Gedanken ums 2. Kind - Ist da nun ein Kinderwunsch oder nicht?

Guten Abend.
Ich möchte mir einfach ein bißchen was von der Seele schreiben, weil ich niemanden habe, mit dem ich reden kann :-(
Seit Januar drehen sich meine Gedanken ums Thema 2. Kind.
Ich bin Ende 2016 zum ersten mal Mutter geworden und hatte 2016, 2017 und 2018 absolut GAR keinen Wunsch nach einem weiteren Kind. Ganz im Gegenteil, ich fand die Zeit nach der Geburt überhaupt nicht schön. Jetzt ist mein Sohn 3,5 und ich genieße die Zeit sehr, weil man „mit ihm was anfangen kann“. Letztes Jahr habe ich erstmals über ein Geschwisterchen nachgedacht und ab Anfang diesen Jahres konnte ich plötzlich an nichts anderes mehr denken. Mein Mann muss kein weiteres Kind haben, aber er wäre damit einverstanden, wenn es mein Herzenswunsch ist. Nun ist es so, dass wir nicht mehr verhüten und auf einmal bekomme ich kalte Füße. Wenn die Mens kommt, bin ich schon enttäuscht und fiebere auf den ES hin, aber sobald der rum ist und es sein KÖNNTE, dass ich schwanger bin, kommen Zweifel. Will ich das wirklich? Schaffen wir das? Was wird aus meinem Job?
Ich krieg echt noch die Krise :-( vielleicht sollten wir es doch einfach bleiben lassen? Ich kann gar nicht sagen ob ich wirklich einen Kinderwunsch habe oder nicht. Ich fände es für meinen Sohn total schön, wenn er einen Bruder oder eine Schwester hat... meine Mama z.b. ist Einzelkind und betont immer wieder wie schlimm das mittlerweile für sie ist, weil sie sich alleine um ihre Eltern kümmern muss... ich weiß auch nicht :-( kann das jemand nachvollziehen?

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Ich kann deine Gefühle gut nachvollziehen, mir ging es bei beiden Kindern ähnlich und es waren absolute Wunschkinder. Jedes mal enttäuscht wenn es nicht geklappt hat und kaum war der Test positiv kamen diese Gedanken "war das jetzt richtig? Der richtige Zeitpunkt? Schaffen wir das? Geht alles gut?" Ab dem Moment wurde es halt ernst, kein zurück mehr. Das Leben verändert sich und man weiß nicht genau in welche Richtung. Ich glaube diese Gedanken sind normal und viele haben sie.

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So ging es mir auch, ich hab allerdings nur ein Kind. (Sie ist erst 14 Monate)

Wir wollten beide und als es soweit war, hatten wir ganz oft kalte Füße und es fast „bereut“.

Aber es ist jetzt ganz wundervoll und war definitiv richtig :)

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So ging es mir auch, sowohl beim zweiten als auch beim dritten Kind 😊
Das erste Kind war eine, sehr willkommene, Überraschung 😊

Allerdings hat es beide Male relativ schnell geklappt. Und auch dann hat die ersten Wochen das Gedankenkarrussel nicht still gestanden. Diese Gedanken kamen auch immer wieder..
- War das nun richtig
- Schaffe ich das im Alltag mit zwei oder bald drei kleinen Kindern
- Werde ich allen Kindern gerecht, ohne dass eins zurück stecken muss
- Wie wird es für das Kind/die Kinder mit dem Geschwisterchen
- Was ist, wenn es in der Schwangerschaft Komplikationen gibt
- Was ist, wenn das Kind möglicherweise nicht gesund ist
- Was ist wenn Dies.. Das.. Jenes..

Meine 2 Jungs sind jetzt 5 und 2. Unseren dritten Sohn erwarten wir jeden Tag. Und ich würde mich immer wieder so entscheiden. Die Kinder lernen unglaublich viel voneinander, gerade momentan, wo sie in der Corona Zeit keine anderen Kinder treffen konnten, sind sie so zusammen gewachsen. Der Große hilft dem Kleinen, sie spielen aktiv miteinander, sie streiten auch mal, lernen zu teilen, lernen Rücksicht zu nehmen.
Geschwister sind einfach etwas tolles und wir freuen uns riesig, wenn wir ganz bald 3 Jungs haben.

