Sie leugnet übergewichtig zu sein

Habe eine Bekannte, die sich meiner Ansicht nach immer mehr in destruktive Aspekte verrennt.
Sie ist 1,55m groß und wiegt über 90kg und meint sie habe kein Übergewicht und auch der BMI sei toxisch und gelte nicht für sie. Denn der sage nichts über die Körperzusammensetzung aus.

Sie spricht auch immer häufiger über diese Bodyposiivity Influencer, die sagen es sei gesund so übergewichtig zu sein.
DIe auch sagen Adipositas sei keine Krankheit und es sei eher diskriminierend Adipositas als Wort zu verwenden.

Ich finde das zunehmend bedenklich und denke sie verrennt sich da in etwas, das ihr langfristig eher schadet.
Denn so was sie sagt und was ich bei ihr sehe ist nicht einfach nur, dass sie meint sich selbst mehr zu akzeptieren, sondern wirklich denkt sie könne so perfekt gesund sein. Und das sehe ich halt nicht so.

Sie meint auch allein dass sie sich normal am Tag bewegt, also so wie jeder andere auch, aufsteht, zum Bus läuft, mal eine Treppe hochläuft, sei das schon genug Sport, schon ein ganzes Workout, denn sie habe ja auch mehr Muskeln und die tragen ja ihren Körper durch den Alltag. Da brauche sie nicht noch zusätzlich was zu machen.

Gerade das finde ich so alles in allem bedenklich und mache mir da Sorgen.

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Deine Aussage ist übergriffig und entspricht deiner Wahrnehmung.

Du kannst Dir gerne Sorgen machen und sie darauf ansprechen, ob sie sich fit findet - aber wenn sie sich mit ihrem Gewicht wohl fühlt und gesund ist- ist alles fein.
Gesundheit definiert sich nicht nur übers Gewicht! Und auch der Spruch: Dicke sterben früher - ist nicht unbedint richtig. Schau mal hier: https://www.swrfernsehen.de/marktcheck/gesundheit/dick-und-gesund-warum-gewicht-nicht-alles-ist-104.html

Frau kann rund sein und gesund - und es gibt eben auch Dünne die nicht gesund sind.

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"Pauschal gesagt gilt, was viele wissen: Eine unbehandelte Adipositas ist lebensgefährlich. Menschen mit einem Body Mass Index (BMI) über 35 leben durchschnittlich acht bis zehn Jahre kürzer als Normalgewichtige. Und sie haben ein um 150 Prozent erhöhtes Risiko, Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bekommen."

Frau kann rund sein und gesund- kann sein. Aber Adipositas ist für sich selbst schon eine Krankheit und somit sind andere Hausnummer als "rund und gesund".

Bearbeitet von schokofrosch
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Hier geht es nicht um Wahrnehmung. Die Freundin der TE ist adipös und das ist nicht gesund. Punkt. Da gibt es nichts wegzudisktutieren oder falsch wahrzunehmen.

Schau dir mal den Artikel an, den du gepostet hast und falls du es noch nicht getan hast: der BMI der Freundin liegt bei ca. 37,5. wobei ich jetzt davon ausgehe, dass sie keine Bodybuilderin ist und daher ein Großteil des Körpergewichts Fett ist.

An die TE: deine Freundin scheint keine Einsicht zu haben. Dann musst du sie auch lassen, so schwer wie dir das fallen mag. Je mehr du auf sie einredest und sie davon zu überzeugen versuchst, dass ihr Gewicht nicht gesund ist, umso mehr wird sie mauern.

Sollten sich gesundheitliche Probleme einstellen (und die werden kommen, selbst wenn sie vom Herz-Kreislaufsystem gut beieinander ist, werden ihre Knie ihr früher oder später massiv Probleme machen), wird sie hoffentlich einen Arzt aufsuchen und vielleicht kann ihr dort nochmal ein anderer Blickwinkel auf ihr Gewicht gezeigt werden.

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Naja du kannst sie nicht zwingen deine Meinung anzunehmen. Alles in einem würde ich es auch eher übergriffig finden wenn du mich als Freundin zu belehren versuchst wie ungesund das ist. Das wird ihr wahrscheinlich jeder Arzt schon mitgeteilt haben und wenn sie auch über den BMI Bescheid weiß, dann weiß sie ja auch dass sie da über der Norm liegt. Vielleicht hat sie auch schon mehrere Abnehmversuche hinter sich die gescheitert sind und dann versucht sie es halt jetzt einfach anzunehmen wie es ist und nicht mehr darunter zu leiden.
Sorgen brauchst du dir da aktuell ganz sicher keine zu machen.

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Hey!

