Wunsch nach 4. Kind - wie sag ich es meinem Mann?

Hallo ihr Lieben,

Ich bin eig ein bekanntes Mitglied aber da es heute um etwas geht was bisher nur in meinem Kopf statt findet schreibe ich anonym.
Wir haben 3 Kinder (9; 4,5 und 2,5) eigentlich war unser Kinderwunsch abgeschlossen jedoch hatte ich im September eine Bauchspiegelung und da die Chance mich sterilisieren zu lassen. Als die Ärztin mich fragte ob ich sicher bin kam es plötzlich aus meinem Bauch heraus "Nein". Und die wirklich tolle Antwort von ihr war "Hören Sie auf ihr Herz. "
Es wurde natürlich nichts gemacht und seitdem nehme ich die Pille

Wie soll ich sagen,es lässt mich seitdem nicht mehr los. Tatsächlich wird es sogar immer stärker und inzwischen bin Ich mir wirklich sicher, dass ich mir noch ein Baby wünsche.
Vieles spricht aber auch dagegen. Unser Haus ist jetzt schon zu klein aber das würde sich sowieso demna ändern.
Ich habe einen sehr gut bezahlten Job,den ich mit Sicherheit verlieren würde (wo ich allerdings auch nicht traurig drum wäre außer natürlich ums Geld).
Außerdem das typische "was werden die anderen sagen"

Und das größte Problem: ich kann gar nicht einschätzen wie mein Mann das sieht.
Er war bisher in seiner "Kein Kind mehr" Meinung sehr gefestigt.
Ich weiß nicht, wie ich ihm sagen soll, daß ich es mir anders überlegt habe.

Vielleicht kann mir eine von euch mit Erfahrungen Oder Rat helfen ☺️

Ich danke euch schon Mal fürs lesen

1

Hallo!

Er wird doch sicher von der Bauchspiegelung wissen oder? Hatte ihr da nicht übers sterilisieren gesprochen?

Weiß er das du der Ärztin nein gesagt hast?

Ich würde das Gespräch mit deinem Mann da aufgreifen. Das du seit der Bauchspiegelung immer mehr an ein Baby denkst weil du dich seit dem mit dem Thema beschäftigt hast.

2

Huhu,

Ja,er weiß natürlich davon und bis ich dort war waren wir uns beide sicher,dass wir die Steri machen lassen.
Ich habe ihm allerdings nicht gesagt, dass ich es auf Grund von Zweifel abgelehnt habe sondern das es auf Grund des nicht absehbaren Umfangs der OP nicht gemacht wurde (was nicht 100 % gelogen war es ging um eine unbekannte Raumforderung wo man vorher noch nicht genau wusste was es ist daher war tatsächlich nicht klar ob die Steri überhaupt gemacht worden wäre sie hätten es im OP entschieden).

Ich sage meinem Mann sonst immer die Wahrheit aber in dem Fall wollte ich mir erstmal selbst klar werden was ich möchte 😶

4

Ah ok.

Ich würde trotzdem da anknüpfen und sagen seitdem die Sterilisation ja nicht gemacht wurde denkst du öfters über ein weiteres Kind nach.

Auch wenn er erstmal direkt nein sagt. Sei nicht zu enttäuscht!
Du hattest jetzt Wochen um drüber nachzudenken.

Viel Erfolg

3

Ich versuche es mal mit einem Erfahrungsbericht:

Wir haben inzwischen 4 Kinder. Die Großen sind schon 16 und 15 Jahre, beide bekam ich, während ich noch studiert habe. Damals war es (Umstände bedingt) sehr stressig. Nachdem unsere Große da war, bin ich zwei Wochen später wieder mit Baby zur Uni geeilt, weil ich nichts verpassen wollte. Als unser Sohn zur Welt kam, schrieb ich Diplom. Die Babyzeit konnte ich bei beiden nicht wirklich genießen, ich hatte schlicht keine Zeit.
Es stand schnell fest, wenn all das Theater rum ist, möchte ich noch eines. Leider kam Nr. 3 erst 8 Jahre später, da ich PCO habe und ich einfach nicht schwanger wurde. Für meinen Mann war das Thema damit geschlossen, drei fand er ausreichend, vier sind (seiner Meinung nach) eher asozial. Habe ich nie so empfunden, ich wollte immer viele Kinder.

