Wie anstrengend ist ein IVF / ICSI Zyklus für eine Frau wirklich?

Hallo,

Ich bin 40, meine Partnerin 37.
Seit einem Jahr unerfüllter Kinderwunsch, im ersten Versuchsmonat hat es sogar eingeschlagen, jedoch mit Ende in der 7.SSW mit Fehlgeburt :(

Leider ist bei mir im Sommer 2020 beim Spermiogramm herausgekommen, dass ich mit 4-10 Mio./ml Spermien eine zu geringe Spermienkonzentration habe (mehrmals Spermiogramme gemacht), was eine natürliche Empfängnis dadurch erschwert.

Im November 2020 einen 1.ICSI Versuch gemacht - leider erfolglos.:-(

Nun wurde zwischenzeitlich noch einen Hoden Krampfader (Varikozele) bei mir entdeckt, die ich mir Anfang März im Krankenhaus entfernen lasse. Weil zwischenzeitlich die Spermienwerte noch weiter gesunken sind (teilweise unter 1 Mio./ml) :(
Ich glaube aber auch dass es eher auch mit Stress/Druck betreffend Kinderwunsch zu tun haben könnte, der dann auch in Beziehungsstress mündet.

In Österreich gibt es für 4 IVF/ICSI eine Kostenbeteiligung vom IVF Fond, weshalb ein IVF Versuch cirka 1500-2000 Euro ist. Das soll auch nicht das Thema sein (zahle sowieso ich). Man muss nicht verheiratet sein, im Fall von Nicht-Heirat bringt man einen notarielle Beglaubigung, dass man in fixer Partnerschaft zusammenlebt.

Meine Partnerin sagt aber nun, dass sie einen 2.ICSI Versuch nur noch für ihren MANN macht?.D.h. sie will vorher unbedingt heiraten sonst würde sie sich das nicht (mehr) antun. Die Abmachung war bisher immer (weil wir erst 1-2 Jahre zusammen sind) dass wir im Falle einer Schwangerschaft heiraten werden, sonst aber noch nicht so großen Stress uns damit machen müssen und die Beziehung weiterhin erproben können.

Für ihren Mann würde sie eine 2.IVF/ICSI Behandlung machen, für ihren Partner nicht.

Wie schon zuvor geschrieben.
Ich hab zu Beginn unserer noch nicht ewig langen Beziehung gesagt, dass ich sie auf jeden Fall mal heiraten möchte. Aber ich möchte auch nichts übers Knie brechen, die Beziehung soll schon gut erprobt sein. Wenn ein Kind unterwegs sein sollte (nach der 12.SSW und alles sieht gut aus) würde ich auf jeden Fall heiraten weil es dann um Verantwortung auch ums Kind zusätzlich geht - solange wir kein Kind sind, müssten wir uns nicht vertraglich noch nicht so dringend zueinander "verpflichten".
Zusätzlich hat es ja auch mit einer Verschiebung von Vermögensteilen zu tun wenn es sehr einseitig ist. Meine Partnerin ist Ukrainerin (lebt aber 20 Jahre in Österreich und hat hier studiert und einen guten Job) und sagt, wenn ein Mann nach 1-2 Jahren nicht heiraten möchte, dann weiß er nicht was er will. Das stimmt aber überhaupt nicht, denn ich liebe sie sehr nur ich fühle mich zur Zeit überfahren, überrumpelt und erpresst.
Denn wenn ich sie nun nicht heirate, dann muss sie sich am Markt einen Mann suchen der sie heiraten will und der mehr Spermien hat - ihr läuft mit 37 (und auch etwas eingeschränkter Eizellenreserve mit AMH 0,6) die Zeit davon...

Wie anstrengend ist ein IVF / ICSI Zyklus für eine Frau wirklich?
Wenn man einen Partnerin liebt und nur von ihm ein Kind möchte, würde man auch einen 2., 3. oder 4. Versuch über sich "ergehen" lassen?

