Hallo ihr Lieben,
ich hoffe ich bin hier richtig und ihr habt einen Rat für mich oder auch gerne eigene Erfahrungsberichte.
Mein Partner hat ADHS und sein Leben (so sagt er) ist dadurch unendlich schwierig und kompliziert.
Er ist früher sehr viel angeeckt und wurde gemobbt bzw. ausgeschlossen dadurch dass er einfach anders und lauter ist.
Seine Mutter erzählt immer Geschichten aus seiner Kindheit und alle lachen darüber. Wie oft sie in die Schule zitiert wurde da ihr Sohn „wieder mal“ Blödsinn angestellt hat und und und.. Da gibt es so viel Geschichten die kann ich hier gar nicht alle aufzählen.
Für mich sind diese Geschichten jedoch purer Albtraum und machen mir etwas Angst. Wahrscheinlich weil ich mir ein Kind immer anders vorgestellt habe und meine Familie auch ganz anders ist.
Jetzt sind wir so weit, dass wir überlegen ein Baby zu bekommen.
Nur was ist wenn unser Kind genau so eine Kindheit hat wie mein Mann ? Dass Kinder nicht immer pure Freude bedeuten ist mir sehr wohl bewusst und auch, dass man nie wissen kann wie das Kind letztendlich wird. Ich möchte mir nur vorher genug Gedanken darüber machen.Was ist wenn unser Kind auch aneckt und sehr viele Probleme bekommt?
Hat hier jemand vielleicht Kinder mit adhs und kann mir meine Bedenken nehmen ?
Liebe Grüße
Kind bekommen trotz hoher Wahrscheinlichkeit dass dieses ADHS bekommt?
Hallo,
Naja es kann ja auch sein. Das es so wird wie du oder ganz anders,
Und die Zeiten haben sich auch geändert:)
Ich habe z.b auch so „Spezialisten“ in meiner Klasse ;)
Da ist das kein Problem ;)
Lg
Guten Morgen,
Mir geht es genau wie dir, mein Verlobter hat auch ADHS. Wurde als Kind gemobbt weil er den anderen Kindern zu anstrengend war.
Seine Familie erzählt mir auch viele Geschichten von damals. Die Wahrscheinlichkeit dass euer Kind ADHS bekommt ist auf jeden Fall da.
Aber genau da ist der Punkt, gerade weil mein Verlobter ADHS hat, weiß er auch am besten wie man damit umgeht. Er würde unserem Kind früh eine Sportart suchen. Und immer raus gehen wenn es dazu kommen sollte dass er aufgeregt ist. Habe da mit meinem Verlobten schon drüber gesprochen.
Noch dazu ich denke man wächst mit den Aufgaben und das werdet ihr ganz sicher hinbekommen wenn es dazu kommt 😊🍀
Guten Abend,
vielen Dank für deinen lieben Beitrag.
Du hast absolut recht.
Aus der Sicht habe ich es noch gar nicht betrachtet 🤦🏼♀️
Wer kann ein Kind mit adhs besser verstehen als jemand der selbst betroffen ist.
Ich denke da sollte ich mich auch nochmal mit meinem Verlobten zusammensetzen. ☺️
Freut mich dass ich dir weiterhelfen konnte:)
Ich kann dir nur ganz allgemein sagen, dass jedes Kind ob mit oder ohne ADS/ADHS seine Eigenheiten hat und in gewissen Punkten ganz anders sein wird als Du es erwartest. Man bekommt ein gewisses unveränderliches - das klingt jetzt doof, aber es ist so - Grundmaterial an Wesenszügen und Neigungen, dass einfach so genommen werden muss wie es ist und wo man sozusagen das Beste draus machen muss.
Soll heißen Du wirst Kinder haben die gewisse Dinge wie im Spaziergang nebenbei erlernen und keiner weiß so richtig wo sie das her haben, aber sie haben es einfach drauf und Kinder, wo Du alles tust ....Also z.B. angenommen Du bist sehr sportlich....und ihr geht viel raus und macht viel, Du steckst dein Kind früh in Vereine, betest runter wie wichtig Bewegung ist, kann es trotzdem sein, dass dein Spross wenig nach dieser Richtung schlägt und eher jede Gelegenheit wahrnimmt um Mal in Ruhe zu zocken oder zu lesen. Oder Du bist total begabt für Sprachen für dich ist das alles voll logisch. Du erklärst dir einen Wolf, aber dein Kind nach sich einfach nicht viel daraus und es viel Quälerei dabei da mitzukommen. Dafür kann dein Kind irgendwas was Du null verstehst. Es zeichnet genial oder kapiert Mathe. Oder Du bist ein total geselliger Typ und dein Haus muss immer voller Freunde sein, wenn eine Freundschaft zerbricht, ist das ein Drama für dich. Dein Kind ist aber eher unabhängig und hat gar nicht das Bedürfnis sich einer großen Gruppe anzubiedern und schätzt eher den ewig selben besten Freund.
