Hallo!
Wie reagiert man eigentlich richtig, wenn das Kind schlechte Noten schreibt?
Meine Tochter war bisher eine der besten Schülerinnen der Klasse (9 Jahre, 3. Schuljahr). Nun schrieb sie zu Anfang des 2. Halbjahres gleich zwei Einsen unmittelbar hintereinander in Mathe und Sachkunde. Ich habe mich natürlich riesig gefreut, zumal wir zusammen dafür gelernt hatten und ich nun das Gefühl hatte, es hat etwas gebracht.
In Deutsch hatte sie zur gleichen Zeit eine 2+ geschrieben und wollte dort nun unbedingt auch eine 1 schreiben. Was passierte? Sie schrieb eine 3! Und das aufgrunf wirklich blöder Fehler, die sie durchaus hätte vermeiden können, weil sie es besser KANN. Bei den HA ist immer alles bestens und sie wird dafür auch häufig von der Lehrerin gelobt.
Die nächste Mathearbeit war ebenfalls eine 3. Sie wollte unbedingt eine weitere 1. Ich habe also angenommen, sie hat sich zu sehr unter Druck gesetzt und das war ein Ausrutscher. Auch hier: ausnahmslos Flüchtigkeitsfehler. Genau die Aufgaben hatten wir zuvor geübt. Zuhause war alles richtig. Ich war natürlich enttäuscht und sauer, habe es aber nicht gezeigt, sondern sie wegen des Misserfolgs getröstet.
In Deutsch dümpelt sie nun zwischen 2 und 3, w as überhaupt nicht dem entspricht, was sie eigentlich kann. Ich bin schon etwas geladen. Und dann kommt der Oberhammer: Sie schreibt in Mathe eine 4+!!!! Und ich dachte, die 3 wäre scho ein Ausrutscher gewesen.
Ich bin ausgerastet, habe sie angeschrien - und nun natürlich ein schlechtes Gewissen.
Ich war sooo enttäuscht. Auch wegen der ganzen Arbeit, die iich selbst in die Vorbereitung gesteckt habe. Und sie beherrschet den Stoff ja. Das hat sich auch bei der Berichtigung bestätigt. Die hat sie so aus dem Ärmel geschüttelt, ohne einmal zu fragen oder hängen zu bleiben!
Wie bitte soll ich demnächst reagieren? Sie trösten oder schimpfen? Ich bin ratlos. Egal wie ich es mache, mache ich es offenbar falsch. Vermutlich hat die sich bei der 3 gedacht: Halb so schlimm, sie schimpft ja nicht. Und prompt noch einen drauf gesetzt.
Ich würde mich nur halb so ärgern, wenn ich nicht WÜSSTE, dass sie es KANN, nur scheinbar bei der Arbeit einen Blackout hat.
Schließlich geht es jetzt bald um die weiterführende Schule. Wenn das auf dem Niveau bleibt: gute Nacht!
Und die Lehrer denken vermutlich, ich mache ihr die HA, weil die ja immer prima sind!
Weiß nicht mehr weiter...
Cassiopeia
Wie reagieren bei schlechten Noten?
Hallo,
"Ich war sooo enttäuscht. Auch wegen der ganzen Arbeit, die iich selbst in die Vorbereitung gesteckt habe. "
wenn dein Kind nur gute Noten schreibt, weil du mit ihr stundenlang "trainierst", wird das irgendwann mal nach hinten losgehen.
Du weißt schon, daß dein Kind lernen muß, eigenständig zu arbeiten?
Klar, Wissen abzufragen ist in Ordnung, aber wenn das das Einzige wäre, was du machst, würdest du wohl nicht von "der ganzen Arbeit, die iich selbst in die Vorbereitung gesteckt habe." reden.
Als Außenstehende habe ich nach deinem Posting das Gefühl, dein Kind rebelliert gegen den Druck, den du ihr machst.
Lösung: Druck wegnehmen.
Ich habe in der Grundschule meine Hausaufgaben immer ohne Hilfe von anderen erledigt. Auch auf Klassenarbeiten habe ich mich alleine vorbereitet. Nur Diktate haben meine Eltern hin und wieder auf mein Bitten mit mir geübt.
LG,
J.
Seh ich auch so.Die kleine ist total unter druck gesetzt,das musste ja irgendwann nach hinten los gehen,anschreien ist da mega fehl am Platz das macht es noch schlimmer.
liebe Grüße Jana
Meine Arbeit besteht darin, Aufgaben herauszusuchen oder mir selbst zu überlegen und die von IHR erarbeiteten Lösungen zu überprüfen. Diese waren bisher immer korrekt.
