Muttertiere

Kennt ihr auch solche Frauen?
Die man nicht wieder erkennt, sobald sie ein Kind haben?
Ich habe das jetzt schon zum wiederholten Male miterlebt, dass diese Mutation statt findet.
Das erste Mal aufgefallen ist es mir bei einer langjährigen Freundin, wir sind seit der 5 Klasse befreundet.
Nachdem sie ein Kind bekommen hatte, waren Treffen ohne Kind nicht mehr drin, zu keiner Tageszeit, obwohl am Wochenende oder Abends ihr Mann da war.
Er hatte das Kind nie mal alleine, sie hat es nicht für zwei Minuten aus den Augen gelassen, erst als das Kind in die Schule kam, durfte der Vater mal ein paar Stunden mit dem Kind alleine bleiben oder zum Spielplatz gehen.
Damit hätte ich bei ihr nie gerechnet, dass sie sich praktisch aufgibt, sie war nicht mehr arbeiten, Hobbies gab es nicht mehr( wir waren im gleichen Sportverein ), außer Thema Kind schien sie nichts mehr zu interessieren.
Bei einer zweiten Freundin ist es jetzt ähnlich wenn auch nicht ganz so extrem, das Kind ist mittlerweile vier und klebt praktisch an ihr, war noch nie mal alleine bei den Großeltern, die nebenan leben, nur sie bringt das Kind ins Bett, tröstet es etc.
Zum Kindergarten geht es auch nicht, sie möchte sich nicht von ihrem Kind trennen und entsprechend hat die Eingewöhnung natürlich nicht funktioniert, das ist jetzt über ein Jahr her
Der Vater ist auch hier nur Statist, hat nichts zu sagen, darf nichts mit entscheiden, und sich auch nicht alleine kümmern.
Kennt ihr so was auch?
Warum sind die Frauen so, was haben die davon?

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Hallo,

komisch, dass du so extreme Beispiele im Freundeskreis hast.

Ich kenne nur Frauen, die im ersten und z.T. zweiten Lebensjahr selbstverständlich ihre Hobbys und ihr Berufsleben vorübergehend ausgesetzt haben, um es dann langsam wieder hochzufahren.

Und ich kenne genauso viele kinderlose Frauen, die mega erstaunt sind, wenn ihre Freundin ein Jahr nach der Geburt des Kindes immer noch nicht wieder jedes zweite Wochenende auf Kneipen-Bummel geht.

Die Prioritäten sind verschieden. Mache Mütter fangen nach einem Jahr wieder an zu arbeiten und stecken dann die gesamte Freizeit ins Kind - man sieht sich ja sonst so wenig. Andere arbeiten jahrelang gar nicht und haben dann ab Kindergarten-Alter plötzlich viel Zeit für Kaffeeklatsch und Ehrenamt.
Und die meisten bewegen sich irgendwo dazwischen:
nachts wach für's Kind, tagsüber Spagat zwischen Teilzeit-Arbeit, Mehrpersonen-Haushalt, Kind(ern), Ehemann und Freundinnen.
Manche Hobbys sind seit der Geburt der Kinder weggefallen, manche dazugekommen.

Hier alles ganz normal. Zum Tier mutiert ist noch niemand, den ich kenne.

LG!

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Mhm.... du hast jetzt 2 Beispiele genannt... vielleicht hast du dir ja zukünftige Muttertiere als Freundinnen gesucht. 😉 Ich kann das so nicht bestätigen... bei uns im Bekanntenkreis hat jeder noch Hobbys (wenn auch meist nicht so zeitaufwendig) und geht auch mal ohne Kinder los.
Fest steht aber auch, dass man sich mit der Entscheidung Eltern sein zu wollen eben damit abfinden muss, dass die Freiheiten erstmal ein paar Jahre eingeschränkt ist.
Und solange die Personen selbst nicht drunter leiden - was juckt es dich dann? Wenn es dich sehr stört, wirst du wohl den Kontakt reduzieren oder gänzlich aufgeben, womit wiederum sich das „Muttertier“ (sehr herablassend von dir) abfinden muss.
LG