Was haltet ihr von der Situation generell?:-(

Ich bin überfordert im Moment, zum einen wegen meiner im Moment sehr schlechten Spermienwerte und zum anderen weil sich die sonst so tolle Beziehung mit meiner Partnerin wegen der unerfüllten Kinderwunsch Thematik nun zu so einem Problem entwickelt hat #schock

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Schön hier auch mal von einem Mann zu lesen. Allerdings passt das Thema wohl besser in das Forum „Unterstützer Kinderwunsch“.

Was ich nicht verstehe: „Die Beziehung muss erprobt werden“. Heißt, ihr seid euch noch nicht sicher, ob ihr für immer zusammenbleiben wollt und wollt deswegen noch nicht heiraten (euch „vertraglich verpflichten“). ABER ihr entscheidet euch trotzdem bereits für ein Kind (und verpflichtet euch ein Leben lang für diesen neuen Menschen)?! Und auch nur dann, wenn ein Kind da ist, wird geheiratet, weil man ja für das Kind da sein will als Vater?! Sorry aber so funktioniert das doch nicht. Beide Entscheidungen sind lebensverändernd und sollte aus Liebe getroffen werden und nicht, weil man es gerade eilig hat und dann erst schaut man mal, wie es eigentlich so läuft als Paar...

Also ich wäre an ihrer Stelle da auch vorsichtig. Aber schon vor einer ICSI.

Ich glaube ihr solltet erst mal wissen, wo für euch beide die Reise in Sachen Liebe hingeht und weiter „erproben“, bevor ihr eine Hochzeit oder/und die nächste ICSI angeht. Alter hin oder her. Jetzt etwas aus Panik vor dem Alter den Kinderwunsch übers Knie zu brechen ist sicher nicht der beste Weg. Überstürzt zu heiraten wär jetzt auch nicht so clever, nur um ihr mehr „Sicherheit“ durch einen Ring am Finger zu bieten.

Mein Verlobter und ich sind auch noch nicht verheiratet, haben Kinderwunsch und verdienen extrem unterschiedlich. Trotzdem spielt das Thema Geld überhaupt keine Rolle, wenn wir dadrüber nachdenken zu heiraten. Wir wollen einfach erst ein Baby und dann schön zu dritt den Tag unseres Lebens feiern. Für die Hochzeit und das Baby haben wir uns aus LIEBE entschieden. Nicht wegen irgendwelchen vertraglichen Verpflichtungen.

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Hallo, unsere Beziehung ist erprobt, wir passen gut zusammen und die emotionale Verbindung ist sehr stark, ich weiß natürlich dass das nicht immer alles ist.
Im Sommer sind wir 2 Jahre zusammen.
Wir haben von Anfang geklärt, dass wir einen Familie uns wünschen (das war uns bei der Partnerwahl sehr wichtig).

Wenn ein Kind unterwegs wäre, dann gibt es eine klare Zukunft - für das Kind gute Eltern zu sein und Verantwortung zu nehmen. Wenn uns für den Fall der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, ändert sich unser Plan zwangsweise und stellt unser Leben am Kopf, weil wir uns das Leben mit Familie gewunschen/vorgestellt haben. Dabei wird eine Beziehung denke ich noch viel mehr auf die Probe gestellt, weil es darum geht, ohne Kindern (sofern man nicht eventuell noch eins adoptieren will/kann) alt zu werden. Dem geht sicher eine schwierige Zeit voraus und wenn man die auch meistert glaube ich gut, dass eine Heirat aus freien Stücken die Partnerschaft zusätzlich bindet.

Sie macht mir diesbzgl. so Druckaktuell, entweder Heirat (am besten im Schnelldurchlauf - einfach aufs Magistrat gehen), dann steht sie mit mir alle Hürden des Lebens durch (ihre Aussage) oder sie muss sich von mir trennen, weil ich es nicht ernst nehmen mit mir, ihre Zeit tickt und sie einen Mann mit mehr (normal vielen) Spermien sich suchen wird....und beim Kennenlernen wird sie denjenigen gleich nach einem Spermiogramm befragen meint sie...

