... ich stelle mir gerade immer mehr die Frage, wieviel man / frau auf sich nehmen muss, um schwanger zu werden, oder ob es nicht okay ist, ab einem bestimmten Punkt STOPP zu sagen und sich eben damit zu arrangieren, dass man eben keine Kinder haben wird.
Unsere Geschichte ist sicher ähnlich der Lebensgeschichte vieler Leute, die irgendwann im KiWu-Zentrum landen. Wir werden oft in die Schublade "Karrierepaar" gesteckt.
Zusammen sind wir über 75 Jahre alt.
Beide haben wir studiert, dann hat es einige Jahre gebraucht, um im Beruf Fuß zu fassen. Es folgte der Hausbau. Wir sind beide sozial engagiert, haben Hobbies, eine große Familie, Freundeskreis. Wir können uns finanziell das eine oder andere Extra erlauben, sind beruflich gefestigt und insgesamt völlig zufrieden mit unserem Leben
Dann vor einem Jahr die Wende: wir waren mit der Verhütung nicht mehr so ganz genau, ich wurde sofort schwanger und verlor das Kleine leider auch wieder sehr schnell (Ende 7.SSW).
Es folgten und folgen diverse Untersuchungen (beide kerngesund - bisher keine Ursache für die FG und die nicht erfolgende Anschlusschwangerschaft gefunden) und sehr viele schwierige Erlebnisse. Plötzlich ist das ganze Leben auf das Schwangerwerden fokussiert - und immer wieder passieren Dinge, die mir schwer zu schaffen machen.... Überall Schwangere oder Babies, dauernd wird das Thema irgendwie im Freundes- oder Familienkreis thematisiert... es ist irgendwie so selbstverständlich, dass man sich in unserer Situation sozusagen "bemühen" muss, denn die innere Uhr tickt ja und jeder würde uns den Nachwuchs nun endlich wünschen.
Sitzen wir mit Freunden zusammen, linst jeder, ob ich wohl Wein trinke oder Wasser.
Daheim hantiere ich mit diversen Tees, Kalendern, Teststäbchen, Tabletten herum.
Und bei letzten FA-Besuch, bei dem ich für kerngesund befunden wurde, kam schließlich das Thema "Kinderwunschzentrum" zur Sprache.
Ich denke, die eine oder andere kann sich mit mir sicherlich identifizieren.
Je mehr sich die Idee mit dem KiWu-Zentrum nun gesetzt hat, umso weniger habe ich aber Lust auf das Ganze und vor allen Dingen nicht auf das Drumherum - angefangen bei dem Formalkram mit der Krankenkasse, die Fahrten dorthin (wäre jeweils ein halber Tag, da wir ziemlich am A**** der Welt wohnen), und nicht zu vergessen die Umsetzung dieser Geschichte unter Berücksichtigung der Interessen unserer Arbeitgeber. Insgesamt bin ich von dem ganzen Kinderwunschkram jetzt schon, nach nicht einmal einem Jahr, ziemlich genervt und denke mit Wehmut an die schöne Zeit VOR der Fehlgeburt, als alles noch so einfach und unbelastet war. Wie es nun weitergeht, darüber möchte ich mir am liebsten gar keine Gedanken machen.
Innerlich beginne ich mehr und mehr, mich auf ein Leben ohne Kinder einzustellen. Schöne und aufregende Urlaube, an der Karriere basteln, Geld verdienen und es auf den Kopf hauen.
Für übernächtigte Eltern mit ihren schreienden Windelterroristen müsste ich dann nur noch ein mitleidiges Lächeln erübrigen und meinen Hintern in der nicht-vollgekotzten Designerjeans in Gr. 36 abwenden, um mich wieder Luxus und Genuss zu widmen. Ich müsste nicht mehr die lieben Kleinen mit unverhohlenem Neid bewundern, würde kein Baby mehr überreicht bekommen, damit ichs auch mal halten darf, wenn ich schon selber nicht in der Lage bin, so etwas Niedliches zu fabrizieren. Ich könnte alle Tees und Tests in die Tonne hauen und mich jedes Wochenende durch jede Wein- und Cocktailkarte trinken.
