Herz ausschütten

Hallo ihr Lieben,

ich muss mir nur mal was von der Seele schreiben.

Am 19.4. wurde mir die Mirena Spirale entfernt, der Kinderwunsch besteht schon seit Januar aber da wir im August kirchlich heiraten wollte ich es noch etwas nach hinten schieben damit ich wenigstens noch so halb in mein Kleid passe. Umgeändert ist es nämlich daher noch nicht.(Änderungstermin ist 4 Tage vor der Hochzeit)

Ich weiß ja dass es dauern kann und wir sind ja auch erst im 3./4. Zyklus. Das ist gar nichts wenn man bedenkt dass es bei einigen jahrelang nicht klappt. Wir machen jetzt auch keine speziellen Sachen außer dass ich Folsäure einnehme und im letzten Zyklus haben wir Ovus benutzt, aber hauptsächlich um zu sehen ob überhaupt was passiert. Wir machen uns auch keinen Stress oder Druck aber diesen Monat bin ich irgendwie total enttäuscht dass es nicht geklappt hat, ich weiß nichtmal wieso. Sonst hab ich immer gedacht naja wenn nicht jetzt dann halt vielleicht beim nächsten Mal. Aber diesesmal bin ich irgendwie.. ja, traurig.

Dabei haben wir schon eine wirklich wundervolle Tochter von 2 Jahren für die ich so dankbar bin ! Damals mit ihr hatte es sofort im 1. ÜZ geklappt. Dabei war ich dort wirklich absolut sicher dass es mindestens (!) 3 bis 4 Monate dauert bis überhaupt was passiert.

Tja nun hätte ich so gern ein Geschwisterchen für sie. Wenn es jetzt klappen würde wäre sie bei der Geburt von Nr.2 gerade 3 Jahre alt - für uns der Wunschaltersabstand.

Ich würde ehrlich gesagt auch so gern meine Arbeit wechseln, nur wollte ich halt 1.nicht wechseln und bei der neuen Arbeit dann auf einmal doch plötzlich schwanger sein und 2. Wird unsere kleine große nächstes Jahr ab ca April in den Kindergarten gehen und wenn es bis dahin nicht geklappt hat würde ich gern zu diesem Zeitpunkt die Arbeit wechseln weil ich dann nur noch Vormittags arbeite. (Jetzt arbeite ich 2-3 × die Woche ganztags durch Schichtarbeit von meinem Mann )
Am liebsten wäre es mir halt schwanger zu werden, mir nach der Elternzeit dann etwas neues zu suchen.
Ich bereue es wirklich damals dort angefangen zu haben :( Ich war wirklich immer sehr gut, egal wo ich gearbeitet habe. (Habe 2 Ausbildungen) Ich habe nur sehr gute Arbeitszeugnisse. Aber dort wo ich jetzt arbeite habe ich einfach nur das Gefühl schlecht zu sein obwohl ich mein Bestes gebe. Mir werden Fehler unterstellt, für die ich nachweislich (!) nichts kann. Und ich habe wirklich keine Lust mehr und mir geht die Kraft langsam aus :( Natürlich würde ich noch bis zum Schluss weiterarbeiten so lang es geht wenn ich schwanger werden würde. Dass es mir dort nicht gefällt soll nicht heißen dass ich dann sofort weg wäre. So lange würde ich dann noch durchziehen.

Nun gestern bei ES +10 hat meine Periode eingesetzt. Bei mir fängt sie immer so um diesen Dreh an ( also 2/3 Tage vorher) und das erst mit braunem Blut.

Nun hab ich davon gehört dass es bei einer verkürzten 2. Zyklushälfte sein kann dass man eine Gelbkörperschwäche hat. Ist das bei jeder verkürzten 2. Zyklushälfte so oder nur bei diesen ganz extrem verkürzten? Wahrscheinlich ist das auch wieder ganz individuell..

Ich danke euch wenn es jemand durchgelesen hat.

Liebe Grüße und an alle ganz viel Glück ❤

1

Die Enttäuschung kann ich verstehen, so geht es mir auch monatlich :(
Wegen der verkürzten 2. Hälfte würde ich mich vielleicht wirklich mal untersuchen lassen. Soweit ich weiß, gilt alles was kürzer als ES+12 ist als zu kurz und könnte auf eine gelbkörperhormonschwäche hindeuten.

3

Ich danke dir für deine Antwort ❤
Ich werde dann mal nächste Woche bei meiner Frauenärztin anrufen und nochmal einen Termin machen.

