Kind ja oder nein?!

Hallo liebe Urbia-Gemeinde,

ich bin kürzlich 34 geworden, mein Partner ist 37 Jahre alt.
Wir sind seit 12 Jahren zusammen, sind nicht verheiratet.

Aktuell habe ich noch eine Kupferspirale sitzen, welche im Februar 2022 ihre Wirkung verliert (keine Ahnung wie ich das sonst ausdrücken soll, dass lt. Spiralen-Beipack-Heftchen bis dann die Wirkung gegeben ist).

Ich habe mich in jungen Jahren ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt was den Konsum von allem möglichen betrifft. Damit meine ich Klamotten,Urlaub, Auto etc. Habe oft über meine Verhältnisse gelebt.
Die Schulden in Form eines Ktedites werde ich dieses Jahr im November abbezahlt haben.
Ich habe einen sehr gut bezahlten Job, verdiene drei Mal so viel wie mein Partner.
Er hat dazu seit diesem Monat den landwirtschaftlichen Betrieb seiner Eltern übernommen. Mehr als Arbeit bringt der aber nicht ein.
Ergo: Es gibt nichts Erspartes.

Ich möchte gerne eine eigene Familie haben, habe diesen Wunsch aber lange zurück gestellt, weil ich Schulden hatte. Mein Partner hat nichts gegen eigene Kinder und hat mir immer gesagt, wenn ich sage es geht los, geht es los 😅🙈

Ich habe nun, wo sich die Abzahlerei den Ende neigt irgendwie Schiss dass wir ein Kind finanziell nicht hinbekommen, denn ich möchte nicht nach einem Jahr wieder arbeiten gehen.
Wie habt ihr das im Vorhinein gemacht? Habt ihr
gute Tipps für die finanzielle Planung?
Wie läuft das mit dem Elterngeld? Kann man sich das über 2 oder 3 Jahre auszahlen lassen oder muss man selber sehen das man das ausgezahlte anspart?

Habt ihr euch vor der Geburt ein ordentliches Gekd-Polster angelegt bevor ihr euerKind/Kinder bekommen habt?

Vielleicht hat jemand hier auch solche Gedanken oder hatvden Kinderwunsch wegen finanzieller Gründe zurück gestellt?! Würde mich sehr interessieren.

Viele liebe Grüße

Coco

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Hey, wir, also mein Mann und ich machen und auch immer sorgen ob das finanzielle her für ein Kind reicht.
Wir verdienen beide gut, das ist es nicht. Aber wir leben auch gerne. Das heißt essen gehen teure Urlaube, wenn man was sieht was man gerne hätte kauft man es.
Schulden haben wir allerdings auch, auf Grund einer Eigentumswohnung.
Wir zahlen ziemlich viel zusammen, was mit Kind nicht mehr geht. Das war unsere größte Angst.
Inzwischen sind wir alles mehr als durchgegangen und wir sind der Meinung das klappt gut. Vielleicht keine mega Urlaube mehr nach Afrika oder Asien aber das ist mit Kleinkind ja sowieso erstmal schwierig.

Mit dem Elterngeld befasse ich mich auch und du kannst es dir so wie ich es verstanden habe entweder auf ein Jahr oder auf 2 Jahre ausbezahlen lassen. Bei zwei Jahren kann man glaube ich schon neben her etwas arbeiten (bin nicht sicher 450€ meine ich) bei mehr weiß ich nicht wie es mit den Abzügen ist.
Aber wenn du sowieso nach einem Jahr gehen willst passt das doch mit einem Jahr Elterngeld.

Klingt jetzt nicht so als wenn du wenig verdienst.
Man muss vielleicht auf ein paar Sachen verzichten aber ich denke mit einem Kind geht das sicher.
Alles gute 🍀

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Danke für deine ausführliche Antwort. Ich möchte gerade nicht nach einem Jahr wieder arbeiten gehen, hatte ich auch geschrieben 😊 Urlaub können wir eh nicht mehr machen wegen der Landwirtschaft.

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Ich hatte dein nicht überlesen 🙈
Dann kannst du dir das Geld über 2
Jahre auszahlen lassen.
Gibt verschiedene Rechner im Internet da kannst du ja mal ausrechnen was du bekommen würdest.

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Was es auch noch gibt ist Teilzeit arbeiten in Elternzeit. Da kannst du z.B. 3 Jahre Elternzeit nehmen und im 2 und/oder 3 Jahr nur mit 15 Std pro Woche arbeiten gehen...muss man mind 7 Wochen vorher einreichen den Antrag beim Arbeitgeber.... vielleicht ist das ja auch eine Option für dich...