Naja, mit den Werten ist sie stark adipös. Wir wissen alle, dass Adipositas gefährlich und eine Krankheit ist. Vermutlich fehlt ihr einfach die Einsicht.

Ich würde mit ihr nicht diskutieren- einen Alkoholiker kannst du auch nicht überzeugen, dass er etwas ändern muss, wenn er nicht will. Mit Esssucht ist es ähnlich. Und ich kann dir auch sagen, dass ihr vermutlich der Vergleich fehlt, wie gesunde Menschen leben.

Liebe Grüße
Schoko

Bearbeitet von schokofrosch
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Dann lass sie in Ruhe. Du bist eine Freundin. Sie ist nicht dein Kind oder Partner. Dann könnte ich verstehen, dass man sich verantwortlich fühlt.
Ich vermute, sie redet sich ihr Gewicht schön und weiß om Prinzip wohl, dass es ungesund ist.
Weißt du warum sie so dick ist?

Gewicht ist ein ganz gefährliches Thema. Eine gute Freundin hat mich mit einer Äußerung so sehr verletzt, dass ich mir überlege, den Kontakt abzubrechen. Im Verlauf einer Meinungsverschiedenheit meinte sie, jeder in ihrer Familie habe gesehen, dass ich zugenommen hätte. Ich habe einiges zugenommen und bei unserem Treffen damals meinte sie, man würde es nicht sehen. Ich bin auch nicht wirklich dick. Ich trage Größe 40 und habe leichtes Übergewicht. Ich trage locker geschnittene vorteilhafte Klamotten. Ich habe ohne Veränderung von Ernährung und Bewegung zugenommen und kämpfe um wieder abzunehmen. Die Bemerkung meiner Freundin hat mich massiv verletzt. Ich habe danach noch weniger gegessen (zusätzlichDinner cancelling) und bin einmal beim Sport umgekippt....
Sie hatte als ich Teenagerin war, meine Anorexie miterlebt.
Ich war sehr enttäuscht von ihr und überlege mir echt, den Kontakt abzubrechen. Das war absolut fies. So etwas sagt man nicht, vor allem nicht dann, wenn niemand nach der verdammten Meinung fragt.
Gewicht ist wie du siehst ein heikles Thema. Also lass deine Bekannte in Ruhe, wenn du sie als Freundin behalten willst
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Der Unterschied ist: SIE macht das ganze immer zum THema.
SIE erzählt von diesen Bodypositivity Influencerinnen. SIE erzählt von Health at every size, dass man ja auch bei 200kg bei bester Gesundheit sein kann und SIE erzählt, dass es fettfeindlich wäre, wenn ein Arzt sie wiegen oder ihr Gewicht wissen möchte oder ihr sagt, dass sie abnehmen sollte. Das sei medizinische Fettfeindlichkeit usw.

Und ich soll, wenn SIE das ständig thematisiert nur abnicken und nichts dazu sagen?

Sehe ich anders.
Und ich denke, dass manche genau das hier überlesen, dass SIE das immer zum Thema macht und ich diese Sachen, die sie da so erzählt bedenklich finde.

Gerade Behauptungen wie man könne mit 200kg bei bester Gesundheit sein, das hätte keinen negativen Einfluss auf die Herzgesundheit usw. das hört sich für mich ähnlich an wie Pro Ana, nur eben das andere Extrem mit Übergewicht.

Dass die Aussage deiner Freundin dich getriggert hat, tut mir leid.
Aber andererseits hast du in deinem Beitrag auch das geschrieben:
"Ihre Aussage hat definitiv mein Hungern und meinen exzessiven Sport getriggert.
Insofern ist sie in gewisser Weise mit Schuld "

Und dazu kann ich nur sagen: Nein.
Ich hatte selbst 10 Jahre Magersucht, lange unter 45kg, schlimmste Zeit unter 40kg, auch mit KH Einweisung, Zwangsernährung und alledem. Auch mit selbstverletzendem Verhalten, Depressionen usw.
Und ich kann nur sagen, ja, Worte können triggern. Aber es ist IMMER die eigene Verantwortung wie man damit umgeht.
Wenn ich mir heute selbst schade, dann weil ICH das so entschieden habe. Wenn ich mich damals verletzt habe, dann weil ich das so wollte. in der Therapie lernt man aber anders damit umzugehen. Wende ich das heute nicht mehr an, dann weil ich es nicht anwenden will oder nicht die Kraft habe. Dann sollte ich mir aber professionelle Hilfe suchen.
Dasselbe sehe ich auch bei dir.
Man ist immer für den Umgang mit seinen Triggern primär selbst verantwortlich.

