Hey,
ich (w, 24) suche hier Rat bezüglich meiner über 10 Jahre alten Freundschaft mit einer ehemaligen Schulkameradin (26).
Obwohl sie damals 2 Stufen über mir war, habe ich sie eines Tages auf dem Schulhof angesprochen, da sie alleine schien und es mir ähnlich erging. Tatsächlich hat sich daraus eine tief gewachsene Verbindung enwickelt, welche bis heute anhält. So gut wie jedes WE haben wir uns hetroffen, bis ich vor einem halben Jahr eine (leider ziemlich ungesunde) Beziehung einging, die aufgrund ihrer Toxizität gerade einmal 2 Monate- und dennoch lang genug hielt, um nach all den Jahren erstmals das etwas andere Gesicht meiner Freundin kennenzulernen.
Natürlich nimmt man sich in der ersten Phase viel Zeit für den neuen Freund, was sie zunächst auch nachvollziehen konnte, zumal sie selbst gerade einen sehr netten hatte. Wir unternahmen oft etwas zu viert und kamen allesamt gut miteinander aus, wobei sowohl mir als auch meinem Freund auffiel, dass sich meine Freundin gegenüber ihrem Freund teilweise ein wenig reserviert verhielt, er sich hingegen stets aufmerksam verhielt. Andererseits konnte sie äußerst eifersüchtig auftreten, hat ihm unterstellt, er würde sie nicht mehr lieben, wenn er sich mal ein wenig zurückzog (habe sie zuvor noch nie in einer Partnerschaft erlebt, da sie ihre letzte geführt hat, bevor ich sie kannte).
Seitdem sie mit ihrem Freund Schluss gemacht hatte, wirkte sie genervt von meinem. Einen Tag nach der sehr plötzlichen Trennung rief sie mich an, um mich zu beten, sie etwas abzulenken. Da ich gerade meinem Freund dabei half, sich für Jobs zu bewerben, musste ich ablehnen, versprach ich jedoch, am gesamten Folgetag für sie da zu sein. Daraufhin beleidigte sie mich und stellte mich gar vor ein Ultimatum: Ob mein Freund mir mehr bedeuten würde als sie...
So habe ich sie noch nie zuvor erlebt. Vielleicht war sie durch den Liebeskummer gereizt, trotzdem empfand ich ihre Reaktion als etwas überreagiert.
Zwar haben wir uns wieder vertragen, dennoch warf sie mir immer wieder vor, sie nur noch an 2. Stelle zu sehen, seit ich mit meinem Freund zsm war. Auch wollte sie wissen, ob er sie nicht mehr leiden könne. Tatsächlich mied er den Kontakt zu ihr bei Dreiertreffen möglichst, da er von der kühlen Art, wie sie ihren Ex behandelt und schließlich abserviert hatte (er ist ihr bis zum Schluss ein auffallend liebevoller Mann gewesen, sie aber hat ihn per Telefon mit abwertenden Worten verlassen, was mich selbst auch von ihr überrascht sowie enttäuscht hat) abgeschreckt war.
Doch selbst mit dem Ende meiner eigenen Beziehung hat sich das Verhalten meiner Freundin nicht verbessert. Als hätte die ganze Liebes-Thematik sie verändert. Obwohl wir uns jetzt, wo wir beide wieder Single sind, wieder häufiger zu zweit sehen, akzeptiert sie keine getrennten WEs mehr. Selbst als wir letzten Freitag gemeinsam shoppen waren und ich ihr währenddessen "profilaktisch" und explizit mitteilte, dass ich am Samstag keine Zeit hätte, da ich zum Essen eingeladen sein würde, explodierte am nächsten Tag im Restaurant mein Handy förmlich durch ihre sekündlichen Anrufversuche. Erst mach dem Essen öffnete ich WhatsApp und mir sprangen dutzende verärgerte Nachrichten aus dem Chat meiner Freundin entgegen. Sie hatte mir geschrieben, dass ich es bloß nicht wagen solle, sie nachträglich anzurufen, sie mich nicht mehr wiedersehen wolle, sowie Mittelfinger-Emojies und "🤬".
Tatsächlich "verzieh" sie mir 3 Tage später erneut, bloß um sich wieder daneben zu benehmen: Wir wollten in den Club gehen, da kontaktierte mich meine Mutter mit der Bitte, die wegen unerklärlich angeschwollener Beine ins KH zu fahren.
So Leid es mir auch tat, meiner Freundin abzusagen, machte ich mir Selbstverständlich große Sorgen um meine Mutter. Erst zeigte meine Freundin Verständnis, begleitete mich sogar. Doch nachdem wir ca 1 Stunde im Wartezimmer bangten, fragte sie mich allen Ernstes, ob wir nicht langsam mal in den Club fahren wollten... Als ich das verneinte, zog sie alleine los und schrieb mir ständig, wann ich denn endlich kommen würde.
Irgendwie hat mir das den Rest gegeben. In diesem Jahr hat sie sich charakterlich wirklich extrem verändert, habe ich sie damals doch als sehr freundliches Mädchen kennengelernt. Klar, Menschen ändern sich, aber es leuchten Momente, tw ganze Wochen durch, an denen sie wieder genau dieses Mädchen ist. Bis ich dann eben wieder von solch einem Verhalten überrumpelt werde und damit kann ich auf Dauer echt nicht umgehen. Natürlich habe ich das ruhige Gespräch mit ihr gesucht, nur bleibt sie entweder total uneinsichtig oder zieht sich verletzt zurück. Was soll ich tun?
