Neue Kontakte schleichen sich aus

Ich berichte an dieser Stelle mal von einem Phänomen, das sowohl mir, als auch einer Bekannten immer wieder passiert.

Man lernt neue Leute kennen, die sind anfangs schwer begeistert. Täglicher Kontakt, Sprachnachrichten, Treffen jede oder alle zwei Wochen.

Nach und nach flaut der Kontakt ab, man sieht sich weniger. Kurz vor Weihnachten hieß es, es sei so viel los, im Januar würde es wieder besser.

Nun ist Januar und ich erhielt gestern eine kurze Textnachricht, es sei nach wie vor "Land unter" bei ihr...

Ich weiß nicht, was ich von diesem Verhalten halten soll und habe schon keine Lust mehr, neue Leute kennenzulernen.

Eine andere Freundin von mir ist komplett abgetaucht, seitdem sie wieder in Beziehung ist.

Sind Freundschaften um die 40 so und muss man sich damit abfinden? In euren Thread lese ich ähnliches.

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Der Alltag in unserer (kompetitiven!) Gesellschaft ist gefüllt bis oben. Man hat die besten Absichten, trifft dann aber Prioritäten, die die Basics abdecken müssen. Alles in allem schwierig, aber ich würde deshalb offen bleiben. Wenn sich etwas hält, sehr schön. Wenn nicht, sollte es wohl nicht sein.

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Liebe glamcat, du hast Recht.

Ich hatte gestern mit ihr Kontakt und sie bestätigte, dass derzeit viel bei ihr los ist.

Irgendwie nagt es aber einfach an mir, dass ich keine beste Freundin habe bzw. dass sich so viele vielversprechende Kontakte nach wenigen Monaten oder einem Jahr wieder erledigt haben.

Bei zwei "Freundinnen" war ich nur der Lückenbüßer, bis sie einen Freund gefunden haben. Nun sind sie vergeben und man hört und sieht nichts mehr von ihnen.

Eine andere war neidisch auf meine Beziehung und sagte mir das auch offen ins Gesicht.

Eine andere fing etwas mit dem besten Freund meines Partners an, als dieser mit ihr Schluss machte, hörte ich nie wieder von ihr.

Dass es im mittleren Alter mal SO schwierig werden würde, eine verlässliche Freundin zu finden, der man vertrauen kann, mit der man tiefgründig sprechen kann und sich vlt. einmal im Monat zum Kaffee trifft (was ich nicht viel finde)- das scheint es offenbar heute nicht zu geben. Ich habe meine Erwartungen schon runter gesetzt, aber dennoch scheint es kaum Leute zu geben, die es ähnlich sehen wie ich.

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Hi, bin 33 und mir geht es genau so!

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Alles eine Sache der Prioritäten.
Muss sagrn es gibt Single Frauen, die nur Job haben sonst nichts an Verpflichtung und Treffen nur alle 3 Monate hinbekommen.
Und Mütter mit Vz Job und Hobbies, die ein Treffen alle 3 Wochen hinkriegen.

Wenn man nur nachlaufen muss, dann gibt es sehr wohl andere, bei denen das nicht so ist.

Aber ja, beschäftigt man sich etwas zur Forschung zum Thema Freundschaften usw. Ist es allgemein so, dass die Anzahl der Freundschaften im Vergleich zu vor 30 bis 40 Jahren sich halbiert hat.
Auch Singlehaushalte immer mehr zunehmen, wir immer mehr Individualisten werden und manche Länder sogar Einsamkeitsminister beauftragen zb in Japan, weil die globale Einsamkeit immer mehr zunimmt.

Bearbeitet von Inaktiv
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Das kommt mir auch so vor!

Es gibt Frauen, denen Freundschaften wichtig sind und solche, die schneller weg sind, als man ciao sagen kann, wenn du keinen Mehrwert mehr für sie hast und sie dich nicht mehr brauchen.

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Es is schwierig zu beurteilen, woran es jetzt wirklich liegt, dass keine dauerhaften Kontakte/Freundschaften zu Stande kommen oder auseinanderbrechen.
Hierzu ein paar Erfahrungen/Beobachtungen von mir:

Mein persönlicher Eindruck ist generell, dass durch die schnelle Erreichbarkeit/Verfügbarkeit mit dem Smartphone alles an Beziehungen/Kontakten zu schnell, zu viel und zu eng wird.

Ich finde es würde den Beziehungen gut tun, wenn man sich mehr Zeit und Raum lassen würde, jeder hat doch ein eigenes Leben und individuelle (Kontakt-)Bedürfnisse.

Auch dieses Erwartung, dass man gleich best-friend/Seelen-/Herzensfreundin o. ä. sein soll/muss kann schnell überfordern.
Ich finde es schön, wenn man sich Zeit nimmt, den anderen richtig kennenzulernen und auch hinzuspüren, was man nach all der Kennenlernen-Euphorie wirklich am anderen mag und was einen wirklich verbindet.
Gute innige Freundschaften können es sehr gut aushalten, wenn man nicht jeden Tag/Woche zwanghaft Kontakt hat.

Probleme mit sich selber ausmachen zu können ohne den anderen ständig zu belasten, ist auch von Vorteil. Letztendlich kann der es eh nicht lösen.

Mit meinen Freundinnen können Wochen vergehen, bis man sich wieder hört oder sieht und die Freundschaft knüpft dort wieder an, wo sie aufgehört hat.

Einge Freundschaften sind auch bei mir auseinandergegangen, weil wir in vielen Dingen zu konträr waren und ein dauerhaftes zu sehr auf den anderen eingehen nicht funktioniert bzw. massiv überfordert hat.
Schlussendlich denke ich, dass es für jeden irgendwo die passenden Menschen gibt😉.

