Hallo Zusammen,
mich plagen schon seit längerem Ängste und Zweifel was die Mutter- bzw. Elternschaft betrifft. Ich bin beruflich recht erfolgreich und gewohnt, "meine Frau zu stehen". Mein Job und meine Unabhängigkeit sind mir sehr wichtig. Nach meinem langen Studium und dem Durchboxen in der Männerwelt möchte ich das Erreichte nicht so einfach aufgeben.
Ich war noch nie der Typ der sich für andere aufopfert. Irgendwie scheint mir das nicht passend für eine gute Mutter zu sein. Ich erlebe so oft bei Freundinnen (und auch bei meiner eigenen Mutter), dass sie sich voll und ganz für die Familie aufopfern, nichts dafür zurückbekommen und am Ende des Tages völlig fertig sind.
Mein Horror ist es, eine dieser Vollblut-, Thermomix-, und Tupperwaremuttis zu werden (solche Muttis hier im Forum sollen sich jetzt bitte nicht angegriffen fühlen, ist nicht böse gemeint), ich möchte nach einem Jahr wieder arbeiten gehen ohne mir von anderen vorwerfen lassen zu müssen eine Rabenmutter zu sein (ich wohne im konservativen Süden). Meine Cousine hat vor einem Jahr ein Baby bekommen und ich hab sie vor einigen Wochen besucht. Dort habe ich erlebt, was für eine extreme Belastung ein Baby für eine Partnerschaft bedeutet, auch wenn es ein sehr pflegeleichtes Kind ist. Gerade in den ersten Monaten hat man ja überhaupt gar keine Zeit mehr für sich alleine.
Auch der Gedanke an eine Geburt macht mir Angst. Ich genieße die Sexualität mit meinem Partner sehr, ich habe Angst, dass sich das nach der Geburt ändert.
Schon allein der Gedanke, dass mir alles reißt, der Kontrollverlust, die Schmerzen etc. verursacht bei mir Panik.
Ich weiß, dass viele von euch jetzt wahrscheinlich sagen werden, dass man die Schmerzen etc. vergisst und Kinder einem so viel zurückgeben. Aber irgendwie hilft mir das im Moment nicht weiter, ich bin im Kopf total blockiert und habe einfach nur noch Angst.
Ich mag Kinder sehr, ich war zwar nie eine der Frauen die bei kleinen Babys anfingen zu kreischen , aber ich kann gut mit den Kindern meiner Freundinnen umgehen (vom Säugling bis zum Schulkind, ich war immer die coole Tante mit der man Quatsch machen kann und die ungesunde Süßigkeiten mitgebracht hat , beim Gedanken an ein eigenes Würmchen kommt die Panik hoch .
Kennt ihr solche Gedanken? Was kann ich dagegen tun bzw. was habt ihr gemacht?
Viele Grüße
Schnurzelburzel
Angst vor dem Muttersein
Hallo Schnurzelburzel,
hast du denn einen Kinderwunsch? Es hört sich fast so an, als wärst du gezwungen ein Kind zu bekommen, obwohl du gar keins haben willst. Das wäre nämlich auch kein Verbrechen. Ich hab auch Freundinnen, die keine Kinder haben wollen und andere Pläne fürs Leben haben.
Das ist doch jedem selbst überlassen
Noch viel Glück bei deiner Entscheidung! Und lasse dich zu nichts zwingen
Hallo Julchenk,
für mich war irgendwie immer klar, dass ich mal Kinder haben möchte, ich mag Kinder ja auch. Wenn ich den Kleinen meiner Cousine auf dem Arm habe ist das wunderschön, es ist irgendwie ein total beruhigendes und schönes Gefühl. Aber bei dem Gedanken was da alles auf mich zukommt und was ich alles aufgeben muss bekomme ich Panik.
Ich habe Angst es hinterher zu bereuen...
Guten Abend Schnurzelburzel!
Mir ging es vor einiger Zeit auch noch so.
Arbeite auch sehr erfolgreich in einer Firma habe mir da auch ziemliche Anerkennung Erarbeitet, bin derzeit die längste Mitarbeiterin und habe auch mit den Kerlen so meine Probleme gehabt.
Anfangs dachte ich auch immer warum soll ich das "aufgeben", wie wirds wohl werden wenn ich Mutter bin und dann wieder zurück in die Firma komme nach so langer Zeit wird sich ja schon einiges geändert haben und wo ist dann mein Platz..
