Partner nimmt Antidepressiva, Libido im Keller

Hallo, mein Mann muss seit 2 Jahren Venlaflaxin gegen Depressionen nehmen. Unter dem Medikament ist seine Libido fast nicht mehr vorhanden. Um den ES herum versuche ich alles mögliche, er hat dann auch Lust auf mich, kommt aber oft nicht zum Orgasmus und Samenerguss. Ihn stört es angeblich nicht, aber sagen darf ich dazu auch nichts. Ich habe mal gesagt, dass ich traurig bin deswegen und mich auch nicht mehr begehrt fühle. Früher war es das komplette Gegenteil, da musste ich ihn öfter abweisen, weil er täglich Sex wollte. Aber sobald ich was sage läuft mehrere Wochen gar nichts mehr, angeblich weil ich ihn mit meiner Aussage unter Druck gesetzt habe.

Wir versuchen es nun seit 9 Monaten, jetzt im 10. Zyklus. 7 mal hat es vom Timing gepasst aber nicht geklappt. Ist hier noch jemand in so einer Situation??? Seid ihr irgendwann ss geworden?? Medikamente wechseln will mein mann nicht, hat er schon paar mal vor zwei Jahren und blieb dann bei Venlaflaxin. Er hat sich runter dosiert, hilft aber nicht.

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Wirklich helfen kann ich dir leider nicht. Aber mein Mann musste im letzten Jahr auch unterschiedliche Medikamente nehmen und bei dem einen (dürfte auch ein Antidepressiva gewesen sein) konnte er auch nicht kommen. Als klar war wir versuchen ein Baby zu bekommen hat er alle Medikamente abgesetzt. Das ist bei euch wahrscheinlich keine Option. Aber sprecht doch mal mit dem Arzt drüber. Auch wenn es ihm unangenehm ist.. Wenn er auch ein Baby möchte muss er da durch ;) alles gute

LG Sarah

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Hey du,

mein Mann nimmt auch Antidepressiva und ich weiß auch noch, dass bei Venlaflaxin gar nichts mehr ging im Bett. Ihn hat es zum Glück selbst auch gestört und er hat dann mit seinem Psychiater darüber gesprochen. Daraufhin hat er was anderes bekommen, das hatte aber andere Nebenwirkungen und jetzt nimmt er schon lange Strattera und wir beide sind damit sehr zufrieden ;)
Ich weiß natürlich nicht, welche Medikamente dein Mann schon durch hat, aber vielleicht wäre das noch eine Möglichkeit.

Hast du denn mit ihm auch offen darüber gesprochen, wie es dir damit geht? Dass sich bei dir ja durch den Kinderwunsch auch Druck aufbaut und er dir zuliebe vielleicht doch nochmal über einen Medikamentenwechsel nachdenkt? Ich weiß wie schwer die Kommunikation mit Depressiven sein kann, damit man nicht noch mehr Druck aufbaut.

Alles Gute!

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Er sagt es sei nun mal eine Nebenwirkung und das ist dann halt so. Ihm fehlt, mal abgesehen vom Kinderwunsch, der Sex überhaupt nicht, das merkt man auch. Wir leben wie Bruder und Schwester. Im Gespräch sagte er, wir können ja das Medikament wechseln, beim Arzt später hat er nichts mehr davon gesagt. Er hat gemerkt, dass Venlaflaxin abhängig macht, musste er schon paar mal böse durch, weil er es vergessen hat zu nehmen. Er meint ihm geht es gut damit und das mit dem Sex sei halt so, ihn stört es nicht. Früher hatte er Mirtazapin und noch zwei andere probiert, bei allen hatte er sofort Libido probleme und sie gleich wieder abgesetzt. Da es aber so schlimm wurde mit der Krankheit und die Trennung im Raum stand, nahm er Venlaflaxin. Er ist unter dem Medikament ein ganz anderer Mensch geworden, hin und wieder noch sehr egoistisch, aber nicht mehr so aggressiv und jähzornig. Ich weiß nicht was ich machen soll. Er merkt nicht mal wie sehr mir das fehlt, er geht damit total rational und gefühllos um. Er meinte, er kann es halt nicht ändern und meine Traurigkeit setze ihn enorm unter Druck.....

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Das tut mir sehr leid für dich aber dein Mann nimmt diese Tabletten ja nicht ohne Grund. Vor vielen Jahren habe ich das auch nehmen müssen erst hieß es Trevilor dann Venlaflaxin. Bei mir ging auch gar nichts mehr. Aber wenn ich nur eine Tablette vergessen habe bin ich durch die Hölle gegangen. Am besten ihr besprecht das Problem gemeinsam mit seinem Arzt. Ich könnte mir vorstellen das es an ihm auch nicht spurlos vorbei geht wenn er sieht wie du leidest auf der anderen Seite muss er diese Tabletten ja nehmen. Ich denke sein Arzt kann euch da am besten unterstützen.

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hallo,
ich weiß von einer Freundin, dass der Mann so Antidepressiva genommen hat.
Also faktisch ging da nichts mehr. Selbst hat es ihn nicht gestört.
Die stehen ja unter Tabletten und merken nichts. Schon gar nichts von den Gefühlen der Umwelt. Sie ist dann mit zur Psychologin und hat dort mal "Luft" gemacht und konkret die Sachen angesprochen. Absetzen der Medikamente und Kinderwunsch.
Fakt ist, er hat die Tabletten abgesetzt und langsam ausgeschlichen. Ging nicht von heute auf morgen, aber ging.

Jetzt ist er schon 3 Jahre Medikamentenfrei und ihm gehts gut und alles ist normal.
Sie wollte sich damals trennen, nur deshalb hat er dann eingewilligt, dass sie mit zur Psychologin durfte. Hat also wirklich auf allen Seiten etwas gebracht., Nur für die Pharmaindustie einen Kunden weniger.

Kinder haben sie keine mehr bekommen, sie hat schwere Diabetes. Deshalb haben sie es dann gelassen, aber das Leben ist ein anderes geworden.
Viel Glück, dass er von den Medikamenten los kommt.