Das aber ist natürlich mir Arbeit verbunden. Gerade dann, wenn man sich selbst Aufgabe überlegt, weil das Schulbuch nichts mehr hergibt. Es geht mir lediglich darum, dass sie Routine in der Aufgabenstellung bekommt!
Zu dem "unter Druck setzen": In meinem Posting steht, dass ich es bisher ihr gegenüber ganz locker gehandhabt habe und sie GETRÖSTET habe. Ich habe ihr auch nicht das Gefühl vermittelt, dass ich bestimmte Noten erwarte. Ich habe mich über die guten Noten gefreut und ihre eigene Unzufriedenheit und Trauer bei schlechten Noten versucht, zu überwinden und ihr neuen Mut zu machen.
Erst bei dieser sehr schlechten Arbeit - trotz besseren Könnens - ist mir die Hutschnur geplatzt! Offensichtlich hat die liebevolle Reaktion aber auhc nicht viel gebracht!
Ich würde gern wissen, wie ihr damit umgeht. Ihr klnnt mir nicht erzählen, dass euch die Noten eurer Kids egal sind und ihr sie einfach mal machen lasst. Zumal, wenn ihr wisst, dass die Kids den Stoff beherrschen.
Ich sehe das ebenso wie meine Vorschreiberinnen. Du setzt Deine Tochter unter Druck.
Außerdem bekomme ich bei einigen Deiner Bemerkungen das ungute Gefühl, als wenn Du Dein eigenes Ego über Dein Kind kompensieren möchtest. ... Sorry, wenn ich das falsch einschätzen sollte.
"Außerdem bekomme ich bei einigen Deiner Bemerkungen das ungute Gefühl, als wenn Du Dein eigenes Ego über Dein Kind kompensieren möchtest."
Ja, den Eindruck hatte ich auch.
Woraus schließt du das?
Möglich, dass so etwas unbewusst abläuft. Ich selbst wüsste nicht, dass dem so ist oder was darauf hindeuten könnte.
Ich möchte ihr lediglich Potentiale ermöglichen, um sich davon ausgehend frei entfalten zu können. Es geht mir um SIE, nicht um mich. Ich habe schon mehr erreicht, als ich je zu träumen wagte.
Tja, das kenne ich aus der Nachhilfe zur Genüge.
Die Kinder wären - hätten sie andere Mütter - gar nicht schlecht in der Grundschule...
Wenn durch den Druck erstmal eine Angststörung entstanden ist, dann wird es sehr schwer.
Es hat überhaupt keinen Sinn, Kinder der 3. Klasse zu dressieren wie einen Pawlov'schen Hund. Mit wirklichem Können und Sachverstand hat das nichts zu tun.
Mein Rat: loslassen.
Entschuldige Dich bei Deiner Tochter! Biete ihr an, ihr zu helfen, wenn sie das möchte (und nur dann) und sag ihr, dass Du stolz auf sie bist und sie Dein Kind ist, egal mit welcher Note. Halte Dich zurück.
Gruß
Manavgat
OK, das hört sich vernünftig an. Entschuldigt habe ich mich bereits und sie fand das auch gut.
Natürlich habe ich auch Angst, dass sie auf diesem Niveau bleibt oder noch schlechter wird. Da fällt es mir natürlich schwer, gelassen zu bleiben. Aber ich versuche es!
Als Mutter will man doch nur das Beste für sein Kind. Ich will sie ganz bestimmt nicht dressieren. Mir ist lediglich aufgefallen, dass sie eigentlich alles prima kann und das sagten auch die Lehrer beim Elternsprechtag immer ("Was wollen sie eigentlich hier? Ist doch alles bestens!"). Ich möchte lediglich, dass sie lernt, zu Lernen, Routine bekommt und ihre Potentiale später auch ohne meine Hilfe ausschöpfen kann.
nochmal! Ich reiß mich jetzt zusammen! Trotzdem hoffe ich, dass alles wieder besser wird und sie nicht schon in einer Spirale drinsteckt, die sie völlig blockiert!
Hallo Cassiopeia !
Ich kann Dir auch nur den Rat geben - halte Dich zurück !
Meine Eltern waren ähnlich wie Du, haben ständig versucht, uns optimal zu fördern, mein Vater hat sich ebenfalls Aufgaben für uns ausgedacht, uns abgefragt, u.s.w. ...
