Als kinderlose mit Müttern befreundet sein

Ich bin liiert, aber kinderlos und seit ca. einem Jahr mit einer Mutter von zwei Söhnen gut befreundet. Ich empfinde den Kontakt aber als zunehmend anstrengend.

Sie hat Haus, Mann, zwei Kinder, Vollzeitjob, das ist ein Haufen Arbeit. Sie läd sich selbst aber auch noch zig Sachen auf, VHS Kurs hier, Sportkurs da und nun hat sie sich auch noch einen Welpen angeschafft. Ich war am Donenrstag bei ihr und wir hatten keine ruhige Minute- erst musste sie sich die Nägel machen, dann kam Kind 1 und wollte was, dann Kind 2, dann war was mit dem Hund und dann kam der Mann... natürlich ist das mit Familie so, aber ich habe doch festgestellt, dass es mit meinen ebenfalls kinderlosen Freundinnen echt einfacher ist.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

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Also ich bin nicht kinderlos, sondern selbst Mutter von zwei Kindern, habe aber viele kinderlose Freunde.

Warum sich jetzt deine Freundin in deiner Anwesenheit die Nägel machen muss, weiß ich nicht, aber dass die Kinder mal dazwischen funken ist nunmal - je nach Alter - normal.

Als unsere Kinder noch klein waren, sind unsere Freunde immer abends zu Besuch gekommen, wenn die Kinder schon im Bett waren. Dann konnten wir so von 20 - 23 Uhr gemütlich zusammen sitzen und uns unterhalten, oder Brettspiele spielen....
Es hat gut geklappt und ich war unseren Freunden sehr dankbar, dass sie (fast immer) zu uns gekommen sind, da wir natürlich mit den Kindern unflexibler waren.

Haben sie uns mal tagsüber besucht, haben sie auch mal zwischendurch etwas mit den Kindern gemacht - ein bisschen den Ball hin- und her geworfen, ein kleines Brettspiel gespielt - das habe ich natürlich nie erwartet und es ist auch völlig ok, wenn du das nicht willst - aber ich habe das große Glück, dass meine Freunde zwar kinderlos, aber trotzdem sehr kinderlieb sind. Ich glaube, gerade weil sie selbst keine Kinder hatten, hat es ihnen dann auch Spaß gemacht, mal etwas mit den Kindern zu machen. Ist ja nur kurz.

Sonst gibt es natürlich immer die Option, sich außerhalb ohne Kinder zu treffen - im Cafe, in der Therme....ist bestimmt für deine Freundin auch mal eine nette Abwechslung. Dafür braucht sie natürlich einen Babysitter.

Oder auch immer super - sich am Spielplatz, im Park, oder im Biergarten treffen, wo die Kinder dann spielen können. Geht natürlich erst ab einem gewissen Alter.

Dass sich deine Freundin zu viel vornimmt (VHS, Hund....), das ist wieder ein anderes Thema und hat in erster Linie nichts mit den Kindern zu tun.

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Treffen außerhalb hatten wir häufig im Sommer.

Ihr Mann spielt allerdings Fußball, sprich er war abends oft nicht da und sie hat ihren achtjährigen Sohn dann mit zu unseren Treffen gebracht.

Dieser ist aber a) sehr zappelig und b) hört er natürlich alles mit, sprich man kann gewissen Themen nicht besprechen da nicht kindgerecht.

Nun haben wir uns sechs Wochen nicht gesehen und ich hatte mich so aufs Treffen gefreut... durch den Hund wird das alles natürlich nochmal schwieriger in Zukunft.

Er ist noch nicht stubenrein, läuft noch nicht gut an der Leine, die meisten Restaurants erlauben keine Hunde... das erschwert Treffen natürlich in Zukunft.

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Naja, aber dann muss sie sich mal besser mit ihrem Mann absprechen.

Kann ja nicht sein, dass immer sie die Kinder hat und den Hund.