Danke im Voraus.
Langjährige Freundschaft beenden?
Einfach nur Abstand nehmen, entweder es rengt sich von alleine wieder ein oder die Freundschaft geht in die Brüche. Ist manchmal so muss man hinnehmen.
Ganz einfache Frage gibt sie dir Lebensenergie oder nimmt sie nur? Wenn das Letztere zutrifft, dann fragt dich ob es dir Wert ist. Nur weil man eine schöne Zeit hatte heißt es nicht, dass es immer so bleibt. Vermutlich hast du dich weiterentwickelt und sie nicht und es passt nicht einfach mehr.
Alles Gute
Freundschaften können manchmal andere Wege gehen. Ich hab auch Freundinnen mit denen ich in unserer Schulzeit fast täglich rund um die Uhr zusammengehangen und später um so älter wir wurden, Ansichten sich geändert haben, wir uns zum Teil auseinander gelebt hatten, von aneinander weggezogen sind. Jeder lebt sein Leben, entwickelt eigene Ansichten und Interessen, der Charakter formt sich zu dem was man ist. Und mir gefällt auch nicht jeder Charakterzug, der Humor oder die Vorlieben meiner Freundinnen, aber das muss man klar kommunizieren.
Sag ihr was dich an ihr stört, aber erwarte nicht das sie sich für dich ändert, sondern akzeptiere ihre Antwort. Bestimmt wird sie auch Sachen haben die sie störend an dir findet.
Viele meiner Freundinnen sehe ich heutzutage sehr selten, wir schreiben oder telefonieren ab und zu mal, tauschen Bilder der Kinder aus. Aber eine Freundschaft beenden nur weil sich jemand verändert hat, würde ich niemals machen.
Danke für die Antwort.
Ich gebe dir tw Recht. Nur hat sie sich ja nicht bloß verändert, sondern sehr zum Negativen. Ich halte ihre manchmal übertrieben aggressive Art nicht aus und darüber sprechen funktioniert ja auch nicht.
Ganz ehrlich, dass wäre mir zu viel. Ich habe auch letztes Jahr einer langjährigen Freundin die Freundschaft gekündigt. Sie hat sich leider sehr negativ verändert. Mir ging es jedes Mal schlecht wenn ich mich mit ihr getroffen habe. Selten war etwas gut was ich oder meine Familie gemacht haben. Immer nur sie, sie, sie. Bis auf den Tag als die Erkenntnis kam, dass ich sie nicht mehr in meinem Leben haben möchte. Klar war sie sauer, etc. Aber mir geht es wieder besser. Wir haben keinen Kontakt mehr.
Pass auf dich auf!
Liebe TE,
da würde ich an deiner Stelle erstmal Abstand von deiner Freundin nehmen. Deine Freundin finde ich auch extrem übergriffig.
Was ist denn so schwer zu verstehen, dass du auf deine Mutter wartest bis sie vom Krankenhaus nach Hause kann.
Ich hatte auch mal eine etwas merkwürdige Freundin gehabt, mit der ich über zwanzig Jahre befreundet war. Als unser erstes Kind kam, war noch alles soweit ok. Mein Großer und sie spielten manchmal sogar zusammen. Wir sahen uns auch nicht oft.
Vielleicht mal so alle zwei Monate. Sie hatte auch langjährige Partner gehabt. Irgendwann nahm sich einer von ihren Partnern das Leben und ich war für sie da. Die erste Zeit mehrmals die Woche, soweit ich das einrichten konnte. Sogar mein Mann sagte,kümmere dich bitte ums sie. Half ihr sogar beim Umzug. Nur irgendwann veränderte sie sich. Sie sagte dann mal zu mir. ich möchte mit dir weiterhin befreundet sein. Aber ich brauche jemanden, der nicht nur 1x im Monat kommt, sondern jede Woche. Und ab da entfernten wir uns langsam von einander. Wir sahen uns dann zwei Jahre lang nicht. Sie rief aber immer regelmäßig bei mir an und erkundigte sich wie es uns allen geht. Irgendwann trafen wir uns auf der Arbeit wieder. Sie arbeitete aber in einer ganz anderen Abteilung, Ich war damals als Beamtin für 1 Jahr abgeordnet und fing dort an. Wir trafen uns in der Mittagspause. Wollte ihr eine Kleinigkeit zum Geburtstag schenken und fragte sie, ob sie etwa möchte. Nein wollte sie nicht. Machte ich auch nicht, damit ich nicht übergriff bin. Aber diese Frage alleine löste bei ihr irgendetwas aus, sie hatte dann keine Zeit mehr sich mit mir zu treffen. Und die Frage, ob ich ihr etwas getan hatte, war die Antwort nein. Ein paar Monate später traf ich sie mal. Mehr als Hallo ging nicht und wandte sich wieder um.und sogar ihr Freund machte das. Und so etwas brauche ich auch nicht. Ein paar Jahre später traf ich sie mal in einer Drogerie und sagte hallo zu ihr. Sie sagte es zwar auch, aber floh dann auch. Und seit dem hörte ich nie wieder was von ihr. Übrigens meine beste Freundin, hatte sie häufiger mal in der Bahn getroffen und schnackten miteinander. Aber sie so komisch wurde, sagte mein beste Freundin, sagte sie auch nur kurz hallo und verschwand.
Meine beste Freundin kenne ich Jahrzehnte. Wir sehen uns allerdings nicht oft. Da mit kann ich auch gut umgehen. Hier stimmt die Chemie und das ist auch gut so.
LG Hinzwife