Was ich sagen möchte.. Die Zweifel und Gedanken sind normal. Wir Menschen neigen dazu, alles zu durchdenken und zu planen. Wir wägen ab, Vor- und Nachteile und versuchen so die richtige Entscheidung zu treffen.
Aber wir können heute nicht in die Zukunft sehen und keiner weiß, wie unser Leben in 1, 2 Jahren aussieht.
Geh in Dich und versuche herauszufinden, ob es dein Herzenswunsch ist. Und wenn es so ist, dann bleib dabei 🙂

Alles Liebe 🍀

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Vielen Dank für deine lieben Worte, das tut gut :-)

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Ich bin inzwischen in der 33.SSW mit Wunschkind #2 und frage mich trotzdem, ob das jetzt wirklich eine gute Idee war😆 Nach 5 Jahren bin ich mir nicht mal immer zu 100% sicher, ob schon ein Kind eine gute Idee war😜

Du hast keine Kristallkugel und somit keine Möglichkeit zu sehen, ob es mit oder ohne zweitem Kind ein schöneres Leben wird, daher sind Zweifel ganz normal.

Das hilft dir jetzt vermutlich nicht, aber du bist zumindest nicht alleine 😉

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Hallo, ich kann deine Gefühle sehr gut nachvollziehen.
Mein Sohn ist im Januar 2017 geboren. :)
Nach etwa zwei Jahren kam bei mir der Gedanke nach einem 2. Kind auf. Ich merkte, wie ich andere Mütter mit zwei Kindern beobachtete, mir vorstellte, wie es für unseren Sohn mit einem Geschwisterchen wäre. Mein Wunsch nach einem zweiten Kind wurde immer größer. Mein Mann war dafür und ich wurde sofort schwanger, im Juni vergangenen Jahres.
Nachdem ich beim positiven Test gefühlt der glücklichste Mensch war, kamen kurz darauf Zweifel auf, ob das bloß die richtige Entscheidung war. Mir war anfangs auch noch so übel und das Gedankenkarussel drehte sich... es war doch alles so gut gewesen mit unserem Sohn. Wir hatten unseren eingespielten Alltag und nun geriet alles etwas durcheinander, wie würde es wohl werden...
Aber nach relativ kurzer Zeit und mit fortschreitender Schwangerschaft vergingen diese Zweifel und die Freude auf Kind Nr.2 wuchs immer mehr.
Anfang März kam unsere Tochter auf die Welt. Nach einer kurzen Zeit der Umgewöhnung, nun zwei Kinder zu haben, bin ich nun so unglaublich glücklich, dass wir uns für ein weiteres Kind entschieden haben. Ich genieße die Babyzeit und freue mich schon sehr darauf, wenn die Kleine mobiler wird und die beiden zusammen spielen können. Unser Sohn ist sehr liebevoll mit ihr und sie beobachtet ihren großen Bruder schon so toll und scheint ihn zu bewundern. :)
Ich habe selbst eine Schwester und empfand es immer als Bereicherung. Auch mein Mann hat eine Schwester und ein gutes Verhältnis zu ihr.
Ich denke, dass die meisten Kinder von Geschwistern profitieren.

Alles Liebe und höre auf deine innere Stimme.

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Deine Gedanken klingen für mich normal.
Zumindest war es bei mir beim ersten Kind so. Ich habe lange gebraucht um mich zu überwinden und ins kalte Wasser zu springen.
Im 3.Zyklus wurde ich schon schwanger.
Da war das Kind schon in den Brunnen gefallen und das jahrelange Gedankenkarussell war umsonst. Ich hab mich nur noch gefreut.
Vier Jahre später kam das 2.Kind.
Da hätte ich diese Gedanken kaum noch, weil ich für mich selbst begriffen hab, dass immer etwas schief gehen kann. Das ist einfach das Risiko im Leben. Riskiere ich nichts verpasse ich vielleicht die schönste Zeit.

Unsere Kinder sind jetzt 9 und 5.
Ich bereue nichts, außer diese unnötigen Gedanken von damals.
Aber das konnte ich ja vorher nicht wissen.