Ich habe keine Freundinnen mehr, was ist nur falsch mit mir?:(

Hey,

ich wollte fast noch Silopost in den Betreff schreiben, aber für mich ist das Thema eben nicht ,,sinnlos“.

Zu mir:

Ich bin 26, vor 6 Monaten Mama geworden und ich hatte bis vor 1-2 Jahren noch viele Freundinnen. Zumindest dachte ich, dass es Freundinnen sein. Ich war schon immer ein Mensch, der sofort Anschluss gefunden hat, egal ob in der Schule oder in der Ausbildung. Ich dachte eigentlich immer, dass ich eine coole Sau wäre und dass ich beliebt wäre. Das soll nicht arrogant klingen - einfach nur selbstbewusst. Ich bin etwas verrückt, also lustig-verrückt xD ihr wisst bestimmt, was ich meine. Ich nehme alles nicht so ernst und kann die Leute zum Lachen bringen.
Ich hatte eine WhatsApp Gruppe mit jungen Müttern aus meiner Umgebung. Damals war ich schwanger und die anderen waren alles schon junge Mütter mit Kinder unter 3 Jahren. Die eine war ne ehemalige Schülerin aus meiner Parallelklasse und ne andere war ne sehr enge Freundin, mit der ich seit 14 Jahren sehr eng befreundet war. Wir haben uns öfter getroffen, und ich habe mich so darauf gefreut, bald auch Mutter zu sein und auch Bilder zu schicken und mich auszutauschen. Ich habe in der Schwangerschaft aufgrund von Migräne öfter mal Paracetamol genommen und mir zweimal die Haare gefärbt. Ich weiß das ist keine Glanzleistung, aber mich deswegen komplett zu verurteilen und nichts mehr mit mir zu tun haben zu wollen finde ich echt übertrieben. Ich war in der Klinik wegen einer schweren Schwangerschaftsvergiftung in der 35 SSW. Dann hat mir Lisa , das war meine engste, Freundin seit 14 Jahren, über das Handy abrupt die Freundschaft gekündigt. Sie meinte, dass ich viel zu viel rum jammern würde und negative Vibes verbreiten würde und mich in der Gruppe oft in den Mittelpunkt drängen würde. Ich denke, sie hat schon recht, aber man hätte doch reden können, dann hätte ich was verändert… Ich habe es einfach nicht kommen. Sehen die Sache, dass ich mir dann ein zweites Mal die Haare gefärbt habe, hat dann das Fass zum überlaufen gebracht. Sie ist aus der Gruppe raus und privat hat sie mich fertig gemacht und blockiert. Nach 14 Jahren intensiver Freundschaft. Leider haben die anderen Mädels da mit gezogen und haben mich auch blockiert, sie meinten mein Verhalten in der Schwangerschaft wäre unverzeihlich und auch generell wollten sie als Mensch mit mir nichts mehr zu tun haben, da ich zu viel jammern würde. Die ganze Sache hat mich wirklich traumatisiert, ich war einfach nur am Ende. Mein Kind musste dann, als es auf der Welt war noch auf die Intensivstation, weil er zu früh war und ich war wochenlang im Krankenhaus. Das war eine sehr schlimme Zeit. Ich hätte mir einfach Freundin in redet. Ich verstehe nicht was getan habe Art und Weise machen muss. Seitdem habe ich unheimliche Verlustängste und fühle mich oft einsam.