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Das wusste ich tatsächlich nicht, wieviele Stunden das geht. Allerdings gs wäre ich mit den paar Stunden nutzlos in dem Job den ich jetzt gerade mache für meinen Arbeitgeber. Aber in andere Abteilu den vielleicht nicht. Eine Option aber über die ich nachdenken kann. Danke ❤

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ja, das müsstest du dann halt schauen wieviele Stunden praktikabel wären. Ich glaube es dürfen maximal 32 Stunden pro Woche sein...nach unten ist mir keine Grenze bekannt. https://www.elterngeld.de/teilzeit-in-der-elternzeit-arbeiten/#:~:text=%20M%C3%B6chtest%20du%20in%20deiner%20Elternzeit%20in%20Teilzeit,3.%20Geburtstag%20bis%20zum%208.%20Geburtstag%20More%20


Meine Erfahrung war bisher, dass mir so nach 1 Jahr ein wenig die Decke auf den Kopf gefallen ist und ich ein wenig arbeiten ganz gut fand zum Ausgleich aber das sieht natürlich jeder anders...
Viele Grüsse
mariposa-rosa

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Huhu,
es ist leider so, dass man sich mehr als ein Jahr Elternzeit irgendwie „leisten können muss“.
Ich habe mir tatsächlich ausgerechnet wieviel Erspartes ich zur Geburt haben möchte/müsste...
Das Jahr vor der Geburt zu sparen (also vor allem während der Schwangerschaft) hat da bei mir gereicht... mein Mann verdient allerdings auch mehr als ich...
Ich habe mir das Elterngeld dann für ein Jahr auszahlen lassen und jetzt ist unsere Maus 13 Monate alt und ich lebe von meinem vor der Geburt Erspartem bzw mein Mann zahlt grundsätzlich schon mehr als ich (was bei Euch ja nicht ginge, wie ich herauslese)... aber da du ja gut zu verdienen scheinst könnte ich mir vorstellen, dass Du nach der Kredittilgung schnell was auf die Seite packen kannst...und eben hast Du ja auch noch die 9 Monate Schwangerschaft zum Sparen😊

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Danke für deinen Bericht. Genau so ist es, ich verdiene sehr sehr viel mehr als mein Partner, bin sehr selbstbestimmt und muss trotz der Tilgung auf wenig verzichten.
Gefühlt würde mein ganzes finanzielle Leben zusammen brechen....und so viel Schönes dafür dazu bekommen.
Mich würde halt interessieren wie andere Frauen die so viel Geld verdient haben das nach der Geburt gemacht haben.
Stellt sich der Körper und der Geist so um, dass man da gar kein Problem mit hat?
Ich bin so Kopfgesteuert und frage mich wie die Millionen anderen Frauen das machen 🙈

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Hallo, ich hab immer gut verdient und auch den Höchstsatz an Elterngeld bekommen. War aber privat krankenversichert und habe auch meine private Rentenversicherung weiter gezahlt. Dann waren 800 Eur schon mal weg. Mir der Hälfte des Elterngeldes von 900 Eur wäre das nicht gegangen. In der Elternzeit hat mein Mann das doppelte von mir auf unser gemeinsames Konto bezahlt. Von dem wird alles gemeinsame bezahlt, das heißt, von meinen übrigen Elterngeld habe ich auch wirklich nur meine eigenen Sachen wie kosmetik, essen gehen mit Freundinnen l, Handy ... bezahlt. Macht man aber auch viel weniger. Nach einem Jahr bin ich wieder arbeiten gegangen. War für mich das richtige, weil ich arbeite gerne, muß in meinem Job dran bleiben, und ich möchte mein eigenes Geld haben und davon genug. Ich glaube es gibt nicht den Plan, aber man weiß ja wieviel Geld man wirklich braucht und dann weiß man, wieviel Elternzeit kann man sich leisten. Und es muss ja nicht Vollzeit sein, bei einem guten Gehalt verdient man ja auch mit 50% oft schon ausreichend. Und vergiss nicht die Sozialversicherung. Liebe Grüße

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Wir haben zwar ein Polster, brauchten das aber bislang nicht - abgesehen vom Hausbau.

Wie viel verdient denn dein Mann? Musst du natürlich nicht öffentlich sagen😏 Ihr solltet nur überlegen ob oder wie er allein die Familie finanzieren könnte. Elternzeit für ihn geht ja mit eigenem Hof wahrscheinlich nicht ...
Man kann auch verhältnismäßig günstig weggkommen (Second Hand etc.)