Ich bin phaseweise wie gelähmt, Schock, Zukunftsangst usw., weil ich sie als Parnterin mir schon auch als Frau vorstellen kann - aber nicht auf die Art und Weise mit Forderungen, Ehevertrag (zur Absicherung, dass jedem dass zusteht was er einbringt) interessiert sie nicht, weil das eh alles im Ehegesetz geregelt sei...usw.

Ich mach sonst alles für sie, bin ein guter Partner der immer an Ort und Stelle für sie da ist, wenn sie mich braucht...aber jetzt schnell im Vorbeigehen eine Ehe schließen.
Eine Eheschließung soll ja aus Freude, Liebe entstehen und von alleine kommen, wenn die Zeit reif ist, aber nicht wegen Zeitdruck, niedriger Eizellenreserve und schlechtem Spermiogramm.

Ich tu mir so schwer, weil ich hoffte bei diesr Frau in lieben Händen endlich angekommen zu sein.

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Also ich stell mir das wirklich hart vor wenn man gesagt bekommt sonst würde man sich jemand anderes suchen mit mehr Spermien, ich gebe dir da vollkommen recht das man eine Ehe nicht auf Druck eingehen sollte wegen der Kinderplanung...

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Hallo Markus,

ich hab meine ICSI im Burgenland gemacht und versteh prinzipiell mal was du mit dem IVF Fonds etc. meinst.

Deine Frage ist aber nicht leicht zu beantworten weil jede Frau anderes auf die Medikamente reagiert und natürlich spielt auch die Psyche eine große Rolle.

Was hast du denn für ein Gefühl wie es deiner Partnerin ergangen ist? Konnte nur eine Eizelle entnommen bzw. erfolgreich befruchtet werden?
Konntet ihr nix einfrieren?
Hatte sie eine überstimulation?

Mein Mann konnte nie wirklich mit mir über alles reden weil es ihm so sehr weh getan hat. Daher hab ich mich auch alleine gelassen gefühlt.
Hast du sie deiner Meinung nach gut unterstützt?

Bezüglich Ehe: ein Kind ist eine größere Verantwortung als eine Ehe. Wenn du dir noch unsicher bist (und was ich so rausgehört habe auch wegen dem finanziellen) kannst du ihr ja einen Ehevertrag vorschlagen. So kannst du festlegen, dass alles was du vorher gehabt hast dir gehört und umgekehrt. Nur Dinge die zusammen in der Ehe erwirtschaftet wurden müssen dann geteilt werden.

Lg Annette

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1.ICSI war so: AMH 1,0
8-9 Follikel, leider waren nur 3 Eizellen dann drinnen, davon konnte eine befruchtet werden, Einnistung am 3.Tag startend hat dann nicht geklappt.
Leider somit auch nichts zum einfrieren.

Punkto Ehe meint sie das im Gesetz eh alles geregelt ist.
D.h. leider ist sie nicht wirklich offen für einen Ehevertrag. Es ginge bei uns ja nur darum abzusichern, wenn wir uns eine neue Immobilie für uns anschaffen oder ein Hausbauen, dass im Scheidungsfalle (den sich keiner wünscht aber das gehört finde ich schon klar vor einer Heirat geregelt) jedem seine eingebrachten Teile wieder zustehen.

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Eins werde ich nie verstehen: Man wünscht sich ein gemeinsamen Kind, aber man ist nicht bereit zu heiraten, weil man ja die Beziehung noch erprobt? Also eine Ehe kann man schnell mal scheiden lassen, aber ein Kind hast du FÜR IMMER. Das werde ich nie verstehen.

