Berechtigtes Störgefühl?

Ihr Lieben, mich würde Euere Meinung zu meinem Dilemma interessieren...

Ich hatte vor ein paar Jahren eine sehr schwierige und belastende Beziehung. Der Mann war sehr verletzend und übergriffig, und es ist nicht im Guten auseinandergegangen und ich brauchte länger um mich wieder zu sammeln. Sehr kurze Zeit danach, quasi nahtlos, hatte er eine neue Freundin.

Nun hat meine beste Freundin, die ich seit über zwanzig Jahren kenne und mit der wir uns gegenseitig durch diverse Hochs und Tiefs begleitet haben, diese neue Lebensgefährtin meines Ex durch totalen Zufall beim Gassigehen mit dem Hund kennengelernt. Meine Freundin erzählte mir, sie hätten sich auf Anhieb super verstanden, haben Nummern ausgetauscht und sich auch verabredet.

Es läuft wohl darauf hinaus dass meine beste Freundin sich mit der Frau anfreunden möchte. Ich weiß, dass ich nichts dagegen einwenden kann, habe dabei aber trotzdem ein großes Störgefühl. Fühlt sich irgendwie illoyal an, und am liebsten würde ich mich total zurückziehen - aber eigentlich schade um so eine lange Freundschaft. Was meint ihr?

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Das Störgefühl ist für mich völlig nachvollziehbar - vorausgesetzt, Du interpretierst da nichts über, aber "super verstanden, Nummern getauscht, verabredet" ist ja unzweideutig.

Die emotionale Loyalität zu einer besten Freundin sollte doch wohl ohne Frage wichtiger sein, als seinen eigenen Freundeskreis um jemand bislang völlig unbekanntes zu "erweitern", insbesondere, wenn man die Hintergründe einer verletzenden und übergriffigen Beziehung kennt. Ich würde sogar einen Schritt weiter gehen und sagen, selbst wenn das im guten Auseinander ging und es keinen Kontakt mehr gibt, wäre das spooky, wenn die beste Freundin die Vertiefung einer (völlig neuen) Bekanntschaft zur neuen Beziehung Deines Ex als völlig normal empfände. Dass es in diesen freundschaftlichen Gesprächen immer auch mal um die Beziehung und damit auch Deinen Ex gehen dürfte, ist ja völlig nachvollziehbar. Dass es das Verhältnis zwischen Dir und Deiner besten Freundin belastet und man ja schon Probleme bei Verabredungen, privaten Feiern oder ähnlichem am Horizont ahnen kann, auch.

Wenn Deine beste Freundin für so etwas keine Antennen hat, solltest Du für diese Episode sogar dankbar sein, weil ihre emotionale Intelligenz offenbar nicht allzu stark ausgeprägt ist. Mir ist schon schleierhaft, wie man sowas so etwas ohne Scham erzählen kann, ohne es drauf anzulegen, jemanden zu ärgern.

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Ich kann das nachvollziehen. Ist keine leichte Situation für dich. Hast du denn die Möglichkeit, in Ruhe mit deiner Freundin darüber zu reden, wie belastend für dich das ist?

Wenn ich in deiner Situation wäre, würde sich das auch komisch anfühlen. So als ob das was ich in der Beziehung mit dem Ex erlebt habe gar nicht so schlimm gewesen sein konnte, denn er hat ja offenbar eine neue Freundin der es (augenscheinlich) gut geht.

Eine andere Idee wäre es, deiner Freundin verständlich zu machen, dass du die Freundin deines Ex nicht kennen lernen möchtest.

Letztlich hat deine Freundin die Freundin des Ex nur kurz kennen gelernt. Es kann auch gut sein, dass gar keine enge Freundschaft sich daraus entwickelt.

Bearbeitet von Kris7
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Das ist in meinen Augen Verrrat.

Loyalität ist mir bei einer Freundschaft sehr wichtig, wer im anderen Team spielen will- bitte.

Sie kennt die Frau kaum, gefährdet aber dennoch massiv eure Freundschaft und besitzt null Empathie.

Ich würde mich distanzieren, das ist keine Freundin.