Vernunft vs. Kinderwunsch

Hallo ihr Lieben,
ich brauche mal jemanden, der mir einen Rat gibt bzw. mir ordentlich den Kopf wäscht.
Zu meiner Situation: Ich bin 24, genauso wie mein Partner, mit dem ich seit wir 16 sind zusammen bin. Wir haben ein gemeinsames Kind 2015 bekommen (Pillenpatzer). Es war nicht immer leicht, da wir beide 2014 unser Studium begonnen haben und finanziell geht es Momentan halt, aber es ist auch nicht berauschend. Er hat sich als der Kleine noch ein Baby war, seh rschwer mit der Situation getan, ist aber mittlerweile ein guter Papa für den Kleinen. Unsere Beziehung ist nich timmer einfach, wir haben mehrere Krisen gemeistert, aber haben uns nie wirklich getraut zusammenzuziehen, weil wir eben verschieden sind und ich Angst hatte, dass ich irgendwann mit ihm zusammenwohne und dann aus finanziellen Gründen nicht mehr weg komme.

Nun ja, ich habe seit etwa einem Jahr einen starken Wunsch nach einem weiteren Kind. Es ist so stark, dass ich oft sehr traurig bin und das Gefühl habe, es zerfrisst mich einfach nur. Ich würde aber auf keinen Fall ein weiteres Kind im Studium bekommen, sondern erst danach! Mein "Problem" ist ein anderes: Nämlich unsere Beziehung. Mit uns ist es ja generell etwas komplizierter und ich weiß nicht, ob wir jemals den Punkt erreichen, an dem wir endlich zusammenziehen und eine Familie sein können. Einerseits fände ich es toll, aber für realistisch halte ich es nicht. Wenn wir mal zur Probe länger beim anderen waren, hat es immer schlimm gekracht bisher. Ich frage mich deshlab, ob es überhaupt einen Sinn macht, mit ihm mein Leben zu planen... Über den Kiwu habe ich bisher noch nie mit ihm geredet, da es bei ihm sehr danach klingt, dass eines vollkommen reicht. Er hatte zwar mal gefragt, ob ich irgendwann einmal ein zweites will, doch das klang eher so als Scherz und meine Antwort hat ihm sichtlich nicht gefallen. Und eigentlich weiß ich einfach, dass er nie einem weiteren Kind zustimmen wird.Hinzu kommt, dass er mit dem Studium sehr schluderig ist und vermutlich noch studiert bis er mindestens 30 ist.

Also denke ich in letzter Zeit viel nach... Ob das alles Sinn macht? So weiter machen, in dem Wissen, das es nie etwas werden könnte, so richtig eine Familie zu werden und ich die Chance verstreichen lasse, vielleicht jemanden kennenzulernen, der besser zu mir passt und der sich noch ein Kind wünscht später einmal?
Alleine darüber nachzudenken, fühlt sich so unglaublich egoistisch gegenüber meinen Sohn an! Dieser konflikt zerreißt mich innerlich schon seit über einem Jahr und es wird einfach nicht besser... Ich kann den Kinderwunsch einfach nicht abstellen ,egal wie sehr ich es auch versuiche, aber nein, ich bin mir mittlerweile sehr sicher, dass es nicht nur eine Phase ist, sondern, dass ich um alles in der Welt nochmal Mama werden möchte. Allerdings möchte ich auch einen Partner, der dies will. Aktuell glaube ich soagr, dass ich nur noch mit ihm zusammen bin, weil ich so eine minimale Chance auf einen weiteren Patzer hätte (Ich würde es nicht absichtlich tun!!!) und ich kann meine ganzen Gefühle und Gedanken einfach nicht mehr auseinander halten. :-(

Mal läuft es besser mit uns, und ich schöpfe Hoffnungen auf eine Zukunft und dann wird es wieder schlimmer und ich möchte mich trennen, versuche es aber immer wieder unserem Kind zuliebe. Und wenn ich mich trenne ,würde ich es gar nicht übers Herz bringen, meinem Sohn einen andern mann vorzusetzen und dann Kinder mit ihm zu kriegen :-(

Ich weiß auch gar nicht was ich mir hierrvon erhoffe, denn ihr habt ja alle Partner, die gemeinsam mit euch hibbeln. Aber vielleicht hat jemand Tipps, wie ich mit dem unerfüllten Kiwu in den nächsten Jahren umgehen kann, ohne mich immer so schlecht zu fühlen und ständig daran zu denken... Oder vielleicht hat jemand tatsächlich so eine Situation hinter sich? Ich weiß einfach nicht, was ich machen soll...

