Hallo zusammen!
Meine Tochter ist vier Jahre alt (wird im Okt. 5 Jahre). Ich kann sagen, dass wir gut miteinander auskommen. Wenn mir etwas nicht passt, sage ich es ihr und begründe dieses auch. Umgekehrt macht sie das genau so.
Nun zu meinem Problem: da ich berufstätig bin, haben wir morgens nicht sonderlich viel Zeit zum spielen oder rumalbern. Ich muss um 08.30 h im Büro sein, was für sie bedeutet, um 08.00 h im Kindergarten sein zu müssen.
Leider ist es so, dass sie sich sehr leicht ablenken läßt. Wenn es darum geht, dass sie sich anziehen soll, fällt ihr mittendrin etwas in die Hände und sie vergißt komplett das Anziehen. Ständig muss ich sie erinnern und ermahnen, mit dem anziehen, Zähne putzen etc. weiterzumachen, damit wir pünktlich aus dem Haus kommen.
Diese Situation ist für mich nicht schön und für sie auch nicht. Wir bekommen uns deswegen fast jeden Morgen in die Wolle.
Letztens hatte sie abends das Sandmännchen zu Ende gesehen und ich sagte zu ihr, dass sie jetzt bitte mitkommen möchte, da jetzt Bettgehzeit wäre. Ich stand in der Wohzimmertür und wartete... sie machte keine Anstalten aufzustehen. Ich wartete noch einen Moment, bis ich meine Aufforderung wiederholte... sie ließ sich vom Sofa fallen und legte sich auf den Fußboden.
Nachdem sie nach meiner dritten Aufforderung immer noch nicht kam, habe ich sie "geschnappt" und ein bißchen fester angefaßt und mit ins Badezimmer genommen. Da war das Geschrei natürlich groß.
Ich habe ihr erklärt, dass es so nicht ginge, es wäre schließlich spät und für sie Zeit ins Bett zu gehen und wenn sie nach der dritten Aufforderung immer noch nicht reagiert, dürfte sie sich nicht wundern, wenn ich böse werde.
Diese Art Situationen häufen sich.
Wie reagiert ihr in solchen Situationen? Gibt es vielleicht andere Möglichkeiten, auf diese Konflikte zu reagieren?
Würde mich über Antworten freuen.
Gruß Iris
Trödeln u. leicht ablenken lassen...
Na dann, auf dass ich hier gelyncht werde...
Ich setze auf die "natürliche Strafe" in solchen Situationen. Wenn die Maus sich morgens nicht anzieht, muss sie eben so in den Kindergarten gehen, wie sie ist - ob im Schlafanzug, halb angezogen etc. Das mußt du ihr natürlich vorher ruhig und sachlich erklären, alt genug ist sie und das Erklären läuft ansonsten ja auch gut bei euch, so wie du es schilderst. Ist also "Losgehzeit" und die Maus ist nicht fertig, gehst du mit ihr los, ohne Kompromisse. Ich würde dann die Kleidung mit einpacken, dann kann sie sich im Kindergarten in der Garderobe fertig anziehen. Besprich das auch mit den Erzieherinnen, damit die nicht aus allen Wolken fallen... Allerdings kann ich aus meiner Erfahrung heraus sagen, dass ein Kind selten häufiger als ein Mal ausprobiert, ob Mama das ernst meint, mit dem im Schlafanzug in den Kindergarten gehen. Mein Sohn z.B. hat es genau ein Mal gemacht und sich noch im Auto fertig angezogen (es fehlten auch nur noch Socken und Schuhe). Er ist auch ein Trödler schlechthin.
Wir haben ausserdem gute Erfahrungen damit gemacht, dass er sich selbst abends die Kleidung rauslegt, die er am nächsten Tag anziehen möchte - ich werfe dann einen kurzen Blick drauf und gebe "Tipps", wie z.B. bei Regen doch besser eine lange Hose, bei großer Hitze kein Unterhemd etc. Seitdem wir das machen, zieht er sich morgens viel schneller an. Und wenn es gar nicht klappt, bringe ich ihn mittlerweile ins Schlafzimmer, damit er Ruhe hat, um sich anzuziehen.. Wenn er fertig ist, kommt er dann zu uns in die Küche (wir ziehen uns erst an und dann frühstücken wir - feste Regel, weil wir sonst nie fertig werden würden, morgens...). Das klappt auch super und ohne Geschrei (ich habs ihm vorher erklärt, dass er im SZ seine Ruhe hat und schneller bei uns sein kann, anstatt im Kiz von Spielsachen abgelenkt zu sein.).
