Genervt von Hochzeit

Hallo, ihr lieben, ich brauche mal einen Rat.
Eine Arbeitskollegin hat mich gefragt, ob ich ihre Trauzeugin sein möchte. Wir sind keine engen Freunde. Habe ihr zugesagt und ihr versichert, dass ich ihr bei allem zur Seite stehe. (Organisiert habe ich nichts, da sie nie Rückmeldung gegeben hat).
Momentan bin ich in Elternzeit mit meinem fast 1,5-jährigen Sohn.
Heute habe ich erfahren, dass mein Mann zum Standesamt nicht eingeladen ist. Die Hochzeit ist nächste Woche. Wir sind davon ausgegangen, dass er dabei ist und auf unseren Sohn in der Zeit aufpasst, damit er „nicht stört“.
Er ist ihr nicht fremd, sie kennen sich.
Nach dem Standesamt gehen sie mit ihrer Familie essen, ich bin dazu nicht eingeladen, was ich auch erst heute erfahren habe.
Nun fahre ich 30 Minuten zum Standesamt, unterschreibe und danach fahr ich wieder nach Hause. Meine Schwiegermutter kommt extra zu uns, damit sie in dem Zeitraum auf unseren Sohn aufpassen kann. In dem Alter ist es nicht machbar, dass das Kind beim Standesamt still sitzt.
Sie hat 2 Kinder und sollte das auch wissen.
Finde es etwas dreist und freue mich ehrlich gesagt, wenn das alles wieder vorbei ist…. reagiere ich über? Bin etwas enttäuscht und hätte mich etwas mehr eingebunden um ihr einen schönen Tag zu machen. Liebe Grüße

1

Sieh es andersrum. Dass sie eine Arbeitskollegin bittet, Trauzeugin zu sein, obwohl ihr keine engen Freunde seid, ist ja schon ein bisschen traurig. Offenbar gibt es ja dann keine engeren Freunde? Und dass Dein Mann nicht eingeladen ist und Du nicht zum essen, deutet auf große Schwierigkeiten hin, sich einigermaßen sozialkompatibel zu verhalten. Vermutlich ist da auch ein Zusammenhang.

Aber jeder soll ja genau so feiern/heiraten, wie er mag. Fahr doch hin, leiste die Unterschrift, gratuliere schön und fahre wieder und mache einen haken dran und freu Dich, dass Du jemandem eine Gefallen getan hast. Klingt jetzt nicht so, als ließe sie sich überzeugen, dass das so alles merkwürdig ist, sondern das scheint ja sehr grundsätzlich zu sein - irgendwann müssen die Eheleute ja zusammengesessen haben und gesagt haben: nee, ohne Mann - und zum Essen muss die ja auch nicht mit. Du reagierst auf keinen Fall über, wenn Du das sehr merkwürdig findest. Aber ich würde es die jetzt auch nicht spüren lassen.

2

Danke für Deine tolle und aufmunternde Antwort. Du hast bei allem recht und zeigt mir die Situation mit anderen Augen. Vielen Dank!

3

Deine Kollegin möchte offenbar auf sehr nüchterne Art heiraten und Du bist nur für den Verwaltungsakt eingeplant. Das war Dir nicht bewusst, daher Deine Enttäuschung.
Ich finde es von ihr auch unhöflich Dich nicht einmal zum Essen einzuladen, aber das ist ihre Entscheidung Offenbar lag da ein Kommunikationsproblem vor. Tu ihr den Gefallen und hake es ab.

4

Rein rechtlich benötigt man schon seit 1998 keine Trauzeugen mehr, von daher finde ich hier die Enttäuschung völlig gerechtfertigt

5

Wenn sie das so will 🤷

Siehs andersrum. Sie will eigenwillig heiraten und dennoch darfst du Teil der Geschichte sein 😊 indem du da hin schipperst und mal kurz unterschreibst, trägst du dazu bei, dass jemand seine Traumhochzeit bekommt 😊

Und wenn dein Mann doch eh nicht mit eingeladen ist, kann er doch zuhause aufs Kind aufpassen 🤔

Liebe Grüße von einer, die mit ihrem Mann allein beim Standesamt war 😏