Das Elterngeld kann man sich über 2 Jahre auszahlen lassen, dann aber jeden Monat weniger.
Man darf max. 30h die Woche zusätzlich zur Elternzeit arbeiten - ich weiß nicht, ob das zeittechnisch für euch möglich ist.

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Ich verdiene brutto 75.000 Euro im Jahr (auf 14 Gehälter) er verdient brutto 26.000 Euro (auf 13 Gehälter). Er arbeitet aber auch nur 25-30 Stunden außerhalb. Aus der Landwirtschaft erhält er keinen Lohn (wieviel da in Zukunft abfällt weiß ich nicht, da er seinen Eltern ja ihre Rente auch zahlen muss, Stichwort Altenteil).

Ich möchte in den ersten Zwei, möglich die ersten drei Jahre eigentlich nicht arbeiten, also zumindest nicht außerhalb des Hofes.

Wahrscheinlich ist es aber nicht anders möglich, wenn ich nicht wegen jedem Euro fragen muss.

Das ist meine Horrorvorstellung meinen Partner um Geld fragen...ich war halt immer mein eigener Herr finanziell.
Ich würde so gerne mich mit jemandem austauschen der dieses Gefühl oder die Aussicht auf dieses Gefühl kennt und es überwunden hat.

Ich denke nicht das wir verhungern würden, aber große Sprünge wären nicht drin.

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Wir haben mit der Hochzeit ein gemeinsames Konto als Hauptkonto eingerichtet. Für uns war immer klar: In einer Ehe ist es nur noch unser Geld. Auch wenn wir beide unser eigenes Konto haben: Alle Einnahmen und Ausgaben fließen über das gemeinsame Konto.
Ich habe die Blickweise, dass wir beide unseren Beitrag zum Familienleben leisten. Ich bin derzeit derjenige, der die Kinder betreut und den Großteil vom Haushalt schmeißt. Das muss mein Mann weniger tun. Da wo mein Mann mich finanziell "unterstützt", bezahlt er im Grunde genommen meine Arbeit. Wir profizieren voneinander. Jeder ist vom anderen abhängig, nur auf andere Weise.

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Huhu, evtl. hilft dir meine Situation, um mal in eine andere Richtung zu denken 😊
Bei uns war es nämlich genauso, dass wir uns Sorgen um das Geld gemacht haben... Beide recht spät studiert, beide frisch aus dem Studium, beide Null Rücklagen (+Bafög Schulden), also war damals ganz klar für uns, wir warten noch mit dem Kinder kriegen.... Wir haben also paar Jahre gespart, Schulden abbezahlt und sind dann erst in die Kinderwunschphase gestartet. So und nun? Schon über 3 Jahre später, seit wir nicht mehr verhüten, hat es immer noch nicht geklappt schwanger zu werden. 🙁 Könnte wir die Zeit zurück drehen, hätten wir definitiv sofort los gelegt! Doofes Geld 😒
Bei uns ging der Schuss eben nach hinten los, von wegen sich zuerst um das finanzielle zu kümmern 😞 jetzt denke ich halt auch lieber wäre ich nach einem Jahr arbeiten gegangen, aber eben mit Kind, statt einen unerfüllten Kinderwunsch mit mir tragen zu müssen..

Ich wünsche dir, dass ihr eine gute Entscheidung trifft, mit der ihr glücklich seid, alles Gute 🍀🍀

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Danke dir für deinen Bericht.

Genau davor habe ich auch Bedenken, dass es eben nicht gleich klappt und ich bin einfach schon 34, kein Alter wo man davon ausgeht das man in kürzester Zeit schwanger wird.

Vielleicht haben wir zu lange gewartet, mein Kinderwunsch ist aber nicht übermächtig. Mir war immer wichtig, dass es finanziell auch passt und ich nicht gleich wieder arbeiten muss.

Aber deine Sichtweise ist schon richtig, vielleicht mache ich mir Vorwürfe verschiedenster Art, wenn ich bzw. Wir jetzt noch länger warten.

Ich habe das Gefühl, dass nur ich mir über die Fonanzen im Vorfeld solche Gedanken mache und sonst niemand...zumindest öffentlich 🙈

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Die Entscheidung kann euch wirklich niemand nehmen.

Nur im Nachhinein bin ich fest der Meinung, mit Kindern kann man auch seine Finanzen regeln nur andersrum hat man es nicht so gut in der Hand, also mit geregelten Finanzen einfach schwanger werden. Da muss man echt hoffen, dass man zu den glücklichen gehört, bei denen es ohne Probleme klappt.

