Schwierige Situation: Verhaltensauffälliges Kind und Bitte der Mutter

In unserer Kita ist ein Junge, der sehr verhaltensaufällug ist. Ich habe beim Abholen schon ein paar krasse Dinge beobachtet. Nun erzählte mir die Mutter, die ich oberflächlich aus der Kirche kenne, dass der Kindergarten das Kind an eine heilpädagogische Kindertagesstätte empfehlen möchte. Sie ist darüber ganz empört und möchte mich nun als "Zeugin", dass ihr Kind ganz normal wäre und im bisherigen Kindergarten bleiben soll. Ich solle sie doch unterstützen.

Ich möchte das aber nicht. Meiner Ansicht nach hat der Kindergarten recht.
Nur zwei Beispiele: Im Vorgarten des Kindergartens war ein Gerüst, weil an einer Stelle frisch verputzt und gemalert wurde. Die Kinder hatten strikte Anweisung, dass sie da auf gar keinen Fall rauf dürfen. Nun hatten eine andere Mama und ich abgeholt, er drängte sich an der Mama vorbei, lief in den Vorgarten und direkt auf das Gerüst. Die Kinderpflegerin lief ihm nach und sagte ihm ganz klar, dass er da runter muss. Er kletterte weiter, sie holte ihn runter und er trat um sich, ihr fest in den Bauch und die Beine. Beim Absetzen zeigte er ihr beide "Stinkefinger". Oder er drängelte sich an allen Kindern vorbei nach vorne beim Reingehen und nannte die Erzieherin "Fotze", als die es ihm verbot. Und viele solcher Dinge. Er kennt keine Grenzen und verhält sich aggressiv.

Wir würdet ihr auf das Ansinnen der Mama des Jungen reagieren.

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Hi,

Ganz einfach :
Sag ihr das es dir leid tut für sie du dich da aber raushalten möchtest.
Wenn Sie nachfragt wieso sag ihr das du nicht objektiv als Zeuge sein würdest.

So gut scheint ihr euch ja auch wieder nicht zu kennen.....
Vorallen kann der KIGA bei seh extremen Fällen das Kind als nicht KIGA fähig aus dem KIGA entlassen.
LG

Bearbeitet von sallyy07
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würde ich genauso sagen. das ist Recht unverfänglich und neutral

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Das ist wirklich Blödsinn, keinem Kind kann einfach gekündigt werden. Da müssen zahlreiche Schritte und Hilfemaßen zuvor gescheitert sein und selbst dann geht es nicht einfach so…. Das musste ich mal klarstellen. Nicht jedes Kind ist eben gut entwickelt und hat die gleichen Voraussetzungen wie andere. LG

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Da kannst du dich ganz diplomatisch verhalten. Sag ihr einfach, dass du zu diesem Sachverhalt nichts sagen kannst. Wieder in die eine noch in die andere Richtung, da du ihr Kind ja nie längere Zeit erlebst. Und aus diesem Grund möchtest du dich neutral da raushalten. Schlag ihr vor, dass sie sich an Mütter wendet, die ihr Kind kennen. Denn wie sollst du etwas aussagen, was du gar nicht beurteilen kannst? Ihr scheint euch ja nur flüchtig aus der Kirche zu kennen und du den Sohn nicht z.B als Spielkameraden für dein Kind ständig bei euch zu Hause zu haben.

So hast du sie nicht vor den Kopf gestoßen und dich andererseits auch aus der Sache rausgenommen.

Bearbeitet von Wilhelmi
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Ja, so ähnlich habe ich es eigentlich schon gesagt, aber sie meinte daraufhin, dass sie von den anderen Eltern gar niemanden kennt, nur mich.

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Das ändert ja aber nichts anderes Sache an sich. Du kennst das Kind nicht/nur kurz vom Sehen und kannst daher keine Stellung beziehen. Bleib da klar. Du machst alles richtig. Nur weil sie keine anderen Eltern kennt, heißt das nicht, dass sie dich in die Verantwortung nehmen kann.