Wenn er einmal abends Fußball spielt, dann hat sie mal an einem anderen Tag einen freien Tag verdient, wo sich dann ihr Mann um die Kinder und den Hund kümmert. Sie ist ja nicht alleinerziehend.

Und wenn das Kind schon acht ist, dann kann es ja auch mal alleine zu einem Freund gehen und ihr trefft euch in der Zwischenzeit. Dann halt mal am Samstag Nachmittag, statt abends.

Vielleicht kannst du ihr da mit den Uhrzeiten ein wenig entgegen kommen.

Und mit dem Hund könnt ihr ja auch einfach mal spazieren gehen, statt im Cafe zu sitzen.

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Ich bin nicht kinderlos und habe fast ausschließlich Freundinnen, die ebenfalls Mutter sind. Aber: wir gehen trotzdem meistens "alleine" aus. Wir sind dann 4-8 Mädels ohne Kind und Kegel. Es würde also keinen Unterschied machen, wenn eine kinderlos wäre.

Triff dich doch mit ihr alleine. Der Mann bleibt bei den Kindern und ihr zwei unternehme was zusammen. Das Problem ist somit in gewisser Weise hausgemacht.

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Ja das Problem ist hausgemacht, aber sie lässt ihren Mann gewähren und reißt auch alles an sich.

Eine Situation fand ich auch sehr unschön... wie war mit ihrem Mann im Sommer für ein Stadtfest verabredet, er hatte dann aber doch keine Lust.

Daher meinte sie, sie käme das nächste Mal sicher mit mir und meinen Freundinnen mit, bevor ihr Mann sie wieder hängen lassen würde...

Das nächste Stadtfest kam und ihr Mann hatte doch Zeit und Lust- sie ging dann mit ihm und seinen Freunden dorthin.

Das hatte schon ein Geschmäckle.

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Ich hab selber ein Kind würde es aber selber auch anstrengend finden ihn immer zu Treffen mit Freundinnen mitzunehmen. Wie sie die Zeit frei schaufelt muss sie selber schauen aber du kannst natürlich fragen ob ihr euch abends ohne Kinder trefft. Der Mann hat ja sicher nicht 7 Tage die Woche Fußball

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Es kommt immer drauf an.
Hatte mal eine Mutter als Freundin, wo halt immer der 7 jährige Sohn mit dabei war.

Auch bei Gruppentreffen, weil tagsüber sonst keiner auf ihn aufpassen konnte. Und der Mann erst abends spät heim kam.

Fand ich oft schon anstrengend die Treffen mit dem Kind.
Hätte es mal schön gefunden sich auch mal tagsüber nur unter Frauen zu treffen.

Aber wenn das geplant war, brachte sie auch Mann und Kind mit oder änderte halt kurzfristig den Plan.
Und was soll man da sagen? Nein, lass deinen Mann und Kind mal daheim?

Ist mit kinderlosen oder Freundinnen mit älteren Kindern leichter.

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Ich bin mit Kindern zwar auf der anderen Seite, aber ich kann so wohl sehen, dass es auch anders geht.

1. Wenn ich Besuch habe mache ich mir sicher nicht die Nägel nebenbei, das stinkt und ist unhygienisch. Wenn ich gerade wirklich viel zu tun habe und wir eh nur auf dem Sofa sitzen und quatschen frage ich ob es ok ist wenn ich nebenbei Wäsche zusammenlegen oder ne Hose flicke.

2. Genauso wie mein Mann kann ich auch alleine Freundinnen treffen. Natürlich braucht das etwas mehr Planung und ist nur selten spontan möglich (manchmal aber schon). Wenn Freundinnen mich mit Vorlaufzeit zu Aktivität fragen kann ich es meistens einrichten, auch über Nacht.

Das hat für mich was mit Prioritäten setzen zu tun, Respekt den Freunden gegenüber und auch eine Beziehung auf Augenhöhe (wo jeder mal Freizeit hat) zu tun.