Vor drei Jahren (es war auch kurz nach Weihnachten) bekam ich das Gefühl, dass etwas fehlt und nach einiger Zeit war mit klar, ich hätte gerne noch ein Baby. Ich habe mit meinem Mann darüber gesprochen, er war zuerst sehr ablehnend (er ist fast 10 Jahre älter), doch nach einiger Zeit, als er mich in Tränen aufgelöst in meinem Arbeitszimmer gefunden hat und ich ihm auch erklärte, dass ich einfach Angst habe, besonders mein Alter entsprechend) haben wir die Verhütung weg gelassen.
Natürlich, ging nicht alles reibungslos. Im Frühjahr letzten Jahres 2020 wurde ich schwer krank, ich verlor einen Eierstock und auch den Zweiten wollte man (sicherheitshalber) entfernen. Ich habe mich dagegen entschieden, aber nicht aus Reproduktionsgründen. Damit hatte ich abgeschlossen. Erschwerend kam hinzu, dass meine Gynäkologin bemerkte ich sei in beginnender Menopause und mein AMH lag bei 0,1.

Nun ja, dass war es mit dem Baby. Im Juli letzten Jahres (und das war wirklich sehr merkwürdig und ich bin niemand der an Vorahnung oder ähnliches glaubt), hatte ich einen Traum, in dem ein kleiner Junge vor mir stand und mich fragte, ob ich mich freuen würde, wenn er zu uns kommen würde. Ich habe ja gesagt und etwa 1 1/2 Wochen später hielt ich einen positiven Schwangerschaftstest in den Händen. Der kleine Junge kam im März zur Welt und ist wunderbar. Auch mein Mann ist inzwischen davon absolut überzeugt.

Was ich dir dazu raten will, ist, dass man nicht gegen sein Gefühl handeln sollte. Mir hat es geholfen, meine Gefühle offen mit meinem Mann zu besprechen und ihm und mir Zeit zu geben, unsere Gefühle in Einklang zu bringen. Allerdings halte ich auch rationale Gründe für wichtig und ebenso für beachtenswert. Bei uns passte der Rest und auch der Platz ist da. Deshalb mein Tip, redet miteinander. Was soll passieren? Es kann für ihn ja auch ein Anstoß sein darüber nachzudenken und für dich, eine andere Sichtweise kennenzulernen.

5

Huhu,

Erstmal vielen vielen Dank,dass du deine Geschichte mit mir teilst.
Habe richtig Gänsehaut bekommen und finde es so schön,dass es am Ende noch geklappt hat.

Mit den äußeren Umständen hast du natürlich Recht. Es ist allerdings so, dass wir uns sowieso verändern müssen,da unser Haus schon jetzt zu klein ist.
Wir werden mit einem Verkauf aber definitiv mit einem dicken Plus raus gehen. Daher wird es zwar aufwendig aber zumindest finanziell kein Problem.

Im Endeffekt habt ihr alle Recht mit ihm Reden muss ich wohl so oder so.
Ich werde es am Wochenende Mal Probieren und euch auf dem Laufenden halten ☺️

6

Möchtest du wirklich ein weiteres Kind? Mit allem drum und dran? Einschließlich Pubertät?

Oder ist es jetzt eher Torschlusspanik? Babys sind süß? Nostaligie? Alles noch mal erleben?

Ich selbst hätte gerne mehrere Kinder gehabt. Mit einem bin ich auch glücklich. Es gibt viele Gründe, warum ich jetzt nicht noch mal von vorne anfange.
Trotzdem kommen immer wieder so Anflüge von hachzsschmachz Baby-Kleinkind-toll.

Wenn ich dann genauer hinsehe, merke ich
- Gesundheit baut ab. Geht es mir gesundheitlich besser, verflüchtigt sich der Babyherzbauchwunsch recht schnell.
- Beruflich unzufrieden -> Babyvorstellung als Flucht vor der Situation. Mit Kind hätte ich andere Aufgaben und könnte mich besser ablenken)
- Andere im Umkreis werden schwanger. Hachz Nostaligie. Baby und Kleinkindzeit fand ich super. Pubertät ist auch ganz ok. Noch mal Schule durchstehen, ich bei meiner angeschlagenen Gesundheit? Neee, ich möchte keinen der zwanzig Jahre jünger ist und noch die Kraft dazu hat, ein reiferer Partner wäre mir lieber, aber ihm dann Schule und Elternabende aufbürden, weil ich das nicht noch mal durchstehen will? Auch unfair.

Oma werden ist auch was Tolles. Falls meine keine Kinder möchte oder später oder nicht so klappt oder .... dann kann ich mich immer noch ehrenamtlich in der Gemeinde betätigen und Leihoma werden. Falls sie Kinder bekommt, freue ich mich aufs Oma sein sehr. Dann ist auch wieder Leben da, aber die Verantwortung, Schulstuhlrückenschmerzen etc. sind dann nicht mein Problem.

Würde sich eines einschleichen, wäre es sofort willkommen. Noch mal planen? Nein.
Sterilisieren lassen war durchaus schon ein Gedanke, aber da fehlt mir der entscheidende Schritt es bewusst herbei zu führen, definitiv keines mehr zu bekommen. Da der Gedanke, es könnte endgültig sein einen Torschlusspanik-Babynostalgiewunsch ausgelöst hatte, schieb ich das Thema beiseite. Verhütung klappt auch anders.