Ich wünsch dir, dass es bald klappt 🍀


2

Hallo,

Wenn ich deinen Post so durchlese, dann bekomme ich schon eine Ahnung warum du jetzt so enttäuscht bist. Du hoffst auf eine Schwangerschaft um aus deinem Job rauszukommen. Und wenn die Arbeit so gar keine Spaß mehr macht, dann will man da lieber heute als morgen weg. Ich würde an deiner Stelle erstmal einen neuen Job suchen, dort eine Weile arbeiten und dann mit dem Kinderwunsch erst später wieder starten.

In der Zwischenzeit kannst du ja auch abklären lassen, ob du eine Gelbkörperschwäche hast und was man dagegen unternehmen kann.

Viel Glück #klee

4

Danke für deine Antwort ❤

Ja dass ich deswegen jetzt so enttäuscht war/bin kann schon gut sein. Andererseits denke ich dann daran dass ich mir ja eh ab ca April was neues suchen werde und das würde ja in etwa mit der Zeit einer Schwangerschaft das gleiche sein, verstehst du wie ich meine ? Irgendwie ist das grad so ein Gedankenkarussell...
Ich muss da nochmal ganz in mich hineinhorchen wie es da nun weiter geht aber erstmal lasse ich nun die Hochzeit auf uns zukommen.

Ich wünsche dir alles Gute 🍀

5

Hallo Katharina,

ich lese aus deinem Beitrag heraus, dass du immer gibst - mehr gibst als andere, höchstwahrscheinlich weit mehr als "nötig" wäre. Weil du höhere Standards hast und mehr von dir erwartest als der durchschnittliche Arbeiter. Du gibst immer dein "Bestes" (davon zeugen die guten Arbeitszeugnisse).

Du willst ein guter Teamplayer sein und alles, was du dafür möchtest, ist im Gegenzug für deine fast schon "Aufopferung", ein klein wenig Anerkennung, vielleicht auch nur in Form von ehrlichem Feedback. Was du zur Zeit bekommst ist einen Tritt in den Allerwertesten, immer wieder nur einen Schlag ins Gesicht (dir werden Fehler unterstellt usw.) Trotzdem denkst immer nur an "die anderen" (..."noch durchziehen") und wie du sie unterstützen kannst.

Da gibt es nur ein Problem: wer denkt an dich? Wer erfüllt DEINE Bedürfnisse?

Es ist nichts Verwerfliches oder Egoistisches daran, sondern ein menschliches Grundbedürfnis, von seinem Umfeld (insbes. Arbeitsumfeld, da wir da unser halbes Leben verbringen) geschätzt und respektiert zu werden. Und du hast es verdient, dass man mit dir auf Augenhöhe umgeht.

Und glaube mit eins: dein Arbeitgeber (sofern du ihn nicht ganz persönlich kennst und seinen Charakter und seine Werte) ist der LETZTE, der einen Finger für dich krumm machen würde. Wenn du weg bist, stellt er eben jemand Neues ein. Er wird keine Sekunde mehr mit Gedanken an oder über dich verschwenden, wahrscheinlich wird dein Gehen nicht mal wert sein am selben Tag beim Mittagessen erwähnt zu werden. Arbeitskräfte kommen und gehen. So ist das eben.

Was diese Art von Kollegen, wie du sie beschrieben hast denken, wenn du jetzt schwanger wirst, sollte dir genauso am Allerwertesten vorbei gehen wie du ihnen. Sie haben es sicher NICHT verdient, dass du DEIN Glück, deine Wünsche und Lebensplanung dafür opferst, dass SIE noch ein paar Wochen haben, in denen sie alle Fehler auf dich schieben können.

An deiner Stelle würde ich jetzt mal in mich gehen und versuchen rauszufinden, was ich WIRKLICH möchte. Das ganze "müsste" und "sollte" und "ich kann doch nicht" usw. hat in diesem Prozess nichts verloren.

Was willst DU, Katharina?!?

Wenn du alles wollen dürftest und alles haben könntest und NIEMAND wäre da um es zu verurteilen, du könntest absolut ALLES haben, was du willst - was wäre das?

Wir sind im Leben so fremdbestimmt, dass viele vergessen haben, was sie eigentlich vom Leben wollten. Dass sie ohne es zu merken fremde Ideale und Leben leben. Dass sie gar nicht wissen, was IHRE ureigenen Träume und Wünsche und BEDÜRFNISSE sind.