Das Ganze führte nur dazu, daß ich das Gefühl hatte, ständig gute Noten schreiben zu MÜSSEN, damit meine Eltern auch zufrieden sind mit mir
Im Grunde wollten sie auch nur, daß ich das Lernen als Routine erlebe und mir später alles leichter fällt, der Schuß ging allerdings total nach hinten los. Ich wurde immer schlechter und schlechter, habe zwar das Gymnasium geschafft, aber nur mit 2,6 Notendurchschnitt. Ich denke, ich wäre wesentlich besser gewesen, wenn der Antrieb von mir selber gekommen wäre und nicht von meinen Eltern
Und ich habe anschließend ein Medizinstudium abgeschlossen, auch nur befriedigend, da ich mich mehr oder weniger "durchgemogelt" habe (man muß nicht gut lernen können, um ein Hochschulstudium zu absolvieren - nur intelligent sein und wissen, wie man auch ohne durchkommt ), im Nachhinein ärgert mich das
Ich wurde immer fremdgesteuert und habe nie erlebt, wie schön es sein kann Erfolge zu haben, ohne Hilfe oder Druck von Außen
Vor ein paar Jahren habe ich dann eine Psychoanalyse gemacht und seitdem fühle ich mich wesentlich freier - meine Eltern dachten nämlich auch nachdem ich ausgezogen war, daß sie mir ständig helfen müssten oder mein Leben "optimieren" müssten.
Nicht immer ist es gut "Nur das Beste" für seine Kinder zu wollen - man muß auch gut darauf achten, ob es wirklich das Beste ist und ob es sie glücklich macht !!
Schulnoten sind nicht alles. Vielleicht rutscht sie noch etwas weiter ab mit den Noten, wenn Du sie machen lässt - allerdings wird sie irgendwann merken, daß es so nicht geht und FREIWILLIG anfangen zu lernen, ohne Druck und mit Spaß an der Sache.
Sie ist auch in einem Alter, in dem langsam die Pubertät anfängt, da ist Druck sowieso fehl am Platz.
Liebe Grüße und alles Gute,
Katrin, die das erlebt hat, was Deine Tochter gerade erlebt, mit Emilia-Sofie (fast 29 Monate) und Nevio (fast 9 Monate), die zum Glück noch weit entfernt von der Einschulung sind
Oh je! Das tut mir wirklich leid für Dich!
So etwas möchte ich natürlich auf gar keinen Fall heraufbeschwören. Ich hoffe, wir kriegen das irgendwie zusammen hin, vor allem in Hinblick darauf, dass sich meine Tochter wohlfühlt.
Danke!
Daß sich Deine Tochter vielleicht unter Druck gesetzt fühlt, haben die anderen ja schon versucht zu sagen.
Aber mal eine andere Frage. Was ist anders an der Situation zu Hause als in der Schule?
- Läßt sich Deine Tochter ablenken oder kann sie konzentriert arbeiten auch wenn Chaos ringsrum herscht?
- Wie arbeitet sie unter Zeitruck oder Erfolgsdruck? Ist sie dann unsicher, weil sie Angst hat zu versagen?
Ich weiß, Du bist enttäuscht - aber wir wissen alle, daß man nicht viel falsch machen muß, um eine 4 zu bekommen. Meine Mutter ist damals auch im Achteck gesprungen wenn ich mit schlechten Noten nach Hause kam. Aber das nützt doch nichts! Ich habe mich selbst genug geärgert und das einzige, was sie mit ihrem Gezehter erreicht hat, war daß ich die nächsten schlechen Zensuren verheimlicht habe.
Dann haben sie mir Belohnungen für gut Leistungen in Aussicht gestellt. - Auch nicht schlecht! So lagen die Erfüllung einiger Wünsche in meiner Hand und es gab keine Diskussionen darüber.
Mach es Euch nicht so schwer! Laß Deine Tochter Kind sein. Nimm sie in die Arme und drück sie ganz lieb auch wenn sie mal "versagt". Nicht jeder Tag ist gleich. Du weißt, was sie kann, also ist sie nicht "dumm", nur weil sie mal 'ne schlechte Zensur bekommt. Sprich ihr Mut zu! Das hilft mehr als zu meckern!
Um Deine Fragen zu beantworten: Das weiß ich auch nicht so genau!