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*ein gemeinsames Kind, sorry

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Die Ehe bringt Recht und Pflichten, ändert aber nicht die Menschen und deren Zweierbeziehung. Heiraten und Scheidung bringen nur Kosten und viel Nervenaufwand. Ich will mich nie scheiden lassen.
Bei einem Kind entsteht ein ganz anderes Leben, weil sich dann sehr viel ums Kind drehen wird, man als Eltern verantwortung nehmen muss, das Kind sollte gut abgesichert sein und in Harmonie aufwachsen können. Am Besten in einer intakten Partner und Ehe, wo die Eltern auf jeden Fall zusammenbleiben bzw. waren arbeiten sollten stets gut miteinander klar zu kommen und ein schönes gemeinsamens Leben zu führen.

Meine Partnerin und ich haben uns dieses Leben immer so vorgestellt - mit Kind(er), Haus und Familie. Wenn uns das jetzt nicht gelingen sollte, braucht es einen Plan B, wir müssen uns nach neuen Zielen/Inhalten im Leben suchen und es kann wohl keiner gut einschätzen im Vorfeld, ob wir diese Belastung (komplette Lebensplanänderung) standhalten können in unserer Beziehung.
Ich würde in dem Fall dann heiraten, wenn trotz notwendiger Lebensplanänderung keiner die Partnerschaft aufgegeben hat. Das wäre dann eine harte Erprobung aber sicher ein ganz starkes Zeichen, dass man vielleicht bzw. hoffentlich ein ganzes Leben zusammenhalten will.

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Ich finde dein Text hat den Beigeschmack: „nur wenn sie erfolgreich befruchtet wurde, ist die Frau es wert geheiratet zu werden“. Würde ich ehrlich gesagt auch nicht mitmachen wollen weil es sich ein bisschen so anfühlt, als ob du bei nicht-Befruchtug weg wärst. Liebst Du sie? Dann steh zu ihr und geh mit ihr diesen Weg. Mach einen Ehevertrag, wenn Du Angst vor finanziellem Verlust hast. Im Notfall kann man sich scheiden lassen, ein Kind verbindet für immer und sollte gut überlegt sein.

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Ehevertrag will sie nicht.
Wenn wir ein Hausbauen und ich 90% einbringe und sie 10%, dann scheiden lassen, wäre die Katastrophe perfekt. Drum stehe ich auf dem fixen Standpunkt - eine Ehe soll fix aus Liebe entstehen und nicht wohlmöglich (im Background) unter anderem aus finanziellen Interessen. Jedem sollte im Falle einer nötigen Scheidung (und ich hasse diesen Begriff weil ich das niemals will, haben aber bekanntlich alle noch gesagt und im Endeffekt wird fast jede 2. Ehe irgendwann mal geschieden).
Drum Heirat ja, wenn man sich aufschreibt was jeder einbringt und das steht einem dann auch nach einer Scheidung wieder zu. Das ist fair und nicht aus finanziellen Interesse.

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Die Frage ist aber doch nicht nur, wer wieviel Geld einbringt, sondern auch, wie der Rest so aufgeteilt ist. Wer nimmt die Elternzeit, wer kümmert sich um den Haushalt usw. teilt ihr dann beides genau zur Hälfte? ... Eine Ehe heißt für mich, dass beide an einem Strang ziehen, und sich in jeder Hinsicht gemeinsam was aufbauen. Der eine macht hier mehr, der andere da. Aber immer für die gemeinsame Sache.
Was jetzt nicht heißen soll, dass bei ner Zahlung 90/10 zwingend 50/50 gemacht wird ...

Wie ist es denn mit Gütertrennung statt Gütergemeinschaft (falls es sowas in AT auch gibt)?

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Schön, auch mal eine männliche Stimme hier ... :-)

Also ich seh es so: heutzutage ist eine Ehe weit weniger verpflichtend als ein gemeinsamer Hausbau oder gar ein Kind (dem beide für immer verpflichtet sind). Wenn ihr euch zu einem Kind entschließen könnt, das euch lebenslang aneinander bindet, finde ich ne Ehe ist ein Klacks dagegen.