Danach habe ich angefangen mich zu reflektieren. Ich wollte mich verändern, ich wollte nicht mehr immer nur jammern und negativ sein, ich habe durch meinen Therapeuten herausgefunden dass ich an einer histrionischen Persönlichkeit leide. Das ist eine Art Störung, dass man oft im Mittelpunkt stehen möchte und es gar nicht selbst merkt und sehr dramatisch sein kann. Mein Mann kann mit mir umgehen, er sagt, er hat gelernt in Drachen zu reiten und es ist nicht alles schlecht, wenn man diese Art hat. Aber es kann anstrengend sein. Dass ich nicht noch mehr Freunde verliere, wollte ich mich verändern. Ich achte sehr darauf nicht mehr so viel von mir zu reden, ich achte darauf nicht mehr so viel Negatives zu verbreiten. Dann ist mein geliebter Vater gestorben das war ein kleiner Weltuntergang für mich. Freunde hatte ich zu der Zeit kaum noch, weil ich, da ich ja vier Leute auf einen Schlag verloren habe. Eine andere Freundin, die ich seit drei Jahren kenne, hat seit einiger Zeit einen unerfüllten Kinderwunsch und hat sich auch von mir abgewendet, dass sie es nicht ertragen kann, mich als Mutter zu sehen, das macht mich auch sehr traurig. Ich habe online Inserate gestellt, um neue Freunde zu finden. Ich habe mich in Kursen angemeldet, um neue Freundinnen zu finden. Ich habe mich auf Vermittlung Börsen angemeldet - Extra für Freunde. nirgendswo hatte ich Erfolg, ich lerne einfach keine Mädels mehr kennen, wo es direkt passt. Die meisten sind älter als ich in den Krabbelgruppen und passen persönlich einfach nicht zu mir. Tut mir leid, dass der Post so lange wird, aber ich musste mich einfach mal ausheulen. Sicherlich bin ich auch selbst irgendwo daran schuld, aber hätte man nicht einfach mal in Ruhe mit mir reden können. Nach 14 Jahren. Freundschaft, mein Therapeut hat ne leichte PTBS diagnostiziert aufgrund dieser Sache. Ich hatte mehre Nervenzusammenbrüche damals im Krankenhaus, weil ich mit der Situation komplett überfordert war, vier Freundinnen auf Einschlag zu verlieren. Ohne Vorwarnung und ohne Vorahnung. Und dann saß ich da auf der Intensivstation, plötzlich, Mutter, Kind musste beatmet werden… Ich hatte immer noch eine schwere Schwangerschaftsvergiftung… War schon eine schlimme Zeit, ich verstehe nicht, wieso meine Freundinnen diesen Zeitpunkt gewählt haben, um mich übers Handy einfach zu blockieren und mit mir Schluss zu machen. Egal was ich gemacht habe, das ist einfach keine Art und Weise, hätte ich mit ihrem Mann geschlafen hätte ich es ja noch verstanden. Aber ich habe ca 3-4 mal in der gesamten Schwangerschaft eine Paracetamol genommen und mir halt eben zweimal die Haare gefärbt, ich weiß das ist keine Glanzleistung aber muss man mich deswegen so fertig machen.. nun ist die ganze Sache über ein halbes Jahr her und trotzdem nimmt es mich täglich mit, es verfolgt mich bis in meine Träume. Ich vermisse meine Freundinnen so sehr, aber ich komme nicht mehr an sie ran, ich wurde überall blockiert.
Ich finde auch einfach keine neuen Freunde, langsam glaube ich auch, dass es an mir liegt, irgendwas ist falsch mit mir und ich verstehe einfach nicht was. Ich bin einfach sehr einsam geworden und sehr isoliert. Das musste einfach mal raus.
Der gesamte Text ist mit Sprachsteuerung geschrieben, es kann sein, dass ein paar grammatikalische Fehler drin sind wer bis hierher gelesen hat, Respekt und vielen Dank . Danke fürs Lesen

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Hey!

Ich denke, das ist eine Sache, die du mit deinem Therapeuten besprechen solltest.
Es klingt sehr bitter, dass du ausgerechnet nun so einsam bist und das tut mir natürlich sehr leid.

Dir wurde ja eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert, die es dir vermutlich sehr schwer macht, auf Dauer Freundschaften zu halten. Daher finde ich deine Wahrnehmung auch etwas verschoben. Ich bin mir nicht sicher, ob man die Freundschaft nun wegen 2 Paracetamol beendet hat. Das ist doch nicht der Rede wert und Paracetamol das Mittel der Wahl bei Schmerzen in der Schwangerschaft.
Aber ich glaube, dass deine Persönlichkeitsstörung eben eine sehr große Herausforderung ist. Letztlich belastet es ja auch die Freundschaft der anderen untereinander, wenn bei gemeinsamen Treffen eine Person jegliche Aufmerksamkeit und Gespräche an sich reißt und man selbst gar nicht mehr so in den Austausch kommt, weil sich alles um eine dreht.
Ich würde dir raten, aktiv an dir zu arbeiten. Wenn ich es so sagen darf: die Merkmale dieser Persönlichkeit sind schon sehr stark im Text vorhanden. Vielleicht solltest du an dir arbeiten und dann nochmal neue Freunde suchen. Dein Baby ist ja in einem tollen Alter, könnte an Krabbelgruppen teilnehmen, wo du auch Mütter mit Babys im selben Alter kennenlernst.
"Ich finde auch einfach keine neuen Freunde, langsam glaube ich auch, dass es an mir liegt, irgendwas ist falsch mit mir und ich verstehe einfach nicht was. Ich bin einfach sehr einsam geworden und sehr isoliert. Das musste einfach mal raus."
Ich schätze, dass es an der Persönlichkeitsstörung liegt- das wird dir der Therapeut ja auch schon gesagt haben. Ich kannte tatsächlich auch eine Bekannte, die ähnlich war. Sie hatte schon irgendwo eine faszinierende Persönlichkeit auf den ersten Blick, kam erstmal so bei vielen gut an. Aber Jahre später hat sie zu niemandem mehr wirklich Kontakt, weil es dann doch sehr anstrengend ist, wenn alles sehr dramatisch ist und sie immer im Fokus. Aber sicher ist es ein sehr guter Anfang, dass du an dir arbeiten möchtest und eine Antwort auf die Frage hast, was nun los ist.
Neue echte Freunde finden sich sehr schwer, finde ich. Manchmal muss man einfach am Ball bleiben.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Grundsätzlich gebe ich dir recht - nur die "Diagnose" ist doch ein Problem. Ich kenne so viele Jugendliche aus meiner Arbeit die jahrelang mit einer Therapeutendiagnose ohne irgendwelche belastbaren Daten hierumliefen. Borderline, PTBS, Depression, Hystronie und so weiter. Und die Therapie lief munter dahin, es wurden Medikamente empfohlen und dann hat sich die Diagnose beim JP nicht bestätigt.
Das ist nicht hilfreich

