Hallo ihr Lieben,
ich bin schon lange stiller Mitleser, mittlerweile aber an einem Punkt angelangt, wo ich nun doch aktiv werden muss und eure Unterstützung brauche.
Ich habe diesen Beitrag auch in "frühes Ende" gepostet, aber wahrscheinlich passt er thematische doch besser hier hin. Ich bin im Oktober 2015 mit 29 Jahren im 2. ÜZ sofort schwanger geworden und hatte bereits vor meinem NMT gemerkt, dass es geklappt haben muss (Brustziehen, bei Stress sich verhärtender Bauch, Ziehen in den Leisten beim Husten/Niesen). Als ich dann in der 7. Woche zu meiner Frauenärztin gegangen bin, konnte diese im Ultra-schall nichts außer einer aufgebauten Schleimhaut sehen. Also wurde mir Blut abgenommen und ich sollte eine Woche später wieder kommen, mein Eisprung hätte sich wahrscheinlich verschoben (hat er nicht, ich hatte Ovulationstests gemacht und einen Zyklus wie ein Uhrwerk). Eine Woche später war ich also wieder beim Arzt – und es war immer noch nichts zu sehen. Mein HCG sei außerdem viel zu niedrig, es wäre wohl ein Abgang und ich solle warten, dass wird sich in den nächsten Tagen selbst erledigen. Ich kenne meinen Körper sehr gut und ich wusste, dass da nichts abgeht, zumal meine Schwangerschaftsanzeichen immer stärker statt schwächer wurden, so dass ich mit meiner Frauenärztin ausmachte, dass ich eine Überweisung ins Krankenhaus bekomme, sollte sich bis zur nächsten Wochen nichts getan haben. Wieder eine Woche später (mittlerweile also 9. Woche) war (wie zu erwarten) keine Blutung eingetreten, so dass ich mit der Diagnose missed abortion ins Krankenhaus überwiesen wurde. Dort sah man dann plötzlich im Ultraschall embryonale Strukturen (für die Ärzte im KH war rätselhaft wie diese übersehen werden konnten) und ich erhielt direkt eine Ausscha-bung. Mir ging es dabei fürchterlich. Bei jeder Schwester und bei jedem Arzt betonte ich, dass ich einen Abgang hatte und keine Ausschabung zur Abtreibung wollte. Mein Mann war an diesem Tag auf Montage, so dass ich auch noch alleine im Krankenhaus war. Wenigstens konnten mich meine Eltern dann abholen, so dass ich nach der Narkose nicht noch alleine nach Hause musste. Ich nahm mir dann zum „Verarbeiten“ einige Tage Urlaub, bis ich 5 Tage nach meiner OP einen Anruf meiner Frauenärztin erhielt, dass der Bericht des Pathologen gekommen sei und es sich bei den „embryonalen Strukturen“ in meiner Gebärmutter doch nicht um solche gehandelt habe (sondern wohl eher um ein Windei). Der Embryo sei wohl doch noch da und müsse dann wohl in einem Eileiter sein. Ich soll doch bitte wieder ins Krankenhaus fahren. Wie benommen von dieser Information, meinte ich darauf nur, dass wir doch in zwei Tagen in den Urlaub fahren wollen, worauf sie nur meinte, „ach Sie werden sehen, bis dahin sind sie auf jeden Fall wieder fit“. Große Lüge! Anmerkung: Mein Mann und ich wollten uns ein schönes Wochenende machen, um den Stress der letzten Wochen etwas zu vergessen. Für mich war in diesem Moment gar nicht das Schlimmste, dass ich ein Kind verloren habe – natürlich war ich sehr traurig, aber ich redete mir ein, dass wahrscheinlich eh was nicht gestimmt hat, wenn es so früh wieder ab-geht – sondern diese permanente Ungewissheit. Ich konnte nicht schlafen und an nichts an-deres mehr denken, als nicht zu wissen was los ist. Bin ich nun schwanger oder doch nicht?!? Daher war die Diagnose „missed abortion“ für mich in diesem Moment wenigstens Gewissheit um damit abschließen zu können. Diese Tatsache wurde durch den Anruf meiner Frauenärztin und dem Verdacht auf die ELS komplett zunichte gemacht. Wie betäubt rief ich meinen Mann an, der diesmal alles stehen und liegen ließ und mit mir ins Krankenhaus fuhr. Beim Ultraschall dort sahen die Ärzte dann „auf einmal“ meinen stark auf-getriebenen linken Eileiter. Obwohl ich zu diesem Zeitpunkt bereits in der 10. Woche war und einen HCG-Wert von über 10.000 (der war natürlich trotz Ausschabung weiter fleißig gestiegen) hatte, riet der Oberarzt mir dringend von