Die ICSI-Behandlung ist für eine Frau sehr, sehr strapaziös. Deine Partnerin opfert für euer gemeinsames Kind in der Behandlung einen großen Teil ihrer Lebensqualität. Die Hormonpeitschen werden nicht immer gut vertragen, sich selbst zu spritzen (eine große Überwindung, die Einstichstellen brennen bei einigen zudem sehr), die emotionalen Auswirkungen & großen Ängste, die man hat, die OP mit Narkose ... das ist wirklich ein Brett. Und am Ende bringt einen jede Stimulation mit mehreren Eizellen auch der Menopause näher als es natürlich der Fall gewesen wäre ...

Deine Partnerin nimmt wirklich viel auf sich und macht es ja offensichtlich vor allem dir zuliebe, weil sie eben nicht mit irgendwem sondern mit DIR ein Kind möchte. Vielleicht ist dieses Pochen auf eine Hochzeit dem Gefühl geschuldet, dass ihr die Anerkennung der Strapazen (Schwangerschaft mit 37 nicht eingerechnet) von dir ein bißchen lasche ausfällt. Wenn du schreibst, dass du die Beziehung in Frage stellst, wenn ihr kein Kind bekommt, dann zeigt das, was für einen Druck du aufbaust ... klar will sie da (ob mit sinniger Methode oder nicht) sicherstellen, dass du nicht nur das Kind, sondern vor allem ein Kind MIT IHR willst.

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Danke für deine Zeilen aus der Sicht der Frau. Ich verstehe auch ihr Situation soweit.
Ja, ich will nur mit ihr ein Kind und hab seit Anbeginn unserer Partnerschaft nie an der Partnerschaft oder ihr gezweifelt, sofern sie noch lieb zu mir war und nicht fordernd wegen Heirat natürlich...
Es ist einfach schwierig.

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Hast du ihr das schon mal in Ruhe gesagt? (Völlig wertfreie Frage - man erwischt sich ja im Beziehungsgefüge gern mal beim Aneinander vorbei reden).😅

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Zu deiner eigentlichen Frage: "Wie anstrengend ist eine IVF/ICSI für eine Frau?"

Also erst mal ist es nicht nur für die Frau anstrengend, sondern auch für den Mann, aber das siehst du ja schon und 2. muss man in "psychisch anstrengend" und "physisch anstrengend" unterscheiden.

Der Körper wird natürlich durch die Medikament belastet, der Bauch wird größer, die Eierstöcke drücken (je nach Ausbeute natürlich), eine PU ist mit Narkose und schmerzen verbunden, nach TF spannen die Brüste und der UL...Diese Medikamente können schlimmen Nebenwirkungen haben, aber das kommt natürlich nicht häufig vor.

Die psychische Belastung ist aber schlimmer denke ich. Die Hormone wirken sich auf die Stimmung aus. Östrogen steigt und macht sensibel und grantig, Progesteron macht weniger Libido und wirkt ggf depressiv und zusätzlich hibbelt man in der Wartezeit und Fragen wie "entwickeln sich die Follikel gut?" "wieviele EZ können entnommen werden?" "wie ist die Befruchtungsrate?" "wie viele lassen sich kultivieren?" "Blasto oder Zeller?"....zermürben einen.

Jede Frau reagiert natürlich anders. Aber die Männer hibbeln genauso mit und müssen mit den Stimmungen der Frau umgehen können. Mein Mann bereitet immer die Spritzen mit vor und erträgt mich in allen Lebenslagen. :-D

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ok danke für die Zeilen. Es deckt sich eh mit meiner Wahrnehmung unserer 1.ICSI soweit, dass es kein Spaziergang ist.
Ich wünschte ich hätte eine höhere Spermienkonzentration, bereits eine glückliche Partnerschaft und nicht bereits ein verlorenes Kind nach Fehlgeburt.
Aber so ist es im Leben.
Leider musste ich dich Erfahrung im Leben machen, je sehnlicher man sich etwas wünscht, desto weniger tritt es leider meist ein :(

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Eine Fehlgeburt wünscht man keinem. Tut mir Leid, dass ihr das durchmachen musstet. Wir Frauen und Männer im Kinderwunsch wünschen so viel und so sehr. Und sooo oft haben wir dann doch Glück. Nur nicht den Mut verlieren.

