Hallo zusammen,
mein Bruder und seine Freundin hatten in März und Juli diesen Jahre eine FG in der 10 SSW.
Seit dem hat sich das verhalten der Freundin total verändert, weil wir eine Tochter haben (18 Monate)
Aktuell sind wir mit der Familie im Kurzurlaub. Heute hat sie eine heulanfall im Tierpark gehabt weil sie kein Kind hat oder/und schwanger ist.
Dann hatten wir schon ganz lange an dem heutige Abend eine Fotoabend geplant. Wo jeder seine Urlaubsfotos von dem Sommer zeigen wollte. Aber bei unseren wurde dann gesagt (Schwägering und Bruder) muss man nicht so viel Fotos sehen da sind ja auch Babyfotos zwischendurch dabei.
Ich weiß gar nicht mehr wie ich damit umgehen soll. Es war auch ewig geplant das wir ein Doppelhaus bauen, dass Thema ist auch abgehackt weil sie das nicht ertragen kann, dass wir ein Kind haben. Und wir wollen ab Januar wieder los hibbeln :/
Wie soll ich mit diesem ganzen Verhalten umgehen. Ich kann dann immer die Zeit nicht genießen geschweige denn eine erneute Schwangerschaft =(
Innerlich bin ich so traurig, da ich mit meinem Bruder immer ein Top super gutes Verhältnis hatte und jetzt macht dieses Kinderthema alles kaputt. Sorry für den langen Text :/ aber musste mir das von der Seele reden.
Lg
Umgang unerfüllter Kinderwunsch in Familie
Ich verstehe dich, obwohl ich lange eher in der Situation deiner „Schwägerin“ war. Allerdings hab ich anderen immer ihr Glück gegönnt und meinen Schmerz dann eher runter geschluckt. Hätte ich ggf. nicht gekonnt wenn ich z.b. näher an meinem Bruder gewohnt hätte, der am laufenden Band Kinder bekam während es bei mir nie klappte.
Ich denke du solltest mal vorsichtig das Gespröch suchen. Ganz offen ansprechen, dass du nicht weißt wie du dich verhalten sollst. Ihr anbieten, dass sie dir sagt was genau sie „triggert“, damit du das dann vermeiden kannst.
Bei mir dachten dann einige sie müssten mich schonen, haben erst sehr spät von anderen Schwangerschaften erzählt, wenig von Kindern,... mich allgemein von dem Thema fern gehalten. Das war furchtbar, weil ich genau das nicht wollte. Das war es nicht, was mich getriggert hat. Um zu begreifen was das eigentlich war brauchte ich aber Hilfe. Vielleicht wäre das auch was für deine Schwägerin. Ich war damals nicht beim Psychologen, sondern bei Donum Vitae e.v.
Du solltest aber nicht deine Freude unterdrücken oder dich schlecht fühlen, sie vielleicht nur nicht ganz so überschwänglich rüber bringen, wie du es bei anderen machen würdest.
Danke für deine Erfahrung.
Also sie sagt eigentlich nichts. Nach der ersten FG hat sie uns 2 Monate gemieden weil unserer Tochter da gerade 1 wurde.
Ich frage dann mein Bruder meist was los ist und er sagt dann, ja das kommt dann einfach manchmal hoch. Und dann muss sie weinen, aber das ist meist wenn wir zusammen was gemacht haben.
Sonst kann sie sehr gut damit umgehen.
Sehr schwer das Thema. Ich weiß auch, dass sie ab Ende November nach einem Artzttermin wg den FG wieder los hibbeln wollen. Und wir ab Januar. Sollte sie dann nochmal eine FG haben was ich auf gar keinen Fall wünsche aber da stecken wir nicht drin. Und wir dann eventuell 4 Wochen spärer sagen wir sind schwanger dann weiß ich, dass alles kaputt geht.
Also, ich kenne beide Seiten...
grundsätzlich finde ich, die eigenen Probleme sollten nicht zu Problemen anderer werden!
aber genau das passiert bei euch gerade. Bei allem Verständnis finde ich, dass deine Schwägerin übertreibt. Natürlich kann sie traurig sein und auch mal sagen "schade, hätte ich auch gern" oder so. Aber ganze Familienabende ruinieren geht zu weit! Was sagt eigentlich dein Bruder dazu? Der hat doch sicher ein berechtigtes Interesse an deinem Kind.
wenn sie nach den fg noch nicht bereit für sowas ist, muss sie sich aus der Situation nehmen. Ist ja auch nicht schlimm, dass man an sowas zu knabbern hat.
natürlich könnt ihr sie unterstützen, mit ihr reden, Ablenkung bieten usw. Aber ihr habt nun mal dieses Kind und das könnt ihr nicht stets und ständig außen vor lassen.
ihr solltet mal reden. erklärt, dass ihr Verständnis habt und gerne helft, wenn es gewünscht wird, aber eure Tochter gehört zu euch und hat mit deren Kummer nichts zu tun!
sie muss das eine vom anderen trennen. Dann geht es euch besser, und vor allem auch ihr!
