sie gehen kann.
Eben habe ich mit einer Freundin telefoniert deren Sohn 5 Wochen jünger ist und das absolute gegenteil. Er ist sehr sensibel. Außerdem hat sie noch eine 10 monnate alte Tochter.
Diese Freundin sagte nun, sie hätte sich mit einer anderen, gemeinsamen Freundin (deren Tochter ist 18 Monate alt) unterhalten und sie wären beide der Meinung ich würde zu wenig bzw. falsch eingreifen.
Das konkrete Beispiel war, wenn meine Tochter den anderen ein Spielzeug wegnimmt würde ich zwar (wenn der vStreit ausartet), diese bitten sich bei den anderen zu entschuldigen ( naja gut, sage sie soll "ei" machen. Möchte sie damit eigentlich darauf aufmerksam machen, wieder lieb zu den anderen zu sein) aber ich würde ihr das Spielzeug nicht wegnehmen und dem anderen Kind wiedergeben.
Also bei der Kleinen von 10 monaten seh ich das ja auch ein. Aber bei Gleichaltrigen? Muß ich meine Tochter wirklich immer zurücknehmen nur weil sie das "Pech" hat ein klein wenig älter zu sein und sich im Streit meist durchsetzt (sie haut nicht!!!)? Muß meine Tochter immer wieder mit der Frustration klarkommen gebremst zu werden, damit andere Kinder nicht mit dem Frust klarkommen müssen das Spielzeug nicht mehr zu haben? Was meint ihr dazu? Bin eigentlich der meinung ich sollte gar nicht eingreifen, versuch aber durch dieses "entschuldigen" lassen, die Situation wenigstens etwas zu entschärfen. Bin da jetzt völlig verunsichert.
Sorry ist sehr lang geworden und wirr geschrieben. ich hoffe ihr blickt da trotzdem durch.
Lg
Mausezahn
Wann und wie bei Streit zwischen Gleichaltrigen eingreifen?
Mia und Rasmus sind 2 bzw. 4 und ich lasse sie mittlerweile ihre Streitigkeiten selbst austragen, besonders wenn die beiden allein im Kiz sind und ich nur aus der Küche mitkriege, dass da etwas am brodeln ist. Ich muss mich dann zwar arg zurücknehmen, aber mein Großer ist alles andere als rabiat, ich muss mir also keine Sorgen um körperliche Verletzungen machen... vielmehr muss ich dann und wann Rasmus retten, weil Mia sich auf ihn draufsetzt, an seinen Haaren zieht, ihn haut etc. Mia ist da schon ein echte Hexe. Oftmals geht es na klar um Bausteine, die beide zugleich brauchen, Autos, die nicht geteilt werden wollen etc. Und wenn Rasmus sich durchgesetzt hat, kommt MIa heulend in die Küche, mal soll ich sie nur trösten, mal nimmt sie mich mit, damit ich ihre Interessen verteidigen soll, was ich aber nciht immer mache. Ich gehe zwar mit, dann lasse ich mir aber erklären, was los war, und suche mit Rasmus und mittlerweile auch mit Mia nach einer Lösung. Meist sieht das so aus, dass wir gemeinsam ein anderes Spielzeug für sie/ihn finden...
Wichtig finde ich, dass wenn ein Kind dem andern etwas wegnimmt, dass es das wieder zurückgibt. Bei uns ist das Motto: Wer es hat, der spielt grad damit. Nimmt ein anderer das Spielzeug einfach weg, muss er es wieder zurückgeben. Aus und basta. Für mich wäre es unrecht, wenn ein größeres Kind, einfach nur, weil es größer und stärker ist, sich nehmen kann, was es will. "Ei-machen" nützt auch nix, wenn es darum geht, dass eine Einsicht zustande kommen soll. Deine Tochter soll ja bestimmt auch lernen, dass man das Spiel der anderen Kinder sozusagen Akzeptiert...dazu gehört auch, ihnen das Spielzeug nicht einfach wegzunehmen.
Hoffe, ich konnte dir mit meinem riesen Beitrag helfen,
Gunillina
"Muß ich meine Tochter wirklich immer zurücknehmen nur weil sie das "Pech" hat ein klein wenig älter zu sein und sich im Streit meist durchsetzt (sie haut nicht!!!)? "
Was hat das mit den Alter zu tun?!?!?!?
