Unerfüllter Kiwu seit über zwei Jahren, eure Erfahrungen

Ich kann gut nachvollziehen wie es dir geht. Ich habe im September 2014 angefangen zu hibbeln. 2-3 Monate ganz entspannt, dann ovus, kurz darauf tempi messen. Ende 2015 dann kiwu gel, Ovaria comp und bryo... dann Tees und so eine urtinktur. 2015-2016 hatte ich erst 5 frühe Aborte und danach noch eine elss die operiert wurde. Danach passierte nichts mehr. Mitte 2017 habe ich alles weg gelassen, außer ovus und tempi. Im mai 2018 bin ich plötzlich schwanger geworden. Ich hatte natürlich unglaublichen schiss, dass es wieder eine elss ist oder fg wird. Mittlerweile bin ich aber in der 14. Woche und bislang sieht alles sehr gut aus.

Warum hast Du vor einer IVF Angst? Für mich war sie das Beste, was mir je passiert ist, denn sie hat mir unseren Großen beschert. Klar muss man nicht durch eine IVF schwanger werden, aber ganz ehrlich: So scheint es ja auch nicht zu klappen. So hart das klingen mag...
Zu meiner Geschichte: Ich bin nach vier Jahren unerfülltem Kinderwunsch per IVF schwanger geworden. Danach drei Jahre nicht verhütet, aber ich bin ja auch davon ausgegangen, sowieso nicht auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Wir haben noch 8 Kryos. Das Projekt Baby zwei wollten wir diesen Sommer angehen. Das hat sich erledigt. Ich habe im Mai nach 7 verhütungsfreien Jahren tatsächlich positiv getestet. Also ja: Man kann auch auf natürlichem Weg schwanger werden. Aber die Chancen per IVF liegen doch deutlich höher, wenn man es schon eine gewisse Zeit versucht hat.
Und was Dein Alter angeht: Du bist ERST 30!!! Du hast noch mindestens 10 Jahre Zeit! Lass Dich doch davon nicht stressen!
Ja, das Verhältnis zu schwangeren Freundinnen/Freundinnen mit Kindern kann leiden. Die Erfahrung habe ich auch gemacht. Ich muss mir allerdings auch eingestehen, dass es an mir gelegen hat. Weil ich nicht in der Lage war zu gönnen. Eine Hebamme hat mir gegen Ende meiner KiWu-Zeit mal gesagt: "Seien sie neidisch, soviel sie wollen. Das ist ihr gutes Recht. Neid ist ein gesundes und normales Gefühl wie Wut, Trauer, Angst... Lassen sie das zu. ABER: Seien sie nicht missgünstig. Missgunst verdirbt ihnen alles und macht nur das Leben schwer." Was soll ich sagen: Sie hatte Recht. Ich habe von da ab offen mit meinen Freundinnen über meinen Neid gesprochen. Und ich habe gelernt, trotzdem zu gönnen.
Ich wünsche Dir alles Gute!

Hallo,

Ich kann dich gut verstehen. Ich bin 2010 trotz Pille schwanger geworden (Einnahme zu locker genommen). Wir waren 1,5 Jahre zusammen, mein Partner noch jünger als ich und wir steckten beide mitten im Abitur auch dem zweiten Bildungsweg. Aber auch das anschließende Studium klappte dann erstaunlich gut und wir fanden den Gedanken an ein Geschwisterchen toll. Kann ja nicht lange dauern, wenn ich trotz Pille schwanger werde. Pustekuchen.
Das erste Jahr passierte nix. Dann fing ich natürlich an zu grübeln und ich sprach die Sache bei meiner FA mal an. Dann startete so das übliche Prozedere, halt die Dinge die die FA machen kann. Clomifen, zusätzlich den ES auslösen, Hormonstatus und Zyklusüberwachung etc. Es tat sich weiterhin nichts. Wir wechselten dann damit in eine Kinderwunschklinik. Ich fühlte mich dort nicht ganz so super aufgehoben. Irgendwie machte es den Eindruck, dass die da Schema F abarbeiten und gar nicht auf meine individuelle Lage gucken.
Ich hatte nach der ersten Schwangerschaft autoimmun eine Schilddrüsenüberfunktion. Diese verschwand nach dem Abstillen kam aber 2017 wieder auf. In der Kinderwunschklinik liefen also die üblichen Untersuchungen bis zur Erkennung. Dann sollte natürlich dieses Problem erstmal behoben werden. Im Februar 2018 wurde mit die SD komplett entnommen und die Hormoneinstellung startete. Das dauerte natürlich auch einen Moment. Im Oktober 2018 hatte ich dann erneut eine Bauchspiegelung, um sicher zu gehen, dass nicht doch etwas an den Eileitern verkehrt ist.
Alles an Untersuchungen war immer ohne Befund, es sollte in der Theorie möglich sein. Außer einem sehr sehr unregelmäßigen Zyklus(zwischen 28 und 110 Tagen), wurde nix gefunden.
Aufgrund unseres Studiums haben wir das dann erstmal auf Eis gelegt.
Ich studiere auf Lehramt, wir schreiben beide gerade die Abschlussarbeit und wir wollten dann evtl. nach dem Referendariat nochmal schauen, ob wir es uns noch vorstellen können. Ich bin jetzt übrigens 32.
Da ich durch die Schilddrüsenentnahme ca. 10 Kilo zugenommen habe, wollte ich gerne meinen Hormonstatus nochmal bestimmen, da ein so langer Zyklus ja auch für einen verlangsamten Stoffwechsel spricht. Nach der Bauchspiegelung im Oktober musste ich 100 Tage auf meine nächste Periode warten, um mit dem FA die Blutentnahme starten zu können. Diese kam dann Anfang Januar.
Am 22.1 wurde die erste Blutentnahme gemacht, diese passte aber nicht zum Ultraschallbild. Zwei Wochen später wurde mir dann Progesteron verschrieben "um die Periode auszulösen". Die kam aber nicht und ich bin jetzt in der 29 SSW.