In den Augen der beanspruchten Eltern wäre ich lediglich eine ichbezogene, überspannte Karrieretussi, - aber das bin ich ja jetzt sowieso schon
Habt Ihr für Euch mal darüber nachgedacht, wie weit Ihr für den Kinderwunsch gehen würdet? Denn ist nicht auch ein sinnvolles Leben ohne Kinder möglich? Schon immer gab es Menschen, die aus verschiedenen Gründen kinderlos gelebt haben...
Muss sich den jeder unbedingt fortpflanzen? - Plan B
PS:
Wie peinlich ... jetzt hat die selbsternannte Karrieretussi gleich in der Überschift ein "n" vergessen
Lass dich erstmal
Wer sagt denn, dass ihr ein Kind haben müßt? Wenn ihr es nicht wollt (das drum rum mit der KiWu-Klinik) und bereit seid euch um zu orientieren dann laßt es bleiben!
Wir werden auch immer gefragt ob nicht bald "das Zweite" kommt
Ich finde, wenn du dir ein Leben ohne Kinder vorstellen kannst und nicht in die Klinik willst, solltet ihr es bleiben lassen. Und wer weiß ....... unverhofft kommt oft......
Allerdings wenn ich dein Posting so lese bin ich mir nicht ganz sicher ob du das wirklich ernst meinst das "dann halt nicht".
Versucht, euch eine Auszeit zu nehmen und euch darüber klar zu werden was ihr wollt. Nicht dass ihr später irgendwann eure Entscheidung bereut!
LG
Nic (die mit ihrem Mann auch schon 76 wird heuer und nun doch endlich mal den nächsten Nachwuchs vorzeigen soll )
Ja, da hab ich mir vorher auch Gedanken drüber gemacht.
Wir sind schon zusammen fast 80 und bei mir sollte es "sehr schwer werden", als wir vor 2,5 Jahren einfach mal die Verhütung abgesetzt haben.
Ich hab immer gesagt, dass ich keine Karriere in Kinderwunschzentren machen werde.
Ich habe auch Freunde, Ü 40, die haben es nicht gemacht, deren Leben ist mit Hausbau, Hobbys, Pferden, Hunden und Katzen sehr ausgefüllt und nicht weniger attraktiv wie unseres.
Kinder verändern schon alles, ja. Wie sehr, weiß man aber erst hinterher. Positiv und ja auch manches ist Negativ. Jede Mutter, die du fragst, würde dennoch nie ihr Kind wieder hergeben wollen.
Das liegt in der Natur der Sache.
Mein Kinderwunsch war damals zwar da, aber (noch nicht) übermächtigt. Ich weiß nicht, wie es gewesen wäre, wenn es hart auf hart gekommen wäre.
Es hängt davon ab, wie stark euer Wunsch ist, ganz klar.
Ausserdem gibt es ja verschiedene Verfahren. Könnte man vielleicht mit einer IUI erfolgreich sein, doch das könnte ich mir vorstellen.
Doch wo hört man auf ?
Das ist sicherlich ein Thema, das jeder nur für sich beantworten kann und ich denke, dass dein Herz dir da sicher die Richtung weist.
Hallo!
Ich hab deinen Beitrag mit großem Interesse gelesen, immerhin bin ich auch in vieler Augen eine "ichbezogene, überspannte Karrieretussi" und meine Geschichte gleicht deiner sehr (Studium, Hausbau usw.). Ich hatte den Kinderwunsch immer hintenan gestellt und in den vergangenen Jahren innerlich schon abgeschlossen. Ich glaube nicht, dass man unbedingt Kinder haben muss um ein erfülltes Leben zu leben bzw sich als "ganze Frau" zu fühlen.
Durch ein Extremerlebnis, das mein komplettes Leben auf den Kopf gestellt hat, habe ich dann entdeckt, wie groß der Kinderwunsch bei mir tatsächlich ist - und ich habs draufankommen lassen. Hab die Pille absesetzt und bin dann auch glücklicherweise sehr schnell schwanger geworden (jetzt 10. Woche).