Wenn deine Tochter was Ungezogenes macht, z.B. einem anderen Kind das Spielzeug wegzunehmen, dann mußt du - als ihre Erziehungsberechtigte (bzw. Erziehungverpflichtete) ihr natürlich klar machen, daß das so nicht geht. Ganz egal, ob deine Tochter einem jüngeren oder einem älteren Kind das Spielzeug wegnimmt (um bei diesem Beispiel zu bleiben).
Ich reagiere immer sehr sauer, wenn ich sehe, daß Kinder sich ungezogen benehmen, deren Eltern aber nicht eingreifen.
Deine Tochter ist erst 2 Jahre alt - wenn du ihr jetzt nicht gewisse Regeln beibringst, wann soll sie es denn dann lernen? Wenn deine Tochter ein gleichaltriges Kind ärgert und sich bei dem Streit "durchsetzt" (wie du es so schön formulierst), dann hat das andere Kind in deinen Augen anscheinend Pech gehabt?
Ab welchem Alter Kinder ihre Streitereien untereinander lösen können weiß ich nicht, das hängt sicher von den Kindern und der jeweiligen Situation ab - aber mit 2 Jahren traue ich das Kindern noch nicht zu.
LG,
Juniorette
Sorry, hatte mir eigentlich vorgenommen mich nicht zu rechtfertigen und akzeptiere deine (und andere meinungen) auch. Sonst hätte ich ja nicht gefragt.
Aber zu dem Satz den du dir raussuchst:
Ist es dann, deiner Meinung nach, also völlig in Ordnung im umgekehrten Fall (die anderen versuchen meiner das Spielzeug wegzunehmen) nicht einzugreifen nur weil diese nach dem Streit das Spielzeug meist nicht ergatter haben?
Das habe ich versucht damit deutlich zu machen. Es ist ja nicht so, dass meine Maus "böse" wie sie ist rumläuft und guckt wem sie was wegnehmen kann. Nur im umgekehrten Falle muss man natürlich nicht eingreifen, weil meine den Streit meist "gewinnt". (Sorry, blöde Wortwahl.)
Und wenn die anderen dann doch "gewinnen" brauch man auch nciht einzugrefen, weil meine Tochter sich ja wehren kann...
Gut, hab schon verstanden, dass du immer eingrefen würdest, aber wollte das jetzt nochmal deutlich machen.
"Gut, hab schon verstanden, dass du immer eingrefen würdest, aber wollte das jetzt nochmal deutlich machen."
Nein, ich würde nur dann eingreifen, wenn ein Kind es wirklich schafft, einem anderen Kind das Spielzeug wegzunehmen bzw. ein Kind sehr lange und beharrlich versucht, das Spielzeug wegzunehmen.
Wenn das "Opfer-Kind" es schafft, sich alleine dagegen zu wehren, und den "Kampf" um das Spielzeug gewinnt, dann gibt es keinen Grund einzugreifen.
Trotzdem kann man dem "Täter-Kind" ja trotzdem deutlich sagen, daß auch der Versuch, das Spielzeug wegzunehmen, nicht okay war. Aber das ist für mich nicht dasselbe wie "eingreifen" - eingreifen heißt für mich, daß ich dem "Täter-Kind" das "gestohlene" Spielzeug wegnehme und es dem "Opfer-Kind" zurückgebe (nur in dem Fall, daß ich sehe, daß sich das "Opfer-Kind" nicht alleine wehren kann!).
Okay, das war jetzt alles auf das Beispiel "Spielzeug wegnehmen" bezogen, ich hoffe, du verstehst trotzdem, was ich meine
LG,
Juniorette
hallo
also mein kleiner ist zur zeit auch so einer, der gerne den anderen kindern, wenn sie gerade mit etwas schön spielen, einfach die sachen wegnimmt, weil er sie haben möchte.
ich finde es aber für total wichtig, dass man dann schon eingreift und ihm das erklärt, dass es nicht geht, dass man andren kindern die sachen einfach wegnimmt, während sie noch spielen.
es gibt zwar jedes mal protest aber da muss er einfach durch und ich gebe da nicht nach. ich sage ihm dann, er kann das spielzeug dann wieder haben, wenn das andere kind es nicht mehr braucht.
ich greife aber auch dann ein (wenn es nicht die andere mutter tut), wenn er sich mit etwas beschäftigt, und ihm wird was weggenommen.
ich denke einfach, dass es ganz wichtig ist, dass die kinder, das lernen, dass man nicht alles haben kann was man will.
ich würde aber auch nicht verlangen, dass sich deine kleine entschuldigt, sie hat ja im prinzip nichts böses gemacht. sie sieht eben gerade nur das spielzueg und will es auch haben. so sind eben kinder aber sie müssen auch gewissen regeln lernen.
lg iris
lg iris
Ich denke, es ist an der Zeit, daß sie lernt, zwischen "mein und dein" zu unterscheiden. Sie darf nicht einfach hingehen und einem anderen was weg nehmen - egal, ob der andere kleiner oder größer ist! Sie kann gern fragen, ob sie es haben darf - aber wenn der andere es nicht hergeben will, hat sie es zu aktzeptieren und nicht zu kämpfen! An dieser Stelle solltest Du einschreiten.
