Ich (der Mann) will kein Spermiogramm

Ich habe schon viele Beiträge hier gelesen von Frauen, die verzweifelt versuchen ihren Mann von einem Spermiogramm zu überzeugen. Der Kinderwunsch ist groß und die Meinungen waren eigentlich immer gleich. Der Mann soll sich überwinden. Kinder kann man ja schließlich nicht unendlich lange bekommen.

Tatsächlich stehe ich voll hinter dieser Meinung. Nun warum halte ich mich nicht selbst daran. Der Punkt ist, wir haben schon Kinder. Wenn es nach mir geht, dürfen es auch mehr werden, allerdings habe ich immer schon gesagt, dass es passiert wenn es passiert. Meine Partnerin hat es, ich sage mal stillschweigend akzeptiert. Sie hat bereits das volle Programm durchgezogen (Hormon/Eisprung-Prüfgeräte) und diverse Untersuchungen beim Frauenarzt. Auch machen wir seit denke mal einem Jahr zu passenden Zeitpunkten Sex. Entweder 2 Wochen lang jeden Tag, dann wieder alle zwei Tage. Im Moment macht mir der Sex auch noch Spaß. Sie genießt es ebenfalls bzw. fordert auch bei Bedarf mehr ein. Es geht also nicht einfach nur um einen Zeugungsakt. Allerdings habe ich keine Ahnung wie lange man das aushält. Ich hörte bereits von Beziehungen, die genau deswegen auseinander gebrochen sind.

Da es bis heute mit dem Kind nicht geklappt hat und die Untersuchungen alle gut waren, bleibe ich natürlich als einziger Verdächtiger übrig. Ich hätte gar kein Problem zum Spezialisten zu fahren Voruntersuchung und Spermiogramm zu machen. Einfach schon aus Neugier ziehe ich das sogar bereits in Betracht.

Doch was ändert sich, wenn es positiv ist? Ich würde mal sagen nichts. Im Gegenteil. Dann fängt die nächste Stufe mit künstlicher Befruchtung an. Und sorry, wenn ich das so sagen muss, aber man muss auch einfach mal mit dem zufrieden sein was man hat (sehen ihre Mutter und ihre Freundinnen übrigens ebenfalls so).

Den negativen Fall kann ich aktuell nicht so recht deuten. Ich denke mal dann ist erstmal Schluss mit Sex und bei den nächsten Auseinandersetzungen erwarte ich entsprechend fiese Kommentare was meine Fruchtbarkeit anbelangt (ja sie kann sehr gemein sein).

Und ohne Spermiogramm bin ich jeden Monat der Forderung ausgesetzt eins zu machen. Egal welches Tor ich nehme, sieht alles nach einer Never-Ending-Story aus. Hat jemand eventuell ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir bei der Entscheidung helfen? Ebbt der (extreme) Wunsch schwanger zu werden irgendwann ab oder wird sich durch ein Spermiogramm alles ändern?

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Du hast RECHT, Du stehst zwischen 2 Toren und egal was Du tust, Du wirst in "Deckung " gehen müssen. Du kennst Deine Frau gut genug um zu wissen, was als nächstes kommt und ein Spermiogram ändert nichts,wenn man nicht bereit ist weiter zu gehen. Ein unerfüllter Wunsch, auch,wenn schon Kinder da sind, verändert viel bei einer Frau. Wie weit und was - das ist so individuell, wie jeder Frau selbst. Ich kann Deine Haltung und Deine Meinung sehr gut verstehen... aber eine Lösung habe ich nicht... Wähle das, womit Du besser leben kannst und rede mit Deiner Frau. Kinder betreffen beide Partner und beide sollten in die gleiche Richtung schauen... Dir und Deiner Frau alles Liebe

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Hallo,

ich bin begeistert davon, dass ein Mann hier mal ganz offen seine Gefühle/Meinung äußert! Hut ab!

Ich komme aus dem "anderen Lager" und mag vielleicht mal die andere Seite beleuchten.

Ich gebe dir vollkommen recht!, aber eine Frau leidet sehr darunter, wenn es nicht (mehr) klappen mag. Es plagen sie Ängste und Selbstzweifel. Ich selbst bin auch in dieser Situation: wir haben zwei tolle Kinder im Alter von 8 und 11. Letztes Jahr war ich schwanger und habe unser Drittes leider zwischen Weihnachten und Neujahr verloren. Seither klappt es nicht mehr.
Ich habe angefangen mit Ovus zu testen und messe mehr halbherzig die Temperatur. (Beides aber eher um meinen Zyklus besser einschätzen zu können.)

Der Wunsch nach noch einen Baby nimmt nicht ab, aber wenn es nicht klappt, dann klappt es nicht. So bitter wie es ist!

Besondere Untersuchungen, weder bei mir noch bei meinem Mann, stehen nicht zur Diskussion.