Wie weit ich gegangen wäre weiß ich nicht. Ich hab früher immer gesagt, wenn's auf natürlichem Wege nicht funktioniert, soll's vielleicht nicht sein. Gut, ich hab aber auch immer gesagt, wenn ich bis 30 kein Kind hab, dann lass ich's bleiben. Jetzt bin ich übrigens 33.
Ich GLAUBE ich hätte Stopp gesagt, wenn der unerfüllte Kinderwunsch mein Leben so sehr beeinrächtigt hätte, dass sich alles nur noch darum drehte, dass ich glaubte nicht mehr glücklich sein zu können wenn ich nicht endlich schwanger würde, wenn ich mich für eine Freundin, bei der es funktionier hat, nicht mehr freuen könnte. Sowas in der Art.
Denkst du denn darüber nach, Stopp zu sagen?
Hallo,
ich habe zwar schon ein Kind und hatte eigentlich auch keine Probleme schwanger zu werden, aber schreibe trotzdem mal:
ich denke, für viele menschen ist es ein lebenstraum ein kind zu bekommen, so wie andere eben von einer weltreise, einem porsche und sonstigem träumen..
ich persönlich wollte auch immer kinder haben und ich würde vieles tun für meinem kinderwunsch..ich denke jedes paar muss für sich herausfinden, wie viel noch ok ist und wann es zuviel wird- das ist denke ich sehr individuell!
es gibt immer mehr paare die sich auch ganz bewusst gegen kinder entscheiden...am wichtigsten ist doch, dass man damit glücklich leben kann...
wenn du jetzt schon keine lust auf den ganzen aufwand mit dem kiwu-zentrum hast, dann würde ich es lassen; ihr könnt ja auch einfach die verhütung weglassen und gelassen warten, ob etwas passiert oder eben nicht!
alles gute
Hallo
Du stellst eine sehr interessante Frage, die sicherlich jeder nicht hier sofort beantworten kann.
Es ist eine Frage, die sehr tief in Weltanschauung, was will ICH in meinem Leben und Tolerierungsgrenze geht.
Ich kann dir von meiner grossen Schwester erzählen. Sie ist genauso der Typ wie, wenn du so von dir und eurem Leben schreibst. Sie hat genaus dasselbe erlebt wie du, auch in der 7.ssw.
Und sie hat ganz klipp und klar damit abgeschlossen. Sie ist aber auch der Typ dazu, so klar einen bewussten Strich darunter zu ziehen.
Seitdem geht es ihr (und ihrem Mann) gut. Sie leben in Saus und Braus und geniessen ihr Geld auszugeben.
Ob Pferdekauf, viel reisen, Essen gehen, teure Kleider etc...es geht ihr wieder gut.
Und wenn sie mal Lust auf 2-3h geschreie, gesabbere, bockigkeit etc..dann kommt sie zu uns und nimmt mal ihren Neffen (13 Monate).
Ich dagegen, hatte nie Karriere im Kopf, wollte eschon immer Mama von vielen Kindern sein.Und ich liebe das gepplapere, gesbbere, das Chaotische, Laute zuhause....
Liebe Grüsse und eine gute Entscheidungsfindung euch
evelyn
Hallo,
ich sehe das ähnlich wie du. Alle im Freundeskreis haben Kinder - nur wir nicht - und dann diese ewigen Kommentare, wollt ihr denn nicht auch mal und wie lange wollt ihr noch warten, habt doch alles was ihr wollt, Haus, Garten, Freunde, !
Naja, aber warum soll ich mich so unter Druck setzen lassen?? Manchmal ertappe ich mich wirklich dabei - dann dieses Selbstmitleid - "... ich werde wohl nie Kinder bekommen" u. u. u.!! Aber ich glaube bevor ich mir den Stress mit der KiWuKlinik antue, bleibe ich auch Kinderlos und wer weiss, vielleicht klappt es dann sogar. Wie war das nochmal mit dem entspannen und keinen Kopf machen??? Aber ich denke, es fängt schon hier bei Urbia an !!
