Findet ihr, dass man unter Erwachsenen Freundinnen immer alles gut finden / gut heißen muss, was eine Freundin macht? Wenn nein, was tut man dann?
Zur Situation:
Ich finde den Lebenswandel / Geschwindigkeit des neuen Lebenswandels meiner Freundin sehr schnell und bedenklich (Trennung vom Ex mit Kind, neuer Mann, Umzug zu ihm mit Kind, schwanger und Hochzeit bald) alles in 2 Jahren.
Ich habe Bedenken. Ich kenne ihren Verlobten fast gar nicht (teilweise durch Corona). Kaum war sie geschieden ist sie umgezogen und war kurz drauf wieder schwanger. "Warum warten".
Ich habe Angst, dass es ihr vllt wieder so schlecht geht, wenn es wieder zur Trennung kommt. Und ich kann nicht nachvollziehen, wie man nach einer schlimmen Trennung und div. Krankheiten soo schnell wieder alles auf einmal haben will.
Ich habe ihr meinen "Unmut" mitgeteilt. Sie ist sauer, weil sie gehofft hat ich würde mich mehr für sie freuen.
Wie gehe ich damit um, dass ich das alles in so kurzer Zeit nicht gut heiße aber ja natürlich trotzdem weiterhin mit ihr befreundet sein will.
Streit mit Freundin
Es kommt immer ein bisschen auf die Art der Freundschaft an, ob und wie ich mich da äußern würde. Ich glaube, auch einer sehr guten Freundin würde ich nicht sagen, dass ich die Entscheidung nicht gut finde, sondern eher, dass ich mir Sorgen machen würde, dass die Geschwindigkeit der Schritte so hoch ist, aber mich natürlich freue, wenn sie glücklich ist.
Ein Punkt: du kennst ihn wegen Corona nicht so gut, aber viele haben sich während Corona nochmal ganz anders kennengelernt, in der Tendenz wahrscheinlich Beziehungen entweder gefestigt oder Probleme aufgezeigt.
Sie sind seit 1,5 Jahren zusammen. Ich habe ihn 2x gesehen seit dem.
Ich bin halt von meinen Grundsätzen total anders. Ich wäre niemals so schnell von einem anderen Mann ss geworden wenn ich so was hinter mir habe. Ich hätte erst etwas abgewartet, ob die Beziehung das alles aushält. Sie wurde direkt nach dem zusammen ziehen SS. Ich bin ein totaler Realist. Ich finde es sehr schwierig, so zu tun als würde ich mich freuen obwohl ich es nicht tue sondern echt Bauchweh habe
Ich selbst habe null Erfahrungen mit Partnersuche im Erwachsenenalter - bin mit meinem Mann zusammengekommen, als ich 15 und er 17 war. Nach 10 Jahren Beziehung, gegen Ende des Studiums, als wir auch schon ein paar Jahre zusammen wohnten, haben wir uns gedacht, dass wir jetzt auch mal heiraten könnten.
Eine gleichaltrige sehr gute Freundin hat ihren Partner kennengelernt und ist mit ihm nach einem halben Jahr zusammengezogen, anderthalb Jahre später war sie das erste Mal schwanger. Ich fands schnell, aber ihnen gings/gehts gut, also hab ich zwar einmal mit ihr drüber geredet, dass das jetzt schon fix ging Aber eher ohne Wertung. Sie hat dann gelacht, nur gemeint, dass sie das auch eher "drauf angelegt" haben als "geplant", aber jetzt froh sind. Inzwischen haben sie ein zweites Kind, ein Haus, sind verheiratet und glücklich. Auch ein anderes Paar im Bekanntenkreis hat sich zum ersten Jahrestag verlobt, und zum zweiten geheiratet und es geht ihnen jetzt nach fast 10 Jahren bestens.
Grad wenn ein Kinderwunsch im Spiel ist, ist ja lange warten auch nicht immer das Beste. Wir haben 3 Jahre für Kind 1 gebraucht, und 2 Jahre, bis ich das zweite mal schwanger wurde - wenn man da erst mit 35 anfangen würde, würde es eventuell auch knapp werden.
Ich hatte ähnliches mit meiner ehemals besten Freundin.
Sie war lange Single bzw hatte viel Pech mit Männern.
Dann einen Mann kennengelernt, Hochzeit nach 6 Wochen.
Als sie ca 4 Monate zusammen waren erzählte sie mir, dass es leider mit einer Schwangerschaft noch nicht geklappt hat. Sie haben wohl von Anfang an nicht verhütet, nach einem Monat ist sie zum Frauenarzt, tischte diesem einen langen erfolglosen Kinderwunsch auf um an Hormone zu kommen um die Chance zu erhöhen.