Ist ja toll, wenn Du so ein lebhaftes Kind hast - aber die anderen Eltern finden es bestimmt nicht toll, wenn sie immer Streit anfängt. Irgendwann mag dann keiner mehr mit ihr spielen und das würde ihr auch nicht gefallen.
Ich meine jetzt nicht, daß Du sie deswegen gleich anmeckern sollst - aber man kann doch zart eingreifen und sagen: guck mal, der kleine Junge ist ganz traurig, wenn Du ihm die Sachen weg nimmst. Wir können doch auch mit dem dem anderen Ball spielen u.s.w. - also eine Alternative bieten.
Also ganz ehrlich, wenn mein Kind immer von einem anderen geärgert wird, würde ich da nicht mehr hingehen!
Immer von anderen geärgert? Sorry, ich habe nie geschrieben, dass meine Maus die anderen IMMER ärgert. Ging eigentlich konkret um dieses Beispiel. Und was ich oben nicht geschrieben habe, ist das im umgekehrten Fall nie eingegriffen wird: Angelina kann sich ja wehren. Bzw. ist es dann meist so, dass man gar nicht reagiert, weil Angelina kein großes Aufhebens darum macht. das ist eigentlich was mich ärgert.
Von mir wird irgendwie erwartet, dass ich immer hinterher bin während die anderen machen können. Angelina wäre ja hart im nehmen. (Gut das ist sie auch, aber ich finde, das tut nichts zur Sache).
Danke dir trotzdem für deine Meinung. Wollte das jetzt nur nochmal zufügen.
"Von mir wird irgendwie erwartet, dass ich immer hinterher bin während die anderen machen können. Angelina wäre ja hart im nehmen. (Gut das ist sie auch, aber ich finde, das tut nichts zur Sache). "
Das hättest du ja auch schon in deinem Ursprungsposting so schreiben können. Aber nun gut...
Wie ich schon geschrieben habe, werde ich sauer, wenn andere Mütter untätig daneben sitzen, wenn ihre Kinder was angestellt haben. Das gilt natürlich auch für die Mütter, die untätig daneben sitzen, wenn DEIN Kind geärgert wird.
Deren Begründung "deine Tochter wäre ja hart im Nehmen" empfinde ich als Unverschämtheit und als Unfähigkeit, ihre eigenen Kinder (die deine Tochter ärgern) ordentlich zu erziehen.
Wenn ich an deiner Stelle wäre, würde ich mich gegen die Einstellung zur Wehr setzen (wobei ich mir nicht vorstellen kann, mit solchen Kindern und deren Mütter Kontakt haben zu wollen).
Sag den anderen Müttern, daß es ungerecht ist, wenn deren Kinder deine Tochter ärgern und das ja okay ist, aber umgekehrt, wenn deine Tochter mal was anstellt, das Geschrei groß ist.
Es IST ungerecht - dir gegenüber, aber vor allem deiner Tochter gegenüber.
LG,
Juniorette
Hallo
Also mein Sohn wird im Mai 3 und oft treffe ich mich mit 2 Freundinnen die Kinder im absolut gleichen Alter haben. Und die kleinen Tyrannen streiten sehr viel wenn sie zusammen sind. Einer nimmt dem anderen etwas weg, der andere stösst dann weil er sauer ist, dann weint der dritte weiler das auch haben möchte... Die Kinder in diesem Alter sind noch so sehr auf sich selbst bezogen dass sie nicht verstehen können dass sie teilen sollen. Vor allem das Kind bei dem wir zu Hause sind ist besonders hart zu den anderen und will seine Spielsachen für sich alleine haben. Zusammen spielen klappt gar nicht gut.
Wir greifen auf jeden Fall immer ein,denn sonst gäbe es wirklich Mord und Totschlag. Wir nehmen das Spielzueg wieder wg und geben es dem der es als erstes hatte und erklären das dann auch. ich denke in diesem Alter müssen wir Erwachsenen noch eingreiffen.