Das scheint bei euch anders zu sein. Eine Entscheidung, ob du grundsätzlich dazu bereit wärest, musst du alleine treffen, aber ich rate dir mit deiner Frau zu sprechen. Erkläre es ihr und versuche dennoch auch ihre Sicht der Dinge zu sehen. Auf gar keinen Fall solltest du allerdings Aussagen/Meinungen von Dritten als Begründungen für deine Meinung zu Hilfe nehmen. Das treibt nicht nur einen Keil zwischen dich und deine Frau, sondern auch zwischen die anderen.

Zeige deiner Frau auf, welche Optionen ein positives bzw negatives Ergebnis ergeben würde und welche Konsequenzen daraus folgen. Sage ihr, dass du das Gefühl hast, egal welche Entscheidung du triffst, doch immer der "Verlierer" sein wirst.

Sie wird dich sicher nicht fressen! ;-)Vielleicht ist sie von so viel mit zur Ehrlichkeit auch angetan.

Kinder machen (ob nun natürlich oder künstlich) geht nur im Team!

Ich wünsche dir alles Gute!

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Ich kenne jetzt natürlich Deine Frau nicht, aber ich würde gerne wissen wollen, was bei Dir Sache ist. Das Hoffen jeden Monat kann verdammt anstrengend sein, und wenn ich wüsste, dass mein Partner ein schlechtes Spermiogramm hat, könnte ich aufhören zu hoffen... Dann könnte ich mit dem KiWu abschließen und mich über meine gesunden Kinder freuen. Es würde sicherlich einen Moment dauern, aber mittelfristig wäre es für mich auf jeden Fall hilfreich!

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Ich verstehs nich wieso es soviele Männer gibt die sich dagegen wehren...Ich spreche jetzt mal aus meiner sicht/erfahrung...
Ich und mein Freund versuchen seid 13 Monaten ss zu werden, Ich hab eine Bauchspiegelung (verdacht auf Endometriose und Eileterdurchgängigkeit) hinter mir, das heist ich hab Narben am Bauch!!! Ich hab das gemacht weil ich gedacht habe es würde an mir liegen. Meine Blut Ergebnisse sind Fabelhaft also an mir kanns nich liegen...Es is für eine Frau schrecklich jeden Monat zu hoffen ob es geklappt hat. Wenn mein Freund sich endlich testen würde hätte ich wenigstens endlich gewissheit und bräuchte nich jeden Monat hoffen und heulen wenns wieder nich geklappt hat, ich könnte mich damit abfinden. Es gibt genau so Fohlsäure und andere Präparate für Männer also es heist nicht das bei einem Negativen Ergebniss man gleich zur Kinderwunschklinik muss...
Mein Freund hat mittlerweile akzeptiert das es an ihm liegen könnte und wird sich demnächst für mich, weil ICH so leide zum Arzt begeben, dafür bin ich ihm unendlich dankbar.

Mfg und alles Gute

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Hallo,

jeder muss doch für sich selbst entscheiden können wie weit er geht/was er machen möchte - ich finde es unfair wenn die Frau dem Mann vorhält was sie alles über sich ergehen lässt und er nicht mal bereit ist in einen Becher zu ejakulieren!
Klar ist eine OP schlimm (auch wenn ich es für überzogen halte zu sagen man hat den Bauch vernarbt) aber irgendwo in einer sterilen Kammer, wo jeder weiss was vor sich geht, einen Orgasmus haben zu müssen, stelle ich mir nicht gerade angenehm vor!

Und Du kannst auch jetzt nicht sagen, dass es nicht an Dir liegt, es kann an so vielen Sachen liegen, da ist die Diagnostik fast unerschöpflich - es könnte auch jeden Monat an etwas anderem liegen...und selbst wenn bei euch beiden alles top ist, dann hat eben die richtige Eizelle und das richtige Spermium noch nicht zusammen gefunden, so läuft das eben!

Und auch wenn das Spermiogramm Deines Mannes schlecht sein sollte, wirst Du trotzdem jeden Monat weiter hoffen, dass EIN Spermium ja vielleicht doch den Weg gefunden hat ;-)

Alles Liebe und hab etwas mehr Verständnis für die Männer :-D

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<Klar ist eine OP schlimm (auch wenn ich es für überzogen halte zu sagen man hat den Bauch vernarbt) aber irgendwo in einer sterilen Kammer, wo jeder weiss was vor sich geht, einen Orgasmus haben zu müssen, stelle ich mir nicht gerade angenehm vor!>

So ist das ja auch wieder nicht ;-)

Bei uns stand das damals auch an, bei mir war hormontechnisch einiges im Argen aber bevor meine Ärztin mich mit Hormonen hantieren ließ mußte er zum SG, weil was nützt es an mir rumzudoktorn wenn es trotzdem auf Grund des SG nicht klappen kann?