Das "Zu-Bett-bringen" ist bei meinem Mann und meinem Sohn ein Machtkampf gewesen, ganz klassisch: Kind hört nicht auf Anweisungen, Bitten und Befehle, sondern versteckt sich, lacht, schreit, hüpft (egal, wie lange er vorher draußen spielen war). Die beiden haben es so geregelt (mein Mann hat es geregelt und Rasmus muss sich fügen...: Es gibt eine feste Uhrzeit, zu der Rasmus ins Bett MUSS, das ist 19:45 Uhr. Bis dahin muss er Zähne geputzt haben (er putzt zunächst allein und wir putzen nach), sich umgezogen, Gutenachtgeschichte vorgelesen bekommen etc. Ist er nicht fertig, bekommt er keine Geschichte und geht allein ins Bett, weil ab 19:45 nämlich ELTERNZEIT ist - sprich: Feierabend.
Das hat Rasmus zwei, drei mal auf die Probe gestellt und jetzt ist er spätestens fünf Minuten vor dem Limit fertig und sitzt auf dem Sofa, um vorgelesen zu bekommen
Das ist für einige Mütter/Leser hier im Forum sicher hart, und wird auf Kritik stoßen, aber wir fahren damit besser, als jeden Abend zermürbende Diskussionen und Gebrüll zu haben. So läuft alles ruhiger ab, wir sind gelassener und Rasmus weiss genau, woran er sich halten kann.
Viel Erfolg!
L G
Gunillina mit Mia2 und Rasmus4 (bald 5, auch im Oktober)
Ganz meine Meinung, ich finde es konsequent und fair...
habe auch so einen Trödelheini leider kommt der jetzt in die 5. Klasse und es wird auch nur so funktionieren! Er kommt übrigens inzwischen selbst auf dir Idee, alles Abends rauszulegen und was morgens hilft, sobald die Kids die Uhr lesen können, ist ein Zeitplan am Kühlschrank, da schaut er immer drauf und sieht so, ob er Gas geben muss....
z.B.
7:00 Duschen
7:15 Frühstücken
7:30 Zähne putzen
7:40 losgehen....
LG
Anja
Ich war auch so'n Trödelfritze!
Wenn ich nach dem Sandmännchen nicht ins Bett wollte, hat meine Mutter einfach den Fernseher und das Licht ausgemacht und ist aus dem Wohnzimmer gegangen. Nach ein paar Minuten war es mir dann zu blöd allein im Dunkeln zu hocken.
Morgends anziehen ging ohne Mamas Hilfe garnicht! Nicht daß ich es nicht konnte - im Kindergarten ging es ja auch. Aber sich noch schnell so'n bißchen von Mama verwöhnen lassen, gefällt natürlich auch Kindergartenkindern.
Versuch doch auch zusätzlich mal, deiner Tochter ihr Verhalten zu spiegeln.
Das bedeutet, dass du dich in einer Situation, in der sie etwas von dir will (Zuwendung, Essen, Fernsehen...), genauso verhälst wie sie. Du trödelst rum , reagierst nicht auf ihre Ansprache usw.
Sie wid dadurch vermutlich irritiert sein und in dieser Situation kannst du ihr vielleicht deutlich machen, wie du dich fühlst, wenn sie trödelt.
Und dann sei ehrlich mit deinen Gefühlen, z.B.: "Ich werde sauer, wenn du morgens trödelt, weil ich dann zu spät zur Arbeit komme und vielleicht Ärger kriege!"
Bei meinen Töchtern hat das prima geholfen - und neulich sagte meine Älteste (sie ist jetzt 19) "Am besten fand ich als Kind immer, wenn du Theater gespielt hast - wenn du mich nachgespielt hast!"
Ich wünsch dir viel Erfolg
-tina-
Hallo Iris,
tja, mit den Kindern ist das so eine Sache... die wollen nicht so wie die Eltern es sich vorstellen.
Kinder haben eine ganz andere innere Uhr als Erwachsene sie haben. Sie folgen ihren Bedürfnissen und kennen kein Zeitgefühl.Sie haben das "magische Denken", d.h., sie können sie mit Phantasie in jede Situationm, an jeden Ort, in jede Figur verwandeln. (Beneidenswert... )
Und morgens zu hetzen geht nun mal nicht in den Augen deiner Tochter. (Eltern wollen nicht so wie Kinder es wollen!!)
1. großer Fehler:Du musst aufpassen, nicht in den Teufelskreislauf der Agression zu kommen. Denn je agressiver du wirst, umso agressiver wird es dein Kind. Denn du als Vobild gibst es so ja vor.