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Wir haben noch nicht einmal das Studium abgeschlossen, geschweige denn Rücklagen. Aber irgendwann in den nächsten Wochen kommt trotzdem unser erstes Kind.
Wir haben überschlagen, dass wir mit unserem BAföG, dem Elterngeld und Kindergeld gut auskommen werden. Wir haben keinen besonders hohen Lebensstandard. Und wir werden wahrscheinlich so auskommen, dass wir beide in Teilzeit studieren und unsere Tochter nicht betreuen lassen müssen.
Klar, wir können keine großen Sprünge machen, aber für uns reicht das. Wir halten es da ein wenig mit dem Gleichnis vom reichen Kornbauer: Der sorgt über alle Maßen vor, will neue Scheunen bauen und stirbt dann, ohne einen Nutzen davon zu haben.

Ich weiß, dass wir in den nächsten Jahren sehr aufs Geld achten müssen, aber dann werde erst ich voll arbeiten, dann wird auch mein Mann arbeiten, und dann geht es auch finanziell besser.

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Vielen Dank für deinen Bericht.

Eure Situation ist ja schon ziemlich anders als meine. Denn ich verdiene gutes Geld nur mein Partner nicht.

Das Gleichnis finde ich dennoch passend auch für meine Situation. Vielen Dank dafür ❤

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Ich habe oben gelesen, wie viel ihr verdient und wenn ich es grob überschlage, dann habt ihr zusammen ungefähr genauso viel wie mein Mann und ich, wenn wir voll in den Beruf einsteigen.
Dafür haben wir aber für noch mindestens 2, eher 3-4 Jahre gar kein Einkommen (nur BAföG, Elterngeld und Kindergeld), danach müssen wir aber beide (wahrscheinlich nacheinander) in den Vorbereitungsdienst.
Bei meinem Mann 1,5 Jahre, in denen er insgesamt ca. 27.000 Brutto verdient (also ca 18.000 brutto im Jahr) und bei mir 2,5 Jahre mit ca. 26.000 brutto im Jahr.

Insgesamt betrachtet ist eure finanzielle Situation also sogar besser als unsere.

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Hallo,

Ohne es böse zu meinen: Aus deinem Beitrag lese ich heraus, dass Geld und damit verbunden auch Statussymbole einen ziemlich großen Stellenwert bei dir haben. Wahrscheinlich machst du dir Sorgen, einem Kind solche Dinge nicht bieten zu können, oder dir selbst dann nichts mehr leisten zu können.

Ein Kind kostet Geld, ja. Und häufig auch viel Geld. Aber es gibt genügend Familien, die die Kohle nicht mit so locker sitzen haben und trotzdem tolle, glückliche und gesunde Kinder haben, aus denen später glückliche Menschen werden.

Ich sage nicht, dass man Kinder bekommen sollte, wenn einem finanziell das Wasser bis zum Hals steht. Das nicht. Aber einem Kind ist es egal, was du für ein Auto fährst. Ein Kind wird auch in der Mietwohnung glücklich und braucht keine Villa. Wenn ihr also über ein Einkommen verfügt, von dem ihr gut normal leben könnt, dann reicht das. Ich würde mir eher die Frage stellen, auf was du zugunsten des Kindes verzichten kannst.

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Deinen Beitrag hast du gut formuliert und tatsächlich sind das Gedanken mit denen ich mich beschäftige. Was für ein Auto ist da nicht die Frage, sondern überhaupt eins. Denn aktuell habe ich einen Dienstwagen dessen Unterhalt komplett die Firma bezahlt inkl. Diesel, Reparaturen etc. mein Partner hat auch ein Auto aber ein Altes. Was ist, wenn da teure Reparaturen anstehen. Wir wohnen aufm Land, haben einen Bauernhof, da ist ein Auto ziemlich wichtig.

Ich frage mich oft wie Familien mit geringem Einkommen klar kommen.
Vielleicht bin ich versnopt wenn ich sage, ich kaufe gern am Wochende bei Lidl ein ohne ein Budget zu haben.

Und genau wie du schreibst muss ich mir darüber klar werden ob ich dieses z.B. aufgeben kann.

Statussymbole habe ich bis auf den Dienstwagen aktuell keines und wenn ich das Auto nicht mehr hätte, wäre ich zwar traurig aber nicht am Boden zerstört. Es ist auch nicht mal ein kleines Argument gegen ein Kind.
Ich würde auch nicht sagen das mir Statussymbole wichtig sind. Unsere komplette Hauseinrichtung ist z.B. Second Hand. Neue Sachen sind mir nicht wichtig aber gutes Essen und Sachen für den Garten oder auch großzügige Geschenke z.B. für meine Patenkinder schon.

Ich danke dir auf jeden Fall für deine Denkanstöße! :)