Und glaub mir, es gibt Leute, die wegen So Kleinigkeiten Freundschaften abbrechen, weil " sie nur Menschen mit den gleichen Überzeugungen um sich haben wollen" oder ähnlicher Quatsch.

Die TE ist zurecht immens verletzt und hat wahrscheinlich gar nichts falsch gemacht.
Und wenn sie wirklich eine gar so anstrengende Person war, warum dann 14 Jahre enge Freundschaft
Das passt doch hinten und vorne nicht.

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Nimm mit deiner langjährigen Freundin Kontakt auf (Brief, Festnetztelefon) und erkläre ihr deine Situation und höre ihr gut zu, was sie zu sagen hat. Wer 14 Jahre mit dir eng befreundet war wird nicht wegen gefärbter Haare den Kontakt abbrechen, das ist nur der letzte Tropfen gewesen.

Versuchs, du kannst nur gewinnen.

3

Ich finde es schwierig, dass ein Therapeut eine Persönlichkeitsstörung diagnostiziert.

Grundsätzlich sind solche Mamagruppen oft von extrem viel Konkurrenz geprägt.
Und grundsätzlich verändern sich Menschen und passen dann nicht mehr zusammen.

Ich würde mich anders orientieren. Wer 14 Jahre eng mit Dir befreundet war und sich dann plötzlich über Deine Persönlichkeit beschwert, ist doch auch sehr seltsam drauf.
Eine histronische Persönlichkeitsstörung entsteht ja nicht über Nacht.

Alles Gute und leb unabhängig von diesen Frauen Dein Leben. Für mich hörst du dich ganz normal an. Du hast ja auch schlimmes mitgemacht. Und " in der Not sieht man die wahren Freunde"
Liebe Grüße

Bearbeitet von Lilarusa
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Ich hoffe der Text wird noch gelesen da das Thema ja nun schon paar Tage her ist.

Erstmal: eine PBTS ist keine!!! Persönlichkeitsstörung. Sondern eine posttraumatische Belastungsstörung (nach einem traumatischen Erlebnis.)

Ich bin mir sicher dass du nichts falsch gemacht hast. Ich bin fast doppelt so alt wie du und habe erlebt dass Menschen sich auch wegen nichts streiten und das ganze sich hochschaukeln kann ohne Ende.
Du hast dir die Haare gefärbt während der Ss. Hab ich übrigens auch. Und die Paracetamol hast du bestimmt nicht ohne Grund genommen.
Dein Baby musste auf Intensiv. Könnte mir vorstellen, dass deine Freundinnen das aufs Haare färben zurück schieben und haben damit in ihren Augen einen Grund dich nun endgültig zu hassen. Junge Mütter sind oft so perfektionistisch und jede will die Beste sein.

Ich verstehe dich. Gib deiner Trauer Raum und Zeit und konzentriere dich auf dich und dein Baby. Alles andere ergibt sich von selbst. Auch Freundschaften verändern sich. Ich habe heute einen komplett anderen Freundeskreis als mit 26. Bin jetzt 49.
Nur zwei Freundinnen aus Schulzeiten sind mir noch geblieben.

Bitte Google doch auch mal Schwangerschaft und Haare färben beziehungsweise Paracetamol. Beides ist erlaubt.

Bearbeitet von tweety74