Schwarzer hautkrebs und Schwangerschaft

Hey, was soll denn genau für eine Therapie gemacht werden? Ich habe zwar keinen Krebs gehabt, arbeite aber seit 15 Jahren in der Dermatologie.
Lg

Hallo! Wenn deine Ärzte dir diese Therapie empfehlen, dann würde ich sie auf jeden Fall machen. Ist es ein Melanom? Das sind fiese Dinger... Im KiWu-Zentrum kann euch bzgl. nachfolgendem Kinderwunsch dann auch geholfen werden - aber erst mal geht es um dich und deine Gesundheit.
Alles Gute!

Wenn dir die Ärzte zu sowas raten, dann tun sie das nicht aus Langeweile um dir deine Kinderplanung zu durchkreuzen, sondern weil du dieses Mal das Glück hattest, dass es rechtzeitig erkannt wurde, es aber eine Krebsart ist die wahrscheinlich ein nicht unbedeutendes Risiko birgt wieder zu kehren und dass dieses Risiko erheblich sinkt, wenn du so eine Therapie machst.

Du kannst nun die Warnungen in den Wind schlagen, weil Du jetzt offiziell krebsfrei bist und deinen Kinderwunsch durchziehen und Glück haben, aber wenn du dann doch wieder ein Baby und somit mehrere kleine Kinder hast und irgendwo doch noch Schläferzellen sind, die man nicht entdecken konnte, die dann unbehandelt wieder etwas ausbilden, dann stehen deine Kinder vielleicht am Ende ohne Mutti da.

Ich sage dir das so hart, weil mir mein Facharzt fast am Tisch losgeheult hat, bei der Frage, was er mir ganz persönlich frei heraus raten würde, nachdem was er erlebt und gesehen hat und mal nicht mit ärztlichen Floskel und Wahrscheinlichkeiten hantiert. Der hat mich angesehen und hat mir gesagt. "Machen sie das volle Programm und leben sie lange dankbar mit ihrer Familie wie sie ist." Und dabei hat er echt furchtbar ausgesehen und ganz sicher an Frauen gedacht, wo es dann vorbei war.

Im Krankenhaus war es eine erfahrene Ärztin die mir mitten zwischen ein Haufen Durchlaufuntersuchungen in einem unerwarteten Moment die Hand auf die Schulter legte, mich richtig tief ansah und sagte. "Sie tun das Richtige" und da lag einfach viel mehr in dem Blick und dem Ton, dass ich weiß, die haben das dicke Ende schon genug erlebt. Dieser Moment ist mir so in Erinnerung geblieben, weil die meisten Ärzte meiden deinen Blick wenn sie wissen sie müssen dir vielleicht irgendwas potenziell tödliches mitteilen oder was was dich aus der Bahn wirft.

Auf der Station hab ich Patienten gehabt, die waren so zerfressen von dem scheiß und haben so gekämpft.

Du hast ja die Aussicht später über das Kiwu Zentrum ein Kind zu bekommen. Für mich war das eine entgültige Entscheidung, weil meine Empfehlung war.....Gebärmutter raus, Eileiter alles.... war halt da der Krebs, aber nach der OP galt ich auch als Krebsfrei. Trotzdem habe ich mich entschieden das volle Programm zu machen.

Ich sage Dir, ja ich habe geheult und hatte auch schlechte Tage, aber hauptsächlich wegen diesem, dass das defintiv dann so ist. Entgültig. Aber ich habe einen Weg gefunden damit umzugehen. Hilfreich war sicher keinen echten Kinderwunsch zu dieser Zeit gehabt zu haben, aber ja....ich werde z.B. niemals gemeinsame Kinder mit meinem Mann haben. Wir haben jeweils 1 Kind aus der Vorbeziehung unserer Jugend, haben aber miteinander die meiste Zeit unseres Lebens verbracht und wenn ich mit einem Mann Kinder ätte haben sollte, dann nur verdient mit ihm.

Es gibt viele Erfahrungen, die ich nie nie machen werde, weil wir diese Entscheidung fällen mussten. Und trotzdem bin ich total froh darum, alles getan zu haben, um den Krebs dauerhaft los zu sein. Jeder Arzt sagt mir dass es richtig war bei jeder Kontrolle und ich fürchte mich nicht mehr so, dass er wiederkommt und mir das Aufwachsen sehen meiner Kinder nimmt.

Ich denke, Du solltest tun was dir geraten wurde, lange leben und alle Chancen erhöhen noch lange Zeit etwas von deiner Familie zu haben. Zumal du immer noch Chancen auf weitere Kinder in deinem Leben haben wirst, durch Kiwu Behandlung oder eben andere Alternativen Pflegekind, Adoption, Engagement. Für mich war jedenfalls klar, dass ich es nicht nur für mich gemacht habe, sondern, weil mich die Kinder die schon da sind, noch lange brauchen werden und es keine Sache ist, wo ich ein vermeidbares Risiko eingehen möchte im Interesse meiner Kinder.