Würde ich jemals damit zurecht kommen wenn auf einmal jemand anderes mich hin und her schickt und mich quasi als Anfängling behandelt??
Seit ich das Baby meiner allerbesten Freundin gesehen habe und vorher miterlebt habe wie der Bauch wächst und sie Baby Sachen kauft und das Kinderzimmer liebevoll einrichtet... da ist mir bewusst geworden, dass ich mehr an mich persönlich denken muss. Mein Partner ist mitlerweile auch nicht mehr so begeistert davon, dass ich bald 11Stunden täglich in der Firma bin, er hat nichts mehr von mir und ich von ihm bald auch nicht mehr...
Denke es ist nicht wirklich gut (zumindest für mich persönlich) wenn man sein Leben der Arbeit verschreibt, es gibt doch so viele schöne Phasen im Leben und diese möchte ich gerne alle auskosten...
Ich sage immer "Ich arbeite um zu leben" und nicht "ich lebe um zu arbeiten".
Aber im Endeffekt ist jeder Mensch da anders, es gibt Leute die einfach nur an die Arbeit und Karriere denken und dies für sich selbt persönlich wichtiger finden als Nachwuchs zu zeugen und es macht sie glücklich..
Und das ist die Hauptsache, du musst glücklich sein mit dem was du tust ob du nun Mutter bist oder auch nicht... Hör auf dein Herz meistens zeigt es einem den richtigen Weg...
LG
hallo
deine ängste wie du sie beschreibst seh ich als völlig normal an. jede schwangere und vorallem wenn es die erste ss ist, bekommt ab und zu den gedanken mach ich alles richtig, war es richtig, schaff ich das etc...
ich bin nun 29 jahre alt und wollte auch meine eigene kleine familie. nach 2 jahren üben hat es nun endlich geklappt.
am anfang dachte ich auch und nun? obwohl ich mich doch sehr über meinen bauchbewohner gefreut hab.
im laufe der ss zählt wirklich nur noch das baby. wenn du es spürst in dir, wenn du im ultraschall das herzchen blubbern siehst, später wenn es immer größer wird und du den mensch siehst der in dir wächst.
dann kommen automatisch diese mutter und beschützergefühle. wenn du im fernseh dann ein baby siehst denkst du einfach das auch du bald dein baby im arm hälst und kannst es kaum abwarten.
ich konnte es mir vor der ss nicht so vorstellen aber es ist wirklich so.
wenn du ein baby möchtest dann kommt das alles von ganz alleine, nur solltest du dir sicher sein was du willst ob du für deine kleine familie auch berufliche opfer bringst.
auch wenn du nach einem jahr wieder arbeiten gehst was auch wiederrum viele mütter machen, wirst du trotzdem immer dein kind im kopf haben.
lg
Hallo...
Ich kenne diese gedanke von mir selber her nicht,aber ich kann aus erfahrung von arbeit(arbeite bei einer Gynäkologin)her sagen,dass sich diese gedanken wirklich in den meisten fällen nach der entbindung verschwunden sind....
Da du ja eh eine sehr organisierte Person zu scheinen scheinst(vom schreiben her...)wirst du auch sicherlich mit einem baby keine probleme bekommen.Ich habe mein mann nur am wochenende und selbst da hatten wir zeit für einander,denn wenn du nicht gerade ein schreikind hast, schlafen die kleinen auch vorallem am anfang sehr viel und da bleibt dann genug zeit für schäferstündchen
Aber trotzdem müsst ihr das ganz alleine entscheiden und wenn du noch nicht "soooo" alt sein solltest könntet ihr euch ja auch noch ein wenig zeit lassen
lg
Diese Ängste die du hast, sind ganz normal... Das sind Sorgen, die jede Frau hat, die eine Kinderwunsch hat! Besonders, wenn er konkret wird oder gar eine Schwangerschaft ansteht!
Das hat auch nichts mit schlechter Mutter zutun! Du machst dir einfach nur Gedanken um die Zukunft! So wie du denkst, sollte jede Frau denken, wenn sie ein Kind haben will! Denn so ein Würmchen ändert das Leben von Grund auf!
Die Nächte werden kürzer und ausschlafen ist nicht mehr! Zweisamkeit ist auch erstmal nicht mehr drin! Die nächsten Jahre werden von dem Kind bestimmt! Da ist klar, dass du davor Angst hast!