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Ja, kenne ich, allerdings nur von einer meiner Freundinnen. Die anderen sind „ganz normale“ Mütter geworden.
Bei der einen habe ich mich mit den Jahren dran gewöhnt. Am Anfang hat es mich geärgert, jetzt fahre ich halt zu ihr, wenn ich sie sehen mag, denn ja, sie kann auch seit Jahren nicht von ihren Kindern weg. 😊

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Ich kenne ebenfalls solche Mütter, sogar gar nicht wenige.. eigentlich sind sogar die meisten so 🤔 Ich bin mit meinem Unabhängigkeitsstreben eine der wenigen, die ihren Mann aktiv mit einbezieht und von ihm auch einfordert, dass er die Kinder mal alleine beaufsichtigt. Auch wenn es noch Babys sind.

Eine dieser Mütter hat es mir mal so erklärt: sie ist selbst so perfektionistisch und möchte alles richtig machen (besonders die Sachen, von denen sie findet, dass ihre eigenen Eltern es versäumt oder falsch gemacht haben), sodass sie es ihrem Mann nicht zutraut, bzw. es nicht ertragen kann zu sehen, dass er es anders macht. Mit hinein spielt bei dieser Mutter wohl auch die chronische Sorge, weil ihr Kind als Baby knapp an einer Infektion gestorben wäre - das hat ihr Verhalten und ihre Verlustängste wahrscheinlich noch verstärkt. Insgesamt sind diese Mütter meist sehr von ihrem Weg überzeugt und sehen im Muttersein auch ihre Lebensaufgabe. Natürlich rückt dann alles andere in den Hintergrund.

Ich vermute, dass es bei den meisten Müttern ähnliche Gründe hat. Total schade, nicht nur für die Väter, sondern auch für die Kinder. Ich denke häufig, dass meine Kinder durch den unbeschwerteren und nicht-bemutternden Erziehungsstil meines Mannes profitieren, egal ob Tochter oder Sohn. So bekommen sie meiner Meinung nach eine vielfältigere Sicht aufs Leben 🎨

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Ich kenne deine Freundinnen ja nicht und kann deswegen gar nichts dazu sagen, aber es gibt auch Kinder, die der Mutter gar keine Wahl lassen.
Meine beiden Jungs klebten die ersten 2-3 Jahre förmlich an mir. Und nein, ich fand das alles andere als toll.
Da ich viel im Homeoffice arbeiten kann, war es wenigstens möglich, ein paar Stunden zu arbeiten. Die Oma konnte mal mehr mal weniger mit ganz viel Feingefühl und Ablenkung übernehmen, aber es war jedes Mal eine riesen Herausforderung...

Und irgendwann wandelte es sich ohne besonders Zutun und von da an war Papa der Größte. Und ich konnte endlich mal durchatmen und genoss jede freie Minute.

Bis zu diesem Zeitpunkt musste ich mir so oft anhören, ich könne nicht loslassen und so ein Quatsch. Das tat oft weh, weil ich es selbst doch auch nicht toll fand, keine Hobbys etc. mehr zu haben.

Im Übrigen kann ich es auch nicht nachvollziehen, wenn Mütter nonstop an den Kindern kleben und sich komplett aufgeben, obwohl sie es gar nicht müssen.
Allerdings kenne ich solche Mütter in meinem Umfeld nicht🤷‍♀️

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Ich kenne keinen einzigen solchen Fall in meinem persönlichen Umfeld.

LG Claudi

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Ich auch nicht.

Weder als meine Freunde Kinder bekamen, noch jetzt, da diese "Kinder von damals" selber Kinder bekommen.