Mein Mann hat sich auch länger gesträubt. Er hatte Angst, was wäre wenn er 'Schuld' wäre daran dass es nicht klappt. Ich hab ihm damals gesagt, nicht wollen und nicht können sind zwei völlig verschiedene Dinge.

Wir haben es uns dann zu Hause schön gemütlich gemacht und er hat den Becher danach zum Urologen gebracht. Vorher hatte bereits eine körperliche Untersuchung statt gefunden. Ich glaube er war sehr erleichtert, als der Urologe sagte dass bei ihm alles top ist. Dafür hab ich mich schlechter gefühlt.

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Guten Morgen,
Danke für die so ehrliche Meinung und danke, dass du als Mann da offen drüber sprichst.
Ich verstehe dich und auch deine Frau ;)
wir sind nun im 6. oder 7.ÜZ. ich habe schon ein Kind. ich gehe davon aus, dass bei mir alles ok ist (außer, dass ich mich vlt etwas unter Druck setze ;)).
Es KÖNNTE an den Spermien von meinem Freund liegen. Wir ernähren uns gesund, machen sport usw.,, Aber ich möchte ihn au keinen Fall drängen. Und wie gehen wir mit den Ergebnissen um???!!! Ich warte erstmal noch 2 Monate und dann mal schauen ;)

Deine Frage: was ist, wenn das Spermiogramm schlecht ist? Es kommt drauf an, was los ist. Es gibt viele Medis, die bei "Faulheit" "Mangel" usw. der Spermien wieder alles ok bringen. Man nimmt eine Art Antibiotikum. Und dann ist alles gut. Den kleinen Freunden gehts dann wieder gut und sie sind voller Power.

Ein schlechtes Spermigramm muss nicht immer gleich heißen, dass der Mann unfruchtbar ist.

Falls das der Fall wäer, würde sicherlich mal hier und da zwischen den Zeilen ein Spruch kommen. Was natürlich gemein wäre!!! Und erst dann würde künstliche Befuchtung in Frage kommen. Wenn ihr es wollt?!

Was bringt dir das jetzt? wahrscheinlich nicht viel ;)

Wenn du schon mal drüber nachgedacht hast, dann mach den test doch. Es gibt wohl auch Tests für zuhause. Ob die gut sind, weiß ich nicht.

Und: Wenn der Test gut ausfällt, kann es doch sein, dass deine Frau lockerer wird, da sie weiß "es ist nichts. Es ist nur eine Frage der Zeit". dann würde sie die Sache sicher auch ruhiger angehen. So würde zumindestens ich bei nem guten Spermiogramm denken ;)

LG
Und weiterhin viel Erfolg euch beiden!
Bianca

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Guten Morgen; dass der Kinderwunsch abnimmt, glaube ich nicht. Zumindest nicht, solange sie die Hoffnung hat, dass du noch zeugungsunfähig bist. Ich denke ihr geht es mehr um Gewissheit, oder denkst du sie würde den Schritt ins Kinderwunschzentrum wirklich wagen? Die Angst vor beleidigenden Worten muss ich ehrlich sagen verstehe ich nicht so ganz, fände das sehr unter der Gürtellinie sollte man so etwas vorgeworfen bekommen; das würde ich im Voraus mit ihr klären.

Ich hoffe du triffst für dich die richtige Entscheidung! !

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Hi,

ich finds klasse, dass du das hier so offen schreiben kannst ;)

Also ich denke, dass viele Beziehung bei dem Thema scheiterten, weil sie zu wenig geredet haben. Die eine Seite hat zu viel Druck gemacht und die andere Seite war zu eingeschüchtert um noch über die Gefühle zu reden und am ende fühlen sich beide zu eingeengt oder zu ungeliebt.

Ich denke dass ihr zu wenig darüber redet. Das ist wirklich ein sensibles Thema in jeder Beziehung, wo viel Vertrauen und Verständnis dazu gehört.

Rede mal in Ruhe darüber, ohne Vorwürfe zu machen, Beispiele zu nennen oder andere zu zitieren. Das geht sonst in einen bösen Streit aus.
Was wichtig ist, ist dass du ihr sagst, dass es dich Unsicher macht, du Ängste hast, was auch die Beziehung angeht und dass für dich eine Trennung nicht in Frage käme. (vor allem das letzte lieb ich, wenn mein Mann das zu mir sagt, wenn wir über wichtige Unreimheiten zwischen uns besprechen <3)
Was auch wichtig ist, ist immer abzuklären, "was wäre wenn?" So kannste besser einschätzen wie deine Partnerin da reagieren wird und deine Partnerin wie du reagieren wirst. Das lässt auch einiges an Druck zwischen euch weg, und du kannst besser Entscheiden ob du das jetzt machst oder nicht ;)

Vielleicht hilft dir ja der Text, wenn nicht, dann ignorier das ;)

LG
Anastasia