OK, sie lässt sich schnell ablenken. aber hier zu Hause ist eher weniger Ruhe als in der Schule. Hier springt ihr kleiner Bruder ständig um sie rum. Wenn ich den aus dem Verkehr ziehe, klingelt garantiert eines der Nachbarkinder und will mit ihr spielen. Selbst, wenn ich denen sage, dass es jetzt nicht geht, hört oder sieht sie die anderen dennoch von ihrem Zimmer ( oder dem Esszimmer, je nachdem wo sie HA macht) aus. Trotzdem funktioniert es. Konzentrieren kann sie sich in der Schule garantiert besser, zumal sie auch bei jeder Arbeit AUSDRÜCKLICH an einem Einzelplatz sitzen möchte, um ihre Ruhe zu haben. (Das kommt nicht von mir! Ich war ganz erstaunt, als mir die Lehrerin das erzählte. Das ist IHR Wunsch.)
Wie sie unter Druck arbeitet, kann ich so genau nicht sagen. ich habe nur gemeinsam mit der Lehrerin bemerkt, dass sie offenbar bessere Leistungen bringt, wenn man ihr eine klare Linie vorgibt als wenn man sie mal machen lässt. Sie braucht klare Regeln und kommt mit autoritären Lehrern besser zurecht. Auf der anderen Seite finde ich in ihrem Zimmer täglich seitenweise selbstgeschriebene Geschichten und selbst erfundene Matheaufgaben, die sie nur so zum Spaß schreibt bzw. löst. Dies sind ja Dinge, die ganz allein von ihr kommen, ohne Druck, und auch immer richtig (Mathe) bzw. echt gut (Deutsch) sind.
Es ist also schwer, darauf eine Antwort zu finden.
Ich selber hätte nie angenommen, dass ich Druck ausübe. Ich wollte ihr eigentlich nur Hilfestellungen geben. Auch gar nicht mal so sehr für den Moment, ich hatte da langfristig gedacht. Ich wollte jetzt die Grundlagen bieten, auf denen sie später ganz ohne mein Zutun aufbauen kann. Ich sah es bisher als Werkzeug, das ich ihr an die Hand gebe, indem ich das stetige Lernen in ihren Tagesplan einbaue, so dass sie es als Normalität empfindet und sich später nicht so plagen muss.
Hallo,
wenn sie für sich selbst Geschichten schreibt und sich Matheaufgaben stellt, dann hat sie jetzt schon mehr, als Du ihr beibringen kannst: Interesse an solchen Themen!
Entspanne Dich! Deine Tochter hat mit einem solchen Interesse und einer solchen Arbeitshaltung (selbst etwas zu tun) schon mehr für den Schritt zu der eigenen Bildung getan als ein einser Schüler ohne Interesse.
Vereinbare doch auch einfach mal einen Gesprächstermin mit dem Lehrer. Welche Erklärung hat er für den schriftlichen Leistungsabfall deiner Tochter? Ist sie zur Zeit mündlich ggf. sehr stark (unverändert)?
Nicht alles hängt von den schriftlichen Noten ab!
Als meine Tochter nach dem Übertritt aufs Gymi ihre erste 4 mit heim brachte (auch noch-) fühlte ich mich etwas überfahren. Damit hatte ich gar nicht gerechnet, da sie alles wusste.
Ich habe an mir gearbeitet und nehme schlechte Noten zur Kenntnis und hinterfrage evtl. noch die Ursache. Aber meine Töchter wissen, dass ich sie nicht nach ihren Noten bewerte. Bei guten Noten freue ich mich (natürlich) sichtlich.
Bisher wurde mir jede Note mitgeteilt. Eine Schulfreundin meiner älteren Tochter hat Angst, mit einer 4 (oder gar schlechter) heimzukommen....
Heute wird ei uns (2. Klasse) eine Mathearbeit geschrieben. Da meine Tochter sehr sensibel ist, darf und kann ich mit ihr Arbeiten nicht vorbereiten. Sie würde zu nervös und würde ihr weniges Selbstvertrauen verlieren.
Also geht sie "nur" mit meinem Spruch zur Schule: "Sei nicht aufgeregt. Ich weiss, dass du es kannst. Jeder kann in einer Prüfung es auch nur so gut machen, wie er es tatsächlich kann. Fehler gehören dazu. Ich denke an Dich. Viel Glück!"