Sie spielt auch mit ihr und co. Aber dann kommt es über sie und die Stimmung ist dann unten weil es jeder mitbekommen hat.
Wir haben unserer Tochter bekommen bevor sie ein Kinderwunsch hatten und alles war gut und jetzt ist es einfach nur noch, traurig.
Mein Bruder geht mit der Situation sehr gut um. Nach der ersten FG war er auch sehr fertig und hat beim ersten treffen mit uns trännen verdrückt bei der Begrüßung aber das wars.
Mein Partner lässt das ganze Theater nicht mehr an sich ran und sagt wir sind eine Familie das ist das wichtigste das wir glücklich sind. Versteht mich natürlich auch.
Ich will dir wirklich nicht zu nahe treten, aber auch an dieser Antwort merkt man, dass du noch nicht wirklich versucht hast dich in ihre Situation zu versetzen!
Sie hatte mehrere Fehlgeburten, sie hat Schiss, dass sie womöglich nie ein Kind bekommen wird! Kannst du das nicht nachvollziehen, was das an tiefem Schmerz und Angst bedeutet? Da geht es an die Grundinstinkte des Menschen, Existenzängste, etc.
Wenn du schreibst dein Bruder ginge damit "sehr gut" um, weil er nur einmal kurz wegen des "Theaters" geweint hat.... dann zeigt mir das, dass du absolut nicht nachvollziehen kannst, was das für eine Trauer bedeutet.
Vielleicht noch ein lieb gemeinter Hinweis:
Für mich waren die unbedacht dahingesagten Floskeln von Eltern das allerschlimmste. Dinge wie "Sei froh, dass ihr keine Kinder habt, da könnt ihr ja schön ausschlafen", "Puh, wir hatten eine Nacht.... naja, das könnt ihr nicht nachvollziehen, ihr habt ja keine Kinder", .... Sowas sagt man halt schnell dahin ohne sich Gedanken darüber zu machen. Selbst jetzt, wo ich endlich ein Kind habe, sage ich diese Dinge von denen ich mir früher geschworen habe, sie niemals zu sagen!
Hallo pupamaus,
ich kenne das Problem auch von beiden Seiten.
Mein Bruder und seine Frau hatten schon länger einen Kinderwunsch und auch leider schon Fehlgeburten als mein Mann und ich heirateten und mit dem Hibbeln anfingen.
Ich wurde dann recht schnell schwanger und meine Schwägerin brach sofort den Kontakt ab. Ich war traurig darüber, hatte aber auch Verständnis dafür.
In den 11. Woche bekam ich die Diagnose Blasenmole, ein Jahr Zwangspause wenn ich es überstehe. Mein Bruder meldete sich sofort bei mir, als er es hörte.
In diesem Jahr wurde meine Schwägerin schwanger und hat letzte Woche ein gesundes, wundervolles Mädchen zur Welt gebracht. Ich wusste vom ersten Schwangerschaftstest per WhatsApp Bescheid und traf die Entscheidung mich nicht zurück zu ziehen, sondern in dieser besonderen Zeit „dabei zu sein“.
In diesem Jahr habe ich beobachtet was mich in Bezug auf ihre Schwangerschaft traurig macht oder triggert:
1. Der Spruch: Wenn du wieder üben darfst, wirst du bestimmt wieder ganz schnell schwanger. oder Ihr werdet auch bald Kinder haben. - Total lieb gemeint, aber es holt mich aus dem glücklichen Gegewertigen Moment in eine ungewisse Zukunft.
2. Der Umgang der gesamten Familie mit der Situation. Ich wollte nicht von meiner Mutter hören, was für einen tollen Kinderwagen, im Detail beschrieben, die beiden gekauft haben und so weiter und wie sie mit den beiden welche Kleidung ausgesucht hat. Keine Sprüche von weiter entfernten Verwandeten, wann es bei uns so weit ist.
Ich habe das dann auch klar kommuniziert, aus meiner Fehlgeburt kein Geheimnis gemacht und mich für die beiden mitgefreut.
Rede mit den Beiden. Wenn deine Schwägerin auch mit deiner Kleinen spielt und sie so gut mir ihr klar kommt, gibt es vielleicht auch irgendeinen besonderen Auslöser.
Wie geht der Rest der Familie mit euch beiden um?
Ich wünsche euch, dass ihr einen gemeinsamen Weg findet.