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Danke für deine ehrliche Antwort.

Ich habe tatsächlich auch erst gedacht es wäre Torschlusspanik.
Anderseits drängt mich überhaupt nichts, Steri ist erstmal vom Tisch (hatte nach der Bauchspiegelung Extreme Komplikationen daher würde ich es freiwillig eh nicht nochmal machen), die Pille vertrage ich gut und da ich erst 32 bin ist auch von der Hinsicht erstmal kein Zeitdruck da.
Es muss auch von mir aus nicht sofort klappen sondern würde es gerne ganz entspannt angehen.

Und dann das Argument raus aus dem Job.
Ja da habe tatsächlich am längsten in mich rein gehört.
Ich glaube aber inzwischen wirklich,dass das nicht der ausschlaggebende Grund ist.
Vor allem weil ich weiß,dass sobald es auf der Arbeit bekannt wird ich keine schöne Zeit dort haben werde.

Also alles in allem ja, ich will eine Fette Kugel mit mir rum schleppen und darüber fluchen, ich will mir Nächte um die Ohren schlagen und ich will, dass es hier noch viel lauter ist und mein Mann und ich seufzend im Chaos sitzen.

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Hallo,

So banal es klingt - einfach offen heraus. Genau das schildern, was du uns geschildert hast.
Wir haben bisher erst 2 Kinder und das dritte erst geplant - das vierte haben wir uns als Option offen gelassen, die Abmachung ist, dass wir nach jedem Kind reevaluieren. Mein Mann wollte ursprünglich nichtmal ein zweites Kind. Wir haben viel darüber gesprochen und es hat ein paar Jahre gedauert aber wir haben inzwischen einen ähnlich großen Kinderwunsch. Ich war immer sehr direkt bei den Thema, er muss sich ja sowieso in Ruhe Gedanken machen um zu ordnen, wie er darüber denkt. Du hast diesen Prozess ja hinter dir, bei ihm musst du es noch anstoßen und dann schauen, was passiert.

Alles Gute 😊

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Hallo!
Mein Mann und ich hatten uns immer 4 Kinder gewünscht und die haben wir auch bekommen. Ich kann Dir also nicht raten, wie Du ihn überzeugt bekommst. Ich kann Dir aber absolut die Angst nehmen vor "was werden die anderen sagen". Nach meiner Erfahrung erfährst Du als mehrfache Mutter viel Respekt und Hochachtung, "toll, wie Du das alles schaffst" und so weiter. Wir kriegen aber natürlich außer Kindergeld nix vom Staat etc, aber das scheint bei Euch ja auch der Fall zu sein.
Also: Go for it!!
J.

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Hallo
Also wir haben auch 3 Kinder zw 10 und 4j. Musste ihn zu nr 3 schon etwas bearbeiten. Danach war aus Vernunftsgründen Schluss
Hab aber auch immer offen gesagt,dass ich nicht abgeneigt bin für ein 4. Mein mann aber nicht
Plötzlich kam anfang dieses Jahres ein riesiger Kinderwunsch hoch. Hab es zuerst mit mir ausgemacht und dann meinem Mann ganz direkt gesagt, dass mich das sehr beschäftig und er sich mal damit beschäftigen soll und wir dann nochmals reden.
Seine 1.Antwort war ein klares nein. Ich war mega traurig, jedoch kam das Thema dann ein paar Tage später wieder auf und wir haben mehrere male geredet. Haben viele Pros und Contras durchgesprochen. Am schluss fand er dann, dass er mir diesen Wunsch nicht abschlagen könne und er natürlich ein 4.genau so sehr lieben würde.
Also sind wir seit dem sommer an Baby nr 4

Drück dir die Daumen

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Hallo.
Ich habe diesen 4.Kinderwunsch seit gut 2j.
Unser jüngster wird in Kürze 4j.
Die Geschwister sind schon 12j und 9j.

Ich habe es lange verdrängt...aber am Ende des Tages gehe ich immer wieder mit dem Baby Wunsch ins Bett.
Leider ist bei mir der Mann das Problem...er mag nicht mehr,hat Angst das wir wieder wenig Zeit für uns haben,ist die Zeit ja so schon gering.
Das wir allen gerecht werden usw.
Ich verstehe ihn,habe dann auch versucht zu akzeptieren und abzuschließen...aber es gelingt mir nicht.
Ich bin immer wieder traurig,voller Hoffnung (wenn wir doch Mal kein Kondom genommen haben)...und wenn ich eine Spitze in die Richtung mache,dann blockt mein Mann ab,dass tut weh.
Wie es weiter geht und wie man das löst,weiß ich nicht.

Such das Gespräch mit deinem Mann,frei raus.
Lg