Und das ist die Kunst beim Eltern werden. Gewisse Dinge wird man miteinander teilen. In anderen wird man sich trotz aller Bemühungen und trotz aller Erziehung in unterschiedliche Richtungen entwickeln. Selbst wenn man zwei Kinder völlig gleich erzieht, entwickeln sich diese mitunter ganz anders, nehmen die Botschaften unterschiedlich an, setzen andere Schwerpunkte für ihr leben.
Die Frage am Ende, ob es eine gelungene Elternschaft ist, ist eigentlich die:
Kann ich mein Kind so lieben wie es ist und von dem Ausgangspunkt unterstützen wie er gegeben ist auch wenn es Macken und Baustellen hat die mir persönlich unbekannt sind, auch wenn es Talente hat die mir persönlich nichts geben, auch wenn es einen anderen Lebensstil wählt? Diese Frage stellen sich alle Eltern spätestens ab der Pubertät.
Mit manchen Kindern hat man mehr zu tun als mit anderen. Manche sind mehr wie man selbst, mögen dieselben Dinge und man empfindet sie als leicht zu händeln. Andere scheinen auf irgendeine Art aus der Familie zu schlagen und sind eine Herausforderung. Zumindest bis man sich auf sie persönlich einlässt.
Ich denke man kann heutzutage viel für ADHS/ADS Kinder tun. Wenn ihr wirklich einen echten Kinderwunsch habt und bereit seid nicht nur A sondern auch B zu sagen dann ist das denke ich kein Hindernis. Auch völlig gesund geborene Kinder können Störungsbilder und Einschränkungen im Laufe ihres Lebens entwickeln. Man ist nie vor allem gefeiht. Mit Kindern gibt es keine 100 % Garantie. Ich kann nur ziemlich sicher sagen, dass ich noch kein Kind getroffen habe, das wirklich 100 % so war wie die eigenen Eltern ;). Und es ist ja auch die Frage wie ihr damit umgeht. Kümmert ihr euch ggf. um Therapien, Medikamente. Auch gibt es Schulformen und Lehrer die einem solchen Kind mehr entgegen kommen als andere. Kümmert man sich darum oder muss das Kind per se in die um die Ecke, auch falls die nicht geeignet ist. Und Sozial: Arbeite ich mit meinem Kind an seinen Verhaltensweisen und suche mir ggf. Unterstützung oder gehe ich den Weg des geringsten Widerstands und will mir Dinge nicht eingestehen. Es gibt im Übrigen auch durchaus ADS/ADHS Kinder die sozial viele Freundschaften haben und nicht per se Außenseiter sind.
Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort. Da ist viel bei was mir weiterhilft.☺️
Hey ich sage es jetzt mal einfach frei raus auch auf die Gefahr selbst anzuecken 😉
Unser Sohn ist was ADHS angeht von beiden Seiten „vorbelastet“, bei meinem Mann dürfte es in die selbe Richtung gehen wie bei deinem (ich kenne diese Geschichten).
Ich hab mir nie ein Kopf gemacht ob er so werden könnte oder das in meine Entscheidung mit einbezogen. Mein Mann hat da eher bedenken aber auch erst seit er da ist und ein sehr aufgewecktes Kind ist. Was aber ein ganz anderes Thema ist, ich finde Kinder werden viel zu schnell als „auffällig“ empfunden nur weil sie viel Energie haben.
Ich persönlich glaube die Lösung des Rätsels ist wie du damit um gehst wenn dein Kind viel Energie hat.
Was ich sagen will mein Sohn hat auch viel Energie was ich meinem Mann zu liebe auch schon mit dem Arzt besprochen habe. Gott sei Dank war der Kinderarzt ganz meiner Meinung solange man diese Kinder nicht vor dem TV abstellt sondern dafür sorgt das sie ihre Energie los werden können, müssen es diese Kinder nicht automatisch schwerer haben.
P.s. ob mein Sohn mal ein Kind mit ADHS ist oder wird ist mir völlig egal und wird auch nicht getestet solange er keine schwerwiegenden Probleme damit hat.
Mach dir darüber noch kein Kopf, du wirst damit wachsen und dein Mann kann damit sogar vermutlich besser umgehen als du am Ende. (Er weiß wie es ist und was hilft)
Lg
Hey, bei meinem genau dasselbe, sein Vater und sein kleiner Bruder haben das auch, sein kleiner Bruder sogar sehr schlimm mit Epilepsie.
Wir bekommen jetzt unser erstes gemeinsames Kind und die Wahrscheinlichkeit ist auch sehr hoch. Habe schon zwei Kids aus einer früheren Beziehung :)
Wenn du dich austauschen magst kannst du gerne schreiben.
Seine Eltern haben meinem Mann früher Ritalin gegeben.