Beste Grüße
Danke für deine ausführliche Nachricht.
Darf ich fragen wie du es geschafft hast darüber hinweg zu schauen, dass die Schwägerin den Kontalt abgebrochen hat und du dann bei ihr vom Tag 1 mit dabei warst?
Ich kann dann nicht von heute auf morgen wieder friede freude eierkuchen machen wenn es bei ihnen klappt.
Die Familie benimmt sich ganz normal. Fragt nicht mal nach wann das zweite Kind bei uns kommt oder so.
Keine Ahnung warum sie dann immer so heulanfälle bekommt und sich zurück zieht. Ich habe meist das Gefühl wenn wir mit mehrere Leute untwrwegs sind und dann andere mit unserer Tochter spielen und sie nicht so viel, dass sie dann wie ein trotziges Kind reagiert und alles in ihr hoch kommt.
Da verstehe ich deine Haltung ehrlich gesagt nicht. Ich finde auch "Kontakt abbrechen" etwas dramatisiert ausgedrückt. Es ist ja offenbar eher so, dass sie sich zurück zieht.
Du solltest das nicht auf dich oder deine Familie beziehen. Sie macht das ja nicht, weil sie dich auf einmal doof findet, Streit mit dir hat, keinen Kontakt mehr zu Euch will, sondern um sich selbst zu schützen, ggf. um Euch diese Situationen der plötzlichen Trauer zu ersparen, in denen ihr nicht wisst, wie ihr reagieren sollt.
Also warum solltest du nicht wieder direkt "umschalten" können, wenn es bei ihnen endlich klappt? Sollte doch für alle ein Grund zur Freude sein.
Deine Schilderung des "trotzig reagieren" und der "heulanfälle" finde ich etwas hart. Ich weiß, dass es schwer ist für Außenstehende das zu werten. Ich kann nur von mir sprechen: Mich haben diese "Traueranfälle" immer in schönen Situationen überrannt. z.B. hat einmal meine beste Freundin ihren Geburtstag in einer Bowlinghalle gefeiert. Spät abends, nur Erwachsene, viele Singles, super ausgelassene Stimmung, alles easy. Und plötzlich trifft mich der Blitz und ich denke "Fuck... hier sind alle glücklich mit ihrem Leben, nur du steckst in der größten Lebenskrise ever und machst hier gute Mine!". Ich sage dir, das letzte was ich wollte war ne Party crashen... aber ich konnte nur noch laufen, hab dann wie ein Häufchen Elend vor der Halle gestanden und mir die Seele aus dem Leib geheult, war danach nicht mehr in der Lage weiter zu ziehen und feiern zu gehen. Das lässt sich nicht unterdrücken, nicht steuern... und auch nicht nachvollziehen für jemanden, der nicht in dieser Situation ist.
Also mein Tipp an dich: Lass ihr mal den Abstand, den sie gerade braucht. Es ist sicher nicht böse gemeint, also bezieh es einfach gar nicht auf dich! Dann kannst du dich auch einfach freuen, wenn sie wieder die Nähe sucht und brauchst nicht "nachtragend" zu sein.
Hallo,
ich finde dich da echt ziemlich unsensibel und Ich-bezogen, wenn ich ehrlich bin. Euer Urlaub, eurer weiterer Kiwu, euer geplantes Haus, der Fotoabend etc.! Dein Bruder und seine Freundin haben 2 Kinder verloren und das auch noch kurz vor Beginn des zweiten Trimesters. Ich lese nicht in einer Zeile, dass dir der Verlust, den dein geliebter Bruder erlitten hat, auch weh tut. Wie du damit umgehen sollst? Sensibler und verständnisvoller! Und wenn es dir dann trotzdem mal zu viel wird, oder du dich „gebremst fühlst“, auch mal raus nehmen, genießen, unbeschwert sein, etwas getrennt machen.
Danke für deine Nachricht.
Ich kann verstehen das es auf dich den eindruck macht.
Ich habe meinem Bruder und Freundin sehr oft gefragt wie es ihnen geht. Gefragt ob sie unterstutzen soll etc. Ich habe geheult als mein Bruder mir davon berichtet hat da es mir so leid getaen hat und es immer noch tut. Mein Bruder ist der wichtigste Menschbin der Familie. Wir haben so viel zusammen durchgemacht.
Es ist schrecklich soetwas zu erleben.
Ich war auch schon leider Gottes in dieser Situation und ich weiß jeder geht damit anders um.
Aber jedes mal das Gefühl zu haben wenn sie da sond das unsere Tochter besser nicht da sein sollte ist auch sehr schwer und zerfrist mich.
Ich gönne es den beiden so sehr und hoffe das es schnell wieder llappt und auch bleibt.