Wir werden so konditioniert, dass wir bloß nicht "egoistisch" sein sollen. Dass wir immer funktionieren und ein einwandfreies Rädchen im Getriebe sein sollen. Dafür ernten wir Anerkennung. Doch wenn man jahrzehntelang immer nur funktioniert und wie ein Roboter ackert und sich für andere aufopfert (auch im privaten Bereich), aber nie auf SEINE Bedrüfnisse hört, dann wird aus Psycho- irgendwann (Psycho-)somatik.

Irgendwann macht der Körper darauf aufmerksam, dass du ihn übergehst. Es kann sich schon vorher durch Depressionen auch psychisch bemerkbar machen, das "was nicht stimmt".
Was den Kinderwunsch angeht, so kann auch die Psyche ein sehr gutes Verhütungsmittel sein. Du magst "denken", dass alles in Butter ist, doch wenn du dich bisher immer als Kopf auf zwei Beinen wahrgenommen hast, dann spürst du sicher nicht die Anspannungen in deinem Körper im Alltag - gerade bei so einem Job. Körperliche Dauer-Anspannung ist auch Stress. #schock

Stress ist individuell. Du kannst unter latentem Stress leiden und es bewusst gar nicht so wahrnehmen. Erst recht werden andere nicht auf die Idee kommen, du seist gestresst. Oder du bist gestresst, aber du redest dir immer zu dass es "eigentlich" gar nicht sooo stressig ist (wenn die den Maßstab anderer oder einen imaginären nimmst, wonach Stress hoher Puls und Schweißausbrüche sind...) .

Ein sublimer Dauer-Stress kann durchaus ein Grund sein, warum es nicht klappt.
Verzweiflung, Hin- und Hergerissensein, Selbstvorwürfe und Schuldgefühle #zitter sind nicht einladend sich in so einem "Nest" einzunisten. #nanana

Nimm dir Zeit für dich, gehe in dich und entscheide BEWUSST was DU willst. Tu DIR was Gutes, SEI egoistisch und denke mal nur an dich! #liebdrueck

Genieße die Stunden mit deinem Partner, meditiere vielleicht auch, um jedes beklemmende Gefühl loszulassen. AKZEPTIERE dabei ALLE deine Gefühle und Gedanken. Du DARFST fühlen wie du fühlst, du DARFST dich ungerecht behandelt fühlen. Sei DA für dich - bedingungslos und schau, was passiert.

Zum Zyklus: die 2. ZH "sollte" nicht kürzer als 12 Tage sein, allerdings habe ich von Frauen gelesen, die auch bei einer Länge von 11 Tagen nach dem ES schwanger geworden sind. Da könntest du deine FÄ um ein Zyklusmonitoring und eine Hormonanalyse bitten, um das als Grund auszuschließen. Nach 6 Monaten üben könnte dein Freund auch ein Spermiogramm machen, aber wenn ihr eine gemeinsame Tochter habt, ist das wohl nicht nötig.

Ich drücke dir die Daumen und wünsche dir alles Gute!

LG, Nebeltaenzerin #winke

6

Oh Gott ich musste so weinen als ich deinen Text gelesen habe! Ich danke dir so sehr für deine lieben Worte ❤

Ich hab mich nun fest entschlossen einen neuen Job zu suchen, was zu verlieren habe ich ja nicht. Entweder habe ich Glück und es funktioniert oder ich finde dann spätestens etwas wenn unsere Tochter dann in den Kindergarten geht und ich wirklich jeden Tag arbeiten kann.

Ich will mich einfach nicht weiter kaputt machen und würde einfach gerne gerne zur Arbeit fahren und mir nicht schon Tage vorher Gedanken drüber machen müssen bald wieder zur Arbeit zu müssen wenn zb Wochenende ist. Ich merke wie mich das immer mehr runter zieht und das will ich einfach nicht mehr.

Es ist schon so, dass wir ordentlich unterbesetzt sind, einfach daher weil niemand es bis jetzt länger als 1 Monat durchgehalten hat. (Ich bin jetzt etwas über 1 Jahr dort) Also es wäre schon blöd wenn ich nun auf einmal auch gehe. Aber das ist dann einfach deren Sache das alles zu machen und nicht mehr meine. Ich hoffe nur, dass es klappt.

Es tut schon gut zu wissen, dass ich jetzt wirklich aktiv werde. Sonst hatte ich mir wirklich immer wieder gesagt dass es doch eigentlich nicht so schlimm ist. Es gibt ja auch Phasen wo alles okay ist aber hauptsächlich überwiegen diese blöden Phasen.