Auch das die Sexualität anders ist, mit Kind als ohne, ist auch normal! Es gibt sogar Männer, die dann Komplexe bekommen! Aber da gibt es sehr gute Therapien, die euch beiden da helfen können...
Wichtig ist nur, ist dein Kinderwunsch größer als deine Angst? Leg es in eine Waagschale! Du solltest mal deine Verstand aussetzten und auf dein Herz hören! Setzt dich mit deinem Mann zusammen und sprich alles mit ihm durch! Sprich über deine Ängste und Sorgen!
Aber eines kann ich dir Versprechen, man Wächst in die Aufgabe einer Mutter hinein! Man macht viel Fehler und Zweifelt oft! Aber man Wächst an seinen Aufgaben!
Wenn du, nach einem Jahr wieder arbeiten willst, so ist das deine Sache und du und dein Mann müssen damit klar kommen! Es gibt sehr gute Hausmänner^^! Es gibt auch sehr gute KiTas...
Zweifel nicht zu sehr, sondern lass es auf dich zu kommen!
LG Claire Sakura
Warum willst du etwas dagegen machen? Vielleicht ist die Lösung für dich ja einfach, diese Gedanken zuzulassen. Ich kenne genug Paare, die auch ohne Kinder ein glückliches und erfülltes Leben führen. Auch wenn es in vielen Köpfen quasi noch die Erfüllung, Aufgabe und evtl. sogar Pflicht einer Frau ist, Nachwuchs zu bekommen.
Hast du mit deinem Partner schon darüber gesprochen? Wie steht er denn zum Thema Kinder?
Aber um dich noch etwas zu beruhigen: Ich komme auch aus dem konservativen Süden und bin nach einem Jahr wieder Arbeiten gegangen. Klar, ALLE fanden/finden es nicht toll, aber so richtige Vorwürfe kamen von niemandem, und mal ehrlich: Das ist doch meine Entscheidung, was kümmert es mich wie andere darüber denken? Es kann ja jeder halten wie er will. Mein Sohn liebt seine Tageseinrichtung, es gab nicht einmal Tränen seit er nun dort ist. Ich kann meinen Beruf ausüben und fühle mich ausgeglichen - glückliche Mama, glückliches Kind.
Und mit etwas Organisation kann man Beruf und Kind gut unter einen Hut bringen. Sonst wäre ich nicht jetzt schon mit dem 2. Kind schwanger.
Tupper, Thermomix - was hat das mit Mama sein zu tun? Die Einstellung zu solchen Themen ändert sich auch mit Kind nicht, ich hab so eine Veranstaltung noch nie besucht und hab es auch nicht vor.
Tatsächlich informiere ich mich mehr über meine Ernährung und lebe mit Kind deutlich gesünder - ist doch prima, oder?
Vielleicht bist du sozial und familiär gut vernetzt, dann kriegst du es auch hin dass deine Freizeit und Hobbies nicht zu kurz kommen.
Ich schaffe es einmal die Woche zum Sport, am Wochenende gehen entweder mein Mann oder ich mit Freunden aus, so einmal im Monat schläft Junior bei der Oma und wir machen was zu zweit. Und ab und zu kommt unser Freund und Patenonkel unseres Sohnes auch abends zum Babysitten. Alles eine Frage der Organisation. Und auch zu Hause kann man wundervolle Zeiten zu zweit haben, denn so ein Kind schläft viel!
Dein Leben vor dem Kind wird sich mit Sicherheit ändern, aber es hört doch nicht auf!
Ich kann deine Gedanken nachvollziehen. Ich glaube die meisten hier hatten sie auch, bei mir war es erst so als ich schon schwanger war. Da gab es aber kein Zurück mehr.
Mein Rat an dich: Setz dich gemeinsam mit deinem Partner mit deinen Ängsten auseinander. Überlegt euch was euch im Leben wichtig ist, was ihr unverzichtbar findet und was ihr aufzugeben bereit wäret. Und dann überlegt euch wie es möglich sein könnte, dieses Leben auch mit Kind zu führen.
Und vor allem: Erlaub dir auch den Gedanken bzw. die Entscheidung, (vorerst) kein Kind zu bekommen. Vielleicht ist im Moment wirklich die Zeit für dich nicht reif dafür, vielleicht ändert sich das, vielleicht nicht.