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Ja ich fand es auch ein wenig seltsam von ih mit den Nägel lackieren...

Und langsam nervt es mich, dass immer ihr Sohn dabei ist.

Wir haben uns glaube ich im Sommer zuletzt ohne Kind auf einer Party getroffen.

Im Eiscafé war ihr Sohn dabei, einmal im Restaurant... er hörte eifrig zu und so konnten wir natürlich nicht über ihre Ehe, meine Beziehung oder andere private Themen sprechen...

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Seid ihr wirklich gut befreundet oder nur Bekannte?

Also wenn man sich mit ner engen Freundin trifft kann man sich doch die Nägel lackieren, was ist da das Problem - dabei kann man sich doch problemlos unterhalten? Mit losen Bekannten würde ich das allerdings auch nicht machen.

Die Geschichte mit dem Stadtfest finde ich auch nicht verwerflich. Ist doch normal mit seinem MANN dahin zu gehen.

Dass es dich etwas nervt, dass der Sohn immer dabei ist kann ich verstehen. Aber vielleicht hat sie keine andere Betreuungssmöglichkeit...

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Doch die Oma wohnt direkt nebenab.

Wie gerade unten geschrieben stößt es mir sauer auf, dass sie sich mit anderen schon ohne Kinder trifft. In letzter Zeit werde ich nur so dazwischen gequetscht, das finde ich seltsam.

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Hallo,

ich hatte auch eine Freundin, nicht kinderlos, aber sie hat eine Tochter, damals schon im höheren Teeniealter.

Wir haben vier Kinder mit Beeinträchtigungen (ADHS, FAS; Autismus), davon zwei Pflegekinder und immer noch ein Bereitschaftskind von 0-2. Zusätzlich noch Hunde und Katzen aus dem Tierschutz. Wir lieben unser turbulentes Leben.

Meine Freundin konnte auch schlecht mit unserem Leben umgehen, wenn sie hier war (sie arbeiteit nicht und hatte viel Zeit) wollte sie meine ungeteilte Aufmerksamkeit. Da hier immer wenigestens ein Baby/Kleinkind rumwuselt (welches unter Umständen noch nicht lange bei uns ist und aus schwierigen SItuationen zu uns kommt) ist das für mich nicht leistbar. Ich rede nicht von Krisensituation oder ähnlichen, sondern von normalem Alltag.

Als sie sich dann noch über meinen Mann ausließ, als dieser in seinem Urlaub (er arbeitet Vollzeit in einem verantwortungsvollen Bereich) nicht auf die Kinder aufpasste, als sie hier mit mir auf einen spontanen Kaffee saß (weder brauchte ich da die Unterstützung meines Mannes noch hatte ich ihn gefragt) merkte ich, dass mir diese Freundschaft nicht gut tat. Wir lebten in zwei unterschiedlichen Welten und mein Mann ist ein wundervoller Vater und ein toller Partner. Ich muss ich ihn nicht um "Hilfe" oder "Unterstützung" fragen, er ist hier gleichberechtigter Elternteil und Ehemann.

Daher beschränke ich unsere Treffen jetzt auf ein- bis zweimal jährlich und die Freunschaft auf eine Bekanntschaft. Ich habe hier genug Kinder, für welche ich verantwortlich bin. Da brauche ich nicht noch jemanden, der im Mittelpunkt stehen will oder muss.

Manchmal passen Lebenskonzepte nicht mehr zueinander. Besonders unsere Kleine Pflegetochter ist sehr speziell und man darf sie nicht aus den Augen lassen - ich kann verstehen, dass das nicht jeder permanent aushalten kann. Aber dann habe ich eben auch nicht die Zeit oder Möglichkeit auf spontane Treffen oder einen Kaffee "in Ruhe".