Einfach immer wieder nett antworten, dass du das nicht beurteilen kannst und daher nichts sagen KANNST. Vermeide das Wort "möchte" und nutze in dem Zusammenhang nur "kann". Immer wieder die gleiche Schallplatte spielen.

Du musst da auch an dein eigenes Kind denken, das ja die gleiche Einrichtung besucht. Habe das immer im Hinterkopf. Das wird dich hoffentlich in deiner Meinung auch weiter bestärken. Denn wenn du jetzt einknickst und für die Dame Partei ergreifst und deren Kind dann nachher deshalb im Kindergarten bleibt, haben dich die Erzieherinnen bestimmt nicht mehr ganz so wohlwollend im Blick. Der Kleine scheint ja wirklich in der Betreuung schwierig zu sein. Da verbrennt du dir nachher die Finger.

Bearbeitet von Wilhelmi
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Ehrlichkeit.

Ich kann es nicht professionell oder abschliessend beurteilen. Aber von dem Ausschnitt ausgehend, den ich sehe, verstehe ich wie der Kindergarten zu dieser Empfehlung kommt.

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Dann sag ihr einfach, dass du dich da raushalten möchtest und es auch tust!? Versteh das problem nicht, du kennst sie doch Gar net "richtig".

Zum Verhalten des jungen:
Ganz ehrlich?
Ich arbeite in einer Kita als I-Kraft und kenne so ein Verhalten sehr gut. Wenn es danach gehen würde, wären 70% unserer Kita Kinder in einer heilpädagogischen Kita.

Habt ihr keine Integrationsfachkraft oder macht ihr keine Supervison?

Finde es dem Jungen gegenüber nicht fair, ihn wegen "solcher Belange" in eine HP kita abzuweisen.
Da muss man mit ihn zusammen dran arbeiten, aber wenn von seiten der Erzieher kein Interesse da ist, dann wird das ja leider eh nichts...

Wie wäre es denn mit Eltern Gespräche, ihr habt doch bestimmt ne Sozialarbeiterin in eurer Kita. Was sagt die denn dazu??

Es gibt 20 Wege, so einen jungen zu begleiten und eurer Kita fällt nur die Abschiebung ein- echt traurig.

Bearbeitet von Kleeblatt303
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Das ist doch keine Abschiebung finde ich. Da kann dem Jungen effektiv geholfen werden. Nein, eine I-Kraft gibt es da nicht. Es ist eine normale Kita, 25 Kinder, 1 Erzieherin, eine Kinderpflegerin und eine Hilfskraft ro Gruppe.
Ganz ehrlich gesagt glaube ich dir auch nicht, dass in eurer Kita 70 Prozent der Kinder die Erzieherin "Fotze" nennen und um sich treten. Das wäre ja übel.

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Dann glaub es mir halt nicht 😀

Es gibt auch andere grenzüberschreitende Verhaltensmuster, als eine Erzieherin "fotze" zu nennen. Wäre mal interessant, wie die Erzieherin dann reagiert hat, als er das sagte -oder die Mutter...

Finde es trotzdem arg bedenklich und kann die Mutter in ihrer Verzweiflung verstehen. Scheinbar wird ja mit ihr nicht kommuniziert, sodass sie sich voll vor den Kopf gestoßen fühlt - ist ja auch kein wunder.

Bei uns gab es EIN Kind, welches aufgrund eines psychologischen Gutachten in eine HP gekommen ist. Dieser hatte aber bei weitem mehr "angestellt" als euer Junge und hatte auch eine psychische Behinderung...

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Ich finde es gut, dass du dich da raushalten möchtest.

" Ich kann dazu nichts sagen, denn ich arbeite nicht in der Einrichtung und erlebe dein Kind nicht im Alltag. Außerdem bin ich nicht pädagogisch ausgebildet und ich vertraue auf das Urteil von Fachkräften und nicht auf das von Laien. Das geht Dir sicher auch so. "


Die Kita handelt meiner Meinung nach richtig, sie sehen, dass sie keine Kapazitäten haben um dem Kind gerecht zu werden und wollen den Kind helfen.
Dass das die Mutter nicht sehen will ist auch klar- weniger Eltern können verstehen, wenn ihr Kind Extra Förderung braucht.

