Wohnen neben Freunden - gute Idee?

Hallo zusammen,

wir sind vor kurzem als Familie in ein Haus gezogen.
Nun wird nebenan auch ein Haus frei und Freunde von uns haben großes Interesse.
Mein Partner war direkt total begeistert von der Idee.
Ich frage mich nun aber wie schön und gesund so eine große Nähe wirklich ist.

Zum Hintergrund mit der Freundin muss man wissen, dass sie sich in letzter Zeit kaum bei mir meldet, mir oft kurz vor Verabredungen abgesagt hat und sie allgemein gerne mal spitze Kommentare bringt, die einen runtermachen, aber als Spaß verpackt werden. Letztens meinte ich, dass sie immer willkommen bei uns sind und als Antwort kam:"das will ich auch hoffen" statt ein danke, das ist lieb.

Ich hab mich nun auch etwas zurückgezogen und pflege andere Freundschaften.
Meine Bedenken sind, dass ich einfach wenig Raum für mich habe. Seitdem ich sie kenne, zieht sie mir hinterher und lernt auch immer Freunde über mich kennen, welche dann auch ihre werden. Das ist auch alles schön, aber mir wird sowas schnell zu viel.
Wie seht ihr das? Könnt ihr mich verstehen? Soll ich einfach mal abwarten wie das Schicksal entscheidet?
Schließlich hat man ja damit auch Freunde als Nachbarn bevor sonst irgendwer einzieht.

2

Naja, du wirst ohnehin keinen Einfluss darauf haben, ob sie dort einziehen oder nicht.
Bzw. würde ich Abstand davon halten, mich da irgendwie einzumischen.
Aber ich kann deine Bedenken sehr gut, die Naivität deines Mannes hingegen sehr wenig verstehen.
Zu viel Nähe schafft selbst unter "unbekannten" Nachbarn oft Stoff für größere Eskalationen.
Sogar wenn es wirklich sehr gute Freunde wären, hätte ich Bedenken.
Unter den von dir genannten Umständen, dementsprechend noch mehr.

Ich habe jedenfalls gelernt, dass ein einfaches "Grüß Gott"-Verhältnis unter Nachbarn absolut ausreichend und auf Dauer am friedvollsten für alle ist.

Sollten eure Freunde also noch nichts von dem freistehenden Haus wissen, so würde ich mit meinem Mann ins Gespräch gehen, mit der Bitte, das dies so bleibt.

Bearbeitet von Zarathustra
1

Du hast kein gutes Gefühl bei der Sache, also würde ich es lassen. Den Persönlichkeitstyp, den Du beschreibst, kenne ich auch (zieht hinterher, lernt Freunde über mich kennen, welche dann ihre werden). Lass mich raten, manche sind inzwischen auch viel dicker mit ihr als mit Dir davor?

Wenn Sie keine Hemmungen hat, sich zügig an Deine Freundinnen und Freunden zu "halten", dann klingelts womöglich bald unter Vorwand, wenn Leute zu Besuch sind. Auch über das ganze Thema Straßenfest, Grillfeier, Kindergeburtstage usw. usf. wird es kaum noch möglich sein, wirklich bewusst Distanz mal zu schaffen für Dich.

Hör auf Deinen Bauch

Bearbeitet von ClackClack
8

Genau, ich werde wahrscheinlich kaum noch eigene Kontakte in meinem Zuhause pflegen können, weil sie immer dabei sein wird. Ich halte sowas nicht aus.
Der Gedanke bereitet mir jetzt schon Bauchschmerzen. :(

3

Never ever, sieh bloß zu, dass sie da nicht einziehen!

4

Die Frage ist ja auch, was nebenan heißt.
Ich hätte gerne enge Freunde und Familie näher bei mir.
Aber never ever würde ich mit ihnen Haustür an Haustür leben wollen. Am besten Gärten nebeneinander und sich immer zu einem Gespräch gezwungen sehen. Nein danke.
Wenn es ländlich wie bei uns wäre und nebenan bedeutet 300m weiter, hätte ich da gerne jemanden drinnen, aus meinem Umfeld.
Allerdings scheint deine besagte Freundin ja auch generell kein Mensch zu sein, mit der du wirklich auf einer Wellenlänge bist.

Die Frage ist, hast du überhaupt Einfluss darauf, ob sie dort einzieht oder ist es letztendlich egal, was du davon hältst?

5

"Am besten Gärten nebeneinander und sich immer zu einem Gespräch gezwungen sehen."

Ja, ein wirklich grausamer Gedanke!
Wenn du da morgens mit Kaffee auf der Veranda hockst und die Freundin schon hinterm Zaun aufs erste Pläuschchen wartet...
Gruselig.
Ich bin echt ein geselliger Typ und freu mich auch über spontanen Besuch.
Aber als Dauerzustand ständig zur Unterhaltung genötigt zu sein ist mega ätzend.
Hatten das in unserem alten Haus und wollte oft gar nicht mehr in den Garten, weil ich einfach keinen Bock auf Gespräche hatte.
Mit all der Freundschaft sind wir dann zu guter Letzt auch noch mächtig auf die Schnauze gefallen.

Nach unserem Umzug hat mein Mann einen Sichtschutz aus schönen Birkenästen gebaut :)

Bearbeitet von Zarathustra
6

Bei " normalen" Nachbarn kannst DU entscheiden wie eng oder locker der Kontakt ist.

Bei Freunden eher nicht.

Und was passiert, wenn es doch mal Unstimmigkeiten gibt? Wenn ihr nicht einer Meinung seit?

Oder wenn sie was erwarten, was ihr nicht erfüllen mögt oder euch nicht passt?
Oder Euch es einfach zuviel wird?

( Im Urlaub " Haus hüten" / Pakete annehmen/ bei Krankheit Schnee schippen....)

7

Danke für eure lieben Antworten.
Schön zu hören, dass ich nicht übertreibe und ihr es alle auch nicht wollen würdet.

Es wäre tatsächlich Garten an Garten. Eine Straße weiter wäre für mich nicht so das Problem.

Ganz verhindern werde ich es nicht können, aber ich werde mit meinem Partner sprechen und versuchen, dass wir es nicht fossieren. Denn sobald es verkauft wird, werden wir es mitkriegen.