Ich hatte auch schon dran gedacht ob es vielleicht auch deshalb bis jetzt mit dem schwanger werden nicht geklappt hat. Ich merke, allerdings in guten Phasen nur unterbewusst, dass mich das schon doch sehr stresst.

Darf ich mal fragen ob du sowas beruflich machst ? Also was mit Psychologie ? Du hast es so richtig fachlich und so super lieb geschrieben und auch voll ins Schwarze getroffen.

Ich danke dir vielmals für diese lieben Zeilen und die Tipps und wünsche dir alles Gute 🍀

7

Hallo Katharina #winke,

das ist doch schon mal sehr gut, dass du "fest entschlossen" bist. Es ist doch sehr belastend, wenn man sich in dieser Phase befindet, in der mal hin und her gerissen ist und sich nicht entscheiden kann und eine große Erleichterung, wenn die Entscheidung gefallen ist. Weil einfach Bewegung rein kommt bzw. reinkommen kann, man steckt nicht mehr fest, es kann weiter gehen und das gibt einem auch etwas das Gefühl der eigenen Selbstwirksamkeit wieder und so kann man sich Stück für Stück am eigenen Schopf in ein neues, besseres Leben ziehen. #pro

Zu erkennen, dass man nichts zu verlieren hat, ist ein sehr wichtiger Schritt. Erst dann KANN man es nämlich auf sich zukommen lassen und dabei gelassen bleiben. Einfach mal schauen, was passiert und wie man sich fühlt (sehr wichtig) - ohne Kopfkino nach der Arbeit, ohne sich unter Druck zu setzen und ständig das Gefühl zu haben, noch mehr leisten zu müssen, noch besser zu sein, ohne schlechtes Gewissen und Schuldgefühle gegenüber Kollegen, ohne das Gefühl, nicht dazuzugehören.

Du hast nichts zu verlieren: wenn das Bauchgefühl sich meldet, dann darfst du drauf hören. Sagt es NEIN NEIN NEIN, dann gehst du eben wieder. Es ist DEIN Leben und du hast das Recht darauf - das muss man immer wiederholen, weil wir gelernt haben etwas anderes zu denken - dich an deinem Arbeitsort wohl zu fühlen, nicht dauernd unter Stress zu sein.

Und als Mutter hast du auch die Verantwortung dafür zu sorgen, dass es dir gut geht, denn für dein Kleines bist du die Welt und es möchte sich sicher und geborgen fühlen, es möchte, dass du präsent bist und dass dein Herz und Kopf bei ihm sind #verliebt und nicht voller Sorgen und Ängste.
Wenn du gestresst bist, dann ist es dein Baby auch. Das liegt in der Natur der Sache: wenn man früher Nahrung, eine Höhle und einen Mann, der sie verteidigt hatte, dann gab es keinen Grund gestresst zu sein. Nur wenn es eine Bedrohung gab, gab es psychischen Stress und seine physischen Auswirkungen und das hieß damals tatsächlich Lebensgefahr und für ein Baby bedeutete es meist den Tod. Das klingt jetzt schauerlich, aber wir unterschätzen wie sich unser emotionaler Stress auf die Kleinen, von uns total abhängigen, auswirkt. Es hat noch keinen Sinn für Vergangenes (dass es schon mal so war und alles gut ging) und kein Ermessen für die Zukunft (es gibt ein morgen? was ist das?), es gibt immer nur DIESEN Moment und wenn du gestresst bist hat dein Baby Angst um sein Leben.
(Ich will dir jetzt bloß keine Angst machen - dass man ab und an gestresst ist lässt sich nicht vermeiden, sich dafür zu geißeln ist, als würde man noch Holz ins Feuer werden. Deswegen sollte man am besten jetzt schon vorbeugen und die Stress-Auslöser minimieren.)

