Im Vorfeld schon über Rollenverteilung sprechen?

Mir fiel kein besseres Titel ein, sorry 🤣

Mich würde mal eure Meinungen interessieren (sorry, muss etwas ausholen):

Wir hatten gestern Besuch von einer guten Freundin und ihrem Mann. Sie ist in der 21. Woche schwanger, das Kind ist geplant, ihr wurde letztes Jahr die Spirale gezogen und danach haben sie ein paar Monate geübt und es hat geklappt 🙃

Gestern hatten wir uns dann über Elternzeit und Betreuung unterhalten. Unser Baby hat eine Kitazusage bekommen und mein Mann und ich sind sehr wehmütig, weil es uns doch irgendwie zu schnell ging, wir beide aber arbeiten müssen. Mein Mann und ich teilen uns die Elternzeit (ich 7 Monate, er 7 Monate), dass war uns vor der Schwangerschaft schon klar.

Wir erzählten davon also und der Mann meiner Freundin sagte: "Genau deswegen bleibt die xy (meine Freundin) ja auch zwei Jahre zuhause." Meine Freundin schaute dann ganz verdutzt und fragte "äh, wie bitte? Ich dachte, wir teilen uns die Elternzeit?" Darauf entfachte ein riesen Diskussion in unserem Garten, weil die beiden sich davor nicht darüber unterhalten hatten. Es sind da einige Sachen rausbekommen, z.B. erwartet er von ihr, dass sie den Haushalt alleine erledigt (sie ist ja schließlich zuhause und er arbeitet), dass er sein Hobby 3 mal die Woche weiter ausführen kann, während sie kein Hobby machen darf (das Kind gehört doch zu seiner Mutter), er wechselt die Windeln nicht (findet er ekelhaft), usw.

Ich weiß, bevor das Kind nicht da ist, darf man sowieso nichts planen.

Mich würde es interessieren, wie es bei euch ist. Habt ihr mit euren Männern schon konkrete Pläne? Oder sagt ihr "das wird schon auf uns zukommen, wir machen uns nicht verrückt"

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Wir haben definitiv vorher drüber gesprochen :D
Aber wir reden auch immer über alles und planen. Schon vor dem Zusammenziehen haben wir tough verhandelt 😂
Bei uns wird mein Freund die Elternzeit nehmen, da ich eh arbeitslos bin. So werden wir die erste Zeit beide da sein, das finde ich toll 🙃

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Kann ich auch nur empfehlen. Mein Mann war den ersten Monat auch da (er hatte sich freu genommen) und das war so schön. Jetzt habe ich mir einen Monat Urlaub genommen und wir genießen die gemeinsame Zeit. Es ist ein Luxus, wenn man das so handhaben kann!

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Also ich war ursprünglich 2 jahre geplant daheim, dennoch hat der papa windel gewchselt und Kleinigkeiten im Haushalt erledigt, allerdings durfte er sein hobby weiter 3-4x die woche ausüben. Mein hobby wurde tatsächlich Freunde treffen 😅
Nun ja nach 1,5 jahren verlor mein mann seinen job und nun sind wir seit 6 monaten beide daheim. Ahja icj noch viel länger da wieder schwanger und beim 2ten bleibe icj auch 2 jahre.
Es kommt selten alles wie geplant, aber ein Grundkonzept sollte es schon geben mit dem BEIDE happy sind

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Das habe ich auch gelernt, mit Baby kann man nicht planen, aber so etwas wie Elternzeit, gemeinsame Verantwortung für den Haushalt, Kindererziehung später, sollte man vorher doch mal absprechen.
Im Babyforum sind sehr oft Beiträge, in denen Mütter über ihre Männer klagen. Väter, die die Nächte nicht übernehmen, die sagen, Baby sei Frauensache.
Ein Baby ist wahnsinnig anstrengend, Schlaf eine Rarität und die Beziehung bleibt oft auch auf der Strecke. Sich dann noch über solch grundlegende Dinge zu streiten, ist echt Gift für eine Beziehung.

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Geb ich dir vollkommen recht 😁👌

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Dass man sich über solche Dinge im Vorfeld ausgetauscht haben sollte halte ich irgendwie doch für selbstverständlich.

Ich finde eher seine Reaktion krass: Er wechselt keine Windeln weil er das eklig findet? Sie soll, neben dem Baby, den Haushalt gefälligst alleine schmeißen weil sie ja "nicht arbeitet" und er schon? Hobbys hat sie auch keine mehr zu haben, wenn das Kind da ist?
Dem Kerl hätte ich was ganz anderes erzählt!

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Keine Angst, mein Mann, meine Freundin und ich haben ihm ziemlich eingeschenkt. Mein Mann war gestern Abend im Bett immer noch völlig empört, wie man so etwas sagen könnte.
Der Mann meiner Freundin hat sich halt im Vorfeld niemals Gedanken darüber gemacht und dachte, sein Leben würde mit Kind weiterhin so laufen wie bisher. Dazu muss man sagen, dass er den Vorstoß zum Kind gegeben hat, sie hätte auch noch etwas gewartet.