Liebe Grüße
Delenn

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Delenn, in deinem Fall kann ich das natürlich verstehen und ich hätte auch vollstes Verständnis!

In ihrem Fall ist es halt seltsam, dass sie es früher durchaus möglich gemacht hat, sich mal ohne Kinder zu treffen und ich habe auch mitbekommen, dass sie neulich eine Freundin alleine besucht hat und mit einer anderen ebenfalls ohne Kinder essen war...

Da hat es einfach einen komischen Beigeschmack!

Ich war auch bei ihn, weil ich die Tage vorher Geburtstag habe, sie wollte mir etwas schenken. Sie hatte aber nur kurz Zeit, weil abends eine Bekannte vorbeikommt. Sie habe mit ihr eigentlich nichts zu tun, es sei die Frau eines Fußballfreundes ihres Mannes.

Am nächsten Tag schreibt sie mir, dass die beiden bis 0 Uhr zusammen gesessen und geredet haben, sie hätte noch Sushi für beide bestellt...

Das fand ich einfach komisch, da ich das "Geburtstagskind" war und da hätte ich mir einfach den gemeinsamen Abend gewünscht und nicht so dazwischen geschoben zu werden.

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Ais Rücksicht auf meine kinderlose Freundin und auch auf uns generell als Freunde machen wir zu 98% ohne die Kinder ab. Immer auswärts und besprechen Themen, die Kinder nicht interessieren, bzw. das ist einfach unsere Zeit. Gut, wir sehen uns selten, da wir in verschiedenen Ländern wohnen. Umso wichtiger, dass man da möglichst nicht abgelenkt miteinander reden kann. Mein Eindruck ist bei dir tatsächlich auch, dass du dazwischengeschoben bist. Zeugt nicht von Respekt dir gegenüber. Die Freundschaft würde mich erkalten lassen, und ich würde mich zurückziehen.

Bearbeitet von glamcat
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Ich hatte zudem die Tage Geburtstag, umso komischer fand ich es, dass ich dazwischen geschoben wurde, aber eine Sportbekannte des Mannes den ganzen Abend bis 0 Uhr und Sushi bei ihr bekommen hat? Das ist doch wirklich komisch, zumal sie meinte, dass sie mit ihr eigentlich nichts zu tun hat und was mit ihr macht, weil die Männer gemeinsam unterwegs sind.


Früher hat sie auch ständig meine Instastories angesehen und mir bei WA sehr schnell geantwortet, heute lässt sie sich damit länger Zeit.

Ich werde mich nun auch zurück ziehen.

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Hallo :)

Ich glaube nicht, der Kontakt wegen ihrem Status als Mutter so anstrengend ist.
Ich selbst habe eine Freundin, die alleine wohnt und keine Kinder hat. Die Tage dieser Frau haben gefühlt 30 Stunden. Um mit ihr ein Treffen zu vereinbaren, muss ich mindestens 6 Wochen davor fragen.
Erst letztens wollten wir uns treffen, Datum und Uhrzeit ausgemacht. Plötzlich hat sie noch einen Friseurtermin davor geschoben und musste unbedingt danach zum Bauhaus. Ich habe das Treffen dann gecancelled, weil ich keine Lust hatte ewig zu warten, bis sie ihre Besorgungen erledigt. Davor eine ellenlange Sprachnachricht bekommen, o-Ton "Ich habe heute Abend nicht mehr so viel Zeit, aber so für 30 Minuten können wir uns treffen."
Manche Leute sind halt so...

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Ich hatte auch so eine unverschämte Anfrage.

Das Treffen sollte erst verschoben werden und dann nur eine Stunde gehen... Nein danke. Das sind doch keine Freunde.

Bearbeitet von Onesie
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Für mich ist es auch nur eine gute Bekannte. Wenn ich Hilfe bräuchte, würde ich sie nicht anrufen.
Es reicht um gelegentlich einen Kaffee trinken zu gehen 😅