Wie mit "Eifersucht" auf andere Paare umgehen?

Hallo.
Ich bin mir garnicht sicher ob das Forum hier das richtige ist, aber ich versuche es mal.
In meiner Familie sind in den letzten zwei Monaten drei Kinder gekommen. Einmal geplante Zwillinge, einmal ungeplant ein Kind. Ich habe schon seit mehreren Jahren einen Kinderwunsch, der sich immer mehr konkretisiert (werde in ein paar Tagen 28). Ich habe einen wunderbaren Freund mit dem ich schon lange zusammen bin und der auch Kinder mit mir möchte. Aber er ist gerade in einer heißen Phase seiner Weiterbildung und möchte es aktuell nicht probieren. Einen genauen Zeitraum möchte er mir aber auch nicht nennen, weil er mich nicht enttäuschen will. Das geht leider schon seit zwei Jahren so. Die Tendenz geht aber tatsächlich in Richtung nächstes Jahr, das wird aber nicht ausgesprochen. Es kommt immer wieder zu Diskussionen, weil ich meinen Wunsch natürlich gerne bald mit ihm erfüllen möchte.
Und jetzt sind diese drei Kinder da. Die Schwangerschaften in meiner Familie waren für mich zeitweise die Hölle, vor allem die ungeplante. Warum die anderen und ich nicht? Ich hatte/habe immer wieder so eine Wut und Eifersucht. Das gefällt mir selber nicht, rede viel mit Freundinnen darüber. Kennt ihr das und könnt ihr mir Tipps geben, wie ich die Zeit bis zu unserer Übungszeit überbrücken kann? Liebe Grüße!

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Ich würde versuchen, mich mit den anderen zu freuen, mit Ihnen Zeit zu verbringen und erste Erfahrungen zu sammeln im Umgang mit Babys/Kleinkindern. Man kann bestimmt ein paar Dinge abgucken oder auch überlegen, was man selbst anders versuchen würde. Und ansonsten sich auf sich selbst konzentrieren: Gesunde Lebensweise in Vorbereitung aufs Schwanger werden, Bewegung usw. Hobbies nachgehen, die man vermutlich stark zurück schrauben muss, wenn erst einmal das Baby da ist....

Wie du das mit deinem Partner "löst" steht halt auf einem anderen Stern, es müssen halt leider beide bereit dazu sein.

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Das Thema ist schwierig und ich kann deine Gefühle gut verstehen. Bei mir war es weniger Eifersucht oder Wut, die meine Gefühlswelt dahin bestimmt haben, sondern eher Traurigkeit bis Verzweiflung. Alle um mich hatten bereits oder bekamen gerade Kinder. Als die Beziehung mit meinem damaligen Freund dann auch noch zerbrach (das Thema war dabei nicht unerheblich), dachte ich, ich würde mit Ü30 niemals noch einen Mann finden, der noch keine Kinder hat oder noch welche möchte.

Naja es kam dann doch alles recht anders und schnell. Mein Tipp: sprich wirklich konkret über die Kinderplanung mit deinem Partner. Lass dich nicht abwimmeln oder vertrösten. Wenn dein Partner genervt von dem Thema ist, mache ihm klar, wie wichtig dir dieses Thema ist und dass es dabei keine Kompromisse und kein irgendwann gibt.
Er soll sich zeitlich positionieren. Nicht dass dem guten Mann nach Jahren des Hinhaltens plötzlich einfällt 'oh hoppla, eigentlich will ich gar keine Kinder'

Dann sind dir wertvolle Jahre dafür einfach schlicht flöten gegangen und die potenziellen Partner werden in der oberen Altersklasse auch langsam weniger.

Alles Gute

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Mein Freund möchte Kinder, er arbeitet sogar mit Kindern. Es ist natürlich schwierig hier jetzt alles an Gesprächen niederzuschreiben und darzustellen, was bereits gelaufen ist. Das möchte ich jetzt auch nicht, da ich keine Angst habe dass ich "hängen gelassen werde". Es geht mir hier gerade um etwas anderes, nämlich was ich jetzt tun kann um die Zeit bis zu meiner Übungsphase gut zu gestalten.

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Naja was soll ich sagen, die Warterei konnte ich mir nicht versüßen. Es ist ja nicht wie warten auf Weihnachten, da weiß man ja, es kommt zu der Zeit. Da habe ich gar keinen so rechten Tipp für dich, sorry. 😞
Vielleicht mit einer Freundin drüber sprechen. Ablenkung im Alltag. Oder wie schon empfohlen, sich in der Zeit etwas bei den frischen Mamas was abschauen.

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Hallo,

Ich kann dich soooo gut nachvollziehen!
Mir ging es ganz genau so. Und ich habe sogar tatsächlich meinem Mann eine Art Ultimatum gestellt, weil für mich dieses "unnötige Warten" (er dachte, es würde wirklich irgendwann absolut alles passen, und dann kann man ja noch. Mittlerweile lacht er darüber. Irgendwas ist nämlich immer) wirklich nicht mehr auszuhalten war.

Wir hatten 2018 einen Verlust und ich habe die Zeit bis zum Basteln mit Therapie verbracht. Was sehr gut war. Dennoch ging meine Depression nie ganz weg.
Mein Mann merkte kürzlich an, dass seit ich schwanger bin, es wie weg geblasen ist. Kein einziges Tief mehr, obwohl meine Therapeutin selbst bis März in Elternzeit ist(ich also seit Monaten keine Therapie habe) + meine Medikamente natürlich wegen dem Kinderwunsch abgesetzt habe.

Ja, weil es nun Mal echt auch ein riesen Grund für meine Depression war. Aber das konnte sich ja jahrelang niemand vorstellen. 🙄

Naja. Ich war in der Wartezeit frustriert und konnte mich kaum für jemanden freuen (außer für meine beste Freundin). Habe Kontakte abgebrochen, sobald jemand schwanger war. Ich kann dir keinen "guten" Rat geben. Aber mir hat es sehr geholfen, wenigstens eine Art Orientierung an einem Datum zu haben. Auch wenn das noch dauert, gab es mir das Gefühl, das warten wird irgendwann ein Ende haben. Und dann kam tatsächlich das Go von meinem Mann und direkt im 1. üz hat es geklappt. Das war für mich eine Art Entschädigung für alles...