Unsensibler Arzt

Ich bin beim Urologen um 8 Uhr, Blasenentzündung. Neben mir steht ein Mann, die Vorzimmerfraudame fragt sauer was er will. Er sagt leise, er habe einen Termin zur Besprechung vom Spermiogramm. Daraufhin ruft die Frau quer durch die Praxis, dass Herr X gerne die Auswertung seines Spermiogramms wegen Verdacht auf Unfruchtbarkeit hätte. Darauf kommt der Arzt und fängt, 50cm entfernt von mir und den fünf weiteren Patienten die inzwischen angekommen sind, an dem Mann sein (schlechtes) Spermiogramm zu erläutern und mit dem Hinweis, dass da nur noch die Kinderwunschklinik hilft. Auf dem Flur. Daraufhin komme ich dran (hatte bereits Urin abgegeben) und die Frau drückt mit einfach ein Rezept in die Hand mit Antibiotika. Solle ich 9 Tage nehmen. Ich sage, ich möchte gerne mit dem Arzt sprechen. Daraufhin sagt die (vor den inzwischen 10 wartenden Leuten) dass ein Antibiotika ausreicht und ob ich nicht sehen könne, dass es voll sei. Ich sage, dass ich trotzdem gerne mit dem Arzt sprechen will. Die Frau sagt, ich solle jetzt die Praxis verlassen. Ich sage, dass ich gerne den Arzt sprechen möchte, da es sein kann, dass ich schwanger bin und dieses Antibiotika nicht in der Schwangerschaft genommen werden darf. Daraufhin brüllt die Frau wieder durch die Praxis, was man mit Frauen macht, die vielleicht schwanger sind zu einer anderen Vorzimmerdame. Die sagt sie spricht mit dem Arzt. Ich durfte weiterhin nicht rein. Schließlich wird mir dann 5 Minuten später und inzwischen 15 Leute hinter mir stehend erklärt, ich solle doch bitte nochmal einen Schwangerschaftstest machen (ja, aber manchmal sind die bei ES+10 halt noch nicht eindeutig...) In einer Schwangerschaft müsste man halt einfach mal durch Schmerzen durch, da solle ich nicht so wehleidig sein. Und wenn ich nicht schwanger sei, soll ich halt das Antibiotika nehmen. Das ganze spielte sich ebenfalls auf dem Flur ab vor allen anderen wartenden Patienten.

Ich bin eigentlich kein empfindlicher Mensch - aber ich fand das Verhalten total unmöglich. Übertreibe ich oder sollte ich da eine entsprechende Bewertung hinterlassen? Ich möchte da eigentlich nicht wieder hin, aber es ist leider der einzige hier im Umkreis und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich mich nicht vielleicht wirklich anstelle 😔 das "Ereignis" ist jetzt schon einige Tage her (war übrigens nicht schwanger), aber irgendwie finde ich es immer noch total daneben...

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Nein du übertreibst nicht.
Das ist nicht nur eine schlechte Google Bewertung wert. Sondern auch eine Beschwerde bei der Ärztekammer.

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Hier wird mehrmals gegen die Schweigepflicht verstoßen… und Antibiotika muss abgeklärt werden, ohne Arztgespräch dürfte man das auch nicht ausgeben. Es könnten Allergien vorliegen, außer vllt man ist durch bekannt mit seiner ganzen Akte
Aber das geht gar nicht.

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Das Verhalten in dieser Praxis ist wirklich unterirdisch. Das ist nicht nur unhöflich sondern tatsächlich verboten. Ich bin niemand, der sich sofort bei jeder Kleinigkeit beschwert, aber hier würde ich etwas machen. Wie hier schon geschrieben wurde, kannst Du dich bei der Ärztekammer beschweren oder auch bei der Datenschutzbehörde des Bundeslandes, in dem die Arztpraxis ist.

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Hallo?!

Also, das ist ja wohl allemal unter aller Sau!!! Du übertreibst nicht, diese Frage kannst du ja wohl nicht ernst meinen?! Ich bin schockiert und würde dir auf alle Fälle!!! raten eine fette, schlechte Bewertung abzugeben, damit Andere wissen worauf sie sich einlassen. So etwas ist mit nichts zu entschuldigen und äußerst unprofessionell, auch wenn sie gestresst sind und unterbesetzt, wer weiß wieso, weshalb warum....aber Patientenauskünfte sind streng vertraulich. Du könntest sie also auch anklagen, wenn es dir den Aufwand wert wäre. Bräuchtest halt Zeugen...ist etwas schwierig.

Ich hätte dort ganz anderen Terz gemacht. Habe schon mal ähnliche Erfahrung bei der Bank gemacht, wo eine Azubine am Schalter auf einmal meinte sensible Informationen ganz laut zu besprechen, so dass es alle hören konnten - obwohl ich sie mehrmals gebeten hatte etwas leiser oder diskreter zu sein (ohne Erfolg). Sie hatte sich im Gegenteil noch versucht aufzuspielen, um mich einzuschüchtern. Der Schuss ging für sie nach hinten los. Habe sie links liegen gelassen und habe bei einem Kollegen nach ihrem Vorgesetzten gefragt und ihm die Sache geschildert. Mir wurde ein anderer Kollege geschickt, der mich besänftigen wollte. Aber ich habe nicht locker gelassen und eine schriftliche Beschwerde eingereicht.
Diese Azubine habe ich danach dort nie wieder gesehen. Sorry, aber wenn einer dann noch ne große Klappe zeigt, habe ich kein Verständnis.

Mag radikal sein, aber es ging auch um sehr persönliche Daten. Ich dachte ich bin im falschen Film. An deiner Stelle hätte ich mich in den Gang gestellt und den Arzt abgepasst, wenn er raus gekommen wäre oder ich wäre einfach gegangen und hätte eine schriftliche Beschwerde mit Einschreiben/ Unterschrift geschickt und trotzdem eine schlechte Bewertung abgegeben. Geht gar nicht, meiner Meinung nach. Bin einfach fassungslos über solches Verhalten. Arbeite selber im Gesundheitswesen und so etwas darf einfach nicht sein.