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Hui schwierige Situation...hast du dich mal gefragt woher der Wunsch kommt? Ich mein ihr seid seit Jahren zusammen und habt zusammen einen Sohn, aber habt es bisher nicht geschafft zu 100% als Familie zusammen zu leben. Das scheint dir auch bewusst zu sein so wie du das Problem schilderst, deshalb geh ich jetzt mal nicht davon aus, dass der Wunsch daher rührt ein „beziehungsretter Baby“ zu zeugen. Wenns so wäre wär das natürlich nicht verwerflich so lange man den Absprung in die Realität rechtzeitig schafft.
Für mich liest es sich eigentlich eher so als ob du schon die Hoffnung aufgegeben hast und allein wegen deinem Sohn in dieser Beziehung bleibst. Ich kenne das...2011 kam meine Tochter auch durch einen Einnahmefehler der Pille zur Welt, zu der Zeit war ich mit meinem Freund 5 Jahre zusammen und wir haben zusammen gewohnt. Streit oder so gab es bei uns nie es war eher so ein nebeneinander her leben, viele würden es Alltag nennen, ich nenne es wachsendes Desinteresse. Ich hab mich immer wieder bemüht und ihm gesagt was ich mir von ihm wünsche und wie ich mir mein Leben vorstelle, alles reden hat nichts gebracht und alles prallte an ihm ab. Zwischendurch dachte ich auch über ein zweites Kind nach als meine Tochter 2 war, habe ihm das auch gesagt und er meinte sofort er wäre damit einverstanden und das war für mich irgendwie der Moment wo ich „wach“ wurde. Es hat mir gezeigt dass er alles was ich in den Jahren gesagt habe nicht ernst nahm und dachte alles würde super laufen in unserer Beziehung..naja für ihn vll oder er wollte es nicht sehen. Ich hab das Thema danach nie wieder angesprochen und über ein Jahr überlegt ob ich es meinem Kind antun kann seinen Vater zu verlassen und natürlich kam auch der Gedanke ob ich jemand neuen finden würde mit dem alles anders läuft. Diese Grübelei hat mich fast zerfressen. Immer wieder kamen Gedanken wie gut ich es eigentlich habe...finanziell, Wohnungstechnisch...nach außen hin waren wir die perfekte Familie, aber es war einfach nicht die Partnerschaft wie ich es mir gewünscht habe und wie ich es von meinen Eltern all die Jahre vorgelebt bekam. Ich hab die Reißleine gezogen als meine Tochter etwas über 3 Jahre war und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Sie kam damit super zurecht, er war eh nie da und kümmert sich seit meinem Auszug mehr um sie wie jemals zuvor. Mittlerweile ist sie 8 Jahre alt und ich habe ihr im Lauf der Jahre immer dem Alter entsprechend ihre Fragen bzgl der Trennung beantwortet, für sie ist es so wie es heute ist normal und sie ist zufrieden. Mit meinem Auszug verschwand auch der Gedanke an ein weiteres Kind, ehrlich gesagt soweit dass ich der Meinung war ich will keins mehr, weil ich einfach so zufrieden war wie es dann war. Zwei Jahre nach meinem Auszug hab ich das erste mal eine neue Beziehung zugelassen und als ich mir sicher war durfte er auch die kleine kennen lernen und was soll ich sagen ? Er liebt sie über alles und sie ihn, sie sagt auch von sich aus dass sie jetzt eben zwei Papas hat und spricht ihn auch manchmal mit Papa an. Wir unterbinden das auch nicht oder Stacheln sie dazu an, sie soll ihn so ansprechen wie es sich für sie richtig anfühlt 😊 und naja was soll ich sagen jetzt bin ich in der 27.ssw schwanger und zwar geplant. Ein neuer Partner kann einfach alles verändern 😊
Was ich dir mit meiner Geschichte sagen will ist, verschwende keine Zeit, wenn es sich nicht richtig anfühlt,dann zieh deine Konsequenz daraus, triff deine Entscheidungen und lass dich nicht in dem Gedankenkarusell gefangen halten. Ich kann verstehen dass du dir sorgen um deinen Sohn machst, aber Kinder stecken das besser weg wie wir denken(so lange man offen damit umgeht und keine Märchen erzählt,aber das Kind auch nicht überfordert mit antworten, die es je nach alter einfach noch nicht verstehen kann) auch wenn man als Mutter ein schlechtes Gewissen hat dem Kind gegenüber. Lieber ne glückliche Mama und nicht eine die sich ständig nen Kopf über die Zukunft macht oder unzufrieden ist.