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Genau so ging es mir auch: Ich habe meiner Bekannten und den Freunden von K1 gesagt, es sehe ab Januar besser aus.
Dann kam Magen-Darm, eine Bindehautentzündung, K2 ist wieder erkältet und ich bin fix und fertig statt entspannt von den Ferien.

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Ja das verstehe ich auch.

Ich habe es bei meiner Freundin nun angesprochen, bei ihr wohl wirklich Land unter, sie hat eine Ehekrise, die Kinder sind gerade sehr anstrengend und es ist viel zu organisieren.

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Vor ein paar Jahren ( also ich noch kein Kind hatte) habe ich durch meinen Nebenjob auch eine Freundin kennengelernt. Man war gerade in einer Lebensphase in der man viel Zeit hatte und so ergab sich das, dass man dann jede Woche Zeit verbracht hat. Nach ein paar Monaten kristallisierten sich aber auch nervige Eigenschaften heraus, die man in den ersten Wochen natürlich auch noch nicht so sehen konnte. Zusätzlich kam dann eine andere Lebensphase durch eine Weiterbildung so dass sich das dann von selber so ergeben hat, dass der Kontakt weniger wurde. Ich denke es sind mehrere Faktoren die da mit reinspielen

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Samara, so ging es mir auch mit einer neuen Bekannten.

Man bemerkt erst nach einiger Zeit, dass einige Dinge Verhaltensmuster sind und sich ständig wiederholen.

Dazu kam eine völlig andere Lebenssituation. Ich bin glücklich vergeben, sie sehr verzweifelter Single und obwohl ich schon nichts mehr von meinem Partner erzählt habe (was für mich ja auch doof ist, wenn ich nie über mein Leben sprechen kann), kamen immer Sprüche von ihr, wie gut mein Partner aussehen würde, sie hätte auch gerne endlich jemanden...


Ich bin es mittlerweile schon fast leid, jemanden kennenzulernen, weil es sich nach einigen Monaten häufig wieder zerschlägt.

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Ja man kann eine Freundschaft auch wie eine Kennenlernenphase beschreiben 😂 erst so nach einem halben Jahr kennt man sich gut und dann ergibt sich halt ob man näher befreundet bleibt oder ob es nur loser Kontakt wird oder gar keiner

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Hallo,

ich habe durch die Kita viele neue Bekanntschaften. Ich lasse es aber langsam angehen. Weil ich halt Kinder (darunter Baby) habe und ich Abends nicht lange wegbleiben möchte. Wegen Frühstück habe ich mal gefragt..die Leute können aber nicht oft. Manche von denen kenne ich über 3 Jahre. Der Kontakt ist nicht extremst oft, aber wenn wir uns sehen, so freut man sich.
Von mir kann ich sagen, aufgrund der Elternzeit möchte ich manchmal denken/produktiv sein und nicht über i-was an solchen Treffen reden, so dass mir solche Treffen nicht fehlen.

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Also ausgehend von mir, kann ich sagen, dass dieses tägliche Kontakt haben,mit Familie, nicht funktioniert.
Ich würde tatsächlich auch flüchten, wenn mich jemand so verpflichten würde.
Freundschaften ab ü30 sind nicht mehr das selbe wie als Jugendliche, wo man kaum andere Verpflichtungen hatte.
Wenn ich den Eindruck hätte, dass da jemand ist, der meine komplette Freizeit (sowieso zu wenig) beanspruchen möchte, wäre ich raus.

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Das tue ich gar nicht.

Sie hat mir täglich geschrieben und ich habe geantwortet, wenn ich Zeit hatte.

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Ok, dann würde ich warten bis sie sich wieder meldet und zukünftig auch auf dieses "zu viel" nicht eingehen, weil das unrealistische Erwartungen weckt.

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"Man lernt neue Leute kennen, die sind anfangs schwer begeistert. Täglicher Kontakt, Sprachnachrichten, Treffen jede oder alle zwei Wochen."

Ich sehe genau hier das Problem. Täglicher Kontakt - Himmel! Das grenzt an love bombing und käme bei mir als - sorry - leicht nervig rüber. Statt sich einem Menschen langsam anzunähern, gehst du / geht ihr gleich von Null auf Hundert. Kann sein, dass es dem/der anderen dann irgendwann einfach zu viel wird, sie nicht auf tägliche Sprachnachrichten reagieren und dich auch nicht jede Woche treffen will. Dann wird eben die Reißleine gezogen.

Geh es doch mal langsam an, und überfrachte den anderen nicht mit Erwartungen. Ob jemand, den du gerade kennengelernt hast, irgendwann mal deine beste Freundin wird, das wirst du in frühestens fünf Jahren wissen. Was verbindet dich eigentlich mit den Menschen, die du neu kennenlernst? Habt ihr gemeinsame Interessen oder Hobbys? Dann kann man denen doch gemeinsam nachgehen, ohne gleich eine Seelenverwandtschaft zu erwarten.

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Die Te achriwb doch, dass der tägliche Kontakt von ihrer Freundin ausging. Besonders am Anfang hat man sich doch viel zu erzählen, das ist nicht ungewöhnlich.

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Ich bin Anfang 30 und finde es extrem schwer neue Freundschaften oder gar nur Bekanntschaften zu finden.

Alle haben so einen vollen Terminkalender oder melden sich wochenlang nicht. Und ich habe auch nach einiger Zeit keine Lust mehr den Leuten hinterherzurennen.

In Krabbelgruppen hatte ich überhaupt kein Glück. Da waren zu 90% Frauen drin, die schon mit dem 3. Kind daheim waren und sich seit Jahren kennen. Als Außenstehende hat man es echt schwer. Oder die Lebensweisen gehen so stark auseinander, dass ein Kind im gleichen Alter keine Basis für eine Freundschaft darstellt.