Lg Sylvie (15.SSW) + Luca (Fast 3) + Lenny
Natürlich muß dein Kind lernen, dass wenn es jemanden etwas aus der Hand reißt, es demjenigen zurück geben muß. In dem Alter wissen Kinder das noch nicht und es ist deine Aufgabe es deinem Kind beizubringen. Wenn die Kinder älter werden, könnne sie diese Konflikte besser lösen, besonders wenn die Sprache schon gut ausgebildet ist. Dein kind ist das Wildere und du bist sicher stolz darauf, aber auch die Phasen könnne sich ändern und wenn ein anderes Kind deinem etwas aus der Hand reißt und dein Kind weinen würde, wie würdest du dann reagieren? Bei manchen Eltern zählt heutzutage nur noch, mein Kind ist das Stärkere und kann sich durchsetzen, aber andere Werte sind genauso Wichtig!
<Das konkrete Beispiel war, wenn meine Tochter den anderen ein Spielzeug wegnimmt würde ich zwar (wenn der vStreit ausartet), diese bitten sich bei den anderen zu entschuldigen ( naja gut, sage sie soll "ei" machen. Möchte sie damit eigentlich darauf aufmerksam machen, wieder lieb zu den anderen zu sein) aber ich würde ihr das Spielzeug nicht wegnehmen und dem anderen Kind wiedergeben. >
Sie soll sich entschuldigen, aber die Sachen soll sie nicht zurückgeben?...da verstehe ich den Sinn nicht
<Muß meine Tochter immer wieder mit der Frustration klarkommen gebremst zu werden, damit andere Kinder nicht mit dem Frust klarkommen müssen das Spielzeug nicht mehr zu haben?>
Aber sicher muß sie das. Es sind nicht ihre Sachen und wenn sie die nicht behalten darf, weil der Eigentümer sie zurückhaben möchte, wird sie sich wohl damit abfinden müssen.
Gruß
zwillima
Hallo,
ich denke schon, wenn Deine Tochter sich entschuldigen soll, dass sie im gleichen Atemzug das weg genommene Spielzeug auch wieder zurück geben muss.
Sonst wird sie den Zusammenhang ja gar nicht verstehen.
Quasi, entschuldigt sie sich, aber behält trotzdem das "Eigentum anderer".
Ich persönlich würde immer eingreifen (in diesem Alter), nur so werden die Regeln des gegenseitigen Miteinanders gefestigt.
Später können die Kinder ihre Konflikte allein austragen.
LG
für mich sieht die situation so aus:
wenn dein kind einem anderen das spielzeug aus der hand reißt, hat sie das zurückzugeben, eine entschuldigung ist aber nicht notwendig.
und: nicht du sollst ihr das spielzeug wieder wegnehmen und zurückgeben, sie soll einsehen, dass sie es zurückgeben soll. ich finde, mache regeln sollten beim gemeinsamen spielen von anfang an klar sein, und das gehört dazu.
du möchtest nicht, dass dein kind frustriert ist, weil sie gebremst wird. für die anderen kinder ist es noch viel frustrierender, denn sie lernen, dass sie sich gegen die größere nicht durchsetzen können und wenn ihnen unrecht geschieht, greift auch niemand ein um ihnen zu ihrem recht zu verhelfen.
von der entschuldigung haben sie genau null. das beruhigt nur dein gewissen, ich denke auch nicht, dass deine tochter den zusammenhang zwischen der entschuldigung und ihrer tat begreift, sonst hätte sie ja schon daraus gelernt und würde kein spielzeug mehr wegnehmen.
entschuldigungen haben in dem alter noch keinen sinn, mein sohn (4) muss sich entschuldigen wenn er anderen absichtlich weh tut, und da merk ich, dass er es versteht (u.a. auch daran, weil er sich dabei unwohl fühlt und dadurch wirklich einsieht, dass er was falsch gemacht hat).
naja, überleg einfach wie es für dich wäre, wenn das ganze umgekehrt ablaufen würde und ältere/kräftigere kinder würden deiner tochter ständig was wegnehmen und sie wäre traurig deswegen, aber keiner hilft ihr!?
klar, braucht man sich nicht ständig einmischen bei den kleinen, aber auch gemeinsames spielen muss irgendwie "gelernt" werden. und in dem alter kann man die kinder noch nicht ganz sich selber überlassen, da wird sich dann nämlich immer der stärkere durchsetzen. es liegt auch an dir, dass dein kind soziales verhalten lernt!