Man kann seinem Umfeld sagen, dass einen etwas verletzt hat, wenn sich der andere entschuldigt und man dieses annimmt, sollte es aber gut sein.
Sonst ist es von einem selbst auch nicht ehrlich dem anderen eine echte zweite Chance zu geben, wenn man dann nachträglich doch überlegt die Freundschaft whatever zu beenden.

Das wäre auch ein verantwortungsvoller Umgang. Seinen Gefühlen eine Stimme zu geben.
Wenn du aber dennoch weiter in alten dysfunktionalen Mustern verweilst, dann wäre es ratsam dir professionelle Hilfe zu suchen. Denn dein Umfeld hat da nicht die Expertise dir helfen zu können. Es wird eher so sein, dass dieses unter dem exzessiven Sport und Essen als Dauerthema leiden wird.
Und auch hier greift primär deine eigene Verantwortung zu verstehen, dass DU dir selbst mit alledem schadest und DU es in der Hand hast wie du damit umgehst.

Mit hat dieses Bewusstsein Kraft gegeben aus der Magersucht heraus zu finden.
Heute darf ich mir auch einiges wegen meinem Körper anhören. Wie oft man mir sagt, dass ich Männerarme hätte oder aussehen würde wie ein Mann, manche auch, dass sie meine heutige Körperform schrecklich finden.
Wohingegen ich das schön finde als Frau sichtbar muskulös zu sein.

Da musste ich mir auch ein dickeres Fell zulegen. Weil das eben auch noch immer nicht alltäglich ist, sondern man da als Frau aus der Reihe tanzt.

Heute bin ich auch übergewichtig, wiege 80kg, habe einen BMI von 26,7.
Früher zu Zeiten meiner Essstörung wäre das undenkbar gewesen. Ich wollte nie über 60kg wiegen, dann nie über 70kg.
Heute kann ich auch mal eine DIät machen, ohne dass es mich triggert. Das erfordert aber immer auf seine mentale Gesundheit zu achten.

Um auf meine Freundin zurück zu kommen:
SIE erzählt ständig davon und aufgrunddessen haben ich mich näher mit dem Thema beschäftigt. Und finde eben vieles davon eher bedenklich. Gerade wenn es Aussagen sind von diesen Influencerinnen wie man solle nicht abnehmen wollen, selbst aus gesundheitlichen Gründen nicht, das sei fettfeindlich.
Auch eine Aussage, die meiine Bekannte nicht selten zum Besten gibt.

Sie ist seit ihrer Kindheit übergewichtig.

Ich kann verstehen, dass man akzeptiert werden möchte, Aber ich sehe darin eher eine bedenkliche Sache, gerade die Aussagen in Bezug auf Gesundheit, als dass es nur um Körperakzeptanz geht.

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Doch genau, du solltest nichts dazu sagen.

Ich glaube dich triggert das Thema allgemein dazu, weil du eben eine Geschichte mit Gewicht, Essstörung etc. hast.

Ich kenne nicht viele von diesen Influencern, aber die meisten sagen doch nicht, dass es toll ist dick zu sein, sondern, dass man sich deswegen nicht in Sack und Asche kleiden muss und sich trotzdem schön finden darf.

Und ja: es gibt kerngesunde dicke Menschen.

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Es klingt, als ob deine Bekannte gerade ihre eigene "Fitness"-Philosophie entwickelt hat, bei der der tägliche Gang zur Bushaltestelle schon als "Workout" gilt. Während Body Positivity wichtig ist, kann man auch gesund sein, ohne zu glauben, dass ein bisschen Treppensteigen für den gesamten Fitnessbedarf reicht. Es ist verständlich, dass du dir Sorgen machst – vielleicht hilft es, ein bisschen humorvoll, aber ehrlich, über die gesundheitlichen Risiken zu sprechen!

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Ja, kann sein.
Habe schon öfter versucht ihr zu sagen, dass der wissenschaftliche Stand ein anderer ist.
Ich bin ja selbst Krankenpflegerin (Fachkraft) und studiere nebenbei im Gesundheitsbereich, beschäftige mich also mit der aktuellen Forschung zu diversen Gesundheitsthemen oder sehe es auch in der Praxis.
Aber sie meint immer das seien nur Konstrukte der Diätindustrie und dass sie wegen ihrer Genetik allein so sei.

Es ist wie Reden gegen eine Wand.
Aber am Thema komme ich auch nicht vorbei, weil sie immer wieder damit anfängt.
Ich mag sie, sonst hätte ich schon längst den Kontakt abgebrochen. Aber das möchte ich eher als letzte Option in Erwägung ziehen.

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Jedes mal, wenn sie das Thema anscheidet sagen: "Du, wir werden bei dem Thema auf keinen gemeinsamen Nenner kommen, lass uns bitte über etwas anderes reden."
Wenn das nicht funktioniert, würde ich auf Abstand gehen.