Ich bin in exakt der gleichen beruflichen und privaten Situation gewesen und auch ich hatte diese komplette Panik vor dem Verlust von Kontrolle.
Vor etwa einem Jahr bin ich ziemlich hart mit der Tatsache konfrontiert worden dass wir nicht ewig leben und wir restlos ALLES aus unserem Leben herausholen müssen.
Karriere, Neustart, Beziehung, Liebe, Reisen.... All das hat kein Verfallsdatum!
Du kannst mit 50 eine Agentur gründen und dich mit 80 noch neu verlieben...
Die Zeit um Kinder zu bekommen ist das Einzige das für uns Frauen eine zeitliche Grenze aufzeigt....
Ich mache jetzt ein Sabbatjahr und freue mich auf alles was noch kommt.
Deine heutigen Gedanken machen dich doch jetzt schon zu einer guten Mutter... Merkst du das gar nicht?
Liebe Grüße
Hallo Mädels,
ich bin total erleichtert, dass es anderen auch so geht und wie verständnisvoll ihr hier im Forum seid .
Nicht, dass ihr mich falsch versteht, ich bin keine extreme Karrierefrau, mir ist mein Leben ausserhalb des Jobs auch wichtig. Zu Beginn meiner beruflichen Laufbahn habe ich alles gegeben und bin um die Welt geflogen. Irgendwann ist mir in einem Hotelzimmer in Shanghai der Gedanke gekommen, dass das nicht die Erfüllung sein kann und habe beruflich zurückgeschraubt.
Mir ist es immer noch wichtig, beruflich Verantwortung zu übernehmen und Erfolg zu haben, aber nicht um jeden Preis.
Während meiner Studentenzeit habe ich mit meiner Cousine, die jetzt ein Baby hat, zusammengelebt. Sie war der chaotischste und unordentlichste Mensch den man sich vorstellen kann, seit sie das Kind hat ist sie die perfekte Hausfrau .
Hm, vielleicht sollte ich mir einfach noch ein bisschen Zeit lassen. Tief in meinem Inneren merke ich, dass ich gerne einmal Mutter werde, auch wenn ich wahrscheinlich nie eine der Mütter sein werde die mit ihren Kindern bastelt und Vollkornmuffins für den Kindergarten bäckt . Vielleicht hat es auch etwas mit meiner Mutter zu tun. Sie hat sich immer für die Familie und meinen Vater aufgeopfert, sich für alles verantwortlich gefühlt und hat noch als Lehrerin gearbeitet. Jetzt hat sie einen Burn-out , ich habe Angst genauso zu werden.
Wie habt ihr es geschafft, neben der Mutter auch noch Ehefrau und Partnerin zu bleiben und die Zweisamkeit nicht zu kurz kommen zu lassen?
Mir ging es wie dir. Innerhalb kurzer Zeit war ich dann doch soweit Mama zu werden.
Unser Schatz ist da und Ich habe noch immer keine Tupperware Auch keinen Dampfgarer von Avent ect..... Allerdings bin ich froh, dass wir uns vorher entschieden haben, dass ich länger als ein Jahr zu Hause bleibe. Da könnte sich deinen Meinung zum gegebenen Zeitpunkt auch noch ändern
Zweisamkeit mit dem Partner gibts immer noch. Mittags 2,5 Std und nachts 12/13 Stunden. Und der Sex fühlt sich seit der Geburt besser an als jemals zuvor! Und ja, ich habe spontan entbunden. Es war eine tolle Geburt! Es geht auch schmerzarm....
Wenn du irgendwann soweit bist, besorg dir ne Beleghebamme und die Geburt wird zum tollsten Erlebnis statt zum Albtraum
Lass dir einfach Zeit mit allem und mach dich nicht verrückt. Und du musst niemandem nacheifern wenn du Mama bist. Mach alles so, wie du es meinst. Es gibt fürs Mama-Sein keine Norm!
Hallo Schnurzelburzel,
also ich muss sagen:
Danke, Danke, Danke für deinen Thread.
Ich finde das sehr mutig von dir, all das auszusprechen. Scheint mir sonst eher ein Tabu-Thema zu sein, dass Mütter auch mal nicht alles toll finden oder mit etwas überfordert sind.
Selten habe ich mich so stark angesprochen gefühlt und ich kann dich sehr gut verstehen.
Und Danke an die, die geschrieben haben, dass es ihnen ähnlich geht und dass das normal ist.