Du wirst deinen Weg finden, alles andere wird sich ergeben 🍀

Liebe Grüße

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Wow...mir läuft es gerade eiskalt den Rücken runter, denn ich fühle mich gerade um 15 Jahre zurückversetzt. Was Du da schreibst hätte mein jüngeres "Ich" schreiben können. Ich habe den Vater meiner Kinder mit 15 kennengelernt und ab 16 waren wir ein Paar! Mit 19 wurde ich ungeplant schwanger und obwohl ich da schon wusste, dass es nicht gut gehen kann, zogen wir 3 Monate vor der Geburt in eine gemeinsame Wohnung. Wir waren damals beide noch in der Ausbildung und das liebe Geld war immer knapp. Ich habe schnell lernen müssen mit dem Geld zu jonglieren und in den Jahren jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Obwohl meine Tochter nicht geplant war, war sie absolut gewollt und ich habe wohl gedacht - und gehofft - dass wir eine tolle Familie abgeben werden und er sich ändern wird, wenn das Baby erstmal da ist. Die Realität sah leider anders aus. Während ich voll und ganz in meiner Mutterrolle aufgegangen bin, entsprach sein Verhalten keineswegs dem eines glücklichen Familienvaters. Wann immer er konnte provozierte er Streit, Stress und Tränen und worin er glänzte war maximal mit Abwesenheit! Ich hatte einen Partner, aber gefühlt war ich trotzdem alleinerziehend. Warum auch immer, habe ich mit diesem Mann noch ein weiteres Kind bekommen. Ich könnte mich heute Ohrfeigen dafür, denn die Sehnsucht nach einem Geschwisterchen war offensichtlich größer als mein damaliger Verstand. (Ich muss dazu sagen, dass ich mir immer schon viele Kinder gewünscht habe und mir damals nicht hätte vorstellen konnte, dass sie verschiedene Väter haben.) Was soll ich sagen? Die Jahre waren ein Desaster! Meine Mädels und ich waren ein unzertrennliches Team, super happy und das jeden Tag haargenau solange bis "Papa" zur Tür hereinkam. Den Vaterfreuden hat er nichts abgewinnen können und sich auch keine Mühe gegeben es zu anmerken zu lassen. Ganz im Gegenteil! Es wurde über die Jahre so schlimm, dass er uns vorwarf wobei wir ihm alles im Weg stehen und auf was er alles verzichten müsse wegen uns. Seiner Unzufriedenheit verlieh er erst mir gegenüber Ausdruck mit bösen Beschimpfungen und als er dann Anfing auch die Kinder anzugehen war letztendlich der Punkt erreicht, dass ich die Reissleine gezogen habe. In letzter Minute sozusagen, denn ich war schwach zu dem Zeitpunkt. Die jahrelangen Eskapaden hatten Spuren hinterlassen. Ich habe viel zu lange an der Illusion festgehalten, dass wir eine glückliche Familie sind bzw. sein oder werden könnten. Nach Außen habe ich dieses Bild all die Jahre aufrechterhalten und innerlich bin ich zerbrochen. Mit dem Absprung in letzter Sekunde begann die schlimmste und gleichzeitig beste Zeit meines Lebens. Ich war 4 Jahre mit den Mädels auf mich allein gestellt und wurde eine Superhappy-Singlemama und dann traf ich ihn: Den Mann meines Herzens, der in kürzester Zeit auch die Herzen meiner Kinder erobert hat! Ich könnte mir heute in den Arsch beißen, dass ich ihnen all die Jahre die Möglichkeit genommen haben ein solches Familienleben zu erfahren, welches wir heute führen. Wir sind ein eingespieltes Team und passen einfach perfekt zusammen. ❤

Warum ich Dir das schreibe und hier gerade schonungslos die Hosen herunterlasse? Hör' tief in Dich hinein, bitte! Die Jahre gibt einem niemand zurück! Aktuell hibbeln wir gerade sozusagen auf ein Last-Minute-Wunder und ich hoffe, dass wir das noch zusammen erleben dürfen. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut für Deinen weiteren Weg und dass Du am Ende glücklich sein wirst!
Alles Liebe ❤🍀❤🍀❤

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Wenn ihr nach 8 Jahren Beziehung und einem gemeinsamen Kind nicht den Antrieb habt/ hattet zusammen zu ziehen, dann ist er nicht der richtige.... da müsste ich gar nicht weiter darüber nachdenken.

Entschuldige die deutlichen Worte

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Was ja nicht heißt du bekommst in deinem Leben kein Kind mehr. ...

Aber bitte such dir jemand dem du und dein kind wirklich was bedeuten. Du bist doch noch super jung.... du hast alle zeit der welt