Sonst haben wir keinerlei nachgeholfen. Aber das progesteron scheint wirklich irgendeinen kleinen Ausschlag gegeben zu haben, dass sich dort was festbeißen kann. Ich hatte bis dato auch keine einzige Einnistung. Ich habe selbst nicht mehr dran geglaubt, denn unsere Mädels werden nun 7 Jahre auseinander sein.

Manche sagen ja, dass es hilft wenn man den Kopf ausschaltet. Ja klar, ist ja auch so einfach gesagt. Aber meine Verzweiflung und Erschöpftheit von dem ganzen Thema hat mich so abgenervt, dass ich tatsächlich erstmal pausieren wollte. Aber abgeschlossen hatte ich gedanklich auch nie.

Sorry für den langen Text. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, wünsche dir Kraft für die schlechten Tage und für alle Begegnungen mit Schwangeren oder Babies.

Ganz liebe Grüße
Jessica

Hallo,

Wir haben fünf Jahre auf unsere Tochter gewartet. Davon dreieinhalb Jahre in Kinderwunschbehandlung. Mit 9 IUIs, zwei ICSI mit Frischtransfer und vielen vielen Kryoversuchen. Dabei waren zwei FG und eine biochemische Schwangerschaft. Alles ohne eine einzige handfeste Diagnose, obwohl alles mögliche untersucht wurde.
Als die Kinderwunschklinik keine Chance mehr sah, haben wir uns über Eizellspende im Ausland informiert. Zwei Wochen vorm Termin wurde ich spontan schwanger mit unserer Tochter. Sie wurde mit zwei Jahren große Schwester eines ebenfalls spontan entstandenen kleinen Jungen.
Es geht also, nach langer Zeit spontan schwanger zu werden. Für uns wäre es dennoch falsch gewesen, uns nicht in die Kiwuklinik zu begeben. Obwohl die ganze Behandlung da letztlich kein Erfolg brachte und uns an unsere Grenzen brachte.
Euch alles Liebe!

Hallo, wir haben auch 3 Jahre versucht auf natürlichem Weg schwanger zu werden. Es hat nie geklappt. Mit 32 habe ich mich dann endlich entschieden alles auf eine Karte zu setzen und wir haben im März eine ICSI machen lassen. Natürlich ist es belastend, weil man Angst hat es klappt nicht, aber am Ende war es die Beste Entscheidung meines Lebens, bin direkt schwanger geworden und darf im Dezember unser Wunder in den Händen halten.
Wenn man so lange Monat für Monat "eine Klatsche bekommt", weil es wieder nicht geklappt hat, zerrt das mehr an den Nerven, als es eine ICSI jemals könnte. Habe manchmal heulend auf dem Klo gesessen, weil wieder die Mens kam.
Ich weiß, dass ich wahnsinniges Glück hatte. Hier gibt es viele Mädels die schon mehrere Versuche hinter sich haben - hier mal gaaaanz viel Kraft an alle die die Hoffnung immernoch nicht aufgeben!!!!!

Ich wünsche dir ganz viel Glück

Macht eine IVF. Auf eine spontane Schwangerschaft zu hoffen ist wie keine Ausbildung zu machen weil man auf einen Lottogewinn spekuliert.. bei uns hat es 5 Jahre gedauert.. IVF Icsi Fehlgeburt.... aber es hat sich so gelohnt!

Ich war in der selben Situation. Hinzu kam ein Gendefekt. Auch ich hatte Angst. Wir hatten dann eine Icsi. Das hat nach drei Jahren unendlich vielen Hormonen und 3 Oulu gleich beim ersten Versuch geklappt.
Du bist jung das ist ein Riesenvorteil.
Die Spritzerei war unangenehm hat sich aber gelohnt.
Mein Sohn erzählt sich grad was in seinem Bettchen und wir hatte. Noch ein paar Eisbären.
Die wachsen grad zu zweit in meinem Bauch heran. ☺️

Das ganze ist kein Spaziergang und ich hab auch lange überlegt. Aber letztlich hab ich mir gesagt, dass ich ich mich immer fragen würde, was wäre wenn, wenn wir es nicht gewagt hätten.

Viel Glück

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