Der Freund meines Sohnes behandelt ihn immer wieder schlecht. Es scheint eine Art Hassliebe zu sein. Er provoziert meinen Sohn ständig. Mein Sohn möchte nur spielen, ist sehr friedlich und sensibel. Der Freund hingegen ist sehr dominant, prahlt mit allem und ist auch körperlich größer. Beide sind acht Jahre alt. Das Verhalten ist immer einseitig. Ich weiß das, weil ich es beobachte und wir häufig mit unserem Sohn darüber sprechen. Er erzählt mir alles und sucht das Gespräch mit mir, was ihm sehr gut tut. Heute kam er wieder nach Hause, hat geweint und erzählt, dass der Freund und ein weiterer Junge ihn beim Spielen die ganze Zeit ignoriert haben und der beste Freund ihn ständig heruntergemacht und genervt hat. Mein Sohn gibt solchen Kindern immer wieder viele Chancen, das war schon so, als er noch sehr klein war. Jetzt verletzt es ihn wirklich, weil er enttäuscht ist. Gestern sagte er, er glaube, der Freund wolle nicht mehr mit ihm befreundet sein. Im heutigen Gespräch habe ich ihm empfohlen, morgen nicht mit diesem Freund zu spielen, wenn er hier klingelt, und ihm klar zu sagen, dass es ihm keinen Spaß macht und er nicht mehr mit ihm spielen möchte. Stattdessen solle er lieber mit anderen Freunden spielen, die besser zu ihm passen; ich habe ihm sogar einige Vorschläge gemacht. Der Freund klingelt fast täglich bei uns, allerdings meistens erst, nachdem der andere Junge nicht mehr da ist. Was kann ich tun? Es macht mich natürlich auch traurig, meinen Sohn so zu sehen, denn er ist wirklich manchmal zu gut für diese Welt, und das Einzige, was er möchte, ist ein Freund, mit dem er friedlich spielen kann.
Toxischer Freund meines Sohnes
Man sollte nicht mit Menschen befreundet sein, die einen herunter ziehen, nieder machen oder sonstwie angehen. Das schadet nur dem eigenen Selbstbewusstsein. Ich musste das mit Mitte zwanzig lernen, ein Ratschlag meiner Eltern hätte mir da auch etwas geholfen. Aber ich hätte auch selbst darauf kommen müssen.
Vielleicht rätst Du das deinem Sohn. Weil, Gutmütigkeit wird sehr gerne von anderen ausgenutzt und die Gutmütigen sehen das nicht und machen immer weiter. Vor allem Jungs können es im leben dann sehr schwer haben. Finde es gut, wenn junge Menschen gezielt nur mit Freunden herum hängen, die sich gegenseitig gut tun und das so umsetzen.
Genau das ist es. Mein Sohn ist von Natur aus ein Sensibelchen und zart besaitet. Er weist alle Eigenschaften eines hochsensiblen Menschen auf, und dieser Freund passt charakterlich überhaupt nicht zu ihm. Die Freundschaft ist entstanden, weil der Junge oft von sich aus auf meinen Sohn zugegangen ist, sie in dieselbe Klasse gehen und Nachbarn sind. Es gibt andere Kinder, die besser zu ihm passen würden, aber der Freund möchte nicht, dass er mit anderen spielt. Wenn mein Sohn dennoch mit anderen spielt, kommt der Freund ebenfalls dazu, nervt ihn jedoch die ganze Zeit und macht ihn in allem, was er kann, herunter. Mein Sohn wehrt sich dabei überhaupt nicht. Ich versuche ständig, ihn zu stärken, aber sein Charakter scheint davon kaum beeinflusst zu werden.
Wehren und seinen Standpunkte vertreten muss er, das sollte er lernen. Gibt im Leben immer so kleine Lektionen, vielleicht ist das seine.
Vor allem Jungs müssen auch mal deutlich Kante zeigen können. Aber das weißt du als Mann sicherlich noch besser als ich.
Ich verstehe dich sehr gut. Wir haben eine ähnliche Situation bei uns, habe da tatsächlich auch heute eine Frage zu gestellt. Meiner Meinung nach ist es schon sinnvoll, seinem Kind zu vermitteln, wie Freunde miteinander umgehen sollten und wie eben nicht. Auch wenn es Kinder sind, die sich zwischendurch ärgern, finde ich es nicht normal, wenn einer dauernd untergebuttert wird. Wenn die Kinder selbst noch nicht dazu in der Lage sind, sich zu wehren, müssen meiner Meinung nach die Eltern eingreifen um das Kind zu schützen. Und wie in deinem Haus miteinander umgegangen wird, entscheidest du und nicht ein fremder 8 Jähriger. Und ich würde versuchen, selbst aktiv zu werden und Verabredungen mit anderen Kindern zu vereinbaren, damit er sich etwas von dem Kind lösen kann und vielleicht selbst merkt, dass es auch nettere Kinder gibt. Das hat nichts damit zu tun, dass man den Umgang verbietet, sondern mit dem Darlegen von Lösungsvorschlägen, nämlich nette Kinder. Und die gibt es halt auch. Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Liebe Grüße und alles Gute euch, ich fühle mit dir:)
Also mit dem Wort "toxisch " sollte man schon vorsichtig umgehen.
In der Schule bist du ja nicht dabei. Ich hatte auch 2 sensible Kinder, aber mehr als das Selbstbewusstsein stärken und ihnen richtige werte vermitteln, kann man eigentlich nicht tun. Und ich glaube, wenn man zuviel versorgt, sich sorgt und intervenieren, ist es auch schädlich fur die Entwicklung des Kindes. Dein Kind kann deine Emotionen spüren und wenn du über diese Geschehnisse nervös und unruhig bist, wird dein Kind es mitbekommen , und es wird dann nicht selbstsicher reagieren können.
Oft denken Kinder auch, "bevor ich niemanden zum spielen habe, geh ich zu diesem Jungen " Außenseiterleben ist noch schlimmer als jemanden. der einen ärgert.
Sag deinem Kind., wie es sich verhalten soll in schwierigen Situationen, aber frag dein Kind hauptsachlich, was heute schön war und sprecht darüber
Guten Abend,
Das ist keine leichte Situation. Ich finde es toll, dass du deinem Sohn gegenüber so aufmerksam bist und die Situation beobachtest und begleitest.
Damit ist schon viel gewonnen, er ist also mit der schwierigen Freundschaft nicht allein.
Ich war als Kind ziemlich schüchtern bzw. kannte manche soziale Codes nicht und wurde von anderen Mädchen in der Grundschule geärgert, besonders von einem Mädchen.
Meine Eltern haben mich dann zu einer Ferienfreizeit angemeldet. Hier konnte ich neue Erfahrungen unabhängig von der schulischen Freundesgruppe machen. Das war total wertvoll! Natürlich gab es da auch Situationen, in denen ich mich behaupten musste, aber ich erinnere mich, wie ich total gestärkt und mit neuen sozialen Kontakten aus den Ferien kam. Vielleicht ist das eine Idee? Dann trifft dein Sohn auf Kinder unbeeinträchtigt von dem dominanteren Freund.
Ein anderer Aspekt, der mir manchmal den Umgang mit anderen Kindern nicht ganz leicht gemacht hat, war dass meine Eltern selbst eher zurückgezogen lebten. Meine Mutter war ziemlich ängstlich und konnte ihre eigenen Grenzen nicht gut kommunizieren - das wirkt auch auf Kinder. Also sich um sich selbst kümmern und stärken nicht vergessen! Alles Gute für euch!