Guten Abend,
Ich war zuletzt im Januar hier aktiv und habe an ES+21 (also 7 tage nach NMT) dann doch meine Tage bekommen... es war ein Montag, wir hatten bis dahin nur negative Tests aber irre viel Hoffnung und ich hatte bereits das Telefon in der Hand um einen Termin zum Abklären bei der FA zu machen (hatte auch an Zysten oder so gedacht)... ich saß mit diesem Telefon auf dem Klo (wir waren ja beide so irre aufgeregt), lege es noch mal zur Seite, putze mich ab und finde meine Regelblutung am Papier...
Wir haben beide gewusst, dass eine Schwangerschaft quasi nicht möglich ist aber die Hoffnung war riesig und ich war halt nie so lange drüber gewesen (interessanter weise auch seit dem nicht mehr, mein Zyklus hat wieder ganz normale 28 Tage, wie davor auch)... meine Frau hat das ganz schön fertig gemacht... ich glaube das hat sie noch schlimmer getroffen, wie unser früher Abgang 2019... auf jeden Fall haben wir, auf Ihren Wunsch hin, das Babythema danach erst mal auf Eis gelegt.
Nun das Problem: mich lässt der Kinderwunsch trotzdem nicht los. Hab mit ihr drüber gesprochen und auch mit unserem Spender und während unser Spender sofort wieder dabei wäre, sagt meine Frau, dass sie zwar gerne auch ein Kind hätte (unsere kleine Familie halt) aber diese Zeit vom Eisprung bis zum NMT oder gar noch darüber hinaus (wie eben im Januar), sie fix und fertig macht.
Ja, diese Ungewisse Zeit macht uns alle fertig aber am Ende sind es halt doch nur 2 Wochen, in denen halt Geduld gefragt ist...
Und ja klar wird jedes mal Hoffnung zerschlagen, wenn es wieder nicht geklappt hat aber... so ist es halt... ist ja auch die eigene Einstellung wie man da dran geht und damit umgehen möchte...
Mir hat diese Pause auch gut getan aber jetzt würd ich es so gerne wieder versuchen... traue mich aber kaum noch das Thema auf den Tisch zu werfen weil sie da halt auch ablehnend reagiert oder traurig wird oder keine Ahnung...
Unsere Beziehung ist gut und gesund und ich bin sehr dankbar, diese wundervolle Person an meiner Seite zu wissen... aber es fehlt mir halt was... ich hab das Gefühl, dass ein Kind mich vervollständigen würde... (kommt das jetzt irgendwie komisch rüber?) ...
Ich finds halt nicht in Ordnung das Thema dran zu geben obwohl beide gerne ein Kind hätten und nur von dieser ersten Wartezeit frustriert sind... am Ende muss man ja auch danach ständig auf irgendwas warten und hoffen.
Ich kann mir Lebhaft vorstellen, dass es dieses Phänomen auch bei Heteropaaren gibt, wir sitzen ja doch alle in einem Boot... hat jemand von euch sowas in der Art schon erlebt? Durchgelebt? Wie geht ihr damit um oder wie würdet ihr damit umgehen?...
Ich bin jetzt 33 ... vermutlich hab ich noch ein paar Jahre Zeit aber... wie es halt so ist... 33 ist einfach schon 33
Danke fürs so weit lesen und verzeiht, dass der Text so lang geworden ist aber ik meinem Kopf ist viel los...
Kinderwunsch lässt mich nicht los...
Erstmal Lob für dich als Mann solch einen Text zu verfassen und ich denke wenn du das hier so gut erklären kannst, kannst du das deiner Partnerin genauso gut erzählen 😊 Manche Frauen würden sich wünschen solch einen Partner an ihrer Seite zu haben! Ich weiss zwar nicht wie lange ihr es davor probiert habt, wir mein Mann und Ich sind momentan im 2. Übungszyklus und bin gerade an Eisprung plus 6 Tage, aber mein Mann hat keine Ahnung von Zyklus, Eisprung, usw. Daher wirklich ein grosses Lob an dich! Überrasch sie doch mal mit einem netten Abendessen, koch doch für sie, macht euch einen schönen angenehmen Abend und dann sprich einfach ruhig gechillt das Thema an, sie muss fühlen und wissen das du für sie da sein wirst und das du natürlich verstehst wie schwer es für sie ist, du dir aber dennoch ein Kind wünscht mit IHR und ihr das zusammen durchsteht. Sie muss sich einfach gehalten fühlen und wissen, dass sie da nicht alleine durchgeht. Alles Gute euch beiden 🍀
Die Verfasserin ist ebenfalls eine Frau 🙂
Oh Gott tut mir so Leid, habe garnicht verstanden bzw. gelesen das ihr beiden Frauen seid. Nimms mir bitte nicht böse, alles was ich geschrieben habe gilt ja trotzdem auch für euch beide! Ihr schafft das schon, sprich einfach mit ihr in einer ruhigen Umgebung und Atmosphäre 🍀
Hallo,
Ich kann sehr gut verstehen, wie es dir geht!