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Wahrscheinlich würdest du mich auch als Muttertier bezeichnen. Kind wird bald zwei. Habe mich extra für einen Job entschieden, in dem ich Teilzeit statt Vollzeit arbeiten kann, um mehr Zeit fürs Kind zu haben. In die Betreuung geht er nur, während ich arbeite. Wenn ich Freunde treffe, nehme ich ihn immer mit. Bisher. Wird sich wohl ändern, wenn er etwas älter ist. Abends weg gegangen bin ich zum letzten mal vor der Geburt.

Hätte ich selbst nicht von mir gedacht. Vielleicht spielt es auch eine Rolle, dass er ein Frühchen war und mit drei Monaten fast gestorben wäre.

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Hier ähnlich.

Das Kind ist nach einer Odyssee durch KiWuKliniken entstanden, Einzelkind und
wird gehütet wie das eigene Augenlicht und
nur fremdbetreut während unserer Arbeit.
Er ist 4 Jahre und ich war seit Geburt vielleicht so 5-6 mal zu beruflichen Events abends weg.

Meine kinderlosen Freundinnen ziehen weiterhin jedes Wochenende um die Häuser, sofern der Lockdown es nicht verhindert. 🤷‍♀️

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Unser Start war ähnlich. Und dann war das Kind auch noch als Kleinkind lebensgefährlich krank, Gott sei Dank ging das vorbei.
Ich habe mir dann, als die Angst ums Kind das gesunde Loslassen und mein Leben zu sehr einschränkte, therapeutische Hilfe gesucht. Kann ich nur empfehlen. Je älter die Kinder werden, desto unschöner ist es für sie, klammernde Eltern ohne eigenes Leben zu haben. Alles Gute.

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Am Rande. Der Kontakt war dann zweckmäßig, aber nicht innig.

Allerdings habe ich noch deutlich in Erinnerung, wie ein Großteil meines Umfeldes zu "Mutter = Nabelschnur des Kindes - Bevormundenden " wurden.

Mutter ist nur das Anhängsels des Babys/Kleinkindes, hat nichts zu sagen, muss stellvertretend für das Kleinkind wie ein solches behandelt werden.
Das wurde zum Glück besser, als das Kind ins Kindergartenalter kam, selbst sprach.

Seit ich einen Teenager habe, mutiert das Umfeld zu Flucht-und Weg-Reflexen.

Mein Teenager ist außerhalb super.
Wohl aber strahle ich vielleicht im Blick aus: rührt mich nicht an, ich kann knuddelnde Kakteen bändigen, da werde ich mich aufmüpfigen, nervigen "Erwachsenen" auch noch fertig.


Die, die mich früher als Muttertier bezeichnet haben, weil ich mir von deren Zwischenrufen (Fähnchen im Wind - andere können es eh immer besser) nicht beeindrucken habe lassen,
machen heute im Teenageralter einen groooooooooooooooooßen Bogen um mich herum.

Mit allen anderen kam ich durchgehend gut aus. Konstante Freundschaften. Sowohl mit - als auch ohne Kinder. :-)

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Deinen Satz verstehe ich nicht?

„ Die, die mich früher als Muttertier bezeichnet haben, weil ich mir von deren Zwischenrufen (Fähnchen im Wind - andere können es eh immer besser) nicht beeindrucken habe lassen,
machen heute im Teenageralter einen groooooooooooooooooßen Bogen um mich herum.“

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Ich finde man muss da nochmal differenzieren. Es kommt ja auch auf das Alter des Kindes an. Als meine Kinder noch unter zwei waren, hatte ich sie auch immer dabei, weil sie noch gestillt wurden. Mal alleine essen gehen war schwierig in diesen ersten zwei Jahren, ich hab mich dann statt dessen mal mit einer Freundin zB zum Frühstück verabredet. Das wird dann ja auch im Laufe der Zeit wieder besser, finde ich. Und nicht alle Kinder wollen woanders übernachten. So etwas kann man auch nciht erzwingen. Klar, liegt es auch an den Müttern, aber manchmal sind es auch die Umstände.