LG emma
Hallo Cassiopeia,
mal von (ehemaliger) Lehrerseite:
" Und die Lehrer denken vermutlich, ich mache ihr die HA, weil die ja immer prima sind! "
Das glaube ich nicht, wenn es sich um gute Lehrer handelt. Ich hatte mal eine Schuelerin (5. Klasse, Gymnasium, Englisch), die partout "blackouts" in den Klassenarbeiten hatte- sowohl in den Hausaufgaben als auch im Unterricht konnte sie aber immer alles bestens und auch gut erklaeren usw.- hatte es also verstanden, was sie aber nicht gegen die Nervositaet im "Erntsfall" schuetzte-
sie war ein sehr intelligentes, begabtes Maedchen und es ging einzig darum ihr die "Angst vor dem Fehler" zu nehmen und im Selbstvertrauen/Zutrauen zu ihren eigenen Faehigkeiten und ihrem Wissen zu staerken. Nie im Leben waere ich auf die Idee gekommen, der Mutter einen Vorwurf zu machen, bzw. sie erschlichener Hausaufgaben zu verdaechtigen.
Die Diskrepanz zwischen dem, was sie konnte und dem, was sie dann nur unter Aufregung nicht mehr konnte, war dazu zu gross.
Lange Rede, kurzer Sinn: Nach einem fuer sie sicher voellig enttaeuschenden Beginn- sie hatte eine 5 in der ersten Arbeit-, wurde sie nach und nach im Laufe des Schuljahres immer besser; es lag hauptsaechlich an Erfolgen, die sich in unangekuendigten Tests einstellten und an ihrem eigenen Ehrgeiz, aber es lag auch daran (vermute ich), dass ich ihr im Unterricht und ausserhalb immer das Gefuehl fuer ihre eigene Staerke vermitteln wollte/habe.
Genau dieses Gefuehl solltest Du ihr weiterhin zuhause vermitteln- dass Dich ihre Noten nicht umwerfen, oder so sehr aergern koennen (selbst, wenn sie das tun), dass Du sie fuer gutgenug haeltst, auch die naechsten Arbeiten zu meistern oder sich zu verbessern, aber generell, dass das, was sie an Noten aus der Schule mit nachhause bringt nur ein Teil dessen ist, was sie eigentlich mitbringt an Erfahrungen und Erlebnissen und Eindruecken.
Also: Nimm Dich in Kritik (nicht: in Interesse!) zurueck, frag sie selbst mal, woran sie meint, dass ihre "Blackouts" liegen, ob sie sich selbst nicht unter einen zugrossen Druck setzt, zuviel Ehrgeiz hat oder ihr die Rolle als Klassenbeste aufstiess- manchmal schreiben Schueler absichtlich schlechte Noten, nur um nicht als verhasster "Streber" zu gelten- "meiner" Schuelerin ist damals buchstaeblich der Ehrgeiz mit ihr durchgegangen und die Versagensangst- und mache den Stoff, nicht die Noten zu Eurem Hauptthema, wenn Ihr ueber das jeweilige Fach redet-
da Deine Tochter, wie Du schreibst, den Stoff eigentlich beherrscht, ist bei Euch ein "Weniger"- an gemeinsamem Ueben, Aufgaben zusammenstellen usw.- besser als ein "Mehr", denn nicht da liegt ja das Problem.
Und: Suche doch Kontakt zu anderen Eltern mit hb Kindern und deren Erfahrungen-
Willst Du sie eigentlich in eine spezielle Schule fuer HB schicken?
Alles Gute Euch,
Caroline
Hallo Caroline!
Erst mal Danke für deine Antwort! Ich werde die Ratschläge beherzigen und vieles davon mache ich auch sowie so schon "aus dem Bauch heraus" - sie aufmuntern, ihr Selbstvertrauen zusprechen (das scheint gerade wirklich auf dem Boden zu sein; sie meint, sie "könnte überhaupt gar nichts", da sie nun auch in Sport noch einen kleinen, unbedeutenden Misserfolg hatte). Ich hoffe, es gelingt mir, sie aufzubauen.