Meine Frau und ich haben zusammen von unserem Spender 2 tolle Kinder und ich erwarte gerade unser drittes.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass es für Hetero-Paare trotzdem anders ist.
Klar die 2 Wochen nach dem ES hibbeln alle. Die eine mehr, die andere Frau weniger.
Allein die Zeugung ist ja schon was anderes und nicht unbedingt mit Spass verbunden.
Dadurch wird der Druck, dass es bald klappen muss ja auch größer.
Wir haben unseren Großen auch mit 33 bekommen. Das ist noch ein passables Alter für eine Schwangerschaft.
Mit 37 hatte ich noch einen großen Kiwu und promt hat es 2 Jahre mit einem Frühen Abgang gedauert bis sich unser Keks endlich auf den Weg gemacht hat.
Ich werde noch dieses Jahr 40 und Ruck-Zuck ist die Zeit um!
Wie lange versucht ihrs denn schon? Bzw wie viele Versuche hattet ihr schon?
Ihr solltet rausfinden, was ihr in der Hibbelzeit helfen könnte. Vielleicht etwas Abstand, sprich dass du dich hauptsächlich um alles kümmerst und sie gar nicht so involviert ist?
Können uns gerne noch zum Thema austauschen!
LG emi
Danke für die vielen lieben Worte und die guten Tipps.
Ich werde meinen Mut zusammen nehmen und in einem ruhigen Moment noch mal mit ihr drüber sprechen.
Sie aus dieser ganzen Hibbelzeit raus zu nehmen wäre für mich der optimal Fall aber wie sollte das gehen eben weil ja schon die Zeugung so ein Akt für sich ist. Wir haben einen großartigen Spender an unserer Seite, verstehen uns alle Prima und haben immer eine gute Zeit aber es ist ja nun mal etwas deutlich anderes als einfach drauf los zu lieben...
Beim 3. oder 4. mal wollten wir nicht so schlimm hibbeln, eben weil sie sich da auch so rein steigert... aber es blieb dann nur bei dem guten Vorsatz... ich stand bei ES +10 oder 11 noch tiefenentspannt da (was kommt, kommt halt oder eben nicht), während sie nervlich quasi am Ende war und wo es den Tag dann so aus ihr raus brach... sie ist das totale Muttertier und hat sich weit vor mir bereits Kinder gewünscht (ich brauchte dafür noch ein paar Jahre)...
Ich würde ihr diese Zeit so gerne leichter machen aber ich weiß nicht wie...
Wie habt ihr dass denn gemacht?
Wie oft habt ihr es bei eurem 1. versuchen müssen?
Wie habt ihr die 2 Jahre bei eurem 2. überstanden?
Wir haben es nicht all zu oft versucht. Vielleicht 6 mal (also nicht all zu oft im Vergleich zu so vielen anderen hier)..
Lieben Gruß
Ich bin hetero und denke auch dass es anders ist.
Mein Mann hat den Spaß und ich halte ihn aus der Hibbelphase raus da er überrascht werden möchte, sonst ist ihm zu viel Druck.
Dass geht ja bei euch nicht, deine Partnerin wir ja wissen wann du deine Spende bekommst und muss mithibbeln.
Also ich würde auch einen schönen Abend machen und dann vl bei einem schönen Gläschen Wein in ruhe sprechen über eure beider Gefühle...
Sollte sie hart bleiben, auch die nächsten Monate oder Jahre wirst du dich leider für eine Seite entscheiden müssen...
Ich hätte jetzt auch den Vorschlag gemacht, dass du das ganze eher in die Hand nimmst und sie etwas Abstand bekommt. Aber ich glaube das ist echt schwer, ich denke mal nicht, dass es ihr recht wäre, wenn du dich allein mit eurem Spender triffst und wahrscheinlich brauchst du (Bechermethode?) dabei auch Hilfe?
Ansonsten habe ich da leider auch keinen guten Tipp, mein Mann ist eigentlich immer ganz ruhig, dem kommt es nicht auf zwei Monate hin oder her an.
Vielleicht wäre das der richtige Ansatz - ein Monat mehr ist doch nicht so wichtig. Aber ihr solltet schon dran bleiben.
