Schwangerschaftshepatitis

Kennt sich hier jemand mit diesem thema aus??
Vielleicht hatte ich sowas in meiner letzten schwangerschaft, kein arzt will sich wirklich festlegen. darf ich dann nochmal schwanger werden oder nicht, das ist hier die Frage. würde mich freuen, mich austauschen zu können.

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gibt es eine schwangerschaftshepatitis????

Noch nie gehört.....

das es normale Hapatitis gibt von a-d okay....

aber sowas kenn ich nicht....

wie ist das denn bei dir???

also ich persönlich habe keine hepatitis..und ich man kann sich ja auch gegen einige impfen lassen???

lg

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Hallo,

wollte Dir nur sagen, dass es diese Krankheit, auch Schwangerschaftsfettleber genannt, wirklich gibt. Ich selbst hatte sie vor 23 Jahren. Sie ist äußerst selten und lebensbedrohlich. Wie es mir erging kannst Du bei verrueckt3 lesen, ich habe es ihr deutlich beschrieben und wünsche meine Erfahrung nicht mal meinem größten Todfeind.

lg

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Hallo verrueckt3!

Ja, Du hast recht, das gibt es! Leider kann ich Dir dennoch nicht weiterhelfen, inwieweit ein Risiko für eine erneute SS vorhanden ist. Ich würde da wirklich zum FA Deines Vertrauens gehen und auf ein aufklärendes Gespräch pochen. Für diese Erkrankung gibt es bestimmte Anzeichen, z.B. Leberwerte- Erhöhung, Gelbsucht, usw., Ursachen jedoch unklar.

Ich drück Dir die Daumen, dass Dir für die nächste SS nichts im Wege steht:-D

LG miez07 #winke

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Hallo verrueckt 3

deine Frage möchte ich gerne beantworten. Ich kenne mich mit dieser Krankheit aus, weil ich sie am eigenen Leibe ertragen musste. Vorab - diese Krankheit ist äußerst selten. Die Ärzte sagten es wäre so häufig wie ein sechser im Lotto. Damals - vor 23 Jahren - gabe es weltweit 40 bis 50 Frauen, die diese Krankheit hatten (Lt. Ärzte!) Ich kann mir nicht vorstellen, dass Du wirklich eine SSH hattest, denn der Verlauf ist äußerst kritisch - ja lebensbedrohlich. Es wurde bei mir in der 35. SS-Woche festgestellt. Durch Zufall. Ich war stationär im KKH nur zur Beobachtung, weil meine Plazentawerte schlecht waren. Bei meinen 2-wöchigen Aufenthalt verschlechterte sich mein Allgemeinzustand. Mir war ständig übel, ich hatte keinen Appetit und alles schmeckte fad. Mein Urin wurde braun wie Malzbier und mein Stuhlgang fast weiß. Bei einer Blutuntersuchung stellte man dann hundertfach-erhöhte Leberwerte fest, was man jedoch zuerst für einen Laborfehler hielt. Nach der zweiten Blutuntersuchung waren die Ergebnisse noch schlechter. Ich wurde unter Quarantäne gesetzt. Durfte mein Einzel-Zimmer nicht mehr verlassen und nur noch im Zimmer auf einen Toilettenstuhl gehen - wegen der Ansteckungsgefahr - man hielt es für einen Hepatitis A oder B (mehr kannte man damals noch nicht.) Die Ärzte sagten, dass die Schwnagerschaft beendet wird, sobald ein Leben (meines oder das des Babies) in Gefahr gerät. Nach 3 Tagen wurde die Schwangerschaft beendet - mit einen Kaiserschnitt. Mein Sohn wurde sofort gegen Hepatitis geimpft - aber er war Gott sei Dank gesund. Bei mir brach die Blutgerinnung zusammen, sodass die Ärzte schon im OP um mein Leben kämpfen mussten. Meinem Mann wurde gesagt, wenn die Schwangerschaft beendet wird, erholt sich die Leber wieder. Es war ein Albtraum - Ich lag 3 Wochen auf der Intensivstation - die ersten 2 ging es um Leben und Tod. Ich hatte Gelbsucht im höchsten Grade. Ab 16 Billirubin ist es lebensgedrohlich - mein höchster Wert lag bei 22 ! Meinem Mann sagte man nur es gäbe keine Therapie, keine Medikamente - man könne nur abwarten wie alles verläuft. Meinen Sohn, der in der Kinderklink war, habe ich nach 11 Tagen das erste mal gesehen, er besuchte mich! Ich lag insgesamt 8 Wochen im KKH. Und ich bekam schwerste Depressionen, so sehr, dass ich nicht mehr Leben wollte. Meinen Sohn nahm ich erst als Mutter richtig wahr, als er 5 Monate alt war und die Depression, nach hochdosierter Behandlung, wieder am abklingen war. Mein Kinderwunsch stellte sich natürlich in Frage. Alle Ärzte, die ich aufsuchte, rieten mir von einer erneuten Schwangerschaft ab. Die Chance wieder zu erkranken lag bei 50 zu 50 ! Also war klar, ich durfte keine weitere Schwangerschaft eingehen - leider. Da deine Frage nun schon 11 Monate zurückliegt, würde mich interessieren, ab Du wieder schwanger wurdest. Wenn nicht, würde ich nochmal genau abklären lassen, ob es wirklich eine Schwangerschaftshepatitis / Schwangerschatsfettleber war. Unter dem Suchwort Schwangerschaftsfettleber gibt es einen langen Bericht von einem medizinischen Forum ( weiß den Namen gerade nicht) vielleicht findest Du ihn ja. Ich hoffe, ich habe Dir keine Angst gemacht und wünsche Dir, dass es sich bei Dir einfach nur um leicht erhöhte Leberwerte handelte. Viel Glück für Dich. Ich hatte durch dieses Ereignis 15 Jahre mit teils schwersten Depressionen und einer sehr guten Therapeutin gebraucht alles zu verkraften und zu verarbeiten. Ich wünsche Dir das aller Beste. Übrigens sagte man mir noch, dass es meinem Kind zu Liebe unverantwortlich sei nochmals dieses Risiko einzugehen - irgendwann habe ich es kapiert. Heute bin ich glücklich dass ich wenigstens ihn habe und Liebe ihn über alles - und bin froh, dass meine Suizidgedanken sich nicht verwirklichten.
Nochmals allesLiebe und Gute für Dich und deinerFamilie. Einen lieben Gruß.