Als unsere Große in der Krippe war gab es auch eine Familie, die ihr Kind unbedingt in der Einrichtung haben wollte - die waren ganz entsetzt, als die Erzieherinnen ihr Kind nachdem Schnuppertag abgelehnt haben, weil es so viele Baustellen hatte, dass es eine1:1 Betreuung gebraucht hätte. Anstatt zu sehen, dass die Erzieherinnen nur Verantwortungsbewusst handeln, wurde der Einrichtung mit Klage gedroht.
Damals gab's noch keine I Kraft für Krippenkinder.

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Es ist ein großes Problem, dass viele Eltern die ihnen zugedachten Hilfsangebote als Diskriminierung und Herabsetzung betrachten.
Einerseits ist man sehr anspruchsvoll und möchte die bestmögliche Betreuung für sein Kind.
Andrerseits darf niemand sagen, dass das eigene Kind spezielle Förderung nötig hätte.
Ein heilpädagogischer Kindergarten ist keine Strafanstalt.
Es wird versucht, dem Kind die nötige Förderung und Erziehung zukommen zu lassen, um das Kind auch bestmöglich auf die Schule vorzubereiten.
In den Kitas herrscht doch überall Personalmangel und irgendwann wird auch unqualifiziertes Personal eingestellt. Wie soll da eine engmaschige Betreuung für anspruchsvolle Kinder stattfinden ?

Vielleicht kannst du die Mutter des Kindes darin bestärken, sich den anderen Kindergarten zumindest mal anzusehen und ein Beratungsgespräch wahrzunehmen ?

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Einen Platz in einem integrativen Kindergarten bzw. in einer solchen Gruppe und/oder eine I-Kraft bekommt man nicht per Bestellung. Das Kind muss erstmal in einer Sozialpädiatrischen Klinik oder Praxis vorgestellt und begutachtet werden. Da tun sich viele Eltern schwer, da sie das meist nicht wahr haben wollen. Das Gleiche gilt für Empfehlungen bzgl. Förderschulen.

Wie meine Vorrednerin bereits ausführte sind es absolut normale Kindergärten, mit Gruppen für besondere Kinder und HP Fachpersonal.

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Ich würde ihr sagen, dass du ihr Kind zu wenig kennst um über sein Verhalten eine fundierte Aussage vor Entscheidungsträgern zu tätigen. Und sie Mütter fragen soll, die ihr Kind besser kennen.

Sollte sie weiter Druck ausüben, würde ich sagen, nochmal auf diese Antwort zu verweisen und ihr deutlich zu sagen, dass du hierfür der falsche Ansprechpartner bist.

Wenn das Kind wirklich so verhaltensauffällig ist, ja, dann wäre eine entsprechende Fürsorge wohl wirklich empfehlenswert. Oder sie sollte sich entsprechende Unterstützung in der Kindererziehung suchen,denn einfach so verhält sich ein Kind ja nicht so, wenn es nicht entsprechende Vorbilder hat, die sich so verhalten, keine Grenzen in der Erziehung erfährt oder wenn es in der Familie keine entsprechenden Probleme gibt, weshalb das Kind zu solchem Verhalten neigt um diese Probleme zu verarbeiten.

Da zu lügen, wird dem Kind auf Dauer auch nicht helfen.

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Sag ihr, du hältst dich raus. Heute bezeugst du, dass Klein-Horsti ein ganz normaler Junge ist, nicht anders als alle anderen in der Gruppe auch, und morgen geht er hin und erwürgt bei einem Streit Chantal-Marie oder lockt sie in eine Ecke, um sie sexuell zu belästigen. Da wird keiner sagen ok, das kommt schon mal vor.

Oder stell dir vor, du bezeugst das Normalsein des Kindes, setzt dich dafür ein, dass es im Kindergarten bleiben darf, und zwei Tages später tritt es das dein eigenes Kind so sehr, dass an Enkel nicht mehr zu denken ist oder rammt ihm die Gabel ins Auge...