Ich habe nicht mal versucht ihr das auszureden, aber wollte ihr verständlich machen, auch im Fall des Scheiterns der Beziehung für sie da zu sein.
Damit hatte sich die ganze Freundschaft erledigt. Mir wurde Neid und Missgunst vorgeworfen, wie sie darauf kam weiß ich bis heute nicht. Ich war zu dem Zeitpunkt schon verheiratet und hatte Kinder.
Ergo, würde ich mich wahrscheinlich nicht nochmal in die Nesseln setzen und mich zu solchen Themen äußern. Davon abbringen wirst du sie nicht können.
Meine Antwort in solchen Situationen:
ich freue mich mit dir, wenn es dir gut tut.
Es wäre zwar nicht mein Weg / kommt mir seltsam vor / bist du dir sicher / ich mache mir Sorgen.
So lange es dir gut tut und du glücklich bist, freue ich mit dir.
Mit Fingerspitzengefühl stelle ich Fragen. Merke ich, dass es ihr wirklich gut geht, bleibe ich zurückhaltender. Merke ich, dass sie selbst Zweifel hat, habe ich ein offenes Ohr.
Dabei versuche ich, keine unterschwelligen Vorwürfe zu machen, sondern Fragen zu ihrem Befinden zu stellen.
Meine Erfahrung ist dann: hat sie selbst Zweifel öffnet sie sich eher.
Bei überdeutlicher Freude trauen sich manche nicht, eigene Zweifel zu äußern. Legt jemand mit Bedenken los ohne sie ernst zu nehmen, trauen sich manche auch nicht Zweifel zu äußern.
In einer Freundschaft ist mir wichtig, dass es derjenigen/demjenigen selbst gut geht. Auch wenn deren Weg für mich nichts wäre. Daher ist es auch nicht gelogen, wenn ich sage, dass ich mich mitfreue, wenn es der Person gut geht.
Mit Fragen taste ich mich dann heran.
Meine beste Freundin hätte schon vorher gewusst, wie ich das finde.
Und dann hätten wir normal darüber gesprochen, ich hätte akzeptiert, was sie täte und sie, wie ich es finde.
Warum kann deine Freundin nicht akzeptieren, dass du Bedenken hast?
Und du solltest deine Bedenken äußern können, aber auch ihre Entscheidungen akzeptieren.
Was evtl. eines Tages kommt, weiß sowieso keiner im Voraus.
Von wirklich guten Freunden erwarte ich mir, dass sie mir unaufgefordert ihre Bedenken mitteilen, wenn ich mal auf einen falschen Weg komme oder Gefahr laufe, was Dummes zu tun. Das ist zwar hart, aber wofür sonst hat man Freunde? Doch nicht, damit die einen immer tätscheln und sagen "gut gemacht!", auch wenn es nicht so ist.
Kurz: Deine Freundin kann ihr Leben leben, wie sie es will. Und du kannst darüber denken (und Bedenken zum Ausruck bringen), was du willst. Soviel Freiheit müsst ihr euch beide zugestehen ohne sauer aufeinander zu sein.
Hm also so schnell ist das gar nicht, finde ich. Wahrscheinlich weil ich selbst nicht besser war.
Ich habe immer gesagt, ich würde niemals mit einem Mann zusammenziehen, heiraten und Kinder kriegen. Nun ja bei meinem ex war der Trennungsgrund, weil er mit mir zusammenziehen wollte und mir das zu eng wurde. Dann kam ich mit meinem Mann zusammen im April 2010. Im Juli 2010 bin ich bei ihm eingezogen, im November 2011 haben wir geheiratet und das erste Kind kam im April 2012. Das zweite dann im September 2018. Wir feiern dieses Jahr unseren 9. Hochzeitstag 😬
Wozu warten? Entweder es passt oder es passt nicht. Ob ich nun 10 Jahre mit einem Mann zusammen bin und ein Kind bekomme und wir nicht als Familie zusammen wachsen und uns trennen oder nach 2 Jahren. Wo ist der Unterschied?
Meine beste Freundin war ewig mit ihrem Mann zusammen, bevor sie geheiratet haben und ein Kind kam und nun? Sie bereitet die Scheidung vor.
Dass sie sich erst vor 2 Jahren von ihrem Ex getrennt hat und einen Sohn hat. Sie war gerade frisch geschieden, da hat sie die Pille abgesetzt. Sehr naiv und total blauäugig wie ich finde. Ich wäre da wegen dem Sohn einfach vorsichtiger und würd mich nicht ins nächste (un)Glück stürzen
Ja und nun, das (un)Glück kann auch kommen wenn man lange wartet 🤷♀️
Ich hatte keine Kinder, keine Ahnung wie ich das jetzt machen würde...