Später müsst ihr auch mal durch vieles Schwere durch und stark sein für euer Kind. Und da gehört die "Hibbelzeit" jetzt eben auch dazu, auch wenn es bis jetzt weder gezeugt noch auf der Welt ist.
Ohne Versuch passiert erst recht nichts und ich glaube hinterher ärgert man sich eher darüber es nicht versucht zu haben.
Außerdem muss man auch bedenken, falls ein medizinisches Problem vorliegt setzt der Frauenarzt ja erst x Monate versuchen (am Stück) voraus, bevor was untersucht wird.
Nicht aufgeben!
Alles Gute! Ich setze auch auf den nächsten Zyklus, vielleicht lesen wir ja bald mit guten Nachrichten voneinander
Danke dir,
Das mit dem alleine zum Spender fahren hab ich tatsächlich auch schon gedacht aber ist knifflig... ich bin mir da nicht sicher wie sie reagieren würde...
Stelle ich mir vor, sie würde eines schönen Tages vor mir stehen, mit nem positiven Test in der Hand und ich hätte nichts von der Aktion gewusst, würde ich komplett vor Begeisterung ausrasten. Also wirklich. Ganz ehrlich. Ich würde den ganzen Tag feiern und meine Frau noch mehr auf Händen tragen wie ohnehin schon aber ich bin mir nicht ganz sicher, wie sie das so fänd...
Ja es ist die Bechermethode und ich bin mir sicher, dass ich das auch alleine geregelt bekäme 😅 (wo ein Wille, auch ein Weg) aber wie gesagt... ihre Reaktion ist mir nicht ganz klar....
Vielleicht horche ich da mal ein bisschen nach... es gibt bei YouTube ein lesbische Pärchen, wo die eine auch ohne die andere beim 2. Kind nach Dänemark zur Insemination gefahren ist aber der Tag an sich war halt trotzdem geplant und ist halt doch irgendwie ne andere Situation und ja...
Man möchte das Kind ja auch gemeinsam zeugen und ach keine Ahnung... ich wäre da halt schon anders, glaube ich... als von der Reaktion her... ja, ich hab jetzt schon wieder nen Grinsen im Gesicht wenn ich mir vorstelle, sie würd mich so überraschen 🙈
Das nach der Hibbelzeit noch mehr solch "aufreibenden" Zeiten kommen werden, ist bei jedem unserer Gespräche auch mein Hauptargument aber sie sagt halt, dass das was anderes wäre 🤷♀️ auf mein Nachfragen, was sie denn dann erst machen will, wenn ich in der 38., 39., 40. Woche wäre und wir jeden Tag auf die Geburt warten müssten (man stelle sich vor, das Kind hält sich nicht dran und bliebe noch ne Woche länger im Bauch) sagt sie immer, sie würde natürlich auch etwas ausrasten aber es würde ja definitiv irgendwann da raus kommen. Es wäre etwas völlig anderes und auch ein völlig anderes warten. Es ist ja quasi schon da.
Hat sie nicht ganz Unrecht mit und ich verstehe wie sie das meint aber wie du auch schon schreibst:
Vom nicht Versuchen, passiert da halt auch nichts 🙄
Ja, ich denke ansprechen sollte man das auf jeden Fall, heimlich einfach machen könnte auch nach hinten los gehen.
Aber ich würde sie das einfach ganz offen fragen - "fändest du es OK, wenn ich mich darum kümmere und mich allein mit ihm treffe? Und wenn ja, willst du wissen wann oder lieber einfach überrascht werden?"
Also wenn ich es mir so versuche vorzustellen, ich wäre glaube ich zumindest eingeschnappt. Irgendwie ist das halt ja schon ein intimer Moment, den Heteros dann eben nicht so erleben. Ein Dritter im Bunde ist normalerweise zu viel
Natürlich ist es schwer, diese Enttäuschung jeden Monat. Aber ohne geht es nunmal nicht.
Habt ihr eigentlich auch über Adoption nachgedacht? Vielleicht lässt sie das jetzt auch so schnell "aufgeben", dass Adoption noch eine realistische Möglichkeit wäre.
Einen neuen Menschen zu machen ist für den Körper auch nicht sooo leicht, auch, wenn es natürlich ist. Es kann so viel schief gehen und so viel muss aufeinander abgestimmt sein. Und wie du schon sagtest macht es das Alter leider nicht gerade leichter, so ist es nunmal.
Also ich persönlich finde ja echt die Vorstellung Chancen nicht genutzt zu haben tausendmal schlimmer als einen negativen Test.