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Allerdings!!!
Aber ich denk mir dann immer, dass die (also die Männer) doch vorher schon nicht „normal“ sein konnten oder?? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die dann davor ne Beziehung auf Augenhöhe hatten...
bei meinem Mann und mir war von vornherein klar, dass er weiterhin im Haushalt hilft, er selbstredend die Windeln wechselt, ich weiterhin meine Hobbys machen kann (er kommt sogar an den Tagen früher von der Arbeit), ich jetzt nach 4 Monaten (geplant waren 2 Jahre Elternzeit) einen Nebenjob machen kann, weil mir jetzt schon ein bisschen die Decke auf den Kopf fällt und ich mich unterfordert fühle (war bis zur Elternzeit in einer sehr guten Position als Ingenieurin und möchte jetzt ein bisschen nebenher arbeiten).
Und das mit dem „das Baby gehört zur Mutter“. Wo sind wir denn?? In 1950?? Selbst meine Hebamme meinte letztens, dass das total die überholte Denkweise ist. Natürlich ist die Mutter meistens die Bezugsperson, weil sie in den meisten Fällen öfter da ist, aber bei uns is es z.B. kein Problem, wenn ich auch mal ne Nacht nicht da bin. Mein Mann war die ersten 8 Wochen quasi durchgehend da und danach ganz viel im Homeoffice. Und wir wechseln uns jeden Abend mit dem ins Bett bringen ab.

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Huhu.
Also ich finde über Elternzeit und wie lange bleibe ich zu Hause, sollte man schon sprechen. Schließlich geht es da auch ums finanzielle.
Zu Haushalt und Hobbys usw., kann ich nur sagen, das ist der Streit nicht wert, den das entwickelt sich automatisch. Ausser Mann ist sehr egoistisch und ihm ist das Kind und die Mama egal, aber so einen Mann hätte ich niemals geheiratet!
Was das Thema Windeln wechseln angeht, da wäre er bei mir an der richtigen Adresse. Da würde ich mir so einen Spaß draus machen! 😊

Naja, aber das muss halt jedes Paar selbst wissen und herausfinden. Aber die klassische Rollenverteilung ist sowas von nicht mehr zeitgemäß!!!

Alles Gute 🍀

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"Naja, aber das muss halt jedes Paar selbst wissen und herausfinden. Aber die klassische Rollenverteilung ist sowas von nicht mehr zeitgemäß!!!"


.. und wenn alle in den Main springen weils zeitgemäß ist springst Du hinterher? würde meine Oma jetzt fragen.

Es ist doch egal was zeitgemäß ist, vieles was zeitgemäß ist ist nicht gut!
Es war viel zu lange zeitgemäß dass alles in Plastik verpackt ist, das man im Stadtverkehr nen spritfressenden Geländewagen braucht, es war und ist zeitgemäß dass man die Kinder mit dem Auto zur Schule karrt, alles wider besseren Wissens, aber immerhin war es zeitgemäß...

Viel wichtiger ist die Frage was kindgerecht und elternegrecht ist und nicht was der Zeitgeist gerade für Vorgaben macht.

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Ja, da bin ich deiner Meinung und nichts anderes habe geschrieben 🤷‍♀️

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Da Kinderwunsch ne lebensverändernde Entscheidung ist sollte man das natürlich vorher alles besprechen. Was aber nicht heißt dass es in Stein gemeiselt ist. Wir waren eigentlich sicher dass wir geteilte ET machen und ich nach einem Jahr arbeiten gehe. Dann kam unser Kind als Frühchen, mein Mann baute massig Minusstunden auf so dass an Elternzeit beantragen in einer kleinen Firma nicht mehr zu denken war. Der Kleine hatte dann auch gesundheitliche Probleme so dass ich auf 3 Jahre verängerte weil er nicht in die Krippe sollte.... Also ja, grundsätzlich einig sein muss man sich, aber auch darüber dass vielleicht nicht alles so läuft wie geplant und man Pläne ändern muss.

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... aber grundsätzlich waren wir uns einig dass es UNSER Kind ist und wir beide unser Leben eben verändern werden wenn es da ist und wenn es Veränderungen geben muss dann eben geschaut werden muss wie ein für alle annehmbarer Kompromiß aussieht.

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Wir haben definitiv vorher darüber gesprochen, finde das auch extrem wichtig. Es kann ja sein, dass da ganz unterschiedliche Vorstellungen aufeinanderprallen und das kommt dann im besten Fall vorher heraus statt wenn es zu spät ist 😅 Noch nicht sicher sind wir uns ob ich ein oder zwei Jahre Elternzeit nehmen würde und wie wir seine Seit am sinnvollsten aufteilen, er will nämlich auch ein paar Monate nehmen. Wir haben sogar über ein paar Erziehungsthemen schon geredet, wenn zum Beispiel bei Freunden eine Situation war und wir danach gesagt haben "Das würden wir glaube ich anders machen", und glücklicherweise haben wir hier sehr ähnliche Vorstellungen. Jetzt muss es nur noch mit dem KiWu klappen 🙈

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Das machen wir tatsächlich auch. Wir haben auch gesammelt, was in unserer Kindheit gut und was schlecht war :)

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Für mich war klar: wenn ein Kind (neuer partner, 2. Kind nach 9 Jahren), dann möchte ich definitiv bis das Kind 3 Jahre alt ist und in den normalen Kindergarten geht zu Hause bleiben. Mein erster musste mit 14 Monaten in die Krippe. Ich habe so viel aus der Zeit verpasst. Diese vergeht so schnell!! Davor 3 Tage zu meiner Mama. Weil ich arbeiten musste! Wobei ich dazu sagen muss, dass ich whh nicht nichts tun würde da mein Partner einen milchbetrieb zu Hause hat. Da fällt immer genug an. Da haben mein Partner und ich zum Glück die selbe Ansicht. Auch die Oma im Erdgeschoss, die mal schauen kann, wenn das Kind schläft oder mal 1-2 Stunden Oma :). Windeln wechseln denk ich würde er bestimmt auch.. auch wenn er mit meinem Sohn immer scherzt und sagt dass sie das mir überlassen :D .. mein Partner ist zum Glück allgemein recht unkompliziert :D