Wir haben sie nicht auf eine spezielle Schule geschickt. Die gibt es hier nicht und wir wollten erst mal abwarten, in welchen Bereichen sich die HB auswirkt. Ihre Klassenlehrerin im 1. und 2. Schuljahr wusste Bescheid (von den Kindergärtnerinnen, nicht von mir) und hat sie besonders gefördert. Möglicherweise wäre ein Überspringen der Klasse in Frage gekommen, wegen ihrer körperlichen Entwicklungsverzögerung (sie ist sehr klein und klindlich) haben wir das aber gelassen. Der neuen Lehrerin habe ich davon nichts gesagt, weil mir das unangenehm ist. Ich will mich da nicht so wichtig tun und meiner Tochter eher schaden als nützen. Wir beobachten sie, auch ihre ehemalige Lehrerin erkundigt sich stets und hält ein Auge auf sie. Naja, und die werde ich auch noch mal zu der aktuellen Situation befragen, wenn ich sie mal wieder treffe. Möchte da aber jetzt keinen Affentanz veranstalten.
, Cassiopeia
Was machst du wenn dein Kind mit ner 6 nach Hause kommt , wenn du bei einer 3 schon schier ausflippst...
Hallo Cassiopeia,
ich möchte Dir keine Vorwürfe machen, aber ich muss Dir trotzdem sagen, dass Deine Reaktion absolut falsch war. Wie soll Dein Kind wieder Selbstvertrauen bekommen, wenn es für eine Niederlage auch noch angeschrien wird? Und wie soll es ohne Selbstvertrauen seine Leistungen wieder steigern? Dadurch baust Du doch nur zusätzlichen Druck auf, der beim Kind Angst erzeugt, die ihm den Spaß am Lernen gänzlich nimmt.
Ich denke, Deine Tochter ist schon traurig genug, wenn sie eine schlechte Note schreibt. Für sie ist das schließlich auch nicht schön.
Deshalb ist die beste Reaktion meiner Meinung nach: Nimm sie in den Arm, tröste sie, und überlege hinterher mit ihr gemeinsam, wie es besser werden kann.
Dafür, dass Du sie angeschrien hast, solltest Du Dich bei ihr entschuldigen. Und sag ihr, dass Du sie auch lieb hast, wenn sie schlechte Noten schreibt.
Ich wünsche Euch beiden ganz viel Kraft!
Liebe Grüße,
Lily
Sorry, ich lese gerade, Du hast Dich schon bei Deiner Tochter entschuldigt. Das ist doch schon mal ein guter Anfang.
Ansonsten: Versuch, es nicht so ernst zu nehmen. Schule ist ein wichtiges Thema, gerade heutztage, aber auch nicht alles im Leben. Jeder hat gute und schlechtere Phasen, das gilt ja auch im Berufsleben.
Du hast ein gesundes Kind - das ist so viel wichtiger! Ihr kriegt das schon wieder hin!
Liebe Grüße
Lily
Weißt du was? Ich glaube, am meisten aufgeregt hat mich an meiner Tochter, dass sie offenbar GAR NICHT traurig war, sondern mir fröhlich entgegen gekommen ist. Im Nachhinein drüber nachgedacht, glaube ich, dass mich genau DAS auf die PAlme gebracht hat.
Aber natürlich war sie sehr traurig. Sie hat es nur nicht zeigen wollen, nicht mir uns auch nicht ihren Freundinnen.
Jetzt tut es mir umso mehr leid, dass ich auch noch so ausgeflippt bin!
Einsicht ist der erste Weg zur Besserung, oder?
Wo sind die erwähnten schlechten noten?
Grüße
Alex
Hallo,
eine 3 eine schlechte Note - ach herrje.....
Da hättest mal die von meiner Süßen sehen sollen.
Ich sag mal liebe ein glücklicher Hauptschüler als eine
unglückliche Gymnasiastin, die zwischen Schule und Schülerhilfe pendelt.
Aber davon scheint dein kind weit entfernt zu sein. manche Kinder werden eher schlechter als besser wenn man nur noch paukt.
Mit deiner überzogenen Erwartungshaltung wird dein Kind es schwer haben.
LG
Tina
Sowohl eine 3 als auch eine 4 empfinde ich als schlechte Noten! Und nicht nur ich! Da muss ich mich ganz sicher nicht rechtfertigen.
Es handelt sich hier um die GRUNDSCHULE, nicht um eine weiterführende Schule.
Ich selbst kann mich noch gut an meine absolut schlechteste in der Grundschule erinnern, wo ich dachte, eine Welt bricht zusammen: eine 2-!
Auf den weiterführenden Schulen - und dann noch in Zusammenhang mit der Pubertät - muss man seine Perspektive natürlich entsprechend ändern. Das weiß ich auch.
Abgesehen davon entsprechen diese Noten in den schriftlichen Arbeiten definitiv nicht dem, was sie KANN. Das ist ja das Problem!