Wenn du weißt, WAS du willst, wenn du deine Grenzen kennst, deine Prioritäten klar sind, du dich deinen Ängsten mutig stellst, deine Emotionen akzeptierst (ALLE!) und damit voll und ganz, ohne wenn und aber, ohne etwas zu unterdrücken, zu dir stehst und dich täglich in den Arm nimmst, wenn du dich akzeptiert hast wie du bist mit allen Schatten, wenn du weißt, was du NICHT willst und vllt. sogar wo du HIN willst und es dir auch ZUGESTEHST - DANN wirst du auf jeden Fall eine erfüllende Arbeit finden, wenn dein Kleines in den Kindergarten kommt. Und bis dahin kannst du nicht nur dein Baby, sondern auch dich selbst kennen und lieben lernen. :-D #blume

Zur aktuellen Arbeit: Wie du ganz richtig sagst: dass IST deren Sache! Ich sag das meinen Freuden auch immer wieder - hört auf euch abzuschuften, ohne Pausen, weil unterbesetzt, unbezahlte Überstunden usw. Respekt, dass du da solange durchgehalten hast, wenn 1 Monat schon Menschen an ihre Grenzen bringt. Das zeigt natürlich auch, dass die anderen ihre Grenzen achten und sich selbst so viel wert sind, dass sie sich bestimmtes Verhalten von Kollegen und bestimmte Arbeitsbedingungen nicht tolerieren.

Das tust du jetzt auch und hast dir nichts vorzuwerfen! Du kannst jetzt damit abschließen und sogar dankbar sein, dass du diese Erfahrung gemacht hast, die dir gezeigt hat, was du NICHT willst und dich angestoßen hat, dich mehr mit dir und dem zu befassen, was stattdessen du willst und wie du behandelt werden möchtest.

"Sonst hatte ich mir wirklich immer wieder gesagt dass es doch eigentlich nicht so schlimm ist." Das machst nicht nur du, das tun fast alle. Viele sind noch nicht mal soweit, dass sie das bewusst wahrnehmen, DASS sie sich das einreden. Es ist ganz einfach: Wenn du am richtigen Platz bist, dann gibt es kein "eigentlich". Eigentlich heißt, dass du deine Bedürfnisse missachtest.
Du fühlst etwas, was deine Wahrheit ist, aber du leugnest sie und findest stattdessen "Gründe", warum die Situation/Sache "doch" nicht so schlimm/aushaltbar/tolerabel/angemessen ist. #nanana

Fühle im Zweifel in dich hinein, AKZEPTIER den Teil von dir, der das NICHT mehr tolerieren möchte, der Teil, der sich vom anderen immer breitschlagen lässt. Lasse ihn sich auskotzen. Wir neigen ja dazu, immer der Spur zu folgen, der die Masse/Mehrheit folgt. Die Masse hat aber nicht immer Recht, sie wurde allzu oft konditioniert und manipuliert in eine bestimmte Richtung zu denken/gehen.
Mit manchen resoniert diese Richtung, andere haben sich selbst eingeredet, dass das der einzig "richtige" Weg ist und ignorieren ihre wahren Bedürfnisse zugunsten des "Dazugehörens", sie kennen sich selbst nicht und wissen nicht was SIE wirklich wollen. Soll heißen: (zu) Viele haben den Weg gar nicht bewusst gewählt und laufen nur mit.

Fakt ist: Sie sind nicht DU. Jeder hat eine andere Wahrnehmung, andere Grenzen, Lebensstile, Vorstellungen, Einstellungen etc.
Das ist DEIN Leben, du darfst auch DEINEN Weg gehen - auch wenn er dem "Standard"-Weg und den Standard-Meinungen entgegengesetzt ist.

Zum schwanger werden und um gleich deine Frage bzgl. meines Berufes zu beantworten:

Es "kann" durchaus ein Grund sein, warum es nicht klappt. Du schreibst: "Ich merke, allerdings in guten Phasen nur unterbewusst, dass mich das schon doch sehr stresst." Erstmal ist es sehr gut, dass du das überhaupt wahrnimmst, das heißt, dass du langsam einen Draht zu dir aufbaust, dass du lernst, dir zuzuhören, in dich hinein zu horchen. Als nächstes sollten wir (ja, ich auch ;-)) das auch akzeptieren und ernst nehmen.

Auch ich selbst frage mich, ob ich vielleicht doch gestresster bin, als ich wahrnehme. Ob ich mich vielleicht generell im Leben so stresse, dass mein Stresspegel mir "normal" vorkommt (weil ich es nicht anders kenne), es aber in Wirklichkeit doch einfach zu viel ist. Ich protokolliere nicht nur meinen Zyklus (ich war begeistert als ich von der Temperaturmethode erfuhr, ich LIEBE es zu tracken #augen).