Seit mein Kinderwunsch konkret geworden ist, plage auch ich mich mit derlei Gedanken rum.
Ganz besonders, weil mein Kinderwunsch nur konkret geworden ist, weil mir aufgrund meines Alters sozusagen die Zeit davon läuft.
Das nervt mich oft. Mir war immer klar, dass ich irgendwann Kinder möchte aber hab es immer ganz gerne raus geschoben.
Aber jetzt ist es nun mal so, dass ich nicht mehr länger warten kann und möchte.
Mein Mann ist etwas älter als ich und sagt natürlich auch, dass er nicht erst im „Greisenalter“ mit Kindern anfangen möchte.
Auch mir macht meine Arbeit sehr viel Spaß und ich habe manchmal Angst, etwas zu verpassen wenn ich ne Zeit lang ausfalle, so lächerlich das klingen mag.
Hinzu kommt, dass mein ganzes Umfeld nur darauf zu warten scheint, dass ich endlich schwanger werde.
In deren Augen, ist bei mir alles perfekt vorbereitet:
Mann fürs Leben, eigenes Haus, beruflich alles erreicht was es soweit zu erreichen gibt usw.
Über unser Vorhaben, schwanger zu werden, reden wir deswegen auch mit niemandem.
Auf die Nachfragen, ob es denn nun endlich geklappt hat oder auf die Erklärungen, wenn nicht, habe ich nämlich absolut keine Lust.
Deswegen bin ich auch über dieses Forum ganz froh, da ist man nämlich doch nicht ganz alleine mit seinen Gedanken.
Angst vor der Geburt hätte ich auch. Aber noch viel mehr vor dem, was mit meinem Körper passiert.
Ich habe keine Lust, danach total ausgeleiert zu sein und das nicht mal mehr mit Sport in den Griff zu kriegen.
Ich hab im Umfeld so ein „tolles“ abschreckendes Beispiel von einer Frau, die schon mit Ende 20 nach 2 Kindern einen verhunzten, hängenden Bauch hatte/hat und der auch so nicht mehr weg zu bekommen ist.
Zwar weiß ich, dass sie schon vor den Schwangerschaften ein Speck-Bäuchlein hatte, aber trotzdem…
Für mich wär das der Horror so auszusehen.
Ich überleg mir jetzt schon, den dann absaugen zu lassen bzw. den Busen auszustopfen, sollte er danach nicht mehr so sein wie jetzt. Oh Mann….
Mir ist schon klar, dass man in einer Schwangerschaft Opfer bringen muss und sich der Körper verändert aber ich denke mir einfach, ich hab doch auch ein Leben danach!
Und dass mir das alles egal wird, Hauptsache ich hab ein Kind, kann ich mir nicht vorstellen.
Auch wenn Aussehen natürlich nicht das Wichtigste ist (sondern die Gesundheit des Kindes), hat es doch was mit Lebensqualität zu tun.
Manchmal denke ich, ich bin egoistisch. Ich brauche am Wochenende sehr viel Schlaf und Ruhe, ich bin gern unabhängig und lass mir ungern etwas vorschreiben.
Sehr kinderfreundlich bin ich auch nicht. Viele nerven mich sogar.
Ich kann auch nicht zu Kinderwägen gehen und sagen: Oh wie süß.
Zumal ich viele Kinder schlichtweg hässlich finde… (Bitte steinigt mich nicht)
Aber zumindest hier besteht Hoffnung, dass Blut dicker ist als Wasser.
Denn die Kinder meiner Schwester liebe ich und sie nerven mich niemals.
So ne typische Mutti könnte ich auch nicht sein. Ich hab zwar auch Tupper daheim, aber nichts davon selbst gekauft…
Wenn ich diese Mütter sehe, die den ganzen Tag auf ner Picknick-Decke am Spielplatz verbringen oder morgens, wenn ich zur Arbeit fahre, am Gartenzaun tratschen (zumindest bilde ich mir ein, dass sie tratschen) finde ich deren Leben irgendwie ganz schrecklich.
Auch das Hausfrauendasein schreckt mich komplett ab und ich würde mich irgendwie so sinnlos und abgeschnitten von der Gesellschaft fühlen, auch wenn das mit Sicherheit nicht so sein muss!
Hier nehm ich dann eher wieder meine große Schwester als Vorbild, denn sie ist für mich das, was ich ne coole Mutter nenne.