der OP ab und empfahl mir MTX. Als ich da-rauf nicht einging, meinte er noch pampig zu mir, dass ich froh sein könne, nicht in eine Uniklinik gegangen zu sein, da hätte man mich nicht mal gefragt. (Ich möchte hier auch anmer-ken, dass mein HCG-Wert zu diesem Zeitpunkt auch schon deutlich über der Indikation für MTX lag). Da ich aber einfach keine Kraft mehr hatte, wieder Wochen zu warten, ob diese Behandlung nun erfolgreich ist, bestand ich auf die OP. Das war rückblickend auch die einzig richtige Entscheidung. Nach der OP kam der Oberarzt zu mir und meinte, dass MTX wohl wirklich nichts mehr gebracht hätte, da mein Eileiter kurz vorm Platzen stand und bereits so mit einer Arterie verwachsen war, dass sie meinen linken Eileiter leider nicht mehr retten konnten. Zudem hat es so starke Blutungen gegeben, dass ich in der Nacht alle zwei Stunden geweckt wurde, dass mein Blutdruck gecheckt werden konnte, weil ich während der OP wohl so viel Blut verloren hätte. Ich solle doch jetzt ein Jahr lang „so“ versuchen schwanger zu werden und wenn das nichts bringen würde, könne ich mich ja immer noch künstlich befruchten lassen. Ich habe drei Tage im Krankenhaus verbracht und da ging es mir richtig schlecht. Mein Kör-per hatte so damit zu tun zwei Vollnarkosen innerhalb von einer Woche zu verarbeiten, dazu kam der Hormonabfall und die Angst nicht wieder schwanger werden zu können. Alles in allem dauerte es ca. drei Wochen bis ich körperlich und psychisch wieder so weit war arbeiten gehen zu können. Meine Frauenärztin habe ich danach gewechselt und die neue Ärztin machte mir Mut, dass es trotz allem schon wieder klappen werde. Hat es bisher nicht. Meinen Mann habe ich ca. ein Jahr nach meinen OPs zum Spermiogramm geschickt, das wohl sogar überdurchschnittlich gut ausfiel, ich habe (um eine weitere OP erstmal zu ver-meiden) eine Eileiterdurchlässigkeitsprüfung machen lassen, die ergab, dass mein übrig ge-bliebener Eileiter wohl problemlos durchlässig ist. Zudem wurde ein Hormonstatus gemacht, der auch unauffällig war. Fakt ist – die Ärzte finden kein Problem. Ich habe es mit Kinderwunschtee, homöopathischen Mitteln, Ovulationstests, Kinderwunschgleitgel und auch ganz ohne Druck und ohne alles versucht ((weil, wir haben ja Zeit), aber nach mittlerweile über 1 ½ Jahren werde ich nun doch ungeduldig – und auch ein bisschen verzweifelt. In meinem Freundes-/Bekanntenkreis wird ständig jemand „einfach so“ schwanger, meist sogar ungeplant und bei uns will es einfach nicht mehr klappen. Natürlich versucht man da nicht zu verbittern, aber ein unangenehmer Beigeschmack bleibt bei solchen Neuigkeiten trotzdem. Ja, ich glaube, dass ich mir auch selbst etwas im Weg stehe – ich habe einfach Angst. Eine unbeschreibliche Angst davor, wieder solch einem Terror und so einer Ungewissheit ausgesetzt zu sein, wenn der zweite Strich am Schwangerschaftstest erscheint. Das finde ich im Übrigen das wahrlich Schlimme – das sagt einem keiner, aber wenn in einer Schwangerschaft was schief gelaufen ist, geht man nicht wieder einfach unbekümmert in die Nächste. Bisher bin ich auch noch nicht an dem Punkt, dass ich mich zu einer künstlichen Befruchtung durchringen kann. Ich habe einfach Sorge (was wahrscheinlich einfach nur idiotisch ist) „was Schlimmes“ heraufzubeschwören. Zudem habe ich Angst, dass ich mich so noch mehr unter Druck setze, weil man im Zuge eines solchen Verfahrens ja doch nochmal. einen höheren Erwartungsdruck in die ganze Sache hat. Und die Enttäuschung vielleicht doch nochmal größer ist…
Das ist das erste Mal, dass ich das alles niederschreibe und ich entschuldige mich für den langen Text. Auch wenn der Text teilweise etwas unemotional rüberkommt, ich bin ein ratio-naler Mensch und versuche Probleme logisch anzugehen, stoße bei diesem Thema aber allmählich an meine Grenzen. Hattet ihr denn auch solche Ängste? Wie habt ihr sie überwunden? Wem ging es ähnlich? Ich danke euch Grüße Corinna
Angst nach Eileiterschwangerschaft
Hallo..
