Was haltet Ihr von einer Leihmutter ? Hat jemand damit Erfahrung ?

Habe in meinem Bekanntenkreis ein Paar, das auf natürlichem Weg kein Kind bekommen kann und für eine Adoption schon etwas zu alt ist. Dennoch haben sie einen nachvollziehbar starken Kinderwunsch und denken jetzt darüber nach, sich ihren Lebenstraum doch noch mit einer Leihmutter in der Ukraine oder Indien zu erfüllen. Im Unterschied zu Deutschland läßt die Rechtslage in diesen Ländern diesen Weg zu. Ist es moralisch vertretbar, diesen Weg zu gehen ? Die Leihmutter soll relativ großzügig entlohnt werden, ist es aber nicht trotzdem eine Ausnutzung von deren Notlage, wenn man diesen Weg geht ? Wie soll man sich verhalten, wenn die Leihmutter während der Schwangerschaft eine derart enge Bindung zu dem Kind aufgebaut hat, dass sie das Kind nach der Geburt nicht mehr abgeben will !? Oder ist es zum Nutzen beider Seiten - schließlich könnte die Leihmutter auf anderem Weg niemals so viel Geld verdienen... Hat jemand vielleicht auch Erfahrungen mit einer Leihmutter gemacht oder überlegt gegenwärtig selbst auch, diesen Schritt zu gehen ? Freue mich über Beiträge !

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Eine Leihmutterschaft ist für mich persönlich moralisch nicht vertretbar.

Man stelle sich vor, die Leihmutter geht aus einer Not heraus oder einfach, weil sie keine eigenen Kinder will und es ihr nichts bedeutet, ein Kind auszutragen, dieses Geschäft ein - und entwickelt dann doch Gefühle für das Kind (was sehr wahrscheinlich ist) - und dann muss sie es abgeben - weil sie sich vorher vertraglich dazu verpflichtet hat.

Das ist für mich absolut unvorstellbar grausam, das würde ich niemals irgendeiner Frau zumuten wollen, denn ich selbst würde es niemals ertragen, ein Kind weggeben zu MÜSSEN, auch wenn ich es behalten will.

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Vor allem sollten sie sich informieren ob sie überhaupt Papiere bekommen, ich meine gelesen zu haben das man das Kind nicht nach Deutschland holen kann, kenn mich aber nicht so gut aus, obwohl ich in schlimmen Zeiten auch schon daran gedacht habe.....

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Wer mehr Infos zum Thema LM sucht, kann sich die ZDF Reportage unter:

http://goo.gl/hiUsrp

anschauen und uns danach gerne kontaktieren. Wir tauchen dort auch auf

Gruss
Ana und Oliver

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Hallo Ana, hallo Oliver,
wir haben heute dieses Forum entdeckt.
Gibt es eine Möglichkeit sich detaillierter mit euch auszutauschen?

Viele Grüße

Vera

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Spannende Frage.

Was wäre denn der moralische Unterschied zu einer Adoption?

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Ein Kind zur Adoption freizugeben bzw. es in die Babyklappe zu stecken lässt sich für bestimmte Zeit rückgängig machen. Eine Freigabe zur Adoption muss frühestens dann entschieden werden, wenn das Kind bereits da ist. Eine Leihmutterschaft wird vor Beginn der Schwangerschaft "entschieden" - man hat also noch gar keine Ahnung, wie es für die Leihmutter sein wird, wenn sie erst einmal wirklich schwanger ist. Das ist der Unterschied.

Einer Mutter, die ihr Kind freiwillig abgibt, nachdem es geboren wurde, die es nicht zurückholt, tut man nichts Schlimmes an (es sei denn, ihr fällt nach Jahren auf, dass das eine furchtbare Idee war). Einer Mutter, die entscheidet, ehe sie schwanger wird, tut man mit so etwas möglicherweise Entsetzliches an - weil man - meiner Meinung nach - noch viel weniger einschätzen kann, was einem ein Kind bedeutet, wenn man noch nicht einmal schwanger ist, als wenn man es dann wirklich ist.

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Die Bezahlung? Wenn ich das richtig sehe, bezahlt man doch eine Leihmutter dafür, dass sie das Kind austrägt. Außerdem trägt man wahrscheinlich für den Schwangerschaftszeitraum die Kosten für die Ernährung um sicher zu stellen, dass das Kind auch alles bekommt, was es braucht. Das bedeutet, dass eine Frau gegen Geld ein Kind austrägt, man es ihr also quasi abkauft.

Bei einer Adoption hat man ja im Normalfall mit den Eltern garnicht so viel zu tun. Vor allem hat man nichts mit der Entscheidung für oder gegen eine Adoption zu tun und gibt den leiblichen Eltern schon garnicht Geld dafür, dass sie ihr Kind zur Adoption freigeben (klar, da gibt es wahrscheinlich auch Ausnahmen bei nicht so ganz seriöser Auslandsadoption, aber die Regel ist es sicher nicht).
LG

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Hallo!