Aber das DRUMHERUM muss halt passen und das tut es bei euch noch nicht.

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Ihr müsst an einem Strang ziehen.

Eine ivf kann körperlich anstrengend sein, aber der psychische Druck ist wahnsinnig enorm. Dieses Bangen von Termin zu Termin ist furchtbar. Dann die Rückschläge und Enttäuschung, sich wieder aufraffen...ja eine kiwubehandlung ist auch eine Belastung für die Beziehung. Definitiv.

Daher müsst ihr da zusammen durch und euch unterstützen.

Hat deine Partnerin vielleicht Angst verlassen zu werden ?

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ja, kann ich voll zustimmen, es ist eine Hochschaubahnfahrt die man da durchfährt.
Nein, Angst, dass sie verlassen wird glaube ich nicht dass sie hat. Wobei ja, sie denkt, dass ich mir nach fehlgeschlagenen ICSI Versuchen usw. dann eine Jüngere nehmen würde....und nein das interessiert mich nicht, weil ich noch nie eine Partnerin, die ich geliebt habe verlassen habe. Das gibt es bei mir nicht.
Sie hat eher die Angst, dass ihr nun wirklich die Zeit davon läuft und ihr Kinderwunsch nicht mehr aufgeht

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Vieles wurde bereits gesagt, aber eines noch nicht: und zwar der kulturelle Unterschied, der ja offensichtlich bei euch für Zündstoff sorgt.

Es ist tatsächlich noch in vielen osteuropäischen Ländern so in den Köpfen der Frauen verankert, dass
A) wenn nach 2Jahren keine Hochzeit oder Antrag folgt, man seine Zeit verschwendet.
B) in der Ehe alles geteilt wird. Gütertrennung wird hier nicht gern gesehen (vor allem von der Frau nicht ;))
Der Grund ist naheliegend: eine Frau muss sich absichern, und das wird einem von klein auf anerzogen.
Finde ich es richtig: nein! Aber eine Kultur lässt sich nur schwer aus dem Kopf der Menschen kriegen.
Also als Frau mit osteuropäischen Migrationshintergrund- die glücklicherweise nie diese Abhängigkeit vom Mann haben wollte- will ich dir sagen: ich würde nicht per se ihre Liebe zu dir in Frage stellen, sondern bedenken, dass Sie ganz anders erzogen wurde mit ganz anderen Gedankengut vom Leben. Hier hilft nur eins: offen über ihre Ängste zu sprechen. Und ohne einen Kompromiss beiderseits wird es nicht funktionieren- gilt nur heraus zu finden wie dieser aussehen soll.
Forderung ist für mich nur ein Ausdruck von Verzweiflung und Angst nicht das zu bekommen was man will.
Ich wünsch euch einen guten Kompromiss 🍀

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Dein Beitrag trifft den Nagel auf den Kopf - danke für deine Zeilen.
Du hast mit jeder Zeile die du geschrieben hast recht.
Ich hätte nie gedacht, dass es hier so starke Unterschiede (noch) gibt.
Meine Cousin ist jünger, unverheiratet, hat seit einem Jahr mit seiner Freundin ein Kind und die Lage wirkt ziemlich entspannt und glücklich. Hier - bei mir - ganz anders.
Den Kompromiss wird es brauchen ja.

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Ja man glaubt es gar nicht, aber ist wirklich noch teilweise so.
Ich darf meiner Mama auch häufiger erklären, warum wir kein gemeinsames Konto haben, wo das Einkommen von uns beiden eingeht und wir immer noch getrennte Kontoführungen haben (außer das Haushaltskonto ;)). Kann sie einfach nicht nachvollziehen, dass auch ich es so will 😁.
Also ich bin mir sicher, da werde noch einige unterschiedliche Ansichten der Lebensführungen zusammen finden müssen- sofern es beiden wollen, lässt sich immer ein Kompromiss schließen.