Ich hatte im Oktober eine Eileiterschwangetschaft die in einer OP endete, mein Eileiter konnte aber erhalten bleiben das meine Ärztin mich früh genug ins Kh einweisen ließ. Im Dezember bin ich nachts unter sehr starken Schmerzen aufgewacht, ich konnte mich nicht bewegen!! Bin am nächsten Tag wieder zu meiner Ärztin und da kam raus das mein Hcg immer noch stieg.. Also wieder ins Kh, da wurde festgestellt das immer noch schwan am Eileiter ist und ich durfte dann wählen zwischen der Spritze und den Eileiter entfernen zu lassen. Ich hab mich für die Spritze entschieden! Seit dem ist alles wieder gut. Schwanger bin ich aber noch nicht. Hab seit dem angst das was bei mir nicht stimmt, hab auch alles schon versucht.. Heute war ich bei meiner Fa und sie sagte das alles super aussieht, das diesen Monat der Es rechts sein wird und wie deshalb fleißig üben sollen.. Aber auch das ich leider Geduld haben muss, da es in meinem Alter schon mal dauern kann...
Ja ich versteh also deine angst und hab sie auch.. Zumal ich 2009 schon eine Fehlgeburt hatte..
Ich kann dir auch nichts sagen was dir die Angst nimmt, aber du bist auf keinen fall alleine mir deinen Ängsten!!
Fühl dich gedrückt
Danke dir für deinen Beitrag :)
Wie lange hast du denn nach der Spritze "Sperrfrist"? Ich dachte immer, da muss man einige Monate warten, bevor man überhaupt wieder schwanger werden soll. Und war das mit einer Spritze getan?
Und wurde nach deiner ELS keine Verlaufskontrolle des HCG-Wertes gemacht? Ich musste da noch 3 Wochen lang zum Blut abnehmen hin, bis der Wert auf 0 war.
In deinem Alter? Ich habe gerade mal auf dein Profil geschaut, du bist 34?! Das ist doch noch kein Alter, gerade dann nicht, wenn du schon Kinder hast.
Also bleibt uns nichts außer hoffen und warten...
Ach du meine Güte... da hast du ja echt was durch gemacht.
Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen. Ich bin auch ein gebranntes Kind, auch wenn es bei mir nicht ganz so schlimm war. Ich erzähle einfach mal.
Ich war ungefähr 20 und habe die Pille mehr schlecht als recht eingenommen, ein Kind wäre damals ok gewesen, wenn auch nicht geplant. Irgendwann bekam ich meine Tage trotz Pille durchgängig, ich habe mir gar nicht soviel dabei gedacht, zwischenzeitlich war es auch "nur" eine schmierblutung. Irgendwann kamen erst leichte, später starke Schmerzen dazu, so dass ich zu meinem Hausarzt ging. Dieser hat mir Schmerzmittel verordnet und gesagt es wären periodenschmerzen und ich solle in der nächste Woche mal beim fa vorstellig werden. Dazu kam es aber nicht mehr. 2 Tage später bin ich vor schmerzen kollabiert, ab ins Krankenhaus, Not op. Es wurde eine Elss festgestellt. Wohl schon 13. Woche. Die Ärzte haben aufgrund meines jungen Alters alles gegeben und der Eileiter konnte tatsächlich erhalten bleiben. Von dem Tag an haben wir besser verhütet, bis wir uns dann 8 Jahre später dazu entschieden haben, dass nun der perfekte Zeitpunkt ist. Es hat im 4. üz geklappt und alles lief reibungslos. Ganz schlimm war die Zeit bis zum ersten Ultraschall. Ich durfte schon bei 4+5 kommen, Gott sei dank! Dort konnte man schon die fruchthöhle mit Inhalt erahnen und eine Elss konnte ausgeschlossen werden. Danach war ich wie ausgewechselt und konnte die ss voll und ganz genießen. Vor dem 2. Kind hatte ich eine fg. Nach dem 2. Kind noch 5 frühe Abgänge (5-7.woche), wo man aber nie was im us sehen konnte und dann Ende letzten Jahres wieder eine Elss. Diesmal wusste ich relativ schnell was los war. Ich war zum Test Junkie geworden nach dem ganzen Mist. Bin dann direkt zur Ärztin und habe ihr von meiner Vermutung erzählt, als man bei 5+3 noch gar nichts sah. Sie hat mich glücklicherweise ernstgenommen, so dass ich schon bei 6+0 operiert wurde. Wieder konnten sie den Eileiter erhalten. Das ist nun 8 Monate her. Leider hat es seit dem nicht mehr geklappt. Aber ich versuche positiv in die Zukunft zu schauen. So blöd wie es klingt, ich sage mir immer wieder so blöde Sprüche und Weisheiten die dazu passen (Aufstehen-Krone richten und weiter/ Was nicht tötet härtet ab/ Wunder brauchen ihre Zeit/ am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende/ Es kommt wie es kommt, usw.)
Ich habe in den letzten Jahren gelernt ruhiger zu werden, weil ich es eh nicht beeinflussen kann, klar habe ich in der entscheidenden Phase reichlich gv, mache auch ovus und Messe manchmal tempi. Aber trotzdem versuche ich es auf mich zukommen zu lassen. Irgendwann wird es wohl mal gut ausgehen.