Drücke dir die Daumen das alles Gut geht und wünsche dir viel
hallo okelani...
nein, es muss sich nicht jeder fortpflanzen! es gibt tatsächlich paare (kenne eines) die möchten gar keine kinder..ein anderes bekommt, aus welchen gründen auch immer, keine kinder..es gibt sachen im leben die lassen sich manchmal nicht steuern..aber mit der heutigen medizin ist schon vieles möglich..zum glück..
kurz zu mir: ich habe auch immer gearbeitet, einen guten job gehabt, ferien, cocktailkarten rauf und runter probiert....
dann auf einmal kam schon der kinderwunsch und auch alle kolleginnen hatten babys und wurden schwanger...dann folgte die zeit der tabletten, ovus, tees und vieles mehr um schwanger zu werden..und es passierte fast 2 jahre nix..dann haute ich im wahrsten sinne des wortes alles in die tonne..las nicht mal mehr bei urbia mit, ging zu keinem arzt...und weisst du was, ich wurde innert 4 monaten schwanger..einfach so...vielleicht zufall..keine ahnung..
manchmal gehts ja leider ohne arzt nicht, ich denke ich hatte glück..
liebe grüsse und viel glück für dich, bei dem was du auch tust oder tun wirst..
tiramisu
Hi,
ich auch zwar nicht in deiner Situation, aber ich lass dich mal an meinen Gedanken dazu teil haben.
Ich habe schon ein Kind und wünsche mir ein zweites. Allerdings würde ich niemals in ein KIWU Zentrum gehen. Das wäre ich auch nicht beim Ersten.
Entweder es klappt auf dem natürlichen Weg oder es soll nicht sein. Alles hat irgendwo seinen Sinn. Ob man es in dem Moment gut findet oder nicht.
Außerdem ist bei künstlicher Befruchtung die Quote für Mehrlingsschwangerschaften echt verdammt hoch. Für mich wären allein schon Zwillinge gar nichts.
Meine Schwester wollte nie Kinder. Sie fühlte sich aus diversen Gründen dafür nie bereit.
Mit 32 wurde sie plötzlich schwanger. Inzwischen haben Sie schon das zweite.
Eine Bekannte leidet an PCO und hatte sich damit abgefunden nie Kinder zu bekommen. Als Sie sich damit abgefunden hatte, war sie plötzlich schwanger.
Eine ehemalige Freundin hat ewig versucht auf natürlichem Weg ein Kind zu bekommen. Es klappte nie und sie ist zufrieden damit.
Man sollte auch bedenken: Kann man keine eigenen Kinder bekommen, muss man trotzdem nicht Kinderlos leben.
Es gibt so viele Kinder die ein liebevolles zu Hause suchen. Egal ob Pflegekinder oder Adoptivkinder. Damit macht man dann auch noch etwas Gutes.
Ich selbst habe vor mich in ein paar Jahren für Pflegekinder zur Verfügung zu stellen. Einfach weil mir diese Kinder unsagbar leid tun und ich bis dahin genug Platz und Zeit habe.
Wie auch immer man sich entscheidet. Man sollte hinter seiner Entscheidung stehen und nicht in irgendwelche tiefen Depressionen verfallen. Das Leben ist viel zu kurz um sich mit schlechter Laune rum zu schlagen. Man sollte das Leben genießen.
Grüße
kleinemama
Ich möchte noch was sagen, wobei das Thema Urbia glaub ich sprengt Zu schnelllebig hier....
Viele assozieren mit dem Kinderwunsch ja ein schnuckeliges Baby, oder ein süßes Kleinkind.
Man muss sich glaub ich auch vorstellen können, dass aus klein auch groß wird. Kleine Kinder finden alle niedlich.
Auf der anderen Seite möchte ich nicht ungesagt lassen, dass ich mir vorher nicht vorstellen konnte, wie sehr ein Kind doch ein Leben bereichern kann. Und erst jetzt, wo Nr. 2 aktuell wurde, war ich sehr viel hibbeliger, weil ich meinen Job und die Karriere gerne hinter 2 Plaudertaschen anstelle.