2. Fehler: du stehst wahrscheinlich irgendwo in irgendeinem Zimmer und rufst deinem Kinde zu:"Zieh dich an, Schatz" und es hört 12x nicht und du wirst sauer.
Kinder ticken anders. Sie brauchen Körper bzw. Augenkontakt. Du musst dein Kind "kontakten" und du wirst sehen, es klappt!! Wenn du nur rumbrüllst von irgendwoher bist du nicht present und damit nicht wichtig...
Und sprich in kurzen und einfachen Sätzen.
Es bedarf ein wenig mehr Aufwand aber es lohnt sich mit 100% Sicherheit.
Praktisch: Wenn du was von deinem Kind willst, geh hin. Ist es im Spiel, berühre es vorsichtig irgendwo um Blickkontakt auf zu bauen, denn der ist wichtig um zu kommunizieren. An deiner Mimik wird dein Kind die ernsthaftikkeit deiner Aussage erkennen und reagieren. Rede ruhig und freundlich aber bestimmt. Hilf ggf. Nicht brüllen oder anpacken, dass schürt Trotz und damit kommst du niemals weiter.
Kinder sind komplett andere "Wesen" als Erwachsene. Sie haben ihre eigene Sicht der Dinge und die ist wirklich zauberhaft. Pass deine Geschwindigkeit ihrer an, dann klappt es auch. Steht früher auf, denn acht Uhr Kita ist nicht so früh wie du glaubst... Steht mal eine halbe Std. früher auf und lass sie spielen. Sprich mit ihr wie ich es dir vorschlage und es wird klappen, glaube mir...
Ich wünsche dir ein schönes WE lg Tanja
-> die sich über Antworten immer freut!!
Hallo Tanja!
Danke für Deinen Beitrag.
So wie Du es beschrieben hast, mache ich es eigentlich auch.
Das Problem ist nur, dass sie dann, nachdem ich mit ihr gesprochen habe (ich gehe in die Knie, sehe sie an, sage, sie möchte sich bitte anziehen) mit der Absicht in ihr Zimmer geht, sich anzuziehen. Die Sache ist nur die, dass ihr wieder irgendetwas anderes einfällt und das Anziehen komplett vergessen hat!
Ich weiß, dass Kinder sich leicht in eine "andere Welt" leiten lassen... ich würde sie ja auch gerne lassen, bloß wenn Dir die Zeit im Nacken sitzt, ist das nicht so leicht!
Jetzt sind im Kindergarten Ferien. Sie bleibt für die erste Woche bei meiner Mutter (sie wohnt direkt über uns). So hatte sie heute wirklich viel, viel Zeit. Ich habe sie auch gelassen. Zwischendurch zwar immer mal erinnert, sie möchte sich bitte anziehen. Bis sie dann aber wirklich angezogen war, hat es bestimmt eine 3/4 Stunde gedauert. Da ich sie nicht in den Kiga bringen musste, stand ich nicht unter Druck. Zur Not hätte sie sich auch bei meiner Mutter anziehen können.
Vielleicht sollte ich mir für nach unserem Urlaub (wir fahren in der nächsten Woche für zwei Wochen mit unserem Wohnwagen zum Ijsselmeer, Holland) überlegen, dann wirklich eine 3/4 Stunde früher aufzustehen...
Danke noch mal für Deine guten Tipps!
Gruß Iris
Ich wünsche euch einen schööönen Urlaub und alles Gute...
Tanja
Hallo,
also mein Tochter ist 3 Jahre alt. Wir hatten abends auch so zimmlich das selbe Problem. Also Chiara bekam zu Weihnachten vonOnkel Sandmann DVD Sammlung geschenkt. (da wir keinen Fernseher haben) So wurde eingeführt das Chiara erst Schlafi anzog, Sandmann schauen und dann zähneputzen und ab ins bett. Dann fing es auch an, das sie nicht vom Sofa aufstehen wollte, oder beim zähneputzen rumtrödelte. Dann fingen wir an das zähneputzen voooor Sandmann gemachtwurde. Ging einige Zeit gut, aber das problem das sie sich vom fernseherzu lösen viel ihr wieder schwer. So kam dieses "Ritual" ganz weg Nun heißt es, Zähne putzen, Schlafi an ab ins Bett und Mama liest eine Geschichte vor. Klapt seid dem suuuuper gut, wenn sie noch wach ist nach der GEschichte singe und streichel sie bis sie einschläft. Seid dem gibt es kein "kom jetzt ins Bett" Diskusion.
Babsi