Wenn man bedenkt, wie viele Kinder von ihren Omas grossgezogen werden, finde ich das Argument "zu alt" bedenklich. Daran müsste gearbeitet werden.
Eine Leihmutterschaft finde ich nicht vertretbar, aber was man für eine Adoption Alles erfüllen muss ist teilweise auch nicht nachvollziehbar.
Ich würde sagen, den beiden bleibt nichts anderes übrig, als sich ehrenamtlich mit Kindern zu beschäftigen!
LG

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Hallo,
nachvollziehbaren Kinderwunsch in allen Ehren: indische Leihmütter unterziehen sich einer künstlichen Befruchtung und den damit verbundenen gesundheitlichen Behandlungsrisiken nicht aus Freude am Helfen, sondern aus wirtschaftlicher Not.

Wie die allgemeine gesellschaftliche Lage von Fauen in Indien ist, konnte man gerade in den letzten Monaten ja ausgiebig verfolgen. Dort als "Erste-Welt-Paar" einen schwangeren Bauch zu kaufen, ist meines Erachtens nach geradezu eine Perversion und treibt die Ausbeutung von ärmeren Menschen geradezu auf die Spitze.

Es reicht wohl nicht, daß Leute die Bangladesh-Jeans bei kik kaufen und sich diebisch über ihr Schnäppchen freuen, für das andere noch nicht mal genug Geld zum Leben verdienen. Jetzt werden ganze Frauen gekauft, um den eigenen Wunsch nach einem Kind zu erfüllen - das ist ein Milliardenmarkt, auf dem die Leihmütter die Verliererinnen sind.
Ich find's eklig, echt.
:-(

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Das ist völlig richtig, besser hätte ich das nicht schreiben können!!

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Ich überlege auch die ganze Zeit wie ich meine Gedanken hierzu am besten ausdrücken könnte. Ich sehe es im Grunde genauso wie tatzel...

Für mich ist das "Mieten" der Körpers und der Gesundheit einer Frau, die dies (machen wir uns nichts vor!) einzig und alleine aus Geldnöten tut, reiner Menschenhandel !

Davon profitieren tun diejenigen, die dies als Geschäft betreiben und damit Millionen machen. Wie soll denn das gehen: am Ende kann jede Frau die ihren schönen Körper nicht "ruinieren" will, sich eine Gebärmutter mieten?

Die Leidtragenden sind die Leihmütter die nicht selten von ihren Männern dazu gezwungen werden und soviel ich weiß nicht annähernd angemessen bezahlt werden...

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P.S. Nur mal so als Anregung: ich habe neulich im Radio gehört, daß die Jugendämter händeringend Pflegeeltern suchen - auch jenseits der Altersgrenzen für eine Adoption. Die Zahl der Kinder, die in unzumutbaren Verhältnissen leben, hat sich in den letzten 10 Jahren vervielfacht.
Wer also einem Kleinen etwas Gutes tun will (ohne "Besitzanspruch") und viel Liebe zu geben hat, könnte ja auch darüber mal nachdenken. Es gibt viele kleine Menschen da draußen, die zumindest von einigen Jahre in liebevollen Verhältnissen für ihr Leben profitieren würden.......

#blume

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Ich möchte noch ergänzen, dass ich die Adoptionsvoraussetzungen in Deutschland wirklich realitätsfremd finde...diese Altersgrenzen sind einfach absolut unsinnig. Mindesalter ok - aber das gesetzte Höchstalter ist einfach nicht gerechtfertigt.

Habe gerade mal nachgeschaut - in meinem land gibt es keine Altershöchstgrenze für eine Adoption...da hab ich Glück gehabt, für den Fall, dass wir keine eigenen Kinder bekommen können.

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Habe in bisschen Gänsehaut bekommen als ich das gelesen habe.
Ja in jedem Fall ganz moralisch verwerflich sorry das geht gar nicht. Und ich glaube auch nicht dass das geht weil diese Kind braucht Papiere und ich glaube die bekommt man eben nicht.

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P.P.S. (das Thema beschäftigt mich): "schließlich könnte die Leihmutter auf anderem Weg niemals so viel Geld verdienen..."

Solange Frauen als Analphabetinnen durch's Leben gehen und keine Möglichkeit haben, einer Arbeit nachzugehen, die sie ernährt, ist das korrekt.

Aber ist es richtig, sich daraus eine Legitimation zu basteln? Glaube nicht........

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...genau das meinte ich, als ich vorhin schrieb. Ich habe gehört daß es in Indien Ehemänner gibt, die ihre Frauen dazu zwingen eine Leihmutterschaft einzugehen: "schließlich arbeiten sie nicht, verdienen kein Geld und Frauen sind nun einmal dazu da Kinder zu gebähren"... eine furchtbare Vorstellung !