Ich sammle auch viele Dinge, Bilder (digital), die mich inspirieren z.B., aus über 100 versch. Kategorien, genauso lese ich Sachbücher und Fachartikel zu den verschiedensten Themen. Es gibt kaum ein Thema, das mich nicht interessiert.
Von Philosophie, Politik, Neurowissenschaften, Bewegungswissenschaften, Systemtheorie, Musikwissenschaft, Kultur(kritik), Sozialwissenschaften, Soziologie, Physik, Medizin, Schwangerschaft, Erziehung, Pädagogik, NLP, Evolution, Wirtschaftstheorien und Soziologie über Spiritualität, Tanz (v.a. Ballett), Eiskunstlauf, Kunst, Akrobatik (Cirque du Soleil), Kampfkunst (Ju Jutsu, Wing Chun), Tai Chi, Yoga bis hin zu Minimalismus und einfach best. Ideen von Humanisten wie Alexander von Humboldt, Goethe, Adorno und Literaten wie Kafka, Hesse, Mann, Dostojewski (eigtl fast alle Klassiker).
WO ist da Platz für ein Baby #rofl#rofl#rofl#schock #heul

Tja und ansonsten, weil ich seit Jahren einen Kinderwunsch habe und auf das Ok meines Partners warten musste, habe ich mich dieses Jahr eben auf den schweren Pfad zu MIR begeben, vor allem damit, meine Bedürfnisse wahrzunehmen und zu akzeptieren, alte Wunden zu heilen, mich wertzuschätzen und so zu behandeln, wie ich andere behandele und nicht schlechter und unnachsichtiger.
Ich muss auch sehr daran arbeiten, wie ich mit mir rede und was ich mir zutraue. Aufgrund kindlicher Prägungen gibt es da viel "Arbeit".

Du kennst das sicher, dass du mit anderen viel nachsichtiger umgehst als mit dir selbst, ihnen mehr zugestehst, weniger von ihnen erwartest und "für sie" auch mal deine Freizeit opferst, während du das für DICH eher nicht tun würdest.

Bei mir ist es so: ICH muss mir Freizeit immer "verdienen", andere dürfen entspannen wann und so viel sie wollen - ihr Leben ist ja auch anstrengend ;) (Wobei ich daran auch gut gearbeitet habe, aber trotzdem werde ich ein schlechtes Gewissen nicht wirklich los, wenn ich mir einen kleinen Serien-Marathon gönne #gruebel)

Vielleicht habe ich deswegen "voll ins Schwarze getroffen". Ich habe mich eben auch erst vor wenigen Monaten bewusst dazu entschieden, mich mehr zu achten.

Gerade auch im Hinblick darauf und mit dem Wissen darum, dass Kinder vor allem durch NACHAHMUNG lernen - auch wie sie mit ihren EMOTIONEN (und damit mit sich selbst) umgehen - und wie sie DAS tun, prägt ihr Leben mehr als alles andere.

Sie sollen nicht lernen, wie man sich selbst verleugnet oder geringer achtet, denn wenn so wie man sich selbst behandelt, wird man auch von anderen behandelt, man kommt in eine Abwärtsspirale und da nur schwer wieder raus, wenn überhaupt.

Übrigens sind die meisten Egoisten nicht gerade Leute, die sich tatsächlich selbst achten. Auch sie haben ein Mangel-Bewusstsein und nur weil sie keinen Sinn für ihre eigene Verletzlichkeit, Emotionen und wahren Bedürfnisse haben, können sie sich nicht in andere hineinversetzen und so einfühlsam sein, eben NICHT egoistisch zu handeln.

Ich sag immer: ein Mensch, der sich liebt und sein Leben entsprechend selbstwirksam in der Hand hat, kann kein Arschloch sein. Er ist der Ruhepol, der präsent ist und aufmerksam für alles um ihn rum, einschließlich der Verletzlichkeit anderer, weil er keine inneren Kämpfe mit und gegen sich selbst und seine ins Unterbewusstsein verschobenen wahren, missachteten Bedürfnisse ausfechten muss.

Sorry für den Roman #schock #schwitz ich sollte wohl meinem Bedürfnis folgen und endlich einen Blog starten #rofl Dann ist mein Kopf vielleicht auch mal frei genug, um ein Kind zu empfangen #kratz (das war jetzt z.B. wieder suboptimal ausgedrückt, weil etwas vorwurfsvoll ausgedrückt..aber ich habs ja wenigstens bemerkt ^^)

Ich wünsche dir auch alles Gute, halt die Ohren steif! :-D#winke

LG

Nebeltaenzerin

weiteren Kommentar laden