Hat nicht diesen Hausmütter-Touch und auch nicht das Leben. War schon immer trotz Baby aktiv.
Ist mit Kinderwagen Inliner gefahren oder gejoggt und hat nach zwei Kindern eine Top-Figur, besser als die meisten ohne Kinder, und alles straff.
Ihren Haushalt hatte sie auch immer schnell fertig und gemeint, dass sie so gestresste Mütter, die meinen nix zu schaffen, gar nicht verstehen kann.
Sicher gibt es pflegeleichte und weniger pflegeleichte Kinder aber dass man sich selbst komplett vernachlässigt oder die Beziehung, kann ich gar nicht verstehen.
Den Kotrollverlust finde ich auch nicht so klasse, selbst dass man nicht kontrollieren kann, WANN man gefälligst schwanger wird. Aber das muss man vermutlich einfach lernen.
Auch wäre es mir ein Graus, von meinem Mann finanziell abhängig zu sein und ihn nach Geld fragen zu müssen.
Ich hatte schon immer mein eigenes Geld.
Aber sieh es doch mal so:
Unser bisheriges Leben und unsere Einstellung hat auch was Gutes.
Wir werden nicht zu knapp Elterngeld erhalten. Vermutlich mehr, als die meisten „normal“ arbeitenden Frauen Netto haben.
Wir werden trotz Kind nicht knausern müssen und haben eine gute Grundlage geschaffen.
Außerdem können wir ein gutes Vorbild sein und Kinder groß ziehen, die wissen, dass Arbeit und Unabhängigkeit wichtig ist und die später mal in die Rentenkassen einzahlen.
Naja, wie auch immer.
Trotz aller Bedenken kann ich mir nicht vorstellen, keine Kinder zu haben.
Hab auch noch nie wirklich gehört, dass es jemand bereut hat.
Im Gegenteil, eher dass es eine Bereicherung fürs Leben ist, die man vorher nicht erahnt hätte.
Und wenn alle Stricke reißen, gibt es ja noch die Hormone, die dann hoffentlich zu Hauf ausgeschüttet werden und alles gut machen…
LG
Hallo Ilian81,
du sprichts mir aus der Seele.
Die Gesellschaft erwartet von einem, dass man als Schwangere/Mutter alles ganz toll finden muss und sich für alles aufopfert.
Ich glaube, dass sich viele Mütter gar nicht trauen offen und ehrlich zu sagen dass sie ihr Muttersein manchmal ankotzt. Meine Cousine meinte kürzlich, dass die ersten paar Monate mit einem Kind einfach scheiße sind, es ist angstrengend, man kennt sich noch nicht so gut mit allem aus, ist unsicher, das Stillen klappt nicht etc...
Sie hatte damals ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil doch alle von ihr erwartet haben, dass sie glücklich lächelnd den Kinderwagen durchs Dorf schieben muss.
Gott sei Dank habe ich noch ein bisschen Zeit, ich bin erst Ende 20, aber den gesellschaftlichen Druck merke ich trotzdem schon. Das war damals als ich von Anfang bis Mitte 20 4 Jahre Single war genauso. Ich durfte mir ständig Kommentare anhören, dass die Leute nicht verstehen können wieso ich denn niemanden habe, ich bin doch so nett und hübsch, aber irgendwann wird sich bestimmt einer erbarmen und mich nehmen
Ich finde übrigens auch, dass viele kleine Babys ziemlich häßlich sind, manche sehen ein bisschen aus wie aufgetaute Tiefkühlhähnchen
Die Geburt ist auch so ein Thema vor der es mir graut. Schon allein der Gedanke, dass ich so was Riesiges aus mir rauspressen muss und was da alles kaputt gehen kann
Ich brauch meine Mumu doch noch
In meinem Bekanntenkreis ist auch eine junge Mutti die während der Schwangerschaft nicht übermäßig zugenommen hat, allerdings einen riesigen Bauch gehabt hat. Das ist nie wieder weggegangen. Jetzt hat sie zwar eine an sich schlanke Figur, aber einen furchtbaren Wabbelbauch
Ich bin mir zwar ziemlich sicher, dass man in der konkreten Situation alles hinbekommt, sei es die Geburt, das Leben mit Kind etc. Aber schon allein die Perspektive dieser ganzen Dinge hindert mich im Moment daran überhaupt eine Schwangerschaft zuzulassen